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Franz Rottensteiners Essay im neuen EXODUS-Magazin...


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22 Antworten in diesem Thema

#1 Uwe Post

Uwe Post

    FutureFictionMagazin'o'naut

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Geschrieben 03 Juli 2014 - 09:15

...finde ich irgendwie ... weiß nicht.

Einerseits fasst er die Lage recht treffend zusammen. Andererseits ist das alles nun wirklich nichts Neues. Rückgang der Leserzahlen (übrigens zum Teil rechnerisch einfach der demografischen Entwicklung geschuldet - in den 80ern gab es einfach deutlich mehr Jugendliche als heute), Boom des Self Publishings... das ist alles ein alter Hut.

Eins verstehe ich nicht: Kritisiert er, dass die SF rückwärtsgewandt und irgendwie in den 80ern stehengeblieben ist? Oder findet er das toll, da er zig Neuausgaben alter Schmöker ausdrücklich lobt?
Und warum wird mit keinem Wort zeitgenössische, durchaus neuartige deutsche SF erwähnt? Die Kruschels, Hebbens, D9E, Kaiserkrieger usw.? Die erreichen schließlich teilweise fast dieselben Auflagen wie die Sachen bei Heyne. Jedenfalls ist der Abstand zwischen den größeren "Kleinverlagen" und den "bescheidenen" SF-Programmen der großen Verlage ziemlich klein. Statt "Zahlen müsste man mal ermitteln" zu schreiben, würde ich von einem nicht rein oberflächlichen übrigens Artikel erwarten, dass er genau das tut.

Interessant ist jedenfalls die Feststellung, dass Alternativhistorie genau wie Fantasy die Frage "was wäre gewesen, wenn" stellt, während laut Rottensteiner die SF "was wäre, wenn" fragen sollte. Ich halte es da allerdings eher mit dem ebenfalls von Rottensteiner vorgebrachten Punkt, nach dem zeitlose SF der Gegenwart den Spiegel vor die Nase hält. Und das können grundsätzlich auch Alternativhistorie und Fantasy. Auch wenn vor allem letztere es nicht immer tut.

Aber man darf auch nicht vergessen, dass erfolgreiche SF in ihrer Zeit auch immer eines war: gute Unterhaltung. Und die gibt es auch heute.

Herausgeber Future Fiction Magazine (deutsche Ausgabe) ||| Aktuelles Buch: KI - KOMISCHE INTELLIGENZ (mit Uwe Hermann) ||| edition-übermorgen.de ||| uwepost.de ||| deutsche-science-fiction.de


#2 September68

September68

    Giganaut

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Geschrieben 03 Juli 2014 - 18:30

Einerseits fasst er die Lage recht treffend zusammen. Andererseits ist das alles nun wirklich nichts Neues. Rückgang der Leserzahlen (übrigens zum Teil rechnerisch einfach der demografischen Entwicklung geschuldet - in den 80ern gab es einfach deutlich mehr Jugendliche als heute)(...).



Mag ja sein, dass die 80er mehr Jugendliche vorzuweisen hatten, aber mich stört der Hinweis auf den demografischen Wandel. Noch hat Deutschland eine Jugendquote von etwa 13% vorzuweisen, das sind immerhin um die 10 Millionen potenzielle Jungleser. Damit könnte man einige Lücken füllen.

Eins verstehe ich nicht: Kritisiert er, dass die SF rückwärtsgewandt und irgendwie in den 80ern stehengeblieben ist? Oder findet er das toll, da er zig Neuausgaben alter Schmöker ausdrücklich lobt?
Und warum wird mit keinem Wort zeitgenössische, durchaus neuartige deutsche SF erwähnt? Die Kruschels, Hebbens, D9E, Kaiserkrieger usw.? Die erreichen schließlich teilweise fast dieselben Auflagen wie die Sachen bei Heyne.


