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Horror- und Fantasy-Autoren und Science-Fiction


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55 Antworten in diesem Thema

#1 Tiff

Tiff

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Geschrieben 09 Juni 2013 - 10:57

Im Zauberspiegel gibt es einen Artikel über Christian Montillons Einstieg in die SF: http://www.zauberspi...schmunzeleffekt

Es mag zwar sein, dass CM auf der Erfolgsleiter weit nach oben geklettert ist, aber ganz von der Hand zu weisen ist die damalige Kritik auch heute nicht. Horror- und Fantasy-Autoren können sicher auch in die SF einsteigen, aber das Ergebnis muss nicht jedem gefallen.

An dem Gastroman von Markus Heitz gab es auch viel Kritik, und mir persönlich gefallen CMs PR-Romane verglichen mit den anderen aktuellen PR-Autoren am allerwenigsten. Erstaunlich gut hingegen war der Gastroman von Richard Dübell, einem Autor historischer Romane.

Bearbeitet von Tiff, 09 Juni 2013 - 10:59.


#2 MAH

MAH

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Geschrieben 09 Juni 2013 - 14:05

Erstaunlich gut hingegen war der Gastroman von Richard Dübell, einem Autor historischer Romane.

Ja, der war super. Von ihm würde ich auch gerne einmal ein Atlan-Zeitabenteuer lesen. Eingefügtes Bild

Edit: Dieser Roman wurde sogar für den Kurd Laßwitz-Preis 2013 vorgeschlagen. Finde ich toll!
http://www.kurd-lass...ester_Roman.htm

Bearbeitet von MAH, 09 Juni 2013 - 14:55.


#3 Tiff

Tiff

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Geschrieben 09 Juni 2013 - 14:16

Ja, der war super. Von ihm würde ich auch gerne einmal ein Atlan-Zeitabenteuer lesen. Eingefügtes Bild

Ganz unmöglich sollte das ja nicht sein. Das könnte der Serie vielleicht auch einige neue Leser erschließen. Atlan-Fantasy-Abenteuer z.B. von Markus Heitz würde ich auch lesen. Der "König von Atlantis"-Zyklus kann doch sicher fortgesetzt werden.

#4 Quinto

Quinto

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Geschrieben 09 Juni 2013 - 20:37

Es mag zwar sein, dass CM auf der Erfolgsleiter weit nach oben geklettert ist, aber ganz von der Hand zu weisen ist die damalige Kritik auch heute nicht.

So ist es. Montillons Erfolg bei PR mag auch damit zu tun haben, dass PR in den letzten Jahren mehr und mehr zur Fantasyserie reduziert wurde. Ob sich diese verderbliche Entwicklung mit dem laufenden Zyklus wieder umkehrt, bleibt erst noch abzuwarten!

#5 Michael Blasius

Michael Blasius

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Geschrieben 10 Juni 2013 - 20:49

Mir ist in den letzten Jahren die Tendenz aufgefallen, dass SF-Autoren verstärkt versuchen, in (anderen) Genres mit größerer Publikusmreichweite zu schreiben.

#6 Valerie J. Long

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Geschrieben 10 Juni 2013 - 22:07

Mir ist in den letzten Jahren die Tendenz aufgefallen, dass SF-Autoren verstärkt versuchen, in (anderen) Genres mit größerer Publikusmreichweite zu schreiben.

Ich überlege ja immer noch... Lesbische Vampirtwens im Weltall?

#7 Michael Blasius

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Geschrieben 10 Juni 2013 - 22:15

Wäre einen Versuch wert Eingefügtes Bild Aber keinen Sex vor der gleichgeschlechtlichen Lebensgemeinschaft ...

#8 Arl Tratlo

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Geschrieben 10 Juni 2013 - 22:57

Ich überlege ja immer noch... Lesbische Vampirtwens im Weltall?


Da gab es doch diese nette Gen-Modulatorin von Pigell. Gut, sie war nicht lesbisch, aber vielleicht eine oder zwei ihrer Schwestern? Und sie stand mehr auf Fleisch als auf Blut. Kleine Modifikation der Gene, dann geht das aber auch. Flughäute hatte sie jedenfalls schon mal.
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#9 Valerie J. Long

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Geschrieben 11 Juni 2013 - 06:20

Naja ... Wenn man sich dem Mainstream anbiedern will, muss man wohl in Kauf nehmen, dass die Ideen schon mal da waren - wartet, ich hab's! Meine lesbischen Vampire stoßen auf eine alte Inschrift, deren seltsam kryptischer Text sie zu zahlreichen Bauwerken einer vergangenen Kultur führt, und entdecken dabei eine Verschwörung, die bis in die höchsten Kreise des vorherrschenden Kultes reicht. Damit müssten doch Millionen zu scheffeln sein!

#10 64Seiten

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Geschrieben 11 Juni 2013 - 07:19

Ich dachte Vampire sind schon wieder out und Zombies würden jetzt das Feld beackern?!

#11 Valerie J. Long

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Geschrieben 11 Juni 2013 - 07:25

Ich dachte Vampire sind schon wieder out und Zombies würden jetzt das Feld beackern?!

Pssst! Das sind die Gegenspieler!

#12 64Seiten

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Geschrieben 11 Juni 2013 - 07:29

Pssst! Das sind die Gegenspieler!

