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Schriftsonar Podcast #46

Schriftsonar Podcast Frank W. Haubold Kim Stanley Robinson Joe Abercrombie Octavia E. Butler

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2 Antworten in diesem Thema

#1 Michael

Michael

    Hauptsachenaut

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Geschrieben 28 Dezember 2012 - 14:11

Schriftsonar Podcast #46

Die Ausgabe 46 des Schriftsonar Podcast ist online!

Diesmal mit den Themen:

Von Klassik zur Space Opera: Was mit Rilke beginnt, wird zu einem Weltraumabenteuer mit Sternenbomben und kosmischen Mächten. Frank W. Haubolds Roman Götterdämmerung: Die Gänse des Kapitols ist ambitionierte deutsche SF mit guten Ideen und vielleicht zu wenig Seiten.

Rettet Mutter Erde! Der Roman 2312 von Kim Stanley Robinson ist eine engagierte Geschichte über eine Menschheit im All, die nicht ohne ihre Heimat überleben kann. Eine Liebeserklärung an die Schönheit und Größe der Erde. Dieser grandiose Gegenentwurf zum Eskapismus der klassischen Space Opera gehört ganz sicher zu den wichtigen SF Romanen des anbrechenden Jahrhunderts.

Was’n netten Quatsch: Kurzweilige Fantasy braucht keinen intellektuellen Tiefgang, um uns von einem dicken Band in den nächsten zu stürzen. Die Kriegsklingen von Joe Ambercrombie sind schnell, witzig, manchmal klug und auf jeden Fall spannend. Wir chillen bei angenehmer Unterhaltungslektüre.

Lerne, den Fremden zu lieben: Die Xenogenesis Trilogie Die Genhändler von Octavia E. Butler ist ein wahres Meisterwerk der SF Literatur. Die Geschichte einer verlorenen Menschheit, die sich nur durch Hinwendung zur Fremdartigkeit retten und entwickeln kann, ist ein bewegendes und erzählerisch brillantes Statement zu den Themen Rassismus und Gender.

Link: Schriftsonar Podcast #46
Time flies like the wind.
Fruit flies like bananas.

Groucho Marx

#2 Amtranik

Amtranik

    Hordenführer

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Geschrieben 28 Dezember 2012 - 15:42

Vielen Dank für diese weitere Interessante Ausgabe. Kim Stanley Robinson habe ich mir ausgespart weil ich mir nicht die Spannung auf den Roman nehmen will. Frank Hauboldts Roman habe ich auch vor kurzem gelesen und war keinesfalls derart davon angetan wie es euch wohl bei der Lektüre erging. Allerdings ist mir durch den Beitrag vermutlich etwas klarer geworden was mich eigentlich vor allem daran gestört hat. Den Eindruck das hier viele ( vermutlich zuviele ) Ideen in den Ring geworfen werden hatte ich auch. Vor allem aber den Eindruck, von jedem nur ein Brökchen hingeworfen zu bekommen. Auf mich wirken die vielen verschiedenen, doch teilweise arg dünn ausgearbeiteten Erzählstränge somit auch irgendwie unrund und nicht ganz stimmig. Das führt dazu, das eine emotionale Bindung zum Stoff schwierig wird. Dann ist die Beschreibung für mich unter dem Niveau gängiger SO. Damit meine ich keinesfalls Frank Hauboldts Fähigkeit zu beschreiben, sondern seine viel zu kurz geratenen Ausarbeitungen bspw der irdischen Aussenposten oder der Alienbedrohung, der Schiffe in denen gereist wird, die zusammenhänge dieser Welt. Die ganze Welt ist für mich schwer erfaßbar und diffus, das ist schlecht.. Es ist natürlich überhaupt kein Abbruch wenn man sich als Autor nicht im Technokauderwelch verlieren will oder das Augenmerk eher der Personenentwicklung gilt. Jedoch wirken beispiesweise die Ausführungen in diesem Roman zum Thema der irdischen Siedlungen draußen im All, oder der feindlichen Aliens so dünn, das keine fasziniation aufkommen will und der Spannungsbogen eher dahinplätschert. Für den Beitrag zu Octavia E. Butler kann ich euch nur gratulieren. Ist auch noch nicht so lange her das ich die Trilogie gelesen habe und ich finde Ihr habt den Wert dieser Romane sehr gut herausgearbeitet. Ich war von genau dem gleichen Geist während der Leküre erfüllt den Ihr so schön mit Beispielen anführt. Gerade die teilweise emphatisch anmutende Einfühlung der Autorin in die menschliche Psyche und wie verschiedene Charaktere interagieren ist heraushebenswert. Nur schade das Ihr Werk insgesamt so dünn ist.

