58 Antworten in diesem Thema

[lapismont]

Sie hat das Loch in ihrer Maske gesehen ...

[Valerie J. Long]

Sie hat das Loch in ihrer Maske gesehen ...

Wahrscheinlich. Gesehen habe ich zuerst nur das Loch im Rücken, das der Waldarbeiter gerissen hat.

[lapismont]

ja, für sie war der Moment zunächst ganz intimes Erschrecken.Als Zuschauer denkt man eher an Entjungferung. Erst spät erkennt man, dass es hier um die Einsicht geht, nicht menschlich sein zu können. Fremde zu bleiben.

[Valerie J. Long]

... das Teilen echter Intimität dauerhaft verwehrt. Ja.

[lapismont]

oder noch ernster: Dass sie die mordende Bestie bleiben müsste. Frankensteins Monster litt ähnlich.

[simifilm]

ja, für sie war der Moment zunächst ganz intimes Erschrecken. Als Zuschauer denkt man eher an Entjungferung. Erst spät erkennt man, dass es hier um die Einsicht geht, nicht menschlich sein zu können. Fremde zu bleiben.

 

Aber die Figur ist ja schon früher von der Rolle. Zu Beginn ist sie ja nur gefühllose Köder, deren Funktion einzig ist, Männer anzulocken. Dass sie unfähig ist zur Empathie, zeigt die unglaubliche Szene mit dem Baby am Strand. Bei ihrem letzten Opfer geschieht dann aber was mit ihr; irgendwie entwickelt sie für diesen armen Kerl Mitgefühl und von da an funktioniert sie nicht mehr richtig. Alles, was nachher kommt, sind Folgen dieser "Fehlfunktion".

[lapismont]

jup, der junge Mann steckte selbst in einer Haut, die ihm zu groß war, 

 

Aber die Entwicklung begann sogar noch früher. Bei jedem Mann entkleidete sie sich mehr 

[simifilm]

Kennt jemand eigentlich die Vorlage, den gleichnamigen Roman von Michel Faber? Da ich demnächst einen Vortrag zum Film halte, habe ich mir das Buch mal bestellt.

[lapismont]

ich nicht, sorry

[Valerie J. Long]

Ich muss auch passen.

[Theophagos]

Nope.

[simifilm]

Ich habe den Film noch einmal gesehen. Definitiv großartig, aber ebenso definitiv ein Film, den man im Kino sehen sollte. Parallel lese ich den Roman, bis jetzt ebenfalls ziemlich gut.

[Valerie J. Long]

Ich habe den Film noch einmal gesehen. Definitiv großartig, aber ebenso definitiv ein Film, den man im Kino sehen sollte. (...)

Letzteres ist nicht immer leicht einzurichten, wenn man keinen Kinobesitzer kennt... aber ich kann's mir vorstellen. Ansonsten: Beamer und Leinwand, Raum verdunkeln, Verstärker aufdrehen?

[simifilm]

Letzteres ist nicht immer leicht einzurichten, wenn man keinen Kinobesitzer kennt... aber ich kann's mir vorstellen. Ansonsten: Beamer und Leinwand, Raum verdunkeln, Verstärker aufdrehen?

Ein grösseres Bild ist bei Under the Skin sicher auch wichtig, aber entscheidend am Kino ist nicht nur die grosse Leinwand. Mindestens so wichtig ist die Tatsache, dass man Kontrolle abgibt. Man kann nicht schnell anhalten oder sich auf tausend Arten ablenken lassen, sondern muss den Film jetzt schauen. Das führt zu einer ganz anderen Konzentration, als man sie vor dem heimischen Fernseher hat, und gerade ein Film wie Under the Skin, der nicht primär über den Plot funktioniert, profitiert davon enorm

[simifilm]

Gerade eine Rezension für das Science Fiction Jahr geschrieben. Mit dem Roman bin ich fast durch. In vielen Punkten sehr anders als der Film, aber definitiv lesenswert. Was Film und Roman verbindet, ist, dass die Geschichte zwar in beiden Fällen ganz stark auf SF-Motive aufbaut, dass sich das Ergebnis aber nicht wie typische Genre-SF anfühlt (oder in wissenschaftlicher Terminologie: Das ist im SF-Modus angesiedelt, aber nicht im Genre). Erinnert mich darin an Cormac McCarthys The Road.

[lapismont]

Ich wollte das erste Golkonda-Jahr eh kaufen.