Ich glaube, er beschreibt vielmehr einen Status quo. Das Verschwinden der Backlist ist ja so ein kleines Problem nicht, in vielerlei Hinsicht. Antiquariate sind eine Ausweichmöglichkeit, klar, aber das Geld wird im Verlagsgeschehen verdient. Wo keine optisch-haptische Präsenz, da kein nennenswerter Umsatz. Welcher Jugendliche treibt sich schon in Antiquariaten herum, und sei es online? Ich glaube, Rottensteiner findet es einfach gut, schön und toll, dass die "alten Schmöker" wenigstens auf alternativen Vertriebswegen neu an den Mann/die Frau gebracht werden können. Das findet er löblich, ja, so könnte man das nennen.
Über die "neuartige deutsche SF" hat er sich nur verklausuliert geäußert, nehme ich an, unter den Stichworten "VR", "Space Opera" und "military SF" - hier sind bestimmt auch die deutschen Autoren gemeint. Namen nennt er nicht, ins Detail geht er auch nicht. Vielleicht findet hier aus seiner Sicht nichts wirklich Herausragendes statt, wenn man den kommerziellen Aspekt ausklammert. Oder aber er hat die von Dir aufgezählten Autoren/Projekte nicht goutiert und hat demzufolge auf die bloße Benennung verzichtet. Wobei man wiederum die Frage aufwerfen könnte, warum er sie nicht goutiert hat.

Jedenfalls ist der Abstand zwischen den größeren "Kleinverlagen" und den "bescheidenen" SF-Programmen der großen Verlage ziemlich klein. Statt "Zahlen müsste man mal ermitteln" zu schreiben, würde ich von einem nicht rein oberflächlichen Artikel übrigens erwarten, dass er genau das tut.

In einem Essay erwarte ich kein empirisches Datenmaterial. Abgesehen davon, interessieren mich persönlich solche Zahlenbelege sehr wenig. Was soll ich damit anfangen? Soll ich mir Sorgen machen oder mich bestätigt fühlen oder als Autor überlegen, was ich wie schreiben und wo an den Mann/die Frau bringen soll? Und welchen geistigen Nährwert haben solche Zahlen für mich als Leser? Sorry, aber in diesen Dingen hege ich keinerlei caritative Gedanken. Mich interessiert nicht, ob ein Verlag groß, mittelgroß oder doch eher klein ist. Wenn ein Verlag nicht die Bücher herausbringt, die ich gern lese, wird er mich nicht als Kunden gewinnen.

Interessant ist jedenfalls die Feststellung, dass Alternativhistorie genau wie Fantasy die Frage "was wäre gewesen, wenn" stellt, während laut Rottensteiner die SF "was wäre, wenn" fragen sollte. Ich halte es da allerdings eher mit dem ebenfalls von Rottensteiner vorgebrachten Punkt, nach dem zeitlose SF der Gegenwart den Spiegel vor die Nase hält. Und das können grundsätzlich auch Alternativhistorie und Fantasy. Auch wenn vor allem letztere es nicht immer tut.

Rottensteiner spricht hier explizit von den vergangenheitsorientierten Formen der phantastischen Literatur, Zeitreise- und Alternativweltgeschichten, von Steampunk, also von Sub-Genres, und hier stellt er fest, dass die Frage: "Was hätte sein können, wenn?" - von geringerer Wertigkeit zu sein scheint, als die gängige bzw. eher praktizierte Herangehensweise, die da lautet: "Was wäre, wenn?" Hier sieht er eine grundlegende und bedrohliche Schwäche (- kontra zur ersten Frage -) der SF: die Beliebigkeit im Gegensatz zur "erkenntnisorientierten Verfremdung". Die SF als Spiegelung des Gegenwärtigen beinhaltet hier also mehr als eine Facette, allerdings mit direkten Bezügen. Rottensteiner hierzu: "(...) die beste Science Fiction hat immer, wenn sie gesellschaftlich engagiert war, auf die Gegenwart gezielt (...)."