Titel:

Hetero Zombies vs. lesbische Vampire - eine französische Gesellschaftssatire

#13 Valerie J. Long

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Geschrieben 11 Juni 2013 - 08:35

Ich hatte jetzt mehr an einen kurzen, aber schlagkräftigen Titel gedacht, der in großen roten Lettern auf dem Buch prangen sollte.
So was wie Irrumati Eingefügtes Bild

#14 64Seiten

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Geschrieben 11 Juni 2013 - 08:49

Aber mal back to topic. Dass Christian Montillon nicht gerne technische Details in seinen Romanen erklärt sagt er ja selbst. Das ist kein Geheimnis. Ob das aber schlechter sein soll als Rainer Castors Bauanleitungen für Vario-1000 Roboter muss jeder Leser für sich selbst entscheiden. Ich finde es gibt eine ganze Menge guter Perrys von Christian und auch welche zum kopfschütteln. Aber das trifft letztlich auf alle Autoren zu, da ist für mich keine Unterschied zu erkennen, egal in welches Genre der jeweilige Autor gesteckt wird.

#15 Quinto

Quinto

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Geschrieben 11 Juni 2013 - 10:43

Dass Christian Montillon nicht gerne technische Details in seinen Romanen erklärt sagt er ja selbst. Das ist kein Geheimnis. Ob das aber schlechter sein soll als Rainer Castors Bauanleitungen für Vario-1000 Roboter muss jeder Leser für sich selbst entscheiden.

Es geht aber weniger um gut oder schlecht sondern darum, ob man SF schreiben kann oder nicht. Ich zitiere mal aus Wikipedia:
https://de.wikipedia...Science-Fiction

"Die am besten nachzuvollziehende Erklärung ist wohl, dass in der Science-Fiction versucht wird, eine wissenschaftliche Erklärung zu liefern, auch wenn diese nicht der Realität entsprechen muss, während in der Fantasy die entsprechenden Elemente (z. B. große sprechende Spinnen in Harry Potter) schlicht hingenommen werden."

Die frühe PR-Serie hat sich darum bemüht. Diese Bemühungen haben stark nachgelassen. Ich gehöre zu denjenigen, die sich daran stören.

Bei Weltraum-SF vom Typ der Rhodan-Serie sollte man auch ein Mindestmaß an naturwissenschaftlichen Kenntnissen mitbringen bzw. willens und in der Lage sein, sie sich anzueignen: Chemie, Physik, Astronomie, Biologie. Einige elementare Tatsachen sollten soweit verinnerlicht sein, dass niemand auf die Idee kommt, im luftleeren Raum von donnerndem Getöse zu schreiben. DAS ist es, was auffällt und stört, nicht die fehlende Bauanleitung für das neueste Strahlgeschütz. Dass manche Autoren eine größere Nähe zu diesen Themen haben als andere, versteht sich von selbst. Es geht darum, dass man ein gewisses Niveau aufrechterhalten sollte. Ich bin nicht sicher, ob das überhaupt noch gewollt ist. Tut man es nicht landet man bei einer Serie wie NEO. Die ist für mich ein Indiz dafür, dass der Wille dazu inzwischen fehlt.

Bearbeitet von Quinto, 11 Juni 2013 - 10:44.


#16 Kokomiko

Kokomiko

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Geschrieben 11 Juni 2013 - 11:05

Dieser Auffassung schliesse ich mich an! Auch aus statistischen Gründen ;-) Aber bei Borsch und Montillion ist diesbezüglich wohl keine Einsicht zu erwarten. Schade. Ganz konkret kommt mir eine Szene aus 2701 in den Sinn in der ein Strahlerschuß neben Rhodan einschlug und der Boden verdampfte. So weit, so gut. Dann aber wird der Wissenschaftler getroffen und "Blut schoss aus der Schulterwunde". Wie wirkt sich ein Strahlertreffer auf den menschlichen Körper aus? Das müsste doch eher ein Durchschlag mit schwerer Verbrennung sein? Ganz abgesehen von den "donnernden Einschlägen" und dem an der Schläfe kratzen bei geschlossenen SERUN...

Bearbeitet von Kokomiko, 11 Juni 2013 - 11:12.


#17 64Seiten

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Geschrieben 11 Juni 2013 - 11:43

Es geht aber weniger um gut oder schlecht sondern darum, ob man SF schreiben kann oder nicht.

Also für mich geht es in erster Linie um gute Unterhaltung, ob man das dann als SF einschätzt oder Liebesgeschichte, ist mir primär völlig schnuppe. Zumal die Definition eines Genres sehr schwierig ist. Wer bestimmt denn was SF ist und was nicht? Ab wann ist es Horror?

Interessant zu lesen

http://www.zauberspi...ch-phantastisch

http://www.zauberspi...mens-phantastik

http://www.zauberspi...el-und-ansaetze


Ich zitiere mal aus Wikipedia:
https://de.wikipedia...Science-Fiction

"Die am besten nachzuvollziehende Erklärung ist wohl, dass in der Science-Fiction versucht wird, eine wissenschaftliche Erklärung zu liefern, auch wenn diese nicht der Realität entsprechen muss, während in der Fantasy die entsprechenden Elemente (z. B. große sprechende Spinnen in Harry Potter) schlicht hingenommen werden."

Zunächst, was ist der Unterschied zwischen einem Psychostrahler und Harrys Zauberstab? ==> Der Psychostahler ist aus Metall...

Wo sind Tatcher a Hainu und Dalaimoc Rorvic einzuordnen? Oder Gucky? Sind diese Institutionen der Serie SF? Not for me.


Die frühe PR-Serie hat sich darum bemüht. Diese Bemühungen haben stark nachgelassen. Ich gehöre zu denjenigen, die sich daran stören.

