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Tod eines Andoiden


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2 Antworten in diesem Thema

#1 Henrik Fisch

Henrik Fisch

    Soeinnaut

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Geschrieben 09 Dezember 2003 - 16:01

Janet Asimov
Tod eines Andoiden
Lübbe 2002
380 Seiten
ISBN 3404232461

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Eine Einsteiger-Geheimagentin wird als Dienstmädchen in die Wohnung eines bekannten SF-Autors eingeschleust. Dieser gibt ein Banket für außerirdische Kollegen und es besteht die Gefahr, das während der Feierlichkeiten ein Verbrechen geschehen soll. Es kommt wie es kommen muss, es geschieht ein Verbrechen und unsere Heldin sieht sich in der Rolle, das Verbrechen aufklären zu müssen. Nicht sonderlich hilfreich ist dabei, dass sie zum einen selber gerne eine SF-Autorin wäre und sie zum anderen ein Roboter ist.

Um es kurz zu machen: In diesem Buch hat die Autorin alles falsch gemacht, was es nur falsch zu machen gab. Die Story ist zu wirr; die Charaktere werden trotz interessanten Ansätzen nicht ausgearbeitet und es gibt ohne Ende vertane Chancen.

Beispiel eine Chance: Ich war zum Beispiel gleich am Anfang des Romans geschockt, als die äußerst attraktive Hauptdarstellerin sich als Roboter-Dame entpuppte, die kurz zuvor von einem der Handelnden sexuell genötigt wurde. Das hatte ich in dieser Form noch nirgendwo gelesen und ich hatte eigentlich einen interessanten Konflikt gewittert; so wie es Herr Asimov mit seinen drei Roboter-Gesetzen in seinen eigenen Romanen immer wieder meisterhaft zelebrierte. Hier jedoch: Nichts dergleichen.

Das Buch liest sich Streckenweise so, als wäre die Autorin selber in die Rolle der Roboter-Dame geschlüpft und der bekannte SF-Autor wäre ihr berühmte Vater aus der realen Welt. Gegen diese Art der Vater-Tochter-Reflektion ist nichts einzuwenden, wenn sie denn nicht so penetrant unpassend für diese Art von Abenteuer-Roman wäre.

Und so reist die Heldin von einem Handlungsort zum nächsten, übersteht eine verdrehte Handlungsbegründung nach der nächsten und der Leser hofft, dass wenigstens irgend etwas spannendes passiert, bevor er mit dem Buchrücken gnädig das Überstandene zudeckt und er den Roman in den hintersten Winkel seines Buchschrankes verbannt. Mein Tipp: Nicht kaufen, nicht lesen. Nicht einmal schenken lassen! Man verpasst nicht wirklich etwas.

Bis dennen,
Henrik Fisch
Gerade fertig gelesen
Gregory Benford, Larry Niven, "Himmelsjäger"
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Gerade gesehen
Serie "Mad Men"

#2 rockmysoul67

rockmysoul67

    Temponaut

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Geschrieben 09 Dezember 2003 - 21:17

Janet Asimov

als wäre ... der bekannte SF-Autor ... ihr berühmte Vater aus der realen Welt.  ... Vater-Tochter-Reflektion

Laut Amazon: Janet Asimov ist die Witwe des 1992 verstorben Isaac Asimov.

Vielleicht liest sich das Buch anders unter diesem Wissen?

#3 Henrik Fisch

Henrik Fisch

    Soeinnaut

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Geschrieben 15 Dezember 2003 - 08:02

Das Buch liest sich trotzdem so, wie oben beschrieben. Grottenschlechte Fortsetzungen von Filmen werden ja auch nicht dadurch aufgewertet, dass der Vorgänger ein Knüller war. Oder anders: Wäre dieses Buch verlegt worden, wenn die Autorin nicht Asimov hieße?Bis dennen,Henrik Fisch
Gerade fertig gelesen
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