Jetzt hat mich die kleine Diskussion mit Tiff doch motiviert, meinen Senf dazu zu geben. Ich fange mal mit STELLARIS, Paket 1 und den Geschichten 1-5 an:
# 1, „Ausgerutscht“ von Michael Marcus Thurner
Nette Geschichte über die Erlebnisse eines Neulings auf der STELLARIS, übervoll mit typischem MMT-Humor. Man lernt schnell einige Abläufe und wichtige Bordmitglieder kennen, wenngleich manches vielleicht etwas überzeichnet ist, wie das Ölkännchen (das noch eine wichtige Rolle spielt!) und die Hefegetränke am Gürtel des Verwaltungsstewards.
# 2, „Wolfsnächte“ von Christian Montillion
Hat etwas von einem Horror-Plot. Man ist geneigt zu sagen „ein typischer Montillion“. Ich habe es als gelungene Portion Selbstironie empfunden, wenn zum Schluss der Ich-Erzähler formuliert „Dunkle Bilder von Blut und Leichen blitzen in meinem Kopf auf...“.
# 3, „Die Planetenerfinderin“ von Wim Vandemaan
Eine faszinierende Idee, die fast mehr Raum verdient hätte. Was könnten Kunstwerke in der Zukunft sein? Für mich ein WV-Roman in Hochform. So mag ich seine Storys.
# 4, „Samenflug“ von Andreas Findig
Ebenfalls eine tolle Geschichte mit fast philosophischem Charakter. Dabei wird auch sehr schön die bioenergetische Lunge des Schiffes beschrieben, das Hydroponium. Hat mich irgendwie an Dan Simmons erinnert. Er hat auch lebende Wälder im All beschrieben. Da gab es doch mal eine Kurzgeschichte, die nach Endymion spielt? Finde sie aber gerade nicht.
# 5, „Blau in Blau“ von Hermann Ritter
Auch ein „Krimi“, der herrlich mit Musikzitaten spielt und eine Vielzahl von humorigen Szenen bietet. Originelle „Beweisführung“ zur Auflösung!
Sehr schwer das Gebotene zu bewerten, da ganz unterschiedliche Themen und Schreibstile vorliegen. Es hat immer Spass gemacht. Ich mag vor allem die Phantastik in den Geschichten von Wim Vandemaan und Andreas Findig. Aber auch der Humor von Hermann Ritter und MM Thurner hat mir sehr gefallen. Montillion fällt für mich ein wenig ab, aber das mag an meinen persönlichen Vorlieben liegen. Er liegt mir auch in der Erstauflage tendenziell weniger.
(Fortsetzung folgt)