Hat sie das? KHS sicherlich und Kurt Mahr. Aber ohne die humanistischen Gegengewichte Clark Darlton und Willy Voltz hätte es doch manchmal viel zu wenig gemenschelt in der Serie.

Ich gebe es zu, ich habe oft Gänsehaut bekommen, wenn KHS die Kugelzelle eine Ultrariesen schwingen ließ, als dieser eine Breitseite Transformgeschosse absetzte. Ich bekomme sie sogar heute noch, wie ich eben beim Tippen bemerkte. Dennoch ist das nicht alles was Rhodan ausmacht.

Bei Weltraum-SF vom Typ der Rhodan-Serie sollte man auch ein Mindestmaß an naturwissenschaftlichen Kenntnissen mitbringen bzw. willens und in der Lage sein, sie sich anzueignen: Chemie, Physik, Astronomie, Biologie.

sollte man das? Man würde zunächst mal über e = mc² stolpern und sich wundern wie die trotzdem die Lichmauer durchbrechen.

Ganz ehrlich, da weiß ich es lieber nicht genau als so einen Schwachsinn wie den Hyperkristallerklärungstheorien Castors zu folgen, die die Vorgeschichte ad absurdum führen. Schwankende Atomgewichte, ne ist klar, da kommste bei jedem Chemiker direkt gut an. HoHoHo.

Und dann haben wir noch die Biologie. Nehmen wir mal die Siganesen, die funktionieren einfach biologisch nicht. Hier einige Gedanken dazu

http://prtf.proc.org...mv/000125mv.php

interessant die Aussage die KHS (einer der Autoren, die du sicher hier nicht in die gleiche Riege steckst wie CM, oder?), bezüglich der Gehirngröße von Siganesen, Lemy Danger in den Mund legte:

Wie können Siganesen dann so intelligent wie Terraner sein?

Karl Herbert Scheer wich der Frage geschickt aus, so sagte Lemy Danger : (Quelle PR 150)
"Mir ist es auch völlig gleichgültig, welche biochemische oder biophysikalischen Vorgänge daran Schuld sind.."


auch interresant einige Lösungsvorschläge:

http://prtf.proc.org/bio/000410mv.php


Soviel zum Ausflug bezüglich Biologie.

Auf die Astrophysik und unmögliche Welten will ich gar nicht weiter eingehen, da steckt meist knallhart fundierte Hyperphysik dahinter......andere sagen einfach nur (Zahlen)Magie dazu....

Einige elementare Tatsachen sollten soweit verinnerlicht sein, dass niemand auf die Idee kommt, im luftleeren Raum von donnerndem Getöse zu schreiben. DAS ist es, was auffällt und stört, nicht die fehlende Bauanleitung für das neueste Strahlgeschütz.

Zu diesem Zweck gibt es aber noch den Lektor, der genau für solche Dinge zuständig ist und diese ausmerzen sollte. Einem Autor kann sowas mal durchrutschen.

Dass manche Autoren eine größere Nähe zu diesen Themen haben als andere, versteht sich von selbst. Es geht darum, dass man ein gewisses Niveau aufrechterhalten sollte. Ich bin nicht sicher, ob das überhaupt noch gewollt ist. Tut man es nicht landet man bei einer Serie wie NEO. Die ist für mich ein Indiz dafür, dass der Wille dazu inzwischen fehlt.

Perry Rhodan war schon immer auch ein Spiegel der Gesellschaft, vielleicht verkauft sich Hardcore einfach nicht mehr so gut. Des Weiteren ist Christian nur ein Autor unter zwei Hand voll, er alleine kann also für den von dir vorgezeichneten Untergang des Morgenlandes kaum alleine verantwortlich gemacht werden.

#18 Valerie J. Long

Valerie J. Long

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Geschrieben 11 Juni 2013 - 12:12

Die Science Fiction im engeren Sinne wird auch "Hard Science Fiction" genannt. Aus meiner Sicht ist das etwas für Physiker. Ohne einen gewissen Grad an schriftstellerischer Freiheit (Schneller als Licht) würde nicht viel Stoff übrig bleiben. Wenn man also die Grenzen aufweicht, ist jede weitere Trennlinie willkürlich gezogen.

#19 Echophage

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Geschrieben 11 Juni 2013 - 13:02

Es geht aber weniger um gut oder schlecht sondern darum, ob man SF schreiben kann oder nicht. Ich zitiere mal aus Wikipedia:
https://de.wikipedia...Science-Fiction

"Die am besten nachzuvollziehende Erklärung ist wohl, dass in der Science-Fiction versucht wird, eine wissenschaftliche Erklärung zu liefern, auch wenn diese nicht der Realität entsprechen muss, während in der Fantasy die entsprechenden Elemente (z. B. große sprechende Spinnen in Harry Potter) schlicht hingenommen werden."

Die frühe PR-Serie hat sich darum bemüht. Diese Bemühungen haben stark nachgelassen. Ich gehöre zu denjenigen, die sich daran stören.

Man muß hier aber aufpassen!
Was in der Fantasy nämlich immerhin nicht passieren kann ist, eine schwachsinnige Pseudo-Erklärung für die (in beiden Genres) auftretetenden phantastischen Phänomene abzuliefern.

Wenn in einem Fantasy-Roman ein Halbgott vor mir steht, der alles weiß, was ich weiß, der weiß, was ich vorhabe, tun will, mag, wünsche, hoffe, verabscheue usw. - dann ist das in Ordnung; ist ja schließlich ein Halbgott!

