20 Antworten in diesem Thema

[Nina]

Mich bewegt die Frage schon seit einer Weile: Gibt es ÖSTERREICHISCHE Science-Fiction Zines bzw. solche mit einem konstant hohen oder zumindest halbwegs nennenswerten SF-Anteil? Mich würde sowohl mainstreamiges Hochglanzmaterial als auch das kleinste Fanzine interessieren. (Zumindest, davon zu wissen - alles gleich zu bestellen, kann ich nicht versprechen. )

Und: Es sollte mindestens eine Ausgabe 2013 erschienen sein oder realistischerweise noch dieses Jahr erscheinen.

Es haben schon eine ganz Reihe von Fans überlegt und uns sind eigentlich nur mäßig passende Publikationen eingefallen, wie z.B. Quaber Merkur. (Deutscher Verlag, österreichischer Herausgeber.)

(Und bevor jemand was sagt: Ja, ich habe das schon in einem anderen SF-Forum gefragt. Da man sich da aber nicht vor Antworten überschlägt ...)

[fictionality]

Das würde mich auch mal interessieren ...

[Nina]

Ja, ich glaube, das würde ziemlich viele Leute interessieren. Mich fragen auch die Fans im Ausland danach - es gab ja auch deutsche Autoren, die meinten, ich müsste da Tipps haben. (Vielleicht geht das Veröffentlichen in Österreich ja leichter, so wie die Firmengründung in Thailand laut Reality Soaps?) Aber ich habe keine. - Na gut, wenigstens hat sich in der phantastischen Verlagslandschaft ein wenig getan, das ist ja schon mal positiv.

[Mammut]

Ender hat eine Ãœbersicht der SF Publikationen, hier 2023:

https://www.sf-lit.d...achige-sf-2023/

 

Vielleicht inspiriert dich das. Die Publikationen für Kurzgeschichtenautoren befinden sich am Ende.

[ANUBIS]

Warum versuchen wir uns nicht daran? Wäre ein netter Smalltalk beim Stammtisch

Ad Astra

[Nina]

Das Thema ist zwar schon alt, aber mich als Österreicher würde das auch interessieren.

Es scheint mir insgesammt, das die SF Zines im Deutschsprachigen Raum sehr zurückgegangen sind, wenn sie nicht sogar ganz verschwunden sind.

 

Die paar Zines, die ich kenne, veröffentlichen fast nur noch Reviews zu Büchern/Filmen usw. und sind fast als Werbebroschüren zu sehen.

Ich würde selbst mal ein deutschen SF Zine (oder österreichisch) suchen, die Kurzgeschichten von neuen Autoren rausbringen. Gibt es sowas heute überhaupt noch?

 

Ich würde sowas wie die englischsprachigen Clarkesworld oder Interzone auf deutsch suchen, wo man als Neuautor auch seine Kurzgeschichten einsenden kann.

Aktuell gibt es das Fanzine "Faun" neu. Wirklich old-style, der österreichische Herausgeber ist aber jünger. (Also Nach-Schreibmaschinenzeit.) 

Mehr dazu hier im Forum: https://scifinet.org...pic/22751-faun/

 

 

 

Ich würde sowas wie die englischsprachigen Clarkesworld oder Interzone auf deutsch suchen, wo man als Neuautor auch seine Kurzgeschichten einsenden kann.

Clarkesworld ist aber kein Fanzine, sondern eine professionelle Publikation, wo sich gestandene Autoren reihenweise die Zähne ausbeißen. 

Bearbeitet von Nina, 03 März 2024 - 19:30.

[Nina]

Ja, konnte man, theoretisch. Aber die Aufnahmebedingungen waren in den letzten Jahren so, dass bei Clarkesworld unerfahrene Autoren praktisch keine Chance hatten. Jetzt hat man wegen der KI-Geschichten auch einen Aufnahmestopp verhängt. Als Neuling kannst Du das vergessen, mal abgesehen von der englischen Sprache. Bei "Faun" könntest Du aber einreichen, k.A. wie viele das lesen. Ich tippe auf weniger als 100 Leser. 

[Nina]

Klar, es gibt immer wieder Zines - die heutzutage meist aber im Taschenbuchformat erscheinen, die Werke von Neulingen prüfen. Aber das bitte nicht hier diskutieren, das ist ein Thema für österreichische Zines. 

