Justina Robson: Mappa Mundi
#1
Geschrieben 01 Januar 2004 - 16:56
#2
Geschrieben 05 Januar 2004 - 21:01
Bearbeitet von Dave, 05 Januar 2004 - 21:26.
#3
Geschrieben 07 Januar 2004 - 09:42
(Georg Christoph Lichtenberg)
#4
Geschrieben 07 Januar 2004 - 10:43
Ich habe das Buch gestern gekauft und steige dann irgendwann mal ein (es gibt viel zu tun für mich in Januar und Februar dieses Jahr).Was ist mit den anderen Mitlesern?
#5
Geschrieben 07 Januar 2004 - 11:36
Gregory Benford, Larry Niven, "Himmelsjäger"
Gerade am Lesen
Gregory Benford, Larry Niven, "Sternenflüge"
Gerade gesehen
Serie "Mad Men"
#6
Geschrieben 07 Januar 2004 - 18:10
Zum Thema Natalie und Dan ... abwarten, da kommt noch eine Menge krasses und meines Erachtens unerwartetes Zeug. Mich hat das geschilderte flair sehr an klassische Studenten-WG erinnert, was ich für einen SF-Roman recht erfrischend fand: meist hat man es da ja eher mit entweder "cooleren" oder gesetzteren Protagonisten zu tun.
Legende 1 finde ich einen der stärksten Parts des Romans. Ich weiß nicht, wie die deutsche Ausgabe ist, aber auf englisch hat Robson hier einen extrem surrealen Stil, dem es gelingt, so ziemlich alle entsprechenden Kindheitserinnerungen bei mir anzuschlagen. Das besonders schöne ist aber, dass sie es nicht nur bei dieser stilistischen Spielerei belässt, um uns in die Perspektive eines Kindes zu bringen: Vielmehr wird durch diesen Schreibstil bereits das zentrale Thema des romans vorweggenommen, nämlich die Frage: In welchem Verhältnis stehen Wahrheit/Wirklichkeit und Erinnerung/Wahrheit zueinander. Später wird das deutlicher, wenn Grundlegende Veränderungen von Denkprozessen zur Grundlegenden Veränderung physischer Beschaffenheiten führen.
Den Charakter Guskov finde ich als Gedankenspiel interessant, aber letztlich gibt er für mich nicht so viel her. Vielleicht liegt das genau daran, dass er eine Existenz ist, die keine richtige "Ich-Erzählung" hat, die sich keinen authentischen Kern herbeikonstruiert. Letztlich stellt der Roman ja auch die Frage, ob er damit nicht grundlegend recht hat.
Das war jetzt schon etwas zu allgemein - schon wieder lange her, dass ich das Buch gelesen habe, aber meine Begeisterung war gleich wieder geweckt.
Übrigens, betreffs Legende 1: Hat sich noch irgendjemand anders an den Anfang von Greg Egans Terranesia erinnert gefühlt? Diese Gemeinsamkeit fand ich deshalb interessant, weil Robson und Egan beide eher Hard-SF sind (obwohl man Robson einen leichten esoterischen Einschlag unterstellen könnte ...), und in diesen Passagen dennoch extrem effektiv an den Themen der "weichen" Geistes/Sprachwissenschaften arbeiten. Aber angeblich lösen sich da ja eh gerade so manche Grenzen auf. Noch ein Thema von Mappa Mundi ...
R. Scott Bakker
"We have failed to uphold Brannigan's Law. However I did make it with a hot alien babe. And in the end, is that not what man has dreamt of since first he looked up at the stars?" - Zapp Brannigan in Futurama
Verlag das Beben
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Schlotzen & Kloben
Blog
- • (Buch) gerade am lesen:Zachary Jernigan, No Return/James Tiptree Jr., Zu einem Preis
- • (Buch) als nächstes geplant:Samuel R. Delany, Dunkle Reflexionen/Thomas Ziegler, Sardor - Der Flieger des Kaisers
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#7
Geschrieben 07 Januar 2004 - 21:14
#8
Geschrieben 09 Januar 2004 - 14:29
#9
Geschrieben 09 Januar 2004 - 14:37
R. Scott Bakker
"We have failed to uphold Brannigan's Law. However I did make it with a hot alien babe. And in the end, is that not what man has dreamt of since first he looked up at the stars?" - Zapp Brannigan in Futurama
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#10
Geschrieben 09 Januar 2004 - 14:53
Kuckuck, ich bin tatsächlich derjenige, der einen Großteil seiner Lebenszeit den Magazinen „Power Play“ und „PC Player“ geopfert hat; neben diversen anderen eher computerorientierten Schriftblättern. Das dürfte auch einer der Gründe sein, warum ich von den Spielen nicht so richtig loskomme.
