Was ist sog. "harte" SciFi eigentlich?
#1
Geschrieben 08 Dezember 2003 - 11:53
Ich bin ein Freund von SciFi-Werken, in denen ich Visionen davon vermittelt bekomme, wie die Zukunft aussehen könnte. Also keine bloßen Weltraum-Familiensagas, keine beiläufigen Brüche von Naturgesetzen, keine "Science Fantasy".
Ist das dann "harte" SciFi? Oder kann "Science Fantasy" auch "hart" sein, wenn sie sich genug "Hardware" ausdenkt, auch wenn diese wissenschaftlich unmöglich ist?
Ich habe auch gelesen, dass deutsche Autoren im Ruf stehen, diese "harte" SF zu bevorzugen; dass der Markt aber die "Science Fantasy" amerikanischer Prägung besser aufnimmt. Wie sieht das bei Euch aus -- mögt ihr's "hart"?
-- tichy
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#2
Geschrieben 08 Dezember 2003 - 14:16
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It's all fun and game until someone loses an eye
- • (Buch) gerade am lesen:Robert B Parker
#3
Geschrieben 08 Dezember 2003 - 15:10
#4
Geschrieben 08 Dezember 2003 - 16:29
Hi Joe, nachdem, was ich bisher von Dir gelesen habe (FKD) hätte ich darauf auch getippt. Zur Unterhaltung bevorzuge ich Medium mit einem Hang nach Soft oder Hard. .........ließt sich ziemlich wirr....... Versuche mal eine Einteilung: Also „Blicke Windwärts“ ist danach Schokoladen-Hard mit untergerührtem Limburger-Soft überzuckert mit Medium-Action .......... Kein Wunder das ich ständig Sodbrennen hatte. Gruss Alexich würde dann mehr zum "softie" werden wollen http://www.scifinet....tyle_emoticons/default/tongue.png
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#5
Geschrieben 08 Dezember 2003 - 16:40
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#6
Geschrieben 08 Dezember 2003 - 17:52
Das würde ich auch sagen. Die Grenzen bei Soft und Medium wären wohl doch oft zu verschwommen, aber echte Hard SF kann man eigentlich ganz gut eingrenzen: Baxter, Bova, Benford, Clarke, Niven und co. Mir persönlich sagen am meisten klassische Hard SF-Romane - vor allem wohl wegen dem "sense of wonder" (*5 Euro ins Phrasenschwein*) - zu (obwohl die handwerklich ja leider oft zu wünschen übrig lassen) und alles, was sich eher in den Grenzbereichen der SF tummelt, also eher am anderen Ende der Hard/Soft-Schiene einzuordnen wäre. Für Abenteuer-Geschichten im SF-Gewand a la Iain Banks konnte ich mich bisher noch nicht so sehr erwärmen. Wonach der Markt verlangt, sieht man ja an dem, was veröffentlicht wird (also v.a. Space Operas und dergleichen). Oder zumindest, was die Verlage meinen, wonach der Markt verlangt... TiloVielleicht ist nur "hart" eine gängige Beschreibung?
#7
Geschrieben 08 Dezember 2003 - 19:00
#8
Geschrieben 08 Dezember 2003 - 19:05
#9
Geschrieben 08 Dezember 2003 - 20:16
da war im mittelteil eine sehr gut erklärung sämtlicher SF sparten
ich schreib das mal grob ab
alternativwelt-geschichten
was wäre wenn die geschichte einen anderen verlauf genommen hätte
DAS ORAKEL VOM BERGE
WENN NAPOLEON WATERLOO GEWONNEN HÄTTE
ALEXANDERS LANGES LEBEN, STALINS FRÜHER TOD
cyperpunk
von william gibson und bruce sterling in den 80ern geprägte richtung der SF die sich insbesondere mit virtueller realität befasst
NEUROMANCER
SCHISMATRIX
DATAFAT
TRÄUME AUS GLAS
future history
über tausende von jahren reichende, meist in zyklen detailliert beschriebene zukünftige entwicklung der menschheit
FOUNDATION-ZYKLUS
WÜSTENPLANET-ROMANE
hard sience fiction (hard siencefiction)
stories in welchen die zukünftigen wissenschaftlichen entwicklungen im mittelpunkt stehen
die autoren legen dabei grossen wert auf naturwissenschaftliche plausibilität
FLUX
MARS
2001
heroische fantasy
auch als sword & sorcery bezeichnete untergattung des fantasy generes, in der sich ein furchtloser held mit allerlei magischen unbill in imaginären prähistorischen oder mittelalterlichen welten herumschlägt
GOR
SAGA VON DRAY PRESCOT
CONAN DER BARBAR
high fantasy
meist eine über mehrere romane oder ganze zyklen verteilte, episch angelegte saga aus einer welt, in der magie das leben bestimmt und menschen mit fabeklwesen seite an seite zusammen leben
DER HERR DER RINGE
ERDSEE
komische fantasy
oft als parodie auf klassisch fantasy angelegte geschichte voll cimicartiger ideen und skurrilem personal
