57 Antworten in diesem Thema

[Naut]

Uh, das klingt interessant.

[Amtranik]

Uh, das klingt interessant.

 

Ja total....

[lapismont]

Ja total....

der Roman ist, meiner Einschätzung nach, einfacher zu lesen als Feldeváye, komprimierter und deutlicher in den bedienten Metaphern.

 

Ob es Dich mitreißt, weiß ich nicht. Auf jeden Fall find ich es cool, dass Dath seine politischen Ansichten hier literarisch hinterfragt und sich den Problemzonen stellt, ohne sie irgendwie lösen zu können.

Sein Stalin-Abbild ist eine Frau, ähnlich blutbesudelt, aber eben auch um eine weibliche Nuance anders.

 

Ich denke, man kann es mit Le Guins The Dispossessed in eine Reihe stellen. Nach drei Büchern von Dath festigt sich meine Meinung, dass es im Augenblick keinen bedeutenderen SF-Autor oder Autorin in deutscher Sprache gibt und man das getrost bis Goethes Tod in die Vergangenheit ausweiten kann.

Bearbeitet von lapismont, 05 Mai 2015 - 22:04.

[Amtranik]

Weißt Du Ralf ich lese in deinem Posting was von Sozialismus, Kollektivismus, der DDR, Hitler, Stalin, Trotzki,etc. Und das klingt mir jetzt einfach nicht nach einem SF Roman den ich gerne lesen möchte. Vor allem nicht von Dath. Dath erkärt seine politischen Ansichten in einem SF Roman. Nein Danke. Brauch ich wirklich nicht.

Nach Pulsarnacht und dann vor allem Feldevaye bin ich für mich auch einfach zu dem Schluss gekommen, das dieser Autor sowieso schreiben könnte über was er will und sei es auf dem Klappentext oder diversen Rezensionen noch so interessant klingend, ich würde höchstwahrscheinlich aufgrund seines Schreibstiles nichts damit anfangen können. Mit der Aussage Feldevaye decke den historischen Zeitrahmen von Mittelalter bis Neuzeit ab im übrigen auch nicht.

Was genau meinst Du damit?

 

Ob Dath bedeutend ist oder bedeutendes für die deutsche SF leistet/geleistet hat, wird die Zukunft entscheiden. Mir hat das was ich bisher von ihm gelesen hat relativ wenig bedeutet. Die Grundvoraussetzung dafür hat einfach gefehlt. Verständnis. Was man nicht versteht kann man nicht oder kaum richtig deuten. Wie soll es einem da etwas bedeuten können? 

[lapismont]

Weißt Du Ralf ich lese in deinem Posting was von Sozialismus, Kollektivismus, der DDR, Hitler, Stalin, Trotzki,etc. Und das klingt mir jetzt einfach nicht nach einem SF Roman den ich gerne lesen möchte. Vor allem nicht von Dath. Dath erkärt seine politischen Ansichten in einem SF Roman. Nein Danke. Brauch ich wirklich nicht.

Nach Pulsarnacht und dann vor allem Feldevaye bin ich für mich auch einfach zu dem Schluss gekommen, das dieser Autor sowieso schreiben könnte über was er will und sei es auf dem Klappentext oder diversen Rezensionen noch so interessant klingend, ich würde höchstwahrscheinlich aufgrund seines Schreibstiles nichts damit anfangen können. Mit der Aussage Feldevaye decke den historischen Zeitrahmen von Mittelalter bis Neuzeit ab im übrigen auch nicht.

Was genau meinst Du damit?

Er sagte auf einer Lesung in etwa, dass er geschichtliche Entwicklungen wie etwa Renaissance und Aufklärung auf seinen Weltenbau überträgt.

Venus siegt übeträgt das Sowjetsystem auf die Venusgesellschaft inklusive des systemimmanenten Zusammenbruchs. Das ist weniger ein Erklären politischer Ansichten als vielmehr eine sehr intensive Beschäftigung mit den zugrundeliegenden Prinzipien. 

Sicherlich interessiert das nicht jeden und reizt nicht alle. So wie mich Armeeglorifizierung wie in BSG oder Religion in SF nicht die Bohne interessiert.

 

 

Ob Dath bedeutend ist oder bedeutendes für die deutsche SF leistet/geleistet hat, wird die Zukunft entscheiden. Mir hat das was ich bisher von ihm gelesen hat relativ wenig bedeutet. Die Grundvoraussetzung dafür hat einfach gefehlt. Verständnis. Was man nicht versteht kann man nicht oder kaum richtig deuten. Wie soll es einem da etwas bedeuten können? 

Darum habe ich es ja auch als meine Meinung dargestellt. Basierund auf meiner Lektüreerfahrung. Und so intelligente, diskursfreudige und sprachlich hochwertige SF aus Deutschland wie sie Dath kontinuierlich abliefert, kam mir bisher kaum unter die Augen.

Durchaus möglich, dass ich sie bisher übersehen habe oder sie noch ungelesen bei mir herumschlummert. Aber selbst bei den spärlichen Diskussionen oder Besprechungen deutscher SF im Netz fiel mir da noch nichts auf.

