Wobei ich mich beim Bechdel-Test schon lange frage: gilt er bestanden, wenn die beiden Frauen als Protagonistinnen über den Mann als Antagonisten ... sprechen, oder ist die Geschichte dann auch durchgefallen?
Ungefähr diese Frage befällt mich auch allemal. Ich habe in meinem Roman zwei Frauen, die sich über ein Attentat auf einen Politiker unterhalten - wobei eine eine der Attentäterinnen ist. Nach Bechdel durchgefallen, aber viel weniger klischeehaft als ein Gespräch über Lippenstifte und Schuhe (ohne Mann, Familie und Beziehungen möglich). In kürzeren Texten nehme ich eigentlich am liebsten gemischte Teams, um keine gendermäßige Schlagseite zu bekommen, mit dem Effekt, dass sich dann eine Frau mit einem Mann unterhält. Da frag ich mich, was mehr Klischees transportiert: zwei Frauen im Gespräch über Kochrezepte oder ein Mixed-Team, das gerade den Überlichtantrieb repariert ...
Stross ist, was Männer- und Frauenrollen angeht, wirklich gut, und "Glasshouse" ist auf jeden Fall schräg. Ich schließe mich der Empfehlung an.
Bearbeitet von Heidrun, 12 April 2013 - 11:55.