Aber man darf auch nicht vergessen, dass erfolgreiche SF in ihrer Zeit auch immer eines war: gute Unterhaltung. Und die gibt es auch heute.

Hmmjajein ... Kann man so und so sehen.

Bearbeitet von September68, 04 Juli 2014 - 13:11.

"Die Größe eines Landes bemisst sich nicht daran, wie es mit den Mächtigen umgeht. Die Größe eines Landes bemisst sich daran, wie es mit den Machtlosen umgeht."

Jorge Ramos


#3 Mammut

Mammut

    DerErnstFall Michael Schmidt

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Geschrieben 10 Juli 2014 - 11:27

Abgesehen von dem Rottensteiner Artikel: Lohnst sich die Ausgabe und welche Highlights hast du ausgemacht?

#4 September68

September68

    Giganaut

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Geschrieben 14 Juli 2014 - 15:46

Ich dringe in nur kleinsten Häppchen vor, Zeitmangel. Erstes Durchblättern: hohe Dichte an Grafiken/Gemälden, Qualität durchwachsen bis gut. Rottensteiner-Essay: geht so, keine neuen Erkenntnisse oder Blickwinkel auf die Lage. Eröffnungsstory: "Die geheimsten Begierden", von Dirk Alt. Geschichte um eine "Wunscherfüllungsmaschine", gefertigt von den "Holmer Höchsttechnologie-Werken" auf dem Planeten Holm, die versehentlich auf der Erde landet und einer mitteljungen Frau, die ganz gut in das Setting von "Sex And The City" gepasst hätte, die geheimsten Wünsche erfüllt. Was - natürlichnatürlich - fürchterlich in die Hose geht. Reichlich albern, deutscher Bildungsfernsehenkinderhumor ("Das Sams" etc.), jedoch ziemlich pornografisch, also die Erwachsenenvariante. Ganz ordentlich geschrieben. Nichts gegen phantastischen Humor, aber das ist nicht meins. Weiter bin ich noch nicht gekommen.

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#5 Amtranik

Amtranik

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Geschrieben 14 Juli 2014 - 22:43

Ich dringe in nur kleinsten Häppchen vor, Zeitmangel. Erstes Durchblättern: hohe Dichte an Grafiken/Gemälden, Qualität durchwachsen bis gut. Rottensteiner-Essay: geht so, keine neuen Erkenntnisse oder Blickwinkel auf die Lage. Eröffnungsstory: "Die geheimsten Begierden", von Dirk Alt. Geschichte um eine "Wunscherfüllungsmaschine", gefertigt von den "Holmer Höchsttechnologie-Werken" auf dem Planeten Holm, die versehentlich auf der Erde landet und einer mitteljungen Frau, die ganz gut in das Setting von "Sex And The City" gepasst hätte, die geheimsten Wünsche erfüllt. Was - natürlichnatürlich - fürchterlich in die Hose geht. Reichlich albern, deutscher Bildungsfernsehenkinderhumor ("Das Sams" etc.), jedoch ziemlich pornografisch, also die Erwachsenenvariante. Ganz ordentlich geschrieben. Nichts gegen phantastischen Humor, aber das ist nicht meins.
Weiter bin ich noch nicht gekommen.


Weiter bin ich auch noch nicht. Aber obwohl die Story jetzt auch in meinen Augen nicht der große Wurf ist, hat Sie mir dennoch besser gefallen als sämtliche KGs aus Exodus 30. Die Story war auf jeden Fall keine Zeitverschwendung.

