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Frederic Brown : Das Andere Universum


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5 Antworten in diesem Thema

#1 Mammut

Mammut

    DerErnstFall Michael Schmidt

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Geschrieben 21 Januar 2004 - 16:18

Frederic Brown : Das Andere UniversumHeyne SF 3215 1970Originalausgabe : What A Mad Universe (1951)Frederic Brown (1906-1972) war hauptsächlich Kriminalroman-Autor (Ed-Hunter-Serie), sein SF-Werk umfasst 5 Romane und einige Storysammlungen.Sein erstes Werk schrieb er 1949 und ist Gegenstand dieser Rezension.Keith Window ist Redakteur für Erstaunliche Geschichten, ein SF-Magazin. Während einer Party bei seinem Verleger passiert das Unglück.Eine Rakete mit einem Buton-Potentiomotor soll auf den Mond auftreffen, um diesen so auszuleuchten, dass man auf der Erde eine genaue Beobachtung der Mondoberfläche vornehmen kann. Diese für heutige Zeiten skurille Idee dient als Einstieg in diese Geschichte. Das Unternehmen geht schief und die Rakete fällt auf die Erde zurück und tötet 12 Personen. Die Hauptperson der Geschichte, Keith Window, hatte sich gerade in eine Kollegin verliebt und bearbeitete Leserbriefe seines Magazins, als die Macht des Buton-Potentiomotor ihn in eine Parallelwelt versetzt.Window erwacht in einer der Erde sehr ähnlichen Welt, nur das Haus seines Verlegers ist verschwunden. Als er sich zurecht finden will, gerät er an einen Drogerist, dem er eine Vierteldollarmünze als Bezahlung gibt. Dieser gibt ihm dafür Zweitausend Kredits. Als er ihm noch eine Münze von 1943 geben will, wird er als Spion der Arcturier verdächtigt. Mit einem Lunaner (Mondbewohner) als Verfolger flüchtet Window.So beginnt die Geschichte. Window taucht unter und versucht herauszufinden, wie die Welt beschaffen ist, in der er gelandet ist.1903 wurde zufällig das Raumkrümmungs-Triebwerk erfunden, mittels einer umgebauten Nähmaschine konnte man den weiten Raum überbrücken. Auf Mond, Venus, Mars und Callisto trifft man auf Außerirdische. Erst das Treffen mit den Arcturier führt zum intergalaktischen Krieg. Die Städte der Welt werden nachts verdunkelt, damit die Acturier kein Angriffsziel für ihre Bomben finden. Wie sich im Laufe der Geschichte herausstellt, landete Window in ein Universum, welches seinen letzen Gedanken vor der Parallelweltversetzung entsprach.Seine Angebetete ist die Verlobte des Genies Dopplers, der dem Vorbild des Leserbriefschreibers von Erstaunliche Geschichten Joe Doppelberg entsprach. Auch die Welt ist so beschaffen, wie Doppelberg sich die Geschichten für das Magazin vorgestellt hat. Und ist Kriegsführer gegen die Acturier. Window wird natürlich die Schlüsselfigur im Krieg gegen die Acturier...Frederic Browns Protagonisten sind Menschen wie du und ich, der Held muss sich mit profanen Dingen wie Geldverdienen ( er versucht sich als Autor ) und Unterkunft herumschlagen. Sein Humor ist im Gegensatz zu modernen Vertretern wie Douglas Adams oder Terry Prachett erst auf den zweiten Blick zu erkennen. Die Geschichte ist ernst geschrieben und lässt erst spät erkennen, dass sie satirische Züge trägt.

#2 dyke

dyke

    Biblionaut

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Geschrieben 30 Januar 2004 - 13:09

