Bernard schrieb am 31 Dez 2014 - 15:43:
Die Stereotype finden sich allenfalls in der Handlung/der Motivik (...) Einen "kleinsten gemeinsamen Nenner" kann ich in stilistischer Hinsicht nicht erkennen.
Bei Autoren und Autorinnen, die noch nicht so viele Romane beigesteuert haben, mag das in etwa so sein, ja. Die stilistischen Eigenheiten radieren sich mit der Zeit aber aus, sofern hierzu Gelegenheit geboten wird, und man (Autor, Autorin) wird Teil des stilistischen Kanons. Was nicht gleichbedeutend ist mit: Und man schreibt forthin schlechtere Romane, quasi in stilistischer Monokultur. Nee, das wollte ich damit nicht sagen! Aber nehmen wir doch mal den Thomas Ziegler als Beispiel her und vergleichen seinen Erstling »Das Armadafloß« mit einem seiner letzten Romane, »Todesspiele«. Die stilistischen Unterschiede fallen sofort ins Auge. Hier hat - wertneutral - eine Entwicklung stattgefunden, er hat seine Schreibweise im Laufe der Jahre auf geschickte Weise kanonisiert. Entsprechende Gegenüberstellungen bei anderen langjährigen Teamautoren werden zu ähnlichen Ergebnissen führen.
Bernard schrieb am 31 Dez 2014 - 15:43:
Bei Stardust gibt es allerdings eine Vorgabe, an die ich mich erinnere: Es sollte öfter mal ein Absatz gemacht werden, weil bei zweispaltigem Druckbild sehr lange Absätze schwerfällig wirken. Von einer solchen Vorgabe zu einem "kleinsten gemeinsamen Nenner" ist es aber noch ein weiter Weg. Ich bin mir ziemlich sicher, dass die meisten PR-Leser die häufig schreibenden Autoren auch dann auseinanderhalten könnten, wenn der Name nicht im Roman genannt würde. Castor, Ewers, Voltz, Montillon - da wird kein Stil vereinheitlicht, eher im Gegenteil ...
Ein Heftromanautor mit vielen hundert Romanen auf dem Buckel hat mir mal gesagt, dass in diesem Format nach drei bis vier Zeilen auf jeden Fall ein Absatz gemacht werden sollte, um den Leser nicht zu ermüden. Ich hab's ausprobiert und seinen Rat für tauglich befunden. Na ja, ich halte mich nicht sklavisch an diese Regel, ähem ...
Ansonsten bin ich mir persönlich nicht in jedem Fall sicher, wessen Rhodan-Roman ich gerade in den Händen halte. Manchmal mache ich mir einen Sport daraus und versuche den Autorennamen vor mir selbst geheim zu halten - ist schwer, funktioniert aber gelegentlich. Bisher habe ich nur Wim Vandemaan auf Anhieb erkannt. Weil er der Beste ist, würde ich sagen. 