#6 ShockWaveRider

ShockWaveRider

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Geschrieben 08 August 2014 - 22:41

Mit Rottensteiners Artikel ging es mir ähnlich wie Uwe. Was will er nun genau sagen? Die Lyrik-Sektion fand ich belanglos, die Stories von unterschiedlicher Qualität, aber insgesamt besser als die aus #30 (gut, aber nicht herausragend sind Welling, Iwoleit und Tomaschek), die Illustrationen haben mir insgesamt gefallen (vor allem die von Schweizer, Hillen und Krank und das ganzseitige Farbbild von Crossvalley Smith), von den beiden Comic-Strips war der von Krank böse, ganz böse, der Höhepunkt war wieder einmal die Grafik-Galerie, die sich diesmal dem Künstler Oliver Engelhardt widmet. Unterm Strich die typische EXODUS-Mischung. Gruß Ralf

Bearbeitet von ShockWaveRider, 09 August 2014 - 10:38.

Verwarnungscounter: 2 (klick!, klick!)

ShockWaveRiders Kritiken aus München
möchten viele Autor'n übertünchen.
Denn er tut sich verbitten
Aliens, UFOs und Titten -
einen Kerl wie den sollte man lynchen!

  • (Buch) gerade am lesen:St. R. Donaldson "Heut sterben alle Götter" (Amnion 5)
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#7 Mammut

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Geschrieben 05 April 2015 - 10:13

Auf Grund der beiden Nominierungen zum KLP habe ich mir den Band mal zugelegt und bin gespannt, auch auf den Rottensteiner.

#8 Amtranik

Amtranik

    Hordenführer

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Geschrieben 05 April 2015 - 13:29

Ich kann mir denken was Du sagen wirst....



#9 Mammut

Mammut

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Geschrieben 05 April 2015 - 20:21

Ich kann mir denken was Du sagen wirst....

Erzähl!

#10 Amtranik

Amtranik

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Geschrieben 06 April 2015 - 11:26

Erzähl!

Du wirst sagen, das kenn ich alles schon....



#11 Mammut

Mammut

    DerErnstFall Michael Schmidt

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Geschrieben 10 April 2015 - 18:01

...finde ich irgendwie ... weiß nicht. Einerseits fasst er die Lage recht treffend zusammen. Andererseits ist das alles nun wirklich nichts Neues. Rückgang der Leserzahlen (übrigens zum Teil rechnerisch einfach der demografischen Entwicklung geschuldet - in den 80ern gab es einfach deutlich mehr Jugendliche als heute), Boom des Self Publishings... das ist alles ein alter Hut. Eins verstehe ich nicht: Kritisiert er, dass die SF rückwärtsgewandt und irgendwie in den 80ern stehengeblieben ist? Oder findet er das toll, da er zig Neuausgaben alter Schmöker ausdrücklich lobt? Und warum wird mit keinem Wort zeitgenössische, durchaus neuartige deutsche SF erwähnt? Die Kruschels, Hebbens, D9E, Kaiserkrieger usw.? Die erreichen schließlich teilweise fast dieselben Auflagen wie die Sachen bei Heyne. Jedenfalls ist der Abstand zwischen den größeren "Kleinverlagen" und den "bescheidenen" SF-Programmen der großen Verlage ziemlich klein. Statt "Zahlen müsste man mal ermitteln" zu schreiben, würde ich von einem nicht rein oberflächlichen übrigens Artikel erwarten, dass er genau das tut. Interessant ist jedenfalls die Feststellung, dass Alternativhistorie genau wie Fantasy die Frage "was wäre gewesen, wenn" stellt, während laut Rottensteiner die SF "was wäre, wenn" fragen sollte. Ich halte es da allerdings eher mit dem ebenfalls von Rottensteiner vorgebrachten Punkt, nach dem zeitlose SF der Gegenwart den Spiegel vor die Nase hält. Und das können grundsätzlich auch Alternativhistorie und Fantasy. Auch wenn vor allem letztere es nicht immer tut. Aber man darf auch nicht vergessen, dass erfolgreiche SF in ihrer Zeit auch immer eines war: gute Unterhaltung. Und die gibt es auch heute.