[ChristophGrimm]

Ich würde selbst mal ein deutschen SF Zine (oder österreichisch) suchen, die Kurzgeschichten von neuen Autoren rausbringen. Gibt es sowas heute überhaupt noch?

Ich würde sowas wie die englischsprachigen Clarkesworld oder Interzone auf deutsch suchen, wo man als Neuautor auch seine Kurzgeschichten einsenden kann.

Ja, gibt es.
Nicht aus Österreich, aber aus Nordbaden (mit redaktioneller Hilfe aus NRW):
https://weltenportalmagazin.de

… und natürlich gibt es mit dem „Future Fiction Magazine“ und „EXODUS“ noch zwei weitere, auf Kurzgeschichten konzentrierte Magazine.

Bearbeitet von ChristophGrimm, 01 April 2024 - 14:57.

[ChristophGrimm]

Ich habe nur aus Neugier gefragt.   Ich bin ein simpler Verkäufer in nem Supermarkt auf dem Lande

Habe noch nichtmal eine einzige Geschichte fertig geschrieben.   Vor Jahren habe ich mal versucht, eine Magical Realism Geschichte im Stile von Haruki Murakami zu schreiben, aber die Geschichte ist bis heute nicht fertig.

Ausserdem fasziniert mich Fan Fiction aber ich bin noch WEIT davon entfernt, irgendwas einzusenden, wenn überhaupt.

Meine Frage war aus reinem Interesse ob es Zines überhaupt noch gibt und welche Zines für welches "Level" geeignet sind.   Bzw. ob es ÃœBERHAUPT Zines gibt, die noch Werke von totalen Anfängern nehmen.

Böse gesagt: Der halbe deutsche Anthologisten-Markt mit Schundverlagen wie Pohlmann, Sarturia, Net, Literaturpodium, MTM Herzsprung + Papierfresserchen etc. nimmt so ziemlich alles.

Freundlicher ausgedrückt: Allgemein ist der deutsche Markt sehr einsteigerfreundlich. Gute Verlage - dazu zähle ich p. machinery, Art Skript Phantastik, ohneohren, Leserattenverlag, Burgenwelt Verlag, Eridanus Verlag, Shadodex - machen sehr regelmäßig Themenanthologien. Magazine wie meines interessiert die Bibliografie der Einreichenden wenig. (Sie verraten mir nur, ob und welche Art Lektorate und Arbeiten an einem Text bereits „gewohnt“ sind.)

Für das „Weltenportal“ kann ich nur das Folgende sagen: Ich veröffentliche auch gerne Newbies. Bei einer interessanten Idee bin ich auch bereit, Zeit in ein Feedback und ein umfassenderes Lektorat zu investieren - aber ich bin keine Schreibschule. Eine Einsendung muss also eine gewisse Grundgüte aufweisen, um von mir in Erwägung gezogen zu werden.
Das soll nicht arrogant klingen - aber ich möchte, dass mein Magazin als lesenswert empfunden wird. EXODUS und FFM halten es genauso. Den Schrott aus dem Net-Verlag liest ja auch keiner …

[Nina]

 

 

Zum Thema:  Ich finde es lustig, das hier das Wort "Schundverlag" und "Schundliteratur" fällt, wo doch so gut wie alle "guten" SF Autoren der Vergangenheit in Pulp "Schundheftchen" angefangen haben.

Das hier geht wohl nicht in die Richtung, sondern vor allem dahin, wo ein Verlag hinsteuert. Ich war früher auch bei Saturia, als Kurzgeschichtenautorin und später als Lektorin. Aber es ging dann auch immer mehr in Richtung erst Rollenspiele machen, dann Schreibworkshops anbieten. Und je länger man den Newsletter liest, desto schräger wird es. Ich werde auch gelegentlich angeschrieben, immer noch, da ist es so: ICH hatte nie ein Problem mit dem Verleger, Ausgemacht war ausgemacht und ist auch so passiert. Fertig Punkt aus. 

 

"Schund" ist wohl weniger der Inhalt gemeint, sondern wie der Verlag an sich arbeitet.

