Gerade zu Ende gelesen.
Scheint ja recht gute Bewertungen auf amazon zu erhalten, wie ich erst jetzt feststelle. Greg Bear ist natürlich einer der bekannteren Autoren, aber ich hatte vorher noch nichts von ihm gelesen und das Buch war ein Spontankauf - nicht zuletzt auf Grund der ansprechenden Aufmachung.
Zum Inhalt werde ich nichts sagen, da ich einerseits keine Lust habe, ein 600 Seiten Buch zusammenzufassen, andererseits kann man sich über sowas auch anderswo im Internet informieren.
Mein Fazit nach dem Lesen: Greg Bear schreibt nicht für mich. Ich frage mich ernsthaft, ob man so ein Pauschalurteil nach der Lektüre eines einzigen Buches abgeben sollte. Aber Fakt ist, dass ich keinerlei Ehrgeiz spüre, weitere Bücher von ihm zu lesen. Und das liegt sicher nicht an dem Alter des Werkes. Äon ist 1985 zum ersten Mal erschienen. Natürlich ist es ein Kind seiner Zeit, vor allem im ersten Drittel (Hälfte?) des Buches, wo die politischen Strukturen der 80er Jahre das Bild des Autors von der nahen Zukunft prägen. Wenn man fähig ist, darüber hinwegzusehen, hat das Ganze sogar einen gewissen Charme. Was aber keinen Charme hat, ist die Tatsache, dass ich mich nie in das Universum einfinden konnte. Viele wichtige Aspekte sind einfach zu nebulös dargestellt, während belangloses in epischer Breite ausgewalzt wird. Die meisten Figuren sind flach und austauschbar. Nur die Protagonistin, Lanier und Mirski sind halbwegs lebendig beschrieben.
Da Bear als Verfasser von wissenschaftlich härterer Science Fiction gilt, war ich mir streckenweise nicht sicher, ob seine Beschreibungen über meinen Horizont gehen oder einfach nur Quatsch sind. Nachdem ich den wissenschaftlichen Anhang gelesen habe - der übrigens extrem gut ist - ist mir klar geworden: es ist Quatsch. Aber das ist noch nicht einmal das Schlimme daran. Wenn Peter F. Hamilton die Toten in einem Space Opera Setting zurückkehren lässt, ist das auch Quatsch. Nur mit dem gravierenden Unterschied, dass es bei Hamilton Quatsch ist, der einen Heidenspaß macht und lebendig beschrieben ist. Äon macht keinen Spaß. Äon will episch sein, und ist es auch von der Grundidee her. In der Ausführung ist der Roman aber zäh, farblos und VIEL zu lang für das, was drin steht.
Aber nun gut, die Rezensionen auf amazon scheinen dafür zu sprechen, dass man das Buch auch anders bewerten kann.
Bearbeitet von Faithless, 21 Juni 2013 - 22:13.