 

Ja, den Artikel empfinde ich auch als halbgar. Eine Mischung aus Offensichtlichem, Unwahren und Halbgaren. Mal zaudert er über rückläufige Verkaufszahlen, mal lobt/kritisiert er die explodierende Anzahl an Publikationen, die jedes Jahr den Markt überschwemmen. Den interessierten Leser interessiert doch nur das Angebot und das ist im Moment ziemlich paradiesisch. Wobei ein genau Blick auf den Markt ja auch wie von ihm angesprochen zeigt, dass es halt nicht alles gibt, sondern vieles gar nicht auf dem deutschprachigen Markt erscheint.

Es ist nur die Frage,ob bei all dem Lesenswerten, was erscheint bzw. verfügbar ist, ob da überhaupt jemand einen Mangel verspürt.

 

Verspürt ihr einen Mangel an lesenswerter Literatur ode gehört ihr zur Spezies der im SUB ertrinkenden Leser? Für die meisten gilt wohl eher zweiteres.

 

Einerseits bringt er als Beispiel die 80er mit hohen Verkaufszahlen, schafft aber nicht die Verbindung zur Gegenwart, wo ebenfalls vieles erscheint. Sind die heutigen Verkausfszahlen so gering oder ist es eher so, das sich das Interesse vor allem auf einige Buch Hotspots konzentriert? Die interessanten Fragestellungen werden gar nicht angerissen und diskutiert.

 

Am besten war das Vorurteil auf Seite 102 unten, das es sich bei Fantasy um simple Phantasien mit schwarz-weiß gezeichneten Protagonisten handelt. Ich glaube, ob SF oder Fantasy oder Horror, es gibt überall einfach gestricktere Geschichten und Personen sowie das Gegenteil davon. Dies am Genre der Fantasy festzumachen, scheint mir enorm rückwärtsgerichtet zu seim. Rottensteiner widerspricht sich aber im Prinzip später als er treffend bemerkt, das sich die Grenzen dieser Problematik nicht an Genregrenzen halten, sondern hier wie da auffindbar sind.

 

Insgesamt ein lesenswerter Denkanstoß, aber es ist eher eine spontane Gedankensammlung als ein durchdachter Essay.

 

Noch was zur Aufmachung von Exodus. Die letzte Ausgabe, die ich hatte, war Band 20, war noch geheftet (Und eher schwarzweiß wenn ich das noch richtig in Erinnerung habe), da macht der vorliegende Band mehr her und vermittelt einen sehr professionellen Eindruck.



#12 Amtranik

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Geschrieben 11 April 2015 - 00:07

 

 

Noch was zur Aufmachung von Exodus. Die letzte Ausgabe, die ich hatte, war Band 20, war noch geheftet (Und eher schwarzweiß wenn ich das noch richtig in Erinnerung habe), da macht der vorliegende Band mehr her und vermittelt einen sehr professionellen Eindruck.

Und ich hatte mich schon gewundert wieso Florian Breitsameter drüben bei SF Fan Exodus als besseres Fanzine bezeichnet hat. Ich kenn ja nur die neueren Ausgaben. Das hat mit Fanzine nicht mehr viel zu tun.


Bearbeitet von Amtranik, 11 April 2015 - 00:07.


#13 Mammut

Mammut

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Geschrieben 11 April 2015 - 09:06

Und ich hatte mich schon gewundert wieso Florian Breitsameter drüben bei SF Fan Exodus als besseres Fanzine bezeichnet hat. Ich kenn ja nur die neueren Ausgaben. Das hat mit Fanzine nicht mehr viel zu tun.

Ich bin mir nicht sicher ob breitsameter eine der drei Werke gelesen hat. Aber immerhin hat er eine Meinung dazu.

#14 valgard

valgard

    Revoluzzer

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Geschrieben 11 April 2015 - 09:25

Ich bin mir nicht sicher ob breitsameter eine der drei Werke gelesen hat. Aber immerhin hat er eine Meinung dazu.