bekantester autor ist terry patchett
SCHEIBENWELT bÜCHER
IMMER ÄRGER MIT GEORGIE
FAHRENHEIT 666
post-doomsday-geschichten
nach einer weltweiten, etwa durch atomwaffen oder epidemie ausgelösten katastrophe versuchen die wenigen überlebenden die zivilisation wieder aufzubauen
der nach einhelliger meinung beste roman dieser art ist walter miller jrs
LOBGESANG AUF LEIBOWITZ
HOHELIED AUF LEIBOWITZ
AMTRAK-ZYKLUS (patrick tilley)
sience fantasy
von jack vance und gene wolfe geprägte mischform, in der zumeist fantasy-elemente in einen SF-kontext eingefügt sind, aber meist stellt sich im verlauf der handlung heraus, dass die vermeintlich durch zauberei hervorgerufenen ereignisse durch eine weit fortgeschrittene technik bewirkt wurden, die in vergessenheit geraten ist
DURDANE-TRILOGIE
DAS BUCH DER LANGEN SONNE
SCHATTENLIED-TRILOGIE
space opera
im weltall und auf exotischen planeten angesiedelte, action-betonte abenteuerstory, die sich zumeist um auseinandersetzungen zwischen galaktischen imperien dreht
BARRAYR-ZYKLUS
CAGEWORLD-ZYKLUS
DIE SPUR DER TOTEN SONNE
spielewelten-romane
sf oder fantasy abenteuer die auf rollenspielen bzw. tradingcards basieren und die entsprechenden spielewelten phantasievoll und spannend weiterentwickeln
BATTLETECH
SHADOWRUN
WARHAMMER
utopien/dystopien
aus den klassischen staatsromanen hervorgegangene texte, in denen jeweils unterschiedliche gesellschaftsformen im mittelpunkt stehen
während utopien ideale, erstrebenswerte gesellschaften erschaffen, verstehen sich dystopien als warnungen vor fehlentwicklungen
PLANET DER HABENICHTSE
WEISSER MARS
ende
joe auch am ende
ich glaube zum letzten mal etwas abgeschrieben zu haben
#10
Geschrieben 08 Dezember 2003 - 21:24
(Georg Christoph Lichtenberg)
#11
Geschrieben 09 Dezember 2003 - 09:13
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#12
Geschrieben 09 Dezember 2003 - 12:35
#13
Geschrieben 09 Dezember 2003 - 15:47
#15
Geschrieben 18 Dezember 2003 - 13:09
#16
Geschrieben 19 Juni 2004 - 13:57
in einem anderen thread wird ja gerade etwas ähnliches diskutiert. Ich grabe mal meinen alten thread wieder aus, weil mir meine Frau gerade das aktuelle Bastei-Lübbe-Programm mitgebracht hat, und deren Einteilung will ich einfach mal der von Heyne gegenüberstellen:
Hm. "Blade Runner" als Paradebeispiel für einen SF-Thriller? Fur mich stehen da mehrere andere Aspekte gleichberechtigt neben der reinen Detektivstory ... Da zeigt sich wieder, was wir im thread "Was ist gute SF" bereits herausgearbeitet haben: Ein wirklich herausragend gutes Werk "schillert" oft in vielen Aspekten, jongliert gleichzeitig mit mehreren Elementen und ist deshalb schwer strukturalistisch zu erfassen (und jede SF-Kategorisierung ist ja letztlich nichts anderes als der Versuch eines Strukturalismus).Hard SF: Wahrscheinlich die älteste Kategorie der SF, legt großen Wert auf die wissenschaftliche (nicht unbedingt nur naturwissenschafliche) Plausibilität. Oft ambitionierte Werke, die sich mit der Erforschung des Sonnensystems oder der Galaxis und den Grenzen der Menschen beschäftigen.
Space Opera: Ebenfalls eine der ältesten Kategorien: viel Abenteuer und Action im Weltall oder auf exotischen fremden Welten. Muss aber durchaus nicht weniger anspruchsvoll sein als "Hard SF". Typisches Filmbeispiel: "Star Wars".
Science Fantasy: Mischung aus SF und Fantasy. Meist handelt es sich um Endzeitromane, oder die Romane spielen auf archaischen Welten, die denen der Fantasy gleichen. [...] Bekannte Beispiele: Mad-Max-Filme, Darkover-Zyklus.
Gothic SF: Spannende, oft düstere Abenteuer-SF mit Elementen des Horror-Romans.
Humorvolle SF: Parodien auf das Genre, Spiel mit den typischen Versatzstücken, um überraschende Pointen zu setzen. Oft schwer zu kategorisieren, da sie einen bunten Genre-Mix bieten. Beispiele: Douglas Adams, Rober Rankin.
SF-Krimis/Thriller: Im Grunde Krimis bzw. Thriller, die in der Zukunft spielen. Typisches Filmbeispiel: "Blade Runner".
Zeitreise-Abenteuer / Parallelwelten: Reisen in die Zukunft, Vergangenheit [... ]oder in eine Parallelwelt der Erde mit anderem historischem Verlauf. [...]
-- tichy
Bearbeitet von tichy, 19 Juni 2004 - 13:57.
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