40 Antworten in diesem Thema

[Tiff]

Kommt es nur mir so vor, oder gibt es im Zeitalter des Internets immer mehr PR-Romane, in denen mit "Copy+Paste" (Exposés, Perrypedia, Datenblätter von RC, usw.) Seiten gefüllt werden und der Aufbau eines Spannungsbogens vernachlässigt wird? Ist das nachweisbar oder nur ein Gefühl? "Copy+Paste" ist hier nicht wörtlich, sondern als eine Art Dumping von Informationen aus externen Quellen zu verstehen. Dazu zählt z.B. auch der PR-Kommentar von RC. In PR-2757 haben wir einen Teil 7 (VII) zum Raumschiff RAS TSCHUBAI. Teil 7! Wen interessiert denn das? Ich befürchte, dass nun in jedem Roman, in dem die RAS TSCHUBAI vorkommt, wieder und wieder ganze Seiten mit diesen Infos gefüllt werden. Ganz neu ist das alles nicht, PR 2211 - PRAETORIA von RC, neulich gelesen, war für mich das nackte Grauen. Viele sehr viel ältere PR- und Atlan-Romane erzählen einfach nur eine mehr oder weniger spannende Geschichte ohne die Leser mit einem Tsunami aus Datenmaterial zu ertränken.

Bearbeitet von Tiff, 20 Juni 2014 - 12:02.

[Lilena Elle]

PR-Kommentare haben selten "spannende Geschichten" erzählt. Es scheint mir auch nicht ihre Aufgabe zu sein.

[Tiff]

PR-Kommentare haben selten "spannende Geschichten" erzählt. Es scheint mir auch nicht ihre Aufgabe zu sein.

Ha ha. Meine Befürchtung ist, dass diese ausufernden Infos aus den Kommentaren per "Copy+Paste" in zukünftigen Romanen auftauchen, um Seiten zu füllen.

[September68]

Um PR #2020 herum gab's mal einen Roman, der fast ausschließlich aus Arkoniden-Daten bestand. Ich habe das Heft auf den Kopf gestellt und geschüttelt, aber es fiel keine Story heraus. Dann habe ich die Kamera gesucht. Im Anschluss habe ich für ca. 15 Jahre einen Bogen um die EA gemacht, das war mir nicht geheuer ... Kann sein, dass RC diesen Roman geschrieben hat, bin mir nicht sicher. Tja, kleine Ursache, große Wirkung (für mich jedenfalls).

[Arl Tratlo]

Werfen wir mal einen Blick über den Zaun. Im Star Trek-Universum gab es (und gibt es wahrscheinlich immer noch) ein Buch "Die Technik der Enterprise". Habe ich mir seinerzeit natürlich gekauft. Und - man glaubt es nicht - darin wird keine spannende Story erzählt. Vielleicht erinnert sich jemand noch an den Film, in dem dieses Buch eine Rolle spielt. EIne Gruppe von Schauspielern, die offensichtlich Kirk und Co. verkörpern, wird von Ausserirdischen entführt, die die Erfahrung von Kirk und seinen Mitstreitern im Kampf gegen wirklich böse Aliens dringend benötigen. Alle Ausflüchte, sie seien doch nur Schauspieler, helfen ihnen nichts. In der entscheidenden Phase der Auseinandersetzung benötigen sie dringend Informationen über die Technik der Enterprise. Dabei helfen ihnen jugendliche Nerds auf der Erde, die natürlich alle Details über die "Technik der Enterprise" im Kopf haben und ihnen präzise Anleitungen geben können. Fast scheitert das Ganze trotzdem, als einer der Jugendlichen von seinen Eltern gezwungen wird, den Müll herunterzubringen! Aber natürlich kehrt er in letzter Sekunde zurück. Der letztliche Showdown fndet dann auf einem Star Trek Weltcon statt, auf dem der Anführer der Aliens erschossen wird. So gesehen - besser wäre es natürlich, der Verlag brächte ein Taschenheft im NEO-Format unter dem Titel "Die Technik der RAS TSCHUBAI" heraus. Und noch besser wäre es, eines Tages gäbe es einen Film, in dem ein Nerd den Schauspielern, die Bull und Co. verkörpern, das Leben rettet - weil er eben die "Technik der RAS TSCHUBAI" gelesen hat!