Exodus ist mittlerweile schon mehr als ein ganz normales Fanzine!

Meine Meinung.

lothar


  • • (Film) als nächstes geplant: Equi

#15 Amtranik

Amtranik

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Geschrieben 11 April 2015 - 11:07

Ich bin mir nicht sicher ob breitsameter eine der drei Werke gelesen hat. Aber immerhin hat er eine Meinung dazu.

Er stellt offensichtlich eine Analogie her zwischen der Anzahl nominierter Anthologien und dem Zustand der deutschen SF. Worüber ich nun wirklich nur den Kopf schütteln kann.

Man möge mich schelten wenn mans besser weiß, aber ich gehe mal fest davon aus das die KG seit anbeginn des KLP gegenüber dem Roman eine eher untergeordnete Rolle gespielt hat was Ihre Marktbedeutung und somit die Käufer/Lesergunst angeht. Der Zustand der SF lies sich somit noch nie, seit der KLP existiert, nicht anhand des Angebots und der Qualität der Publizierten KG ablesen. Darüberhinaus sagt die Anzahl der Publikationen auch noch nichts über die Qualität der KG aus. Es sagt nur etwas darüber aus was der Kunde lesen möchte und was nicht. Und da ist es eben eindeutig. Der Kunde möchte in allererster Linie Romane lesen und keine Kurzgeschichten. Der Markt für Kurzgeschichten ist viel viel kleiner als der für Romane. Was wie gesagt nichts über die Qulität der Texte aussagt. Es wäre ja ebenso absurd anhand der Verkaufszahlen von Porsche einen Rückschluss auf den Zustand der Automobilindustrie in Deutschland zu ziehn. Womit ich keinesfalls sagen will das ich persönlich KG/Roman so sehe wie Luxusauto/Gebrauchsauto. Es ist aber denke ich eine gute Analogie um die Bedeutung der KG für den Zustand des SF-Marktes in Deutschland zu beschreiben. Insofern halte ich die Frage von F. Breitsameter für leicht und schnell zu beantworten. Die Antwort lautet nämlich: Nix.


Bearbeitet von Amtranik, 11 April 2015 - 11:08.


#16 Mammut

Mammut

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Geschrieben 11 April 2015 - 14:16

Hm, ich glaube, seine Bemerkung hat sich da nur auf die Kurzgeschichten bezogen, wenn er auch in dem Zusammenhang den Zustand der deutschen SF abfragt. Ich habe ihn ja gefragt, welche Geschichte auf der Nominierungsliste fehlt und die fehlende Antwort impliziert, er hat überhaupt gar nichts von dem Jahrgang gelesen. Dann darüber zu mosern hat natürlich eine pikante Note. Fakt ist, auf der Nominierungsliste sind 6 Geschichten und wenn ich nicht falsch liege, sind davon 4 noch auf keiner SF Nominierungsliste erschienen (dazu kommt ein neues Gesicht bem DSFP mit Diane Dirt). Das hat er wohl zum Anlass genommen, die Nominierungsliste der Kurzgeschichten pauschal zu verdammen, so habe ich das interpretiert.

Passt aber zum Rottensteiner Artikel, wenn du mal die ersten Absätze liest. :bighlaugh:

 

Generell scheint mir aber auch bei der deutschen SF Kurzgeschichte die Luft raus zu sein. Bei Horror und Unheimliche Phantastik gab es 51 Sammelbände:

http://vincent-preis...azine-2014.html

 

...und bei der Wahl des Vincent Preis hatten sich wirklich viele interessante Anthologien und Storysammlungen getummelt. Da ist nicht nur von Autoren und Verlagen, sondern auch von Lesern ein großes Interesse vorhanden (groß bezieht sich da im Vergleich zur SF Szene), es wurden 519 Geschichten erfasst:

http://vincent-preis...chten-2014.html

 

Vor ein paar Jahren sah das noch anders aus: Visionen, Nova und andere belebten die Szene. Allerdings gibt es dafür aktuell ein relativ großes Angebot an SF Romanen wie mir scheint.