Irgendwann bin ich dann mal auf dieses Forum gestoßen, das mir dank seiner freundlichen Bewohner und durchweg wohlformulierten Sprache (wer anderes denkt soll sich einmal typische Kindergarten-Spielforen anschauen) schlichtweg hervorragend gefällt. Da ich außerdem schon SF lese seit ich denken kann (das müssen Monate sein), fühle ich mich hier einfach pudelwohl.
Bis dennen,
Henrik Fisch
Gregory Benford, Larry Niven, "Himmelsjäger"
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Gregory Benford, Larry Niven, "Sternenflüge"
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#11
Geschrieben 10 Januar 2004 - 22:01
Legende Eins (Natalie Armstrong) ist mein Favorit unter den Legenden; ich würde sie auch als alleinstehende Kurzgeschichte akzeptieren.
Natalie weiss, dass es natürlich keine Monster oder Geister im (bewusstsein-habenden) Wald gibt, doch die Gedanken machen es für das Kind - bis zur einer gewissen Grenze - real. Hinzu kann sie diese Wirklichkeit/Fantasie ändern durch bloss einen neuen Gedankengang einzuführen. Eigentlich funktionieren Religionen genau so. Ich applaudiere Frau Robson.
Auch die übrigen Legenden handeln über Gedanken, wie sie uns beeinflüssen, wie wir sie dagegen selbst (und damit die von uns empfundenen Umwelt) abändern können. Das wunderschöne Zitat von Darwin am Anfang des Romans sagt eigentlich alles schon aus: "Der freie Wille ist ein Trugbild, geschaffen von unserer Unfähigkeit, die eigenen Bewegrründe zu analysieren." Sehr gut gefunden von Robson, mal schauen, ob sie die Fähigkeit zu dieser Analyse trotzdem besitzt.
Soweit der Lob, jetzt werde ich negativ...
Nach Legende 1 konnte es mich nicht mehr so packen. Jede Legende fand ich langweiliger als die vorherige (Windrose war dann wieder spannend {was ist das für eine Maschine, weshalb versucht eine Freundin White Horse beim lebendigen Leib zu verbrennen?}, ist aber keine Legende mehr).
Legende 3 (Michael Guskow) hat mich nicht überzeugt. Um einen solchen Lebenslauf als möglich darzustellen, braucht es wenigstens bei mir etwas mehr Argumente als dieses kurze 'so und so war's'.
Legende 4 (Mary Delaney) habe ich nicht verstanden. Weshalb hat Mary plötzlich vor ihr Leben an diesem öden Ort zu verbringen?
Ein paar Sätze und Wörter verwirrten mich. Ich wundere mich, ob hier einfach eine schlechte Übersetzung vorliegt.
Ein Beispiel: In Legende 5 (Ian Detteridge) stehen die Sätze "Ian war ein beiläufig Gläubiger" ... "Drei Mal in seinem Leben besuchte er die Kirche" ... "die er durch Religion lindern, aber nicht beseitigen könnte".
Ja, ist er jetzt religiös oder ist er es nicht? Wir können natürlich lange darüber diskutieren, aber für mich ist jemand, der nur bei Taufe, Heirat und Begräbnis in der Nähe seiner Religion kommt, nicht mal ein beiläufiger Gläubiger, sondern alles andere als gläubig, und somit auch keine Person, die Religion als Linderung benutzt.
Schwache, unüberlegte Sätze, schlechter Stil von Justina Robson? Ich frage mich, ob das ursprüngliche Englisch bei mir klarer rüber kommen würde.
Noch was: Weshalb heisst es "Windrose"? Die Indianerin heisst doch White Horse? (vielleicht habe ich hier etwas überlesen)
Auf zum eigentlichen Romanteil, ich bin gespannt auf Kapitel Eins.
#12
Geschrieben 11 Januar 2004 - 13:22
#13
Geschrieben 12 Januar 2004 - 19:08
(Georg Christoph Lichtenberg)
#14
Geschrieben 13 Januar 2004 - 21:21
#15
Geschrieben 13 Januar 2004 - 22:30
(Georg Christoph Lichtenberg)
#16
Geschrieben 14 Januar 2004 - 18:23
Bearbeitet von dyke, 14 Januar 2004 - 18:24.
