und dann warte ich auf den neuen Zyklus.
Jetzt mal ganz unironisch gefragt: Was versprichst du dir davon? Typisch für die PR-Serie ist doch ein gewisser Größenwahn, auch bei der Handlungsgestaltung. Anfangs gab es kaum mehr als 25er-Zyklen, dann kamen drei 100er-Zyklen, von denen MdI und M87 thematisch bereits eng zusammenhingen. Die Folgehandlung "Schwarm und seine Hintergründe" zog sich dann in mehreren Etappen von 500 bis 999. Es folgten weitere Großthemen. Schon während der Voltz-Zeit kam es zu Durchhängern, weil wegen der herrschenden Zahlenmagie irgendwie die Zeit bis Band 1000 überbrückt werden sollte. Gerettet wurde die ganze Sache nur dadurch, weil erstens ein faszinierender neuer Themenkreis behandelt wurde und man zweitens über Personen verfügte, die ihre Aufgabe kannten und ihr Handwerk als Spannungsautoren verstanden. Jeder mag sich selbst überlegen, was daraus geworden wäre, wenn Borsch, VandeMont & Co., die Sache angepackt hätten. Die Serie wäre nicht gleich untergegangen, aber wir hätten uns auf einen schlaffen Roman nach dem anderen freuen dürfen und auf die Pirouetten der vermeintlichen Stilisten.
Dieser Drang zum ganz großen Entwurf ist nicht an sich schon falsch, aber er benötigt auch den ganz großen Entwurf und nicht die ganz große Blase. Offensichtlich wurde aber jetzt wieder so ein Riesenthema in Gang gesetzt mit allen zu erwartenden Konsequenzen: marternde Langeweile, eingehüllt in gnadenlose Logik und gespickt mit dunklen Andeutungen, unterbrochen von einigen wenigen Schlüsselromanen, in denen auf 60 Seiten mal eben die Hintergründe der letzten 50 bis 100 Hefte erklärt werden. Danach wenden sich alle erleichtert dem nächsten sogenannten Höhepunkt zu.
Ich halte es für sehr unwahrscheinlich, dass ein neuer Zyklus anders verlaufen sollte als die letzten. Ich bin Anhänger der Ansicht, dass große Leistungen nicht vom "Schwarm" sondern nur von einzelnen Menschen zu erwarten sind, die, Zufall oder nicht, zur richtigen Zeit am richtigen Ort sind, die alle anderen mit sich reißen und ganz intuitiv die richtigen Entscheidungen treffen, entweder weil zufällig Person und Umfeld zusammenpassen oder weil sie aufgrund ihrer Begabung in der Lage sind, die Situation und die zu treffenden Maßnahmen zu durchschauen und sie ins Werk zu setzen. Die Gefahren, die entstehen, wenn man sich einzelnen Personen ausliefert, sind natürlich auch viel größer als beim Schwarm.