#17 Gast_Guido Latz_*

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Geschrieben 11 April 2015 - 16:41

NOVA ist eingestellt?



#18 Gast_Guido Latz_*

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Geschrieben 12 April 2015 - 10:54

Mammut schrieb:

 

"...und bei der Wahl des Vincent Preis hatten sich wirklich viele interessante Anthologien und Storysammlungen getummelt. Da ist nicht nur von Autoren und Verlagen, sondern auch von Lesern ein großes Interesse vorhanden (groß bezieht sich da im Vergleich zur SF Szene), es wurden 519 Geschichten erfasst:

http://vincent-preis...hten-2014.html"

 

80 (Achtzig) Vorbestellungen hatte der Verlag Torsten Low für den neuen Roman des "deutschen Stephen King". Der hat bereits mehrere renommierte Preise gewonnen, heißt es.

http://www.abendblat...er-Provinz.html (beim ersten Zugriff - oder über news.Google - hat man Zugriff; ansonsten steckt der Beitrag offenbar hinter einer Bezahlwand)

 

Der 5. Roman des Autors. Kein Debüt.

Wenn man achtzig Vorbestellungen hat, kann man das natürlich als Erfolg bezeichnen. Keine Frage. 80 verkaufte Bücher sind 80 verkaufte Bücher.

Wo da aber Anthologien/Sammlungen anzusiedeln sind, kann sich jeder selbst ausmalen.


Bearbeitet von Guido Latz, 12 April 2015 - 10:58.


#19 Mammut

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Geschrieben 12 April 2015 - 11:14

Ich bin mir nicht sicher, warum du das schreibst wo wir uns hier über Kurzgeschichten unterhalten. Darauf hat sich mein Post auch bezogen. Ich habe nicht einmal behauptet, das diese (Anthologien und Kurzgeschichtenbände) sich im Horror besser verkaufen als in der SF.

 

Trotzdem mal einen genaueren Blick:

Die Reiseführer sind immer schon vor Erscheinen ausverkauft:

http://vincent-preis...eisefuhrer.html

 

Der neueste hat dabei eine Auflage von 150 Stück bei einem Preis von 29 Euro.

 

Ein Band ist bei Bastei Lübbe erschienen (wann erschien die letzte Antho der SF bei einem Großverlag?):

Uwe Voehl & Oliver Schütte: Angel Island (Lübbe)

 

Auch bei den Horrorromanen sind welche bei großen Verlagen erschienen, z.B.Isa Grimm: Klammroth (Bastei Lübbe)

 

Aber das war ja insgesamt nicht das Thema. Ich habe ja vom großen Interesse der Leser gesprochen, nicht von hohen Verkaufszahlen im Verhältnis zu irgendwas.

 

Da dein anderer Post sich wohl auf mich bezogen. Niemand hat behauptet, Nova ist eingestellt. Aber im Vergleich zu früher erscheinen nicht regelmäßig 2 (einmal sogar drei) Ausgaben pro Jahr und dieses Jahr glänzte Nova bei den SF Preisen auch mit Abwesenheit und das hat es früher nicht gegeben.  



#20 Amtranik

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Geschrieben 12 April 2015 - 11:28

 

Vor ein paar Jahren sah das noch anders aus: Visionen, Nova und andere belebten die Szene. Allerdings gibt es dafür aktuell ein relativ großes Angebot an SF Romanen wie mir scheint.

 

Ja, da würde ich zustimmen. SF-Romane sind sehr viele erschienen in 2014.