[simifilm]

Ich wollte das erste Golkonda-Jahr eh kaufen.

 

So ist's recht. Es wird mehre Rezis von mir enthalten.

[simifilm]

Meine Rezension aus dem Science Fiction Jahr 2015 ist nun online.

[Zeitreisender]

Die Filmmusik von Under the Skin hat keinen besonderen guten Ruf: http://www.soundtrac...under-the-skin/

 

Bemängelt wird... "There†™s nothing but scratching and sound effects, 47 minutes of it."

[simifilm]

Die Filmmusik von Under the Skin hat keinen besonderen guten Ruf: http://www.soundtrac...under-the-skin/

 

Bemängelt wird... "There†™s nothing but scratching and sound effects, 47 minutes of it."

 

In der Tat keine Musik, die ich mir für ein romantisches Abendessen auflegen würde; im Film ist sie aber grossartig und trägt massgeblich zu dessen Wirkung bei.

[Zeitreisender]

In der Tat keine Musik, die ich mir für ein romantisches Abendessen auflegen würde; im Film ist sie aber grossartig und trägt massgeblich zu dessen Wirkung bei.

 

Ich erinnere mich nur an das Geigengezirpe, dass im Vorspann und im Abspann gespielt wurde. Ein Soundtrack sollte i.d.R. auch ohne den Film funktionieren und das sollte auch für experimentale Musik gelten.

Bearbeitet von Zeitreisender, 18 November 2015 - 13:18.

[simifilm]

Ein Soundtrack sollten i.d.R. auch ohne den Film funktionieren und das sollte auch für experimentale Musik gelten.

 

Was ist denn jetzt das für eine seltsame Behauptung? Wer legt das fest und wieso?

 

Du musst dir den Soundtrack ja nicht kaufen, wenn er dir nicht gefällt (ich kenne übrigens mehrere Leute, die grosse Fans des Soundtracks sind).

Bearbeitet von simifilm, 19 November 2015 - 06:28.

[Zeitreisender]

Du musst dir den Soundtrack ja nicht kaufen, wenn er dir nicht gefällt (ich kenne übrigens mehrere Leute, die gross Fans des Soundtracks sind).

 

Ich habe mir den Under the Skin-Soundtrack kurz angehört und so uninteressant ist er nicht. Leider ist er mir momentan zu teuer.

Bearbeitet von Zeitreisender, 18 November 2015 - 13:50.

[Pogopuschel]

Das Seltsame an der Aussage ist, dass du schreibst, der Soundtrack solle auch ohne Film funktionieren. Seine primäre Funktion liegt aber darin, den Bildern und Dialogen eine gewisse Wirkung zu verleihen. Wenn man ihn dann auch noch Zuhause ohne Film gut hören kann, ist das ein netter Nebeneffekt.

[simifilm]

Das Seltsame an der Aussage ist, dass du schreibst, der Soundtrack solle auch ohne Film funktionieren. Seine primäre Funktion liegt aber darin, den Bildern und Dialogen eine gewisse Wirkung zu verleihen. Wenn man ihn dann auch noch Zuhause ohne Film gut hören kann, ist das ein netter Nebeneffekt.

 

Yep.

 

Ganz abgesehen davon gehen die Ansichten darüber, was Musik ist, die man sich gerne anhört, und was blosser Lärm ist, doch sehr weit auseinander. Insofern habe ich überhaupt kein Problem damit, dass jemand einen Soundtrack als unhörbar einstuft, der andere ihn aber heiss liebt.

[Zeitreisender]

Ok, ich habe verstanden, was Ihr meint. Es gibt aber zwei Sorten von Soundtracks: Die, die Pogopuschel meint und die, die man völlig vom Film losgelöst konsumieren kann. Darunter zähle ich z.B. Drive oder Thief (dt. Der Einzelgänger).

[Pogopuschel]

Ich höre übrigens sehr gerne Soundtracks, eingängige (wie z. b. "Conan", "Atonment"), schräge ("Requiem for a Dream") aber auch experimentelle ("Akira"). Der Film "Under the Skin" ist nicht so mein Fall, die Musik ist mir aber als positiv in Erinnerung geblieben. Ich höre aber auch gerne John Cage.

[lapismont]

Den Herr der Ringe Score finde ich großartig, aber auch Dragonheart.

Bearbeitet von lapismont, 18 November 2015 - 14:40.

[Time Tunnel]

Der Film läuft heute Abend bei ARTE.