Wenn in einem SF-Roman ein Telepath vor mir steht, der die gleichen Dinge von mir weiß - und mir dann erklären will, daß das daran liegt, daß sein Gehirn bestimmte Psi-Wellen, die mein Gehirn beim Denken emittiert, auffängt und -unfehlbar, natürlich - in Information umwandelt... dann find' ich das ziemlich gruselig... Eingefügtes Bild

Seelen sind für meinen Einen weitaus leichter hinzunehmen als ÜBSEF-Konstanten und ähnlicher Schmonzes.
Wenn etwas schlechter ist als gar keine Erklärung, dann ist das die schlimmste Art von schlechter Erklärung; nämlich diejenige, die sich, bei näherem Hinsehen als Unsinn entpuppt, die also insbesondere nicht als Erklärung für irgendwas taugt.

Insofern würde ich es geradezu begrüßen, daß, wenn (z.B.) Mutanten schon sein müssen, nicht die Sache noch durch "wissenschaftliche Erklärungen" verschlimmbessert wird.

((Die Sache ist ja so... Ich halte bestimmte Phänomene für denk-, also beschreibbar; z.B. Telepathie oder Teleportation, meinetwegen sogar Zeitreisen. Deswegen sollen sich Romanautoren, wenn sie denn unbedingt wollen, mit dem Krempel austoben. Das Problem ist nun dies: Diese Phänomene sind per definitionem "Wunder" - es sind Phänomene, die den Regeln wissenschaftlicher Beschreibungen widersprechen. Das heißt nicht, daß sie nicht anderen Regeln unterliegen! (Stichwort: Zeitreisenlogik) Aber die Regeln, z.B. des Gedankenlesens sind mit den Regeln der Neurophysiologie schlicht unvereinbar. Entweder wir spielen das eine oder das andere (Sprach-)Spiel. (Ich kann beim Schach mit meinem Turm nunmal nicht diagonal ziehen, und wenn ich beschließe, daß der Turm das darf - dann spiele ich eben ein anderes Spiel.)

Kurzfassung:
Natürlich kann ich mir eine Geschichte ausdenken, in der der Protagonist aus dem 21.Jhd. plötzlich am Hofe des Sonnenkönigs aufwacht und dort spannende Abenteuer erlebt.
Aber ich kann nicht hoffen, eine sinnvolle physikalische bzw. wissenschaftliche bzw. rationale - gemessen an der üblichen Verwendung (und welche Verwendung sollte es sonst geben?) von Begriffen wie "Logik" und "Empirie" - Erklärung für dieses Ereignis zu liefern.
(Diese einfache Wahrheit ist leider noch nicht einmal bis zu allen Physikern durchgedrungen... Eingefügtes Bild )

Gewisse Dinge (Gedankenlesen, Zeitreisen, Allwissenheit, (Makro-)Teleportation) disqualifizieren sich automatisch als Hard-SF - insofern sollte man auch nicht wissenschaftliche Erklärungen für derlei Wunder fordern.
("Ich kann Gedankenlesen, weil Gott mir diese Gabe schenkte" ist als Erklärung völlig ausreichend. Mehr als "So ist's halt" ist damit ja letztlich auch nicht gesagt. Und eine bessere haben wir nicht zu erwarten...)

Sorry... Eingefügtes Bild


Edit:
Vielleicht nur noch mal zur Klarstellung.
Natürlich sind ÜBSEF-Konstanten, Gehirnwellen und dergl. als "Erklärungen" erlaubt. Ein Autor darf ja schreiben, was er gerne mag.
Sie sind aber nicht "weniger Fantasy" oder gar bessere Erklärungen als z.B. die oben erwähnte Halbgott-Methode.
Sie haben den Anschein von Wissenschaftlichkeit und Rationalität... und das war's!
Bei näherem Hinsehen entpuppt sich die Idee einer ÜBSEF-Konstante als Humbug. Halbgott-Humbug. Glitzer-Vampir-Humbug. Sprechende Riesenspinnen-Humbug. (Wobei sich für letztere unter Umständen sogar noch ein Ökosystem fabulieren ließe, wo solch Getier eine Chance hätte. Eingefügtes Bild )

Die frühe PR-Serie hat sich darum bemüht. Diese Bemühungen haben stark nachgelassen. Ich gehöre zu denjenigen, die sich daran stören.


Das kann man so auch nicht sagen.
Scheer und Mahr haben sich sicherlich bemüht.
Aber Castor bemüht sich auch.
Und, woran Castor scheitert - nämlich das Psi-Geschwurbel zu rationalisieren -, daran wären auch Mahr und Scheer gescheitert.
Es gab halt noch kein Psi-Geschwurbel.
Aber es gab Darlton-Romane.
Es gab rote Universen, in denen die Zeit 70.000fach verlangsamt ablief.
Es gab ES.
Und Zeitreisen galore.
Von den Aliens, die seriöser Evolutionsbiologie hohnsprechen ganz zu Schweigen...