[lapismont]

Meine Rezi: 
Venus siegt von Dietmar Dath ;D

[lapismont]

Eine eher vernichtende Rezension gibt es im Freitag.

Erzählen, Meister!

 

Erstaunlich, dass die Stalin-Parallele auch hier keine Erwähnung findet. Bilde ich mir die bloß ein?

 

Interessant auch, dass der Kulturjournalist befürchtet, Dath schriebe seine SF-Romane nur noch »Für eine Handvoll Dorf-Nerds [†¦] «

 

Ihr seht, der Roman ist umstritten. Leider etwas teuer, um ihn mal einfach schnell zu konsumieren, aber am Freitag liest er ja für etwas weniger Geld live im Brechthaus. Der olle Brechtianer.

 

Dann mal schöne Grüße aus dem Hauptdorf!

[lapismont]

Morgen ist Dietmar Dath im Brechthaus in Berlin. Er liest wohl aus Venus siegt und Deutsche Demokratische Rechnung.

 

http://lfbrecht.de/e...ische-rechnung/

 

Ich geh hin. Noch jemand?

[lapismont]

Ãœberraschung:

Dietmar verriet, dass Deutsche Demokratische Rechnung, das den Untertitel, Eine Liebeserzählung hat, auch SF sei. Er könne gar nix anderes schreiben.

 

Klar, viele werden den Roman, der 2014 spielt, als Gegenwartsroman bewerten. Aber wenn man einer Autorin nicht glaubt, dass ihr Roman keine SF sei, wird man hier ja wohl mal zustimmen können, wenn der Autor das felsenfest behauptet. Und beweist.

 

Nennen wir es Parallelweltroman. 

 

Das Schöne jedoch ist, dass es tatsächlich unsere kuschelige, reichenfreundliche und gewaltarme Republik beleuchtet. Und natürlich auch die DDR, quasi.

 

BTW:

Ich hatte doch Recht. Venus siegt bildet die SU ab. Natürlich hab ich wieder nur die Hälfte der Leute im Buch erkannt. Wahrscheinlich hat man sich im Westen viel mehr für die ganzen Funktionäre interessiert. Im Osten wurden sie erst verschwiegen und später hatte man schon von den bekannten die Nase voll genug, um sich auch noch für die verstoßenen Neffen der Familie zu interessieren.

Könnte man nachholen. Momentan erkunde ich aber lieber die Gegenseite.

 

Also: gelungener Abend, trotz Trauerfall in der FAZ-Redaktion.

[Tiff]

Klar, viele werden den Roman, der 2014 spielt, als Gegenwartsroman bewerten. Aber wenn man einer Autorin nicht glaubt, dass ihr Roman keine SF sei, wird man hier ja wohl mal zustimmen können, wenn der Autor das felsenfest behauptet. Und beweist.

 

Wie will er das denn beweisen? Und warum ist ihm das so wichtig?

[simifilm]

Auf zeit.de ist eine ausführliche Rezension erschienen.

[lapismont]

ja, eine Relevanz-Feststellung! Deutschsein ist so leicht

[Pogopuschel]

ja, eine Relevanz-Feststellung! Deutschsein ist so leicht

 

Im Prinzip auch nichts anderes, als eine belanglos-Feststellung.

[simifilm]

Dietmar Dath hat heute in Zürich gelesen, und zwar hochexklusiv das erste Kapitel aus der Fortsetzung von Venus siegt (vorläufiger Titel: Venus lebt). Wie er mehrfach betonte, hat das überhaupt noch niemand vorher gelesen oder gehört (mit Ausnahme von Andreas Platthaus, der gestern Abend noch als Korrekturleser gewirkt hat).

 

Was ich bisher über Venus siegt gelesen habe, hat mich bislang nicht sonderlich angemacht. Die Lesung und vor allem das, was Dath sonst noch so erzählt hat - u.a. ein paar wirklich intelligente Dinge über Metaphern in der SF -, hat mich dann aber dazu gebracht, Venus siegt zu kaufen (und es signieren zu lassen). Mal schauen, wann ich dazu komme, es auch zu lesen.

[ShockWaveRider]

Okay, Roman ist vorgemerkt.

 

Zum Titelbild: B steht für Bernd, D für Diana.

Bernd f***t Diana, daher das f.

Diana gibt ihre Gene (g) direkt an das Kind K weiter.

Bernd gibt seine Gene g nur über den F**k f weiter.

 

Ist doch offensichtlich.

 

Gruß

Ralf

 

PS: B könnte natürlich auch für Bonhomme oder Bubi stehen, und D für Dame oder Di**e.

Am grundsätzlichen Sachverhalt ändert das nichts.

[lapismont]

@Simi

Danke für den Hinweis auf die Fortsetzung und bin schon gespannt, was Du von Venus siegt! hältst.

