jap, stimme Markus Einschätzung zu. Meine kleine voyeristische innere Schweinehundseele ist ziemlich enttäuscht, da sich irgendwie kein Sexismus finden ließ. Da hab ich nach Jakobs Aufschrei aber wesentlich mehr erwartet.
Sorry, da habe ich falsche Erwartungen geweckt: Ich meinte nicht, dass spärlich bekleidete Frauen vorkommen (damit habe ich in den meisten Fällen überhaupt kein Problem), sondern dass Rollenklischees gnadenlos bedient werden.und dass die arbeitende, selbst denkende Frau abgewertet, als innerlich hysterisch dargestellt und bestraft wird, während die Frau, die eigentlich zu nicht mehr da ist, als gerettet zu werden, Begehrensobjekt des Mannes zu sein, ihm ein Kind zur Welt bringen, ab und an zu heulen und dumm rumzustehen, durch Heim, Kind Herd und Ehe "belohnt" wird.
@Markus:
SPOILER (wie macht man die eigentlich unsichtbar?)
Ich vermute, dass sich in der fliegenden Pyramide überhaupt keine Lebewesen befunden haben. Das war einfach eine große Erntemaschine, die durchs All fliegt und Planeten aberntet. Würde ein solches Ding in meinem Garten landen, meine Familie bedrohen und mir an den Kragen wollen, ich würde sie auch in die Luft sprengen.
Das finde ich ja gerade so schlimm - das ist ähnlich wie bei Matrix, einem Film, den ich ebenfalls nicht leiden kann. Da wird die denkbar größte Gewaltphantasie ausgepackt ("wir haben hier die fetteste Fusionsbombe der Weltgeschichte am Start, Hammer!") und ein Szenario herbeikonstruiert, indem es absolut legitim ist, sie umszusetzen. Nicht mal eine Spur von Ambivalenz lässt der Film zu - da ist alles absolut klar: Die Bösen sind Maschinen, es geht um den Fortbestand der Menschheit, der Held ist über jeden Zweifel erhaben. Vielleicht spinne ich ja, aber ich empfinde das als tausendmal gewaltverherrlichender als z.B. "Inglorious Basterds" oder "Django Unchained" - bei solchen Filmen ist klar, dass es um extreme, überdrehte Gewaltphantasien geht, um (nachvollziehbaren) Hass und grausames Handeln aus dem Hass heraus, das sich nicht gegen irgendetwas Abstraktes richtet, sondern gegen Menschen. Es gibt da ein Bewusstsein dafür, dass Gewalt ganz konkrete Folgen in Form von Toten hat. In einem Film wie "Oblivion" hat Gewalt dagegen nur Befreiung als Folge, die Zündung einer Fusionsbombe ist ein Freudenfeuerwerk; alles ist unglaublich Clean, niemand kann die Berechtigung des heroischen und siegreichen Kampfes in Frage stellen.
"Oblivion" lässt mich an Begriffe wie "Drohnenkrieg" und "chirurgische Schläge" denken.
Klar, wenn böse Maschinenaliens kämen, um die Menschheit zu unterjochen und auszulöschen, wäre es absolut legitim, mit allen verfügbaren Mitteln zurückzuschlagen; aber es ist doch wohl schrecklich bequem, die Aliens dann ausgerechnet als seelenlose Maschinen darzustellen und nicht mal anzudeuten, dass das berechtigte Zurückschlagen gegen sie gleichzeitig auch eine Form von Grausamkeit ist.
Ich verlange gar nicht, dass immer alles Entweder Friede-Freude-Star-Trek-Eierkuchen oder aber Super-Tarantino-Gritty ist; nur diese spezielle Mischung von Cleaner Ästhetik, einem wahren Heiligen als Helden und maximaler Firepower empfinde ich als extrem gewaltverherrlichend und zynisch.
Bearbeitet von Jakob, 18 April 2013 - 08:14.