Aber, ja.
Eines hat mit Sicherheit massiv zugenommen im Vergleich zu den Sechzigern - das Psi-Geschwurbel.
Aber das Psi-Geschwurbel ist eben nicht das einzige, was in krassem Widerspruch zum zitierten (Hard-)SF-Ideal steht.
Und wenn jetzt versucht wird, das bei PR zuletzt allgegenwärtige Psi-Geschwurbel als Wurzel allen Übels auszumachen mit der Begründung, daß es keine SF im oben zitierten Sinne mehr sei - dann ist das kein gutes Argument. Denn im oben zitierten Sinne war PR in den seltensten Fällen SF.
Und wenn dann mal versucht wurde, eine "SFige" Erklärung abzuliefern, scheiterte man ebenso spektakulär wie heutzutage. Das dann allerdings notwendigerweise! (Siehe oben, Wunder lassen sich halt nicht wissenschaftlich erklären. Deshalb sind es ja Wunder! Eingefügtes Bild )

Was bleibt sind "brennender Sauerstoff" und ähnliche Fauxpas.
Ohne jetzt Textstellen parat zu haben - ich bin ziemlich sicher, daß z.B. ein Clark Darlton oder ein H.G. Ewers oder ein H.G. Francis ähnliche, wenn nicht schlimmere Klopse draufhatten.
Sowas ist dann auch weniger ein Problem, daß sich als "mangelnder SF-Geist" beschreiben ließe.
Ich würde dafür eher mangelnde (naturwissenschaftlicher) Allgemeinbildung bzw. äußerst ungenügende Recherche (ob jetzt aus Faulheit oder Zeitmangel - aber mal echt: "brennenden Sauerstoff" kann man schon mal googlen, oder? ;) - ist letztlich egal), sowohl des Autors, als auch des Lektorats, verantwortlich machen. Und das ist ein allgemeiner Punkt, der nichts mehr speziell mit SF-Literatur zu tun hätte.
Jetzt mal echt.
Ob ich jetzt das Ding mit dem Kugeldurchmesser in einem SF-Roman, einem Krimi, der Suhrkamp-BasisBibliothek oder einem Berglisl-Heft lesen muß, ist ja nun wirklich egal...

Bearbeitet von Echophage, 11 Juni 2013 - 13:28.

Von allen Gedanken
Schätze ich doch am meisten
Die interessanten...


#20 Arl Tratlo

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Geschrieben 11 Juni 2013 - 14:47

Gegen den allgemeinen Trend möchte ich dann doch zwei Aspekte ins Spiel bringen: 1. Man kann natürlich alles zu Tode relativieren. Die modernen deutschen Sophisten sind in dieser Kunst ganz besonders geübt. Jenseits aller Relativiererei verbleibt jedoch eins: es gibt einen Unterschied zwischen Fantasy, Horror und Science-Fiction. Und dieser Unterschied ist letztlich JEDEM geläufig, selbst dem Buchhändler-Azubi im ersten Lehrjahr, der die Aufgabe erhalten hat, die neu eingetroffenen Bücher in die verschiedenen Regale einzusortieren. Was meistens auch klappt. Auch die "Harry Potter"-Fans wissen, dass es sich bei ihrer Lieblingslektüre NICHT um Science Fiction handelt. Niemand käme auf die Idee, das Gegenteil zu behaupten - am allerwenigsten die Autorin. Dabei GAB es durchaus sprechende Riesenspinnen auch bei PR. Was man aktuell in der fünften Auflage nachlesen könnte - wenn es sie denn noch gäbe. Und dennoch wird PR völlig zu Recht von dem erwähnten Azubi in das SF-Regal eingeordnet werden. Aller Relativiererei zum Trotz. 2. Jules Verne und Hans Dominik waren natürlich hanebüchene SF-Autoren. So richtig unter aller Sau; da kommen Clark Darlton, H.G. Ewers oder H.G. Francis mit ihren schlechtesten Romanen nicht annähernd heran. Leute mit einem riesigen Geschütz(!) auf den Mond zu schiessen? Gute Güte, Jules, hast du mal berechnet, wieviel g da durchschlagen? Und Hans Dominik, der die ELECTRON II auf der Venus in niedriger Flughöhe und ebenso niedriger Geschwindigkeit herumcruisen lässt, so dass die Fahrgäste Einzelheiten der Umgebung erkennen können? In einem eiförmigen Raumschiff mit einer Art Ionenstrahlantrieb? Hans, das musst du mir mal auf der Erde vormachen... Heutige NEO-Autoren würden für eine entsprechende Textstelle geteert und gefedert - und womit? Mit Recht! Dennoch gelten sowohl Dominik als auch Jules Verne als anerkannte und geehrte SF-Autoren. Der Unterschied liegt in der Zeitbezogenheit ihrer Werke. Im 19. Jahrhundert DURFTE man als SF-Autor noch solchen Unsinn bezgl. des Riesengeschützes schreiben. Insbesondere dann, wenn man in vielen anderen Bereichen (die als ähnlich phantastisch angesehen wurden) richtig lag. Schon in den 30er Jahren des letzten Jahrhunderts nicht mehr. Dafür durfte wiederum in dieser Zeit jeder SF-Autor weidlich davon erzählen, dass Raumschiffe eben NICHT aerodynamisch geformt zu sein haben wie Flugzeuge, da im Weltraum die Aerodynamik keine Rolle mehr spielt (was dann auch nahezu alle taten). In den 60er Jahren schon nicht mehr. Da ging das mit dem Kugelraumschiff nur, wenn man für planetare Starts und Landungen über einen Antigravantrieb verfügte - wie K.H. Scheer richtig erkannte. Dafür durfte man sich in puncto Zeitreisen noch das eine oder andere erlauben. Immerhin waren Doc Browns Ausführungen hinsichtlich der verschiedenen Zeitlinien noch nicht Allgemeingut eines jeden Kinobesuchers geworden. Heute - 50 Jahre später - geht das nicht mehr. Und die NEO-Autoren, sollten sie sich denn am "Roten Universum" versuchen, sollten sich besser warm anziehen...
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#21 Echophage

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Geschrieben 11 Juni 2013 - 16:42

Dennoch gelten sowohl Dominik als auch Jules Verne als anerkannte und geehrte SF-Autoren. Der Unterschied liegt in der Zeitbezogenheit ihrer Werke. Im 19. Jahrhundert DURFTE man als SF-Autor noch solchen Unsinn bezgl. des Riesengeschützes schreiben.