#21 Gast_Guido Latz_*

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Geschrieben 12 April 2015 - 11:29

Wo ist denn ein Interesse von Lesern, wenn beim Vincent Preis eine Sammlung/Story gewinnt, bei der der Verlag vorher und nachher keine messbaren Verkäufe feststellen kann? Gut, kann natürlich sein dass die alle das eBook wo geklaut haben - aber davon hat dann der Autor und der Verlag nix. (Das ist nur ein Beispiel; auch beim dpp z.B. gibt es Fälle wo ich mich frage, wo die Fans her kommen bei vermutlich nicht existierenden Abverkäufen).


Bearbeitet von Guido Latz, 12 April 2015 - 11:31.


#22 Mammut

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Geschrieben 12 April 2015 - 11:51

Wo ist denn ein Interesse von Lesern, wenn beim Vincent Preis eine Sammlung/Story gewinnt, bei der der Verlag vorher und nachher keine messbaren Verkäufe feststellen kann? Gut, kann natürlich sein dass die alle das eBook wo geklaut haben - aber davon hat dann der Autor und der Verlag nix. (Das ist nur ein Beispiel; auch beim dpp z.B. gibt es Fälle wo ich mich frage, wo die Fans her kommen bei vermutlich nicht existierenden Abverkäufen).

 

Da kann ich dir jetzt nicht widersprechen. Ob jemand auf einer Nominierungsliste bzw. den Preis gewinnt, muss nix mit den Verkäufen zu tun haben. Aber letztendlich kann ich das im Details nicht beurteilen, da fehlt mir einfach die Information.

 

Als Herausgeber allerdings hat sich das Buch, das für den DPP nominiert wurde, in den Verkaufszahlen nicht geregt und auch Am Ende des Regens scheint mir kein Interesse in der SF Leserschaft hervorzurufen. Zwielicht dagegen erweckt reges Interesse bei Lesern und Autoren und das gewann ja dreimal den Vincent Preis. Aber natürlich auf einem übersichtlichen Niveau, wie das halt bei Kurzgeschichtensammlungen so ist.

 

Ich denke, ein Preis/Nominierung an sich bringt nix. Wenn der Inhalt aber stimmt und es zusätzlich einen Preis gewinnt, kann das durchaus einen Effekt haben. Aber da kann man natürlich lange drüber debattieren, da bleibt genug Grauzone übrig.

 

Ob ein Preis als "Werbemarke" etwas bringt, hängt halt vor allem von den Werken ab, die nominiert oder ausgezeichnet werden.



#23 Mammut

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Geschrieben 12 April 2015 - 13:52

Mit Rottensteiners Artikel ging es mir ähnlich wie Uwe. Was will er nun genau sagen? Die Lyrik-Sektion fand ich belanglos, die Stories von unterschiedlicher Qualität, aber insgesamt besser als die aus #30 (gut, aber nicht herausragend sind Welling, Iwoleit und Tomaschek), die Illustrationen haben mir insgesamt gefallen (vor allem die von Schweizer, Hillen und Krank und das ganzseitige Farbbild von Crossvalley Smith), von den beiden Comic-Strips war der von Krank böse, ganz böse, der Höhepunkt war wieder einmal die Grafik-Galerie, die sich diesmal dem Künstler Oliver Engelhardt widmet. Unterm Strich die typische EXODUS-Mischung. Gruß Ralf

 

Also die Geschichte von MKI fand ich sehr lesenswert. Die Gedanken, was man am Ende aller Tage macht ist ein sehr interessantes Thema und wurde auch sehr schön in Szene gesetzt ( sieht man mal von dem Abschnitt ab wo die nackte Frau beschrieben wurde). Die beiden Nominierten Geschichten habe ich abgebrochen, die haben mir nicht zugesagt. Warum das Titelbild für den KLP nominiert wurde? Zum Glück ist das ja Geschmackssache, aber ich finde, das ist so das schlechteste Bild im ganzen Buch.


Bearbeitet von Mammut, 13 April 2015 - 13:43.



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