Hallo Michael, angeregt durch Dein Posting habe ich beschlossen, mich mal wieder Frederic Brown zu widmen, da ich seine Kurzgeschichten liebe. Drei Romane habe ich für je Euro 1,-- gleich erstanden und „Das andere Universum“ gleich zur Erholung in die Lücke zwischen Robsons „Mappa Mundi“ und Dicks „Der dunkle Schirm“ geschoben. Obwohl man dem Roman anmerkt, dass er schon mehr als 50 Jahre auf der „Kante“ hat, ich gestehe, ich bin im regelrecht „ent-zückt“. Brown spielt wunderbar auf den Versatzstücken der damaligen SF: „BEM“s, „Rennie“s, „Lunan†er, die Bikins der Titelbildmädchen, eine Nähmaschine als Ausgangspunkt eines überlichtschnellen Antriebs - und das alles mit einem listigen Augenzwinkern serviert. Haben wir uns nicht alle damals in solch ein Parallel-Universum geträumt, in dem wir die strahlenden Helden waren und uns die leichtgeschürzten Mädchen zu Füssen lagen?? Zwar kam der Roman ja erst Anfang der 70er in Deutschland heraus, aber wenn ich mir so die alten Utopia-Hefte anschaue, da waren wir hier gerade soweit, dieses Augenzwinkern zu erkennen. Wer neugierig auf Frederic ist hier ein Kurzgeschichte, als Marsmenschen noch „in“ waren. Kontakt „Sternfieber“ und „ Die grünen Teufel vom Mars“ und wenn ich meine Kartons endlich mal ausgepackt habe die Story-Sammlung „Der engelhafte Angelwurm“ und die Krimis „Die schwarze Statue“, „Hunters erste Jagd“, „In den Straßen von Chicago“ und „Die Detektive von Chicago“ warten auf mich. Das waren halt noch Zeiten, als man noch keine 700 - 1000 Seiten und mehr brauchte, um eine gute Geschichte zu erzählen. Danke fürs „Ausgraben“. LG Dyke

#3 Mammut

Mammut

    DerErnstFall Michael Schmidt

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Geschrieben 30 Januar 2004 - 15:42

Hallo dyke,freut mich, dein Interesse gewckt zu haben. Die Krimis aus der Ed Hunter Serie sind ebenfalls sehr zu empfehlen.Ad Astra,MichaelP.S. : By, the way. In Bezug auf Kurzgeschichten kann ich Robert Bloch empfehlen, ist allerdings meist Horror der schwärzesten Sorte.

#4 rockmysoul67

rockmysoul67

    Temponaut

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Geschrieben 31 Januar 2004 - 16:38

Ich habe deinen Link gefolgt, Dyke, und die Kurzgeschichte "Kontakt", sowie die anderen Kurzgeschichten von Frederic Brown ("Noch einemal davongekommen", "Pago", "Die Vergeltungsflotte") gelesen. Tatsächlich erzählt er auf kleinstem Raum unterhaltende Geschichten in einer schönen Sprache.

Mein Favorit ist "Pago", während "Die Vergeltungsflotte" wohl Browns Favorit sein musste, denn Kurzgeschichten werden per Anzahl Wörter bezahlt, und er hatte somit eine endlose Einnahmequelle gefunden. ;)

Sehr frisch, das Ganze. Bei Gelegenheit kommt mal ein Roman dran.

Meine Meinung zur Kurzgeschichten allgemein: Auch wenn Romane populärer sind, ich liebe weiterhin Kurzgeschichten. Man kann sie mal schnell zwischendurchlesen und man wird dabei vollkommen und vollständig unterhalten. Bei vielen Autoren dienen sie bei mir als Einführung. Wenn mir eine Kurzgeschichte gefiel, dann habe ich eher weniger Hemmungen beim Griff zum 400-Seiten-Roman.

#5 Impala

Impala

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Geschrieben 21 April 2004 - 12:18

@DykeHallo, ich suche die Kurzgeschichte "The Waveries". Wie heißt denn die auf Deutsch?fragt Impala
Julius Gaius Baltar!

#6 Helmuth W. Mommers

Helmuth W. Mommers

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Geschrieben 23 April 2004 - 10:33

Zwar kam der Roman ja erst Anfang der 70er in Deutschland heraus, aber wenn ich mir so die alten Utopia-Hefte anschaue, da waren wir hier gerade soweit, dieses Augenzwinkern zu erkennen.

Kleine Korrektur am Rande: WHAT MAD UNIVERSE erschien als Das andere Universum bereits 1958 als TERRA Sonderband 6.

Apropos Kurzgeschichten: Zweifellos ist Fredric Brown ein Meister der humorvollen/satirischen Kurzgeschichte. Uwe Hermann, der viele Geschichten im c´t Magazin und auch in einer eigenen, übrigens sehr lesenswerten Sammlung* von Schmunzelgeschichten veröffentlicht hat, tritt ein bißchen in seine etwas zu grossen Fußstapfen... Wer Fredric Brown liebt, sollte sich dieses Tb kaufen.

*Die Abteilung für unvorhersehbare Vorhersehbarkeiten , Verlag Institut Drachenhaus, 21 Stories., Euro 12.70.


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