Das ist ein interessanter Punkt!
Dem würde ich zustimmen. Das bedeutet aber auch, daß man heute - die Zeit steht ja nicht still, und der technische Fortschritt ist unaufhaltsam usw. ;) - einfach mal viel weniger darf als dunnemals.
Das hat wiederum zur Folge, daß man es heutzutage als SF-Autor ungleich schwerer hat als jemand, der z.B., oh, I don't know... in den Sechzigern eine Weltraumserie fabulierte. :D

So gesehen müßte man ja sagen: Cut the young'uns some slack!
Wenn, ja wenn... :rolleyes:

Der Unterschied ist der...
Es ist natürlich undenkbar, daß man jmd. mit einer Kanone auf den Mond schießt, oder daß die Erde eine Scheibe ist.
Außer, nun ja... es ist halt denkbar. :P

Wir haben es hier mit einer empirischen Unmöglichkeit zu tun.
Wer behauptet, daß jemand mit einer Kanone auf den Mond geschossen werden könnte, wird wiederlegt durch die Physik.
Ich kann behaupten, daß ich Kasparow nach sieben Zügen mattsetze - und werde dann gegebenenfalls widerlegt durch die Wirklichkeit... daß Kasparow mich nämlich in Grund und Boden spielen wird.

Brennender Sauerstoff, Gedanken als Gehirnströme etc.pp.
Das sind begriffliche Unmöglichkeiten.
Ich kann sagen, daß Sauerstoff brennt oder daß Gehirnströme Gedanken sind - und werde natürlich nicht durch die Wirklichkeit widerlegt. Ich kann das sagen. Ich spiele bloß nicht mehr das Spiel, daß ich zu spielen denke. :D
Ich kann behaupten, daß ich beim Schachspielen meine Türme diagonal ziehen kann.
Ich kann meine Türme diagonal ziehen, niemand - naja, mein Gegner wird's wahrscheinlich versuchen, aber dann hab' ich die Figur ja schon gesetzt - hindert mich daran. (Erst recht nicht die Schachregeln, sie verbieten es mir nur. :P)
Nur würde ich dann jedenfalls kein Schach mehr spielen, und wenn ich mich kopfstelle... und so weiter... ;)

Deshalb relativiert sich das alles wieder.
Ja, die heutigen Autoren haben's schwerer als damals.
Aber die Fehler, die sie machen, sind nicht von der Art, daß sie damit entschuldbar wären.

"Dominiks" sind entschuldbar.
Aber wir reden hier nicht von "Dominiks", glaube ich. ;)

Von allen Gedanken
Schätze ich doch am meisten
Die interessanten...


#22 Arl Tratlo

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Geschrieben 11 Juni 2013 - 17:37

Das ist ein interessanter Punkt!
Dem würde ich zustimmen. Das bedeutet aber auch, daß man heute - die Zeit steht ja nicht still, und der technische Fortschritt ist unaufhaltsam usw. Eingefügtes Bild - einfach mal viel weniger darf als dunnemals.
Das hat wiederum zur Folge, daß man es heutzutage als SF-Autor ungleich schwerer hat als jemand, der z.B., oh, I don't know... in den Sechzigern eine Weltraumserie fabulierte. Eingefügtes Bild


Wie würde Basnal-Keton antworten: Ja - und nein!

Der Unterschied ist der, dass Verne, Dominik oder auch Scheer kein Internet zur Verfügung hatten*. Sie waren auf das angewiesen, was sie im Hinterkopf hatten oder in ihrem Bücherschrank verfügbar war.

Heute ist das anders. Es kostet - nachweislich und jedem bekannt - wenige Minuten, um eventuelle Unsicherheiten auszuräumen, oder zumindest die hakeligen Punkte, die man in seinem Text tunlichst umgehen sollte, zu identifizieren. Dass Letzteres dennoch so häufig unterbleibt, ist auch mit ein wesentlicher Anlass des aufkommenden Ärgers.

*gilt natürlich auch für Darlton, Ewers und Francis zu ihren besten Zeiten.
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#23 Valerie J. Long

Valerie J. Long

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Geschrieben 11 Juni 2013 - 18:35

Es kostet - nachweislich und jedem bekannt - wenige Minuten, um eventuelle Unsicherheiten auszuräumen, (...)

... und das gilt auch für die Leser ...

#24 Arl Tratlo

Arl Tratlo

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Geschrieben 11 Juni 2013 - 19:03

... und das gilt auch für die Leser ...


Wohl wahr. Das macht die Sache für die Autoren noch ernster.
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#25 Quinto

Quinto

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Geschrieben 11 Juni 2013 - 19:15

Man kann natürlich alles zu Tode relativieren.

