Ich möchte dabei mit verschiedenen Orten experimentieren und vielleicht beginnen Figuren zu entwickeln.
Die erste ist wenig phantastisch und auch keine Science Fiction, sondern eher eine Geister- Spukgeschichte.
1. Kein Titel...
Die Silhouetten der Baumkronen strichen über die rote Glut der untergehenden Sonne. Mit jedem Sonnenstrahl der vom Horizont verschluckt wird, hob der Wind an, stärker über die Wipfel des Waldes zu wehen. Der Reisende aus dem östlichen Gebirge zog seinen Reisemantel enger und entstieg dem Wald. Er beschleunigte seinen Schritt in Richtung des Schlosses. Seine kleine, gedrungene Gestalt schien knapp über dem Boden über die Lichtung zu fliegen, so schnell bewegte er sich auf die Burg mit den hohen Türmen zu. Er erreichte den gepflasterten Weg kurz bevor die Zugbrücke hochgezogen wurde. Als er durch das hohe eisenbeschlagene Tor schlüpfte, erlosch am Horizont das Abendrot, übrig blieb der Wind, der in der Dunkelheit mit den Zweigen der Bäume spielte.
Der Schlossherr nahm ihm den schweren Mantel ab und hängte ihn an einen schweren Messinghaken. Die anderen Haken waren bereits belegt. Von einer Jacke, so klein, dass sie einem Kleinkind kaum gepasst hätte, tropfte Wasser in eine stattliche Pfütze zu Füßen des von der langen Reise erschöpften Wanderers.
Ein kleiner bärtiger Bursche, dem das nasse Haar in dicken Strähnen ins Gesicht fiel, erhob sich aus einem ramponierten Ledersessel. "Somit sind wir nun komplett", brummte er in die Richtung des eben erst Angekommenen, der verdutzt die verschiedenen Mäntel und Umhänge begutachtete. Der Kleine schüttelte seine Haare, rundherum regnen die Tropfen auf den dunkle Steinboden, er streicht sich eine Strähne aus dem Gesicht und nähert sich dem Reisenden. "Du bist der Letzte, wollen wir uns in den Speisesaal setzen? Beim Essen können wir über unseren Auftrag sprechen."
2. Fe2O3
"Wir konnten bisher feststellen, dass sich diese Erscheinung zufällig ausbreitet und hauptsächlich Metall befällt. Soweit wir die Entwicklungen zurückverfolgen können, begann es vor 4 Monaten als am 2. Mai um halb fünf in Paris die dritte Etage des Eiffelturms durchgebrochen ist. An diesem Montag begannen zeitgleich Instandsetzungsarbeiten an den oberen Aufzügen und im Jules Verne, sodass die Zahl der Todesfälle mäßig ausfiel. Aus den Untersuchungen ging inzwischen hervor, dass 13 Eisenstreben innerhalb weniger Tage korrodierten und so das Gewicht nicht mehr tragen konnten. 7 Streben wurden weltweit an Materiallabore verschickt, alle kamen zum gleichen Ergebnis. Die Streben sind durchgerostet. Wie das geschehen konnte weiß bis heute niemand."
Im Saal erhob sich ein leises Getuschel und Gewisper. Dr. Senner nahm wieder Platz. Er war einst Entwicklungsingenieur bei Krupp, später bei Krauss-Maffei-Wegmann Qualitätskontrolleur. Außerdem war er dreimal geschieden. Eindeutig hatte er zu Stahl besseren Zugang als zu Frauen? Doch die Eiffelturmsache breitete ihm Kopfzerbrechen.
Die nächste Person, die sich erhob, war Susanne Kehl. Sie hatte in den vergangenen 30 Jahren dreimal promoviert, das dritte Mal vor 6 Monaten. Von ihren Kollegen und Kolleginnen beim DLR wurde sie seitdem Frau Dododoktor gerufen. "Wie sie alle wissen meldeten 3 Tage nach der Sache in Paris viele zivile Satellitenbetreiber Kontaktverlust. Bis heute sind mindestens 350 Satelliten nicht erreichbar. Wir wissen nicht, wie viele militärische Satelliten ausgefallen sind. Diese Informationen sind, wie sollte es anders sein, geheim. Sicher ist jedoch, dass alle Lacrosse Aufklärungssatelliten verglüht sind, außerdem haben wir die 5 SAR-Lupe-Satelliten verloren. Die Chinesen haben bestätigt, dass ihr LuÇ’-System auch nicht funktioniert. Wir suchen nach Mustern im zeitlichen Ablauf der Ausfälle und in den Aufgaben der Satelliten, doch das gestaltet sich schwieriger als gedacht, da wir momentan alle Hände voll zu tun haben unsere Daten beieinander zu halten. Viele andere Behörden haben ebenfalls mit zufälligen Datenverlusten zu kämpfen und haben ihre Backups und Redundanzen bereits voll ausgeschöpft. Die Ursache hierfür ist genauso unklar wie der Grund der Satellitenausfälle."
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Das Thema des zweiten Texts wurde in allen Bereichen der SF schon bearbeitet, ist aber ein recht dankbarer Stoff. Kennt jemand vielleicht andere Autoren, die an dieser Weide gegrast haben?
Ich beschäftige mich noch nicht so lang mit Science Fiction, als dass ich hier auf einen reichen Fundus zurückgreifen könnte.
Bearbeitet von LeptonBary, 08 August 2013 - 19:57.