#3 hawaklar

hawaklar

    Giganaut

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Geschrieben 28 Dezember 2012 - 22:49

Dann werde ich einmal meinen Senf zu dem Kriegsklingen-Zyklus von Joe Abercrombie geben.

Am besten kopiere ich einfach mal meine Beiträge im nNGF hier her:

Zitat vom 04-03-2010:

Dieses Mal möchte ich Eure Aufmerksamkeit auf die First-Law-Reihe* lenken. Noch nie hat mich ein Hörbuch so in seinen Bann gezogen, wie diese Reihe (zuletzt war das in deutlich geringerem Maße bei Hyperion/Endymion so). Das merke ich am deutlichsten daran, dass ich, um länger an der Story bleiben zu können, mit 60 Km/h durch den Vogelsberg zuckele. Auch bleibe ich oft nach Beendigung einer Fahrt noch ein wenig im Auto sitzen, um noch ein bischen mehr zu hören.Eingefügtes Bild

Bei der First-Law-Reihe handelt es sich um eine Fantasy Trilogie des englischen Schriftstellers Joe Abercrombie. Aber hier haben wir es mit einer ganz anderen Art von Fantasy zu tun, als ich sie bisher kenne. Die Charaktäre sind vielschichtig und liebevoll gezeichnet. Sogar der fiese Inquisitor Glokta ist mir ans Herz gewachsen. Es gibt spannende innenpolitische Intrigen, aber auch sonst Rätsel en masse. Einige der Protagonisten scheinen schon mehrere hundert Jahre auf dem Buckel zu haben, sie scheinen schon bei der Gründung des Königreichs, gegen dessen Verfall sie jetzt kämpfen, eine wichtige Rolle gespielt haben. Es herrscht eine ausgezeichnete Mischung aus Spannung und Leichtigkeit (Humor) vor. Demgegenüber sind (bisher) die Schlachtenszenen recht knapp gehalten. Genreübliche grausame Szenen sind gut dosiert eingesetzt und aus der Story heraus motiviert.

Kurz und knapp: Das ist bisher das beste Hörbuch, welches ich gehört habe. (Anmerkung: das ist bisher so geblieben und ich schaue jeden Monat nach, ob audible ein neues Hörbuch von ihm heraus bringt - aktuell ist Racheklingen erschienen. Das werde ich mir, sobald ich mich durch Error hindurch gekämpft habe, als Kontrastprogramm genießen).

Um den Genuß ein wenig zu verzögern, habe ich beschlossen, jeden Monat nur einen Teil zu erwerben. Allen denjenigen, die wegen dem DRM vor audible zurückschrecken, möchte ich die Lektüre der drei Bücher (> 2500 Seiten) empfehlen. Denen entgeht dann aber der Genuß von David Nathans hervorragender Interpretation des Textes (Gloktas Gedanken z. B. sind hervorragend vorgelesen).



Zitat vom 19-07-2012:

Joe Abercrombie - seine The-First-Law-Reihe um den Barbaren Logan Ninefinger und den Großinquisitoren Glokta hat mir über achtzig Stunden Hörspaß und mindestens noch einmal zwanzig Stunden Nachdenken/Träumen verschafft. Das ist ganz großes Kino.


Zu guter Letzt: Die Qualität der audible-Lesung ist um Klassen besser als die hier verwendete Hörprobe. David Nathan hat bei der First-Law-Trilogie wieder mal bewiesen, dass er zu den besten deutschen Vorlesern gehört.

Bearbeitet von hawaklar, 28 Dezember 2012 - 22:51.

"Ich kann freilich nicht sagen, ob es besser werden wird, wenn es anders
wäre, aber soviel kann ich sagen: Es muß anders werden, wenn es gut
werden soll." Georg Christoph Lichtenberg (1742 - 1799)

"Wenn Du ein Schiff bauen willst, so trommle nicht Männer zusammen, um Holz zu beschaffen,
Werkzeuge vorzubereiten, Aufgaben zu vergeben und die Arbeit einzuteilen,
sondern lehre die Männer die Sehnsucht nach dem weiten endlosen Meer."
(Antoine de Saint-Exupéry)




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