#17
Geschrieben 14 Januar 2004 - 19:34
Nein, das habe ich nicht kapiert. Und weil sie sich nicht mehr schuldig fühlt, entscheidet sie folglich gleich dort zu bleiben. Das habe ich auch nicht kapiert. Ich komm nicht richtig voran, wegen Zeitmangel. Wahrscheinlich nehme ich in ein, eineinhalb Wochen mir die Zeit um die erste Hälfte in einen Rutsch zu lesen.In der Legende mit der Totenpredigt in der Stadt auf dem heißen Boden kommt sinngemäß der Satz vor, dass sie sich für ihr ganzes Leben nicht mehr schuldig fühlen muss, egal was sie tut. Der Grund hat etwas mit den brennenden Leibern der leben Toten oder so ähnlich zu tun. Hat das jemand kapiert??
#18
Geschrieben 14 Januar 2004 - 20:02
Hab das Buch auch endlich bekommen - ich glaube wenn ich's geschrieben hätte, wär''s schneller gegangen. Zu oben: Die beiden Sätze stehen wirklich völlig zusammenhanglos im Text. Ich hab sie und die ganze Legende nehrmals gelesen und keinen Zusammenhang gefunden. Speziell die "entzündeten Leichen der lebenden Toten" sind für mich nicht entschlüsselbar. Ich frage mich, ob hier nicht bei der Übersetzung etwas passiert ist? Ist jemand in der Lage dies zu verifizieren? Im Übrigen: Der Schreibstil gefällt mir, ist aber gefährlich. Es liest sich leicht dahin und lullt einem ein bisschen ein....Der Stil von JR gefällt mir bisher, obwohl hie und da einige Sätze stehen, deren Sinn sich mir nicht entschließt. Da ich das Buch nicht dabei habe, fällt mir nur ein Beispiel ein: In der Legende mit der Totenpredigt in der Stadt auf dem heißen Boden kommt sinngemäß der Satz vor, dass sie sich für ihr ganzes Leben nicht mehr schuldig fühlen muss, egal was sie tut. Der Grund hat etwas mit den brennenden Leibern der leben Toten oder so ähnlich zu tun. Hat das jemand kapiert??...
Thomas Sebesta/Neunkirchen/Austria
Blog zur Sekundärliteratur: http://sebesta-seklit.net/
Online-Bibliothek zur Sekundärliteratur: http://www.librarything.de/catalog/t.sebesta
Facebook-Gruppe: https://www.facebook...tik.ge/members/
#19
Geschrieben 15 Januar 2004 - 17:35
Ich habe die englische Ausgabe und schaue noch mal nach. Ich erinnere mich allerdings nicht an den Satz und könnte ihm auch im weiteren Verlauf keinen Sinn zuordnen - abgesehen davon, dass er zu der Figur passt. Ich schätze mal, dass es sich einfach um eine nicht ganz gelungene, sehr spezielle Anspielung auf was auch immer handelt.Ich frage mich, ob hier nicht bei der Übersetzung etwas passiert ist? Ist jemand in der Lage dies zu verifizieren?
R. Scott Bakker
"We have failed to uphold Brannigan's Law. However I did make it with a hot alien babe. And in the end, is that not what man has dreamt of since first he looked up at the stars?" - Zapp Brannigan in Futurama
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#20 Gast_Guest_*
Geschrieben 16 Januar 2004 - 13:11
#21
Geschrieben 16 Januar 2004 - 13:27
Ich finde dieses Buch auch schwierig nachvollziehbar, das Gesamtbild zeichnet sich bei mir einfach nicht richtig ab.Entweder lese ich zu schnell, oder sind die einzelnen Handlungen/Gedankengänge wirklich etwas schwierig nachzuvollziehen.? Ich muß immer wieder nach-lesen.
Theoretischer Art?(in meiner Bewußtseinserweiterungsphase mit Robert A. Wilson, Timothy Leary, Houston/Masters, John Lilly, Graf Dürkheim usw.)
#22
Geschrieben 20 Januar 2004 - 21:30
(Georg Christoph Lichtenberg)
#23
Geschrieben 21 Januar 2004 - 17:55
#24
Geschrieben 21 Januar 2004 - 18:57
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