[ChristophGrimm]

@Nebulus: Über Sarturia zu sprechen - eine Leiche, die auch ich im Keller habe - würde den Thread vollständig zerfasern. Kurz: Finger weg! Das ist Ausnutzen pur. Wenn du unbedingt mehr lesen willst:
https://www.dsfo.de/...pic.php?t=60182

Edit: Das ist im Übrigen mit der Grund, warum ich auf Instagram und Facebook die Accounts „Literaturausschreibungen“ bzw. @literatur_ausschreibungen mache: Um seriöse Ausschreibungen zu pushen und vor Schundverlagen und DKZV (Druckkostenzuschussverlagen) zu warnen. Autor:innen, gerade Neulinge, haben es nicht verdient, dass sich an ihnen bereichert wird oder sie über den Tisch gezogen werden.

Bearbeitet von ChristophGrimm, 03 April 2024 - 11:25.

[ChristophGrimm]

Hab mir inzwischen mal die Website von Sarturia angesehen. Die Site allein spricht schon Bände   

Meiner Meinung nach liest sich die Site wie bei einem Esoterik Seminar mit Globuli und energetischen Dingen
Wer da drauf reinfällt, der lässt sich auch Globuli aufschwatzen.   Sollte aber keine Kritik an euch sein, nur wirkt die Site an sich ZIEMLICH unseriös.

Um mal Ninas und meine Ehre zu retten: Vor einigen Jahren lief das noch eher unter „Alter Berufsautor hat einen Schreibratgeber geschrieben und macht zum Spaß Sammelbände“. Eigentlich wie ein Schreibzirkel. Nur irgendwann … keine Ahnung … hat er Dollarzeichen in die Augen bekommen oder begonnen, seine eigenen Märchen zu glauben. Mehr über PN, ansonsten am besten hier wieder zurück zu österreichischen Fanzines .

Bearbeitet von ChristophGrimm, 03 April 2024 - 16:17.

[Mammut]

Um mal Ninas und meine Ehre zu retten: Vor einigen Jahren lief das noch eher unter „Alter Berufsautor hat einen Schreitratgeber geschrieben und macht zum Spaß Sammelbände“. Eigentlich wie ein Schreibzirkel. Nur irgendwann … keine Ahnung … hat er Dollarzeichen in die Augen bekommen oder begonnen, seine eigenen Märchen zu glauben. Mehr über PN, ansonsten am besten hier wieder zurück zu österreichischen Fanzines .

 

Der war mal auf dem Bucon, der Dieter König, da hatte er einen netten Eindruck gemacht. Ich hätte da auch beinahe was eingereicht, aber der hatte so Exklusivverträge als Bedingung, das hatte mich abgeschreckt.

Da waren aber einige hoffnungsvolle Talente, die dort als Herausgeber und Kurzgeschichtenautoren veröffentlicht haben. Der Sarturia hat das Marketing drauf, man darf nur nicht genau hinschauen.

[Nina]

 

 

Mehr über PN, ansonsten am besten hier wieder zurück zu österreichischen Fanzines.

Da hast Du vollkommen Recht. Es ist themenfremd, zumal das ja ein deutscher Verlag ist. Aber so ganz aus kann man beim OT halt auch nicht ...

 

 

 

Ich vertreibe mir die Zeit mit allem nerdigen. Spiele also auch hin und wieder (Solo) RPGs. Deshalb finde ich persönlich es keinen Schund, wenn ein Verlag sich zum RPG wendet. 

 

Nur so viel: Ich wollte halt öfter eine KG veröffentlichen und mir zum Studium ein kleines Taschengeld mit Korrekturlesen verdienen. In beiden Fällen war alles wie abgesprochen und ich habe daher keinen Beschwerdegrund. Rollenspiele, Schreibworkshops und Co. halte ich auch nicht grundsätzlich für schlecht. Aber für mich war das dann zu sehr vereinnahmend und ich wollte dann nicht mehr. 

 

Und mein guter Ruf, tja. Mir ist es doch auch egal, wenn was Schund ist. Wenn ich ein beispielsweise ein Schundheftchen lesen, ist doch wurscht. Vor allem mir. Dass ich SF mag, weiß auch jeder in meinem Umfeld. Und? Tja, den Preis für die seriöseste Frau Österreichs gewinn ich damit halt auch nicht. Einen Kleinverleger deswegen angehen brauch ich aber auch nicht.