Es ist aber mit der Gewalt ja auch nicht so, dass sie nicht zwangsläufig in jeder Geschichte drinnen sein muss. Es kommt halt immer drauf an, ob es dazu passt, ob es rein gehört oder nicht ... und wenn man sich dafür entscheidet, sollte man aber auch darauf achten, wie man es schildert.
Für mich (persönlich) ist immer wichtig, dass Gewalt stets in einen moralischen Kontext gestellt werden muss. Gewaltverherrlichung oder gedankenlose Billigung geht gar nicht.
Es gibt in der SF einige Autoren, die, was Gewaltdarstellungen angeht, durchaus nicht zimperlich sind. Simmons gehört dazu. Ich habe schon von Lesern gehört, die mit seinen Gewaltdarstellungen in
Hyperion,
Endymion oder
Ilium/Olympos nicht zurecht gekommen sind. Wobei sie dort nicht als reiner Selbstzweck inszeniert wird. Zumindest habe ich es so empfunden. Besonders gewalttätig geht es auch bei Richard Morgans
Takeshi Kovacs-Geschichten zu. Da muss man sich auch erst einmal daran gewöhnen, bis man bemerkt, dass die Gewalt dort vor allem Ausdruck der gewandelten Vorstellung ist, dass der menschliche Körper aufgrund der Stack-Technologie (eine Bewußtseins-Speicher-Technologie, die potentielle Unsterblichkeit verleiht) nicht mehr viel Wert ist.
LG Trurl
Bearbeitet von Trurl, 24 Juni 2013 - 12:59.
»Schau dir diese Welt nur richtig an, wie durchsiebt mit riesigen, klaffenden Löchern sie ist, wie voll von Nichts, einem Nichts, das die gähnenden Abgründe zwischen den Sternen ausfüllt; wie alles um uns herum mit diesem Nichts gepolstert ist, das finster hinter jedem Stück Materie lauert.«
Wie die Welt noch einmal davonkam, aus Stanislaw Lem
Kyberiade