So ist es. Und dagegen wehre ich mich auch. Ich möchte ein Beispiel nennen. In Heft 407 beschreibt Ewers, wie man auf einer Extremwelt Bergbau betreibt und was es dabei so zu beachten gilt. Und WIE er das macht - alle Achtung! Er schafft es nämlich, dem Leser zu vermitteln, dass ein Ausflug auf einen solchen Planeten etwas anderes ist als ein Ausflug mit dem Kreuzfahrtschiff ans Nordkap. Darauf kommt es an und nicht darauf, ob die Schilderung nun in allen Einzelheiten plausibel erscheint. Und ich behaupte, dass ein solcher Roman die Fähigkeiten der gegenwärtigen Stammautoren deutlich übersteigt. Entscheidend sind also für mich gar nicht mal die Versager, die findet man immer und insbesondere in einer wöchentlich erscheinenden Heftserie. Montillons donnerndes Getöse im Vakuum wäre gar nicht der Rede wert, wäre es nicht ein typisches Symptom einer tiefer liegenden Krankheit. Festzustellen bleibt einfach, dass inzwischen keiner der Autoren mehr ein bestimmtes, früher vorhandenes Niveau erreicht. Das gilt scheinbar auch für das Lektorat. Das oft beklagte Psi-Geschwurbel oder die aktuelle Nanogenten-Masche ist eben nicht einer notwendigen und damit verzeihlichen Dramaturgie geschuldet wie beim Mutantenkorps. Ohne derartige Krücken geht's scheinbar einfach nicht mehr. Dass auch dabei noch vernünftige Romane herauskommen können, bestreitet niemand.

#26 64Seiten

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Geschrieben 12 Juni 2013 - 05:59

[..] Ich möchte ein Beispiel nennen. In Heft 407 beschreibt Ewers, wie man auf einer Extremwelt Bergbau betreibt und was es dabei so zu beachten gilt. Und WIE er das macht - alle Achtung! [..]

Ein Beispiel bei 2700+ Heften, was soll uns das jetzt sagen? Das 0,03% der Serie gut sind und 99,97% schlecht? Man kann in dieser Serie heute zu allem und jedem ein Beispiel finden, das sagt aber gar nichts aus, da braucht es dann doch schon fundierteres.

Und dann ausgerechnet ein Ewers, der Herr des Lucky Log, des Godfather of PSI. Nichts gegen die blühende Phantasie des HGE, aber er ist mit so das schlechteste Beispiel wenn es um SF vs. Fantasy bzw. PSI-Geschwrubel, geht.

Festzustellen bleibt einfach, dass inzwischen keiner der Autoren mehr ein bestimmtes, früher vorhandenes Niveau erreicht.

Es sind diese beispiellosen Allgemeinplätze die mich zum Kopfschütteln bringen. Früher war alles besser, nee ist klar....

Das oft beklagte Psi-Geschwurbel oder die aktuelle Nanogenten-Masche ist eben nicht einer notwendigen und damit verzeihlichen Dramaturgie geschuldet wie beim Mutantenkorps. Ohne derartige Krücken geht's scheinbar einfach nicht mehr.

Achso, das Mutentenkorps gilt nicht weil es der Dramatik geschuldet war? Auf was begründest du dies? Gutes Handwedeln ist wenn es von KHS und HGE kommt, schlechtes wenn es von MAH oder CM ist?

#27 Quinto

Quinto

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Geschrieben 12 Juni 2013 - 09:35

Achso, das Mutentenkorps gilt nicht weil es der Dramatik geschuldet war? Auf was begründest du dies? Gutes Handwedeln ist wenn es von KHS und HGE kommt, schlechtes wenn es von MAH oder CM ist?

Erstens war das Mutantenkorps dem Handlungsentwurf geschuldet als Ausgleich für fehlende Technologie. Das ist so offensichtlich, dass ich gar nicht weiß, was es daran herumzukritteln gibt. In Band 400 wurde es endlich abgeschafft wegen Überflüssigkeit. Zweitens halte ich es angesichts der Erfahrungstatsachen für durchaus zulässig, paranormale Phänomene wie Telepathie, Telekinese oder Präkognition in eine SF-Serie einzuführen und sie SF-gemäß auch ein wenig auszubauen. Drittens bestand dieser Teil der Serie gleichwertig neben der technologischen Ebene und dominierte sie nicht.

Im übrigen lasse ich dir doch deine Meinung. Ich finde es nur ein wenig unpassend, wenn du jede Bemerkung sofort im Stil eines Politikers diskreditieren willst: "Früher war alles besser, nee ist klar...." Habe ich das behauptet, jetzt oder früher? Warum schreibst du so was? Wohl deshalb, weil Übertreibungen dieser Art auf eine ideologische Verbohrtheit deuten, die du natürlich richtigstellen musst.

Ich habe deutlich genug gemacht, worauf ich hinaus will. Es ist wie immer die Dosis, die das Gift macht. Um auf Ewers zurückzukommen, so konnte er in der Tat sehr großzügig bei seinen Ideen sein, "utopisch-phantastischer Roman" stand dann auf der Frontseite seiner Planetenromane. Der Psi-Roboter Lucky Log/Lullog wurde aber nie zum Serienkanon und Dauerzustand, und das war auch gut so. Doch Ewers konnte auch anders, wie mein Beispiel zeigt (es gibt andere). "Was soll uns das jetzt sagen?", fragst du. Habe ich mich so unklar ausgedrückt? Die heutigen Autoren hinterlassen bei mir eben nicht den Eindruck, dass sie anders können. Montillon ist nur ein besonders krasses Beispiel. Dem Team fehlt die Balance.

#28 64Seiten

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Geschrieben 12 Juni 2013 - 09:56

Erstens war das Mutantenkorps dem Handlungsentwurf geschuldet als Ausgleich für fehlende Technologie. Das ist so offensichtlich, dass ich gar nicht weiß, was es daran herumzukritteln gibt.