Bearbeitet von Arl Tratlo, 20 Juni 2014 - 13:17.

[Tiff]

Es gibt z.B. sicher auch interessante Elektrotechnik-Fachbücher, trotzdem brauche ich keine Elektrotechnik-Heftromane, in denen auf 50 von 64 Seiten beschrieben wird, wie jemand eine Schaltung zusammenlötet.

Um PR #2020 herum gab's mal einen Roman, der fast ausschließlich aus Arkoniden-Daten bestand. Ich habe das Heft auf den Kopf gestellt und geschüttelt, aber es fiel keine Story heraus. Dann habe ich die Kamera gesucht. Im Anschluss habe ich für ca. 15 Jahre einen Bogen um die EA gemacht, das war mir nicht geheuer ... Kann sein, dass RC diesen Roman geschrieben hat, bin mir nicht sicher. Tja, kleine Ursache, große Wirkung (für mich jedenfalls).

RCs Erstling war PR 1973 - MATERIA. In seinen Anfangsjahren hat er relativ viele PR-Romane geschrieben. Danach immer weniger.

Bearbeitet von Tiff, 20 Juni 2014 - 15:47.

[Schlomo]

Der erste Krimi, den ich gelesen hab, war ein Elektrotechnik Krimi: „Die Spur führt in den Teufelsbach” Die Geschichte handelt von einem Funkamateur, der seine Funkgeräte selbst gebastelt hat, oft mit Beschreibungen, was und wie er es gemacht hat. Der Krimi besteht darin, dass er ein paar Gauner beobachtet, herausfindet, dass sie ihr Versteck im Tunnel des Teufelsbachs haben und... (Kein weiterer Spoiler. Selber lesen. Hm, falls das Buch noch beschaffbar ist.) Hatte das Buch in der 5. Klasse Schimpansium ausgeliehen (es gab eine wirklich winzige Klassenbibliothek...), und ich konnte es nach der Lektüre kaum mehr erwarten, bis ich endlich alt genug war, um selbst die Amateurfunk Lizenz zu machen (DB3CZ). Bis dahin hab ich dann eben Radios (speziell: Kurzwellenempfänger) gebastelt... Schalom, Schlomo

[MoiN]

Solche Bücher mögen bei dem einen oder anderen zünden, aber erfolgreich waren sie vermutlich nicht. Bei der Mehrzahl der heutigen Leser ist Infodumping der Teil des Textes, der gerne übersprungen wird und als langweilig empfunden wird. Aber wird die EA nicht mehr für Insider als für Leser produziert? Insider sind natürlich immer begierig nach Details.

[Schlomo]

Nachtrag: Tiff! Du hast ja wirklich absolut geniale Ideen! Auf Elektrotechnik-Heftromane würd ich total abfahren! Ich hab jetzt so eine Art intellektuellen Lechts, will unbedingt solche Geschichten lesen. Am besten mit Schaltplänen. WOW! Mann, das is es! Ich platz fast, das will ich. Jetzt, und zwar sofort!!!! Schalom, Schlomo, bei dem die Müdigkeit schlagartig weg ist und durch Appetenzverhalten ersetzt wurde...

[Tiff]

Nachtrag: Tiff! Du hast ja wirklich absolut geniale Ideen! Auf Elektrotechnik-Heftromane würd ich total abfahren! Ich hab jetzt so eine Art intellektuellen Lechts, will unbedingt solche Geschichten lesen. Am besten mit Schaltplänen. WOW! Mann, das is es! Ich platz fast, das will ich. Jetzt, und zwar sofort!!!!

Schlomo, wenn ich es jemandem zutraue, solche Romane zu schreiben, mit Schaltplänen, dann allein Dir. Nicht einmal RC könnte das. Obwohl, RC klingt auch schon wieder nach E-Technik.

Aber wird die EA nicht mehr für Insider als für Leser produziert? Insider sind natürlich immer begierig nach Details.