 

@Ralf

[simifilm]

So, ich bin mit dem Roman durch und bin nicht sonderlich angetan. Der Einfachheit halber hier mein Kommentar von goodreads.com:

 

Mein erster Dath(-Roman), und er kann mich nicht wirklich überzeugen. Das liegt vor allem an der Sprache. Dath versucht sich hier in einem leicht antiquierten, "klassischen" Stil; der Verweis auf Fontane kurz vor Ende ist wohl kein Zufall. Leider funktioniert das überhaupt nicht; und damit meine ich nicht den - in der Theorie durchaus reizvollen - Kontrast zwischen Stil und Inhalt. Vielmehr fehlt es der Sprache des Romans weitgehend an Eleganz und Witz - Dath ist ganz offensichtlich kein Fontane. Das Buch liest sich sehr dröge, was nach meinem Dafürhalten durchaus nicht immer Absicht ist.

 

Ich habe in einer Rezension gelesen, dass alle Figuren in dem «Venus siegt» gleich klingen, und das trifft es ziemlich gut. Der ganze Roman ist sprachlich zu papierern und - im negativen Sinne - trocken, als dass mich die Handlung noch sonderlich interessieren würde.

Bearbeitet von simifilm, 26 Dezember 2015 - 18:29.

[T.H.]

Dietmar Dath ....

 

...und vor allem das, was Dath sonst noch so erzählt hat - u.a. ein paar wirklich intelligente Dinge über Metaphern in der SF -, hat mich dann aber dazu gebracht, Venus siegt zu kaufen.....

 

Ja, das geht mir bei seinen Lesungen und Auftritten in letzter Zeit auch so: Ich wünschte, dass er seine Stories, die er so nebenbei zum Besten gibt, in Buchform gießen würde. Wäre sicher ein tolles Buch! --- Na ja, vielleicht, vielleicht wird ja das kommende Buch, das im Januar erscheint, "Leider bin ich tot", so eines?

Bearbeitet von T.H., 26 Dezember 2015 - 18:35.

[Naut]

Hier auch noch mal: http://www.lilstar.d...-cbj/#more-7593

Von Dietmar Dath erscheint bei Fischer TOR im Oktober ein Roman, der bereits in ähnlicher Form schon im Suhrkamp Verlag erschienen ist. Für TOR gibt es aber nun eine um 150 Seiten erweiterte und überarbeitete Neufassung.

[Ender]

Die "Extended Edition" ist jetzt auch beim Roman angekommen? Naja, warum nicht...

[ShockWaveRider]

Kleine Nachfrage. Stimmt es, dass die gebundene Ausgabe von "Venus siegt" bereits jetzt, knapp ein Jahr nach Erscheinen, bereits vergriffen ist?

 

fragt

Ralf,

ungläubig

 

PS: Backlists sind auch nicht mehr das, was sie mal waren...

[lapismont]

Mhm, auf der Buchmesse standen Exemplare im Regal von Hablizel. Aber wenn eh bald die erweiterte Fassung herauskommt, ist das nicht ganz so schlümm wie freche Münchner in Berlin.

[Selma die Sterbliche]

Auf zeit.de ist eine ausführliche Rezension erschienen.

 

Gelesen. Echt interessant. Was ich so alles verpasse... Mein Hauptdealer ist nun einmal die Stadtbibliothek Recklinghausen, dazu noch Fernleihe, wenn es hoch kommt. Deshalb schätze ich stets einen hohen SURB, wobei der Frühjahrsjob schon wieder erledigt wurde.

Bearbeitet von Selma die Sterbliche, 01 April 2016 - 10:19.

[ShockWaveRider]

Aber wenn eh bald die erweiterte Fassung herauskommt, [...]

Danke für die Info! Dann übe ich mich in Geduld.

 

Gruß

Ralf

[lapismont]

Heute kam bei mir die schicke Tor-Ausgabe an. Um 150 Seiten erweitert und überarbeitet. 

Was auch mich in etwa beschreibt.

 

Das Tor-Babbsen ist diesmal grün und war ein Aufkleber. Zum Glück, denn das Cover ist cool.

[Amtranik]

 

Was auch mich in etwa beschreibt.

 

 

Faszinierend.

[Time Tunnel]

Kleine Nachfrage. Stimmt es, dass die gebundene Ausgabe von "Venus siegt" bereits jetzt, knapp ein Jahr nach Erscheinen, bereits vergriffen ist?

 

Ja. Ich habe Anfang des Jahres versucht, die gebundene Hablizel-Ausgabe zu kaufen und da meinte der lokale Buchhändler meines Vertrauens: nicht mehr lieferbar. Ich habs mir dann gebraucht gekauft. Die Ausgabe hat einen Haufen eklatanter Layoutfehler (immer wieder Zeilenumbrüche/Absätze mitten

 

im Satz)

[Nibor]

Es gibt ja inzwischen eine Neuauflage von Venus siegt, praktisch enthält sie zusätzlich einen 2 Roman (Venus lebt).

 

Auf der Seite des TOR-Verlages gibt es ein Vorspiel (ziemlich lang, teilweise ziemlich, öhm, mathematisch, aber am Ende richtig spannend (finde ich)).

 

Baumrennen oder Menschen spielen falsch (Dietmar Dath)