Dan Simmons, The Abominable
Gebundene Ausgabe: 672 Seiten
Verlag: Little, Brown Book Group (10. Oktober 2013)
Sprache: Englisch
ISBN-10: 0751550280
Im Hochsommer des Jahres 1991 wird Jacob (aka Jake) Perry – ein betagter, schwer kranker Alpinist – von einem Schriftsteller aufgesucht, der einige geschichtliche Fakten für ein Buch recherchieren möchte. Es geht es um eine historische Antarktis-Expedition in den Dreißigern, an der Perry einst teilgenommen hatte. Die Unterredung verläuft gut, Perry berichtet über seine Erlebnisse.
Fast schon am Ende des Gesprächs eröffnet er seinem Besucher, dass er gerne etwas über ein bestimmtes anderes Ereignis schreiben wolle und es sehr zu schätzen wüsste, wenn der Autor dies läse. Ein wenig überrumpelt willigt dieser ein.
Viele Jahre später, der Schriftsteller hat dieses Interview nahezu vergessen, erreicht ihn ein Päckchen, das eine Anzahl Notizbücher aus der Verlassenschaft von Jacob Perry enthält.
Er (sein Name ist übrigens Dan Simmons) beginnt zu lesen …
Dan Simmons hat einen klassischen Abenteuerroman abgeliefert, der vermuten lässt, dass der Autor Jahre in der Himalaja-Region verbracht hat und überdies Reinhold Messner sein persönlicher Berater war. Bergsteigen bzw. Klettern wird so minutiös beschrieben, wie man das sonst nur von »echten« Alpinisten erwarten würde. Dennoch wird die Spannung und der Fluss der Handlung dadurch nicht erschlagen, auch wenn diese Detailverliebtheit zu der epischen Breite und Exotik des Romans mit beiträgt.
Es ist eine Geschichte zum Eintauchen und zum genussvollen Lesen. Die Übergänge zwischen historischen Fakten und Fiktion sind so gut gelungen, dass man sie nicht bzw. kaum wahrnehmen kann. Schaut man etwa in die Wikipedia-Beiträge zu der historischen Expedition von George Mallory und Sandy Irvine, wundert man sich fast, dass gewisse Namen nicht auftauchen, so echt wirkt die Schilderung.
Das Buch ist zu empfehlen, wenn man keine Probleme mit breit angelegten Erzählungen hat.
Ach ja: Wie weit dieses Werk der Phantastik zuzuordnen ist, verrate ich vorläufig nicht.