Es werden auf jeden Fall immer mehr Insider-Gags eingebaut, Anspielungen auf Leute aus dem Forum, uvm. Im SO-Zyklus nervt mich gerade diese Waffe, NGF-Strega-2000.

Bearbeitet von Tiff, 20 Juni 2014 - 16:39.

[September68]

Nachtrag: Tiff! Du hast ja wirklich absolut geniale Ideen! Auf Elektrotechnik-Heftromane würd ich total abfahren! Ich hab jetzt so eine Art intellektuellen Lechts, will unbedingt solche Geschichten lesen. Am besten mit Schaltplänen. WOW! Mann, das is es! Ich platz fast, das will ich. Jetzt, und zwar sofort!!!!

Schalom,

Schlomo, bei dem die Müdigkeit schlagartig weg ist und durch Appetenzverhalten ersetzt wurde...

Hm ... "Modern Electrics" von Hugo Gernsback, das dürfte doch genau auf Deiner Wellenlänge liegen? Ist zwar een büschen alt, nech, aber trotzdem ...

[Schlomo]

@Tiff: Wie heißt es so schön? Zwei Doofe, ein Gedanke. Deine Idee ist so megacool, dass ich bereits ein Konzept entwerfe. Magst du mitschreiben? Ist schließlich deine Idee.

Schalom,

Schlomo

[Tiff]

Da muss ich leider passen, auch wenn Dein Enthusiasmus sehr ansteckend ist. Schauen wir mal, was daraus wird. Verrückt genug ist die Idee ja.

[Arl Tratlo]

@Tiff: Wie heißt es so schön? Zwei Doofe, ein Gedanke. Deine Idee ist so megacool, dass ich bereits ein Konzept entwerfe. Magst du mitschreiben? Ist schließlich deine Idee.

Schalom,

Schlomo

Kurt Mahr hat vieles in der Richtung geschrieben. Ich erinnere mal an "Rückkehr aus dem Nichts", wo Fellmer Lloyd mit einem Schraubenzieher an seinem Schirmfeldgenerator herumfummelt und etwas herumlötet - und auf diese Weise den Vorläufer des Spiegelfeldgenerators erfindet. Coole Sache!

[Tiff]

Kurt Mahr hat vieles in der Richtung geschrieben. Ich erinnere mal an "Rückkehr aus dem Nichts", wo Fellmer Lloyd mit einem Schraubenzieher an seinem Schirmfeldgenerator herumfummelt und etwas herumlötet - und auf diese Weise den Vorläufer des Spiegelfeldgenerators erfindet. Coole Sache!

Ja, das waren schöne Romane aus der guten alten Zeit, überhaupt nicht mit den handlungsleeren Daten- und Faktenwüsten moderner Romane vergleichbar.

[Arl Tratlo]

Solche Bücher mögen bei dem einen oder anderen zünden, aber erfolgreich waren sie vermutlich nicht. Bei der Mehrzahl der heutigen Leser ist Infodumping der Teil des Textes, der gerne übersprungen wird und als langweilig empfunden wird.

Aber immer nur Richard Kimble nachstellen, ist doch noch langweiliger...

[Valerie J. Long]

Irgendwie spüre ich da Widerstände gegen Elektrotechnik-Krimis. So kann man natürlich auch Spannung erzeugen.

[Schlomo]

@Valerie: Ich denk, das hat Kapazität. Schalom, Schlomo, voll unter Strom

[Valerie J. Long]

@Valerie: Ich denk, das hat Kapazität.

So? Ich sehe schon, wie sich die ersten Tröpfchen bilden!

[Simbad]

@Valerie: Ich denk, das hat Kapazität.

Schalom,

Schlomo, voll unter Strom

Aber nur wenn die Spannung richtig in den Leser transformiert werden kann. Widerstände sind zu erwarten.

[Valerie J. Long]

Aber nur wenn die Spannung richtig in den Leser transformiert werden kann. Widerstände sind zu erwarten.

Neinnein, die wird induziert - es sei denn, der Leser ist schief gewickelt.

Bearbeitet von Valerie J. Long, 20 Juni 2014 - 20:04.

[MoiN]

Information ist ja an sich nicht schlecht.