Und die PSI-Materie-Handwedelei ist der HI geschuldet. Da haben sich die Expokraten in der Taten etwas verpokert, aber das ist wiederum ein ganz anderes Thema.

In Band 400 wurde es endlich abgeschafft wegen Überflüssigkeit. Zweitens halte ich es angesichts der Erfahrungstatsachen für durchaus zulässig, paranormale Phänomene wie Telepathie, Telekinese oder Präkognition in eine SF-Serie einzuführen und sie SF-gemäß auch ein wenig auszubauen. Drittens bestand dieser Teil der Serie gleichwertig neben der technologischen Ebene und dominierte sie nicht.

Ich denke es wurde abgeschafft weil es nicht mehr zu handlen war. Aber auch das ist ein anderes Thema.

Im übrigen lasse ich dir doch deine Meinung. Ich finde es nur ein wenig unpassend, wenn du jede Bemerkung sofort im Stil eines Politikers diskreditieren willst: "Früher war alles besser, nee ist klar...." Habe ich das behauptet, jetzt oder früher? Warum schreibst du so was? Wohl deshalb, weil Übertreibungen dieser Art auf eine ideologische Verbohrtheit deuten, die du natürlich richtigstellen musst.

Ich versuche nur zu verstehen. Deine Meinung ist die gelassen, aber Rückfragen sollten doch erlaubt sein. Und das "Ne klar ...." ist einfach eine Reaktion mit der du leben musst, es sei denn du könntest sie entkräften. Aber bisher habe ich keinerlei Belege gelesen, lediglich Hypothesen die immer damit enden, dass die alten Autoren es besser konnten, verallgemeinert also ein: "Früher war alles besser".

[..]

Der Psi-Roboter Lucky Log/Lullog wurde aber nie zum Serienkanon und Dauerzustand, und das war auch gut so.


Ach nein? Er tauchte zwischen den MdI und den Chronofosillien immer wieder in diversen Inkarnationen auf. Das ist ein Zeitraum von gut 1000 Heften! Es gibt nicht viele Figuren der Serie die in ihrer Vita einen dermaßen langen Zeitraum stehen haben. Ausser den ZACis fällt mir ad hoc sogar niemand ein. Okay ES noch.

Doch Ewers konnte auch anders, wie mein Beispiel zeigt (es gibt andere). "Was soll uns das jetzt sagen?", fragst du. Habe ich mich so unklar ausgedrückt?

Ja. Du hast ein Beispiel gebracht und den Lucky Log Kram z.B. einfach als Nichtkanon abgetan. Klar, wenn ich immer nur die Rosinen rauspicke, dann ist die Serie echt der Hammer. Aber so ist es eben nicht. Heute nicht, aber gestern und vorgestern auch nicht.

Die heutigen Autoren hinterlassen bei mir eben nicht den Eindruck, dass sie anders können. Montillon ist nur ein besonders krasses Beispiel. Dem Team fehlt die Balance.

Okay, ich kann diese absolute Meinung nicht nachvollziehen, aber so soll es eben sein. Ich finde genug Perlen in der heutigen Zeit, von allen Autoren. Und wie schon gesagt, es war noch nie alles Gold was glänzte,heute nicht aber früher auch nicht.

#29 Quinto

Quinto

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Geschrieben 13 Juni 2013 - 09:39

Ich versuche nur zu verstehen.

Dieser Versuch scheint mir misslungen.

Aber bisher habe ich keinerlei Belege gelesen, lediglich Hypothesen die immer damit enden, dass die alten Autoren es besser konnten

Das ist keine Hypothese sondern eine Meinung, mit der ich offenbar nicht ganz alleine stehe. Was unter "es" genau zu verstehen ist, habe ich in verschiedenen Diskussionsfäden detailliert beschrieben. Ich lasse mich aber im neuen Zyklus gern positiv überraschen.

verallgemeinert also ein: "Früher war alles besser".

Diese Verallgemeinerung hast du dir passend zurechtgelegt, um es dir bei deiner Antwort bequem zu machen. Sie ist falsch.

Und wie schon gesagt, es war noch nie alles Gold was glänzte,heute nicht aber früher auch nicht.

Was du nicht sagst. Darum ging es nicht.

#30 Frank Lauenroth

Frank Lauenroth

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Geschrieben 13 Juni 2013 - 11:25

"Die am besten nachzuvollziehende Erklärung ist wohl, dass in der Science-Fiction versucht wird, eine wissenschaftliche Erklärung zu liefern, auch wenn diese nicht der Realität entsprechen muss, während in der Fantasy die entsprechenden Elemente (z. B. große sprechende Spinnen in Harry Potter) schlicht hingenommen werden."


Ich plädiere für einen klassischen MacGuffin
Es ist da und funktioniert. Das 'Wie' muss nicht im Detail erklärt werden.
Alle Versuche, es dennoch zu tun, verlangsamen den Lesefluss.
Wer Physiker im Nebenberuf ist (Uwe jetzt mal weglesen) hätte vielleicht eine verbesserte Basis, dies dennoch zu tun.
Aber welcher Leser ist Physiker im Neben- oder Hauptberuf?

Bearbeitet von Frank Lauenroth, 13 Juni 2013 - 11:25.

 In memoriam Michael Szameit / Christian Weis / Alfred Kruse / Rico Gehrke                                                          : Aktuelle Projekte und neue Veröffentlichungen :                                                'Gleich' ist der Tod des kleinen Mannes.



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