Kann auch sehr interessant sein, wenn sie sich auf einem Niveau bewegt, das für einen Normalo-Leser nachvollziehbar ist. Es gibt natürlich auch abschreckende Beispiele, die nur absolute Top-Insider faszinieren.

Kurt Mahr hatte da in der Regel das richtige Maß gefunden.

Bearbeitet von MoiN, 21 Juni 2014 - 11:48.

[Valerie J. Long]

Kurt Mahr hatte da in der Regel das richtige Maß gefunden.

Oder man übt sich in "Heinleining"

[Kritikaster]

Es werden auf jeden Fall immer mehr Insider-Gags eingebaut, Anspielungen auf Leute aus dem Forum, uvm. Im SO-Zyklus nervt mich gerade diese Waffe, NGF-Strega-2000.

Warum? Meines Wissens hat sich Strega nach der Waffe benannt und nicht umgekehrt. Oder hat das jemand anders in Erinnerung?

[Tiff]

Warum? Meines Wissens hat sich Strega nach der Waffe benannt und nicht umgekehrt.

Auch wenn das so ist, es nervt mich trotzdem. Merkwürdig, dass Du sonst zum Thema nichts zu sagen hast.

[Quinto]

Es werden auf jeden Fall immer mehr Insider-Gags eingebaut, Anspielungen auf Leute aus dem Forum, uvm. Im SO-Zyklus nervt mich gerade diese Waffe, NGF-Strega-2000.

Diese Anspielungen sind nicht leider neu. Darlton schoss in einem Heft, ich glaube kurz nach 300, mal ein wenig gegen den SFCD, mit dem er wohl gerade Probleme hatte. Von Kurt Brand wird irgendwo auf den Zauberspiegel-Seiten berichtet, er hätte in einem seiner späteren Romane seinen Intimfeind Schelwokat verklausuliert als "Lump" bezeichnet. Kindisch und unprofessionell. Im übrigen ist PR ist inzwischen eine geschlossene Gesellschaft. Autoren und Fans bilden daher ein gemeinsame Gruppe und wie es in einer Gruppe so ist, grüßen und verbünden sich entweder die Beteiligten bei jeder Gelegenheit oder sie sticheln gegeneinander.

[Tiff]

Diese Anspielungen sind nicht leider neu.

Es ist nicht neu, es kann auch mal sein, aber das Problem ist, dass zuviel miteinander verknüpft und verzahnt wird, und statt einer spannenden Handlung werden in den Romanen mit zunehmender Unterstützung durch Datenbanken diese Verknüpfungen und Verzahnungen präsentiert. Die Romane werden immer mehr zu Nachschlagewerken, die RC-Kommentare zu wissenschaftlichen Fußnoten.

[Lüy Piötlerc]

...Es gibt natürlich auch abschreckende Beispiele, die nur absolute Top-Insider faszinieren.

Was sind denn das für Burschen? Sind die auch aus dem Orion-Delta-System?

[Arl Tratlo]

Was sind denn das für Burschen? Sind die auch aus dem Orion-Delta-System?

Vermutlich...

[carymar]

Dazu zählt z.B. auch der PR-Kommentar von RC. In PR-2757 haben wir einen Teil 7 (VII) zum Raumschiff RAS TSCHUBAI. Teil 7!

Wen interessiert denn das? Ich befürchte, dass nun in jedem Roman, in dem die RAS TSCHUBAI vorkommt, wieder und wieder ganze Seiten mit diesen Infos gefüllt werden.

Mich würde es interessieren, wenn es für die Handlung wichtig wäre. In den Heften biegen sich die Autoren aber die Technik so hin, wie sie es gerade brauchen. Als besonders krasses Beispiel fällt mir da die maximale Schirmfeldbelastung ein. Früher war bei 100% Schluss und das Feld ist zusammengebrochen. Im Neuroversum-Hunderterblock hat ein Autor im Interesse von Spannung und Action das Schirmfeld bis 300% Überlast strapaziert, ohne daß es ausgefallen ist.

Ich würde die Frage anders stellen: Nicht "Wen interessiert das?", sondern "Wozu sollte ich das lesen, wenn der Autor im Zweifelsfall ohnehin Kaninchen aus der Wundertüte zaubert?".