39 Antworten in diesem Thema

[TheFallenAngel]

alle Nominierten bei SFSignal

 

Best Novel

(1827 nominating ballots)

  Ancillary Sword, Ann Leckie (Orbit US/Orbit UK)
  The Dark Between the Stars, Kevin J. Anderson (Tor Books)
  The Goblin Emperor, Katherine Addison (Sarah Monette) (Tor Books)
  Lines of Departure, Marko Kloos (47North)
  Skin Game, Jim Butcher (Roc Books)

Best Novella
(1083 nominating ballots)

  Big Boys Don†™t Cry, Tom Kratman (Castalia House)
  “Flow†, Arlan Andrews, Sr. (Tor.com, 11-2014)
  One Bright Star to Guide Them, John C. Wright (Castalia House)
  “Pale Realms of Shade†, John C. Wright (The Book of Feasts & Seasons, Castalia House)
  “The Plural of Helen of Troy†, John C. Wright (City Beyond Time: Tales of the Fall of Metachronopolis, Castalia House)

Best Novelette
(1031 nominating ballots)

  “Ashes to Ashes, Dust to Dust, Earth to Alluvium†, Gray Rinehart (Orson Scott Card†™s InterGalactic Medicine Show, 05-2014)
  “Championship B†™tok†, Edward M. Lerner (Analog, 09-2014)
  “The Journeyman: In the Stone House†, Michael F. Flynn (Analog, 06-2014)
  “The Triple Sun: A Golden Age Tale†, Rajnar Vajra (Analog, 07/08-2014)
  “Yes, Virginia, There is a Santa Claus†, John C. Wright (The Book of Feasts & Seasons, Castalia House)

Best Short Story
(1174 nominating ballots)

  “Goodnight Stars†, Annie Bellet (The End is Now (Apocalypse Triptych Book 2), Broad Reach Publishing)
  “On A Spiritual Plain†, Lou Antonelli (Sci Phi Journal #2, 11-2014)
  “The Parliament of Beasts and Birds†, John C. Wright (The Book of Feasts & Seasons, Castalia House)
  “Totaled†, Kary English (Galaxy†™s Edge Magazine, 07-2014)
  “Turncoat†, Steve Rzasa (Riding the Red Horse, Castalia House)

 

usw. usf., komplette liste siehe link oben

 

die Roman-Nominierungen finde ich interessant, anderson dabei und butcher, leckie ist ja quasi logisch^^

addison kenne ich noch nicht und mit marko kloos beschäftige ich mich grad, mil-sf und so^^

da werden die 2 romane, die ich von ihm hab, mal ganz schnell ganz weit nach oben rutschen auf meiner leseliste.

 

und bei der kürzeren form absolute john c. wright festspiele, irre!

Bearbeitet von TheFallenAngel, 05 April 2015 - 13:36.

[† a3kHH]

Man beachte die Anzahl der Abstimmenden.

[Armin]

und bei der kürzeren form absolute john c. wright festspiele, irre!

 

Kann das sein, dass das Wright-Buch nur als e-Book erschienen ist?

[Amtranik]

Man beachte die Anzahl der Abstimmenden.

??

[My.]

??

 

Siehe den Link in TFAs Post:

 

2122 valid nominating ballots (2119 electronic and 3 paper) were received and counted from the members of Loncon 3, Sasquan, and MidAmeriCon II the 2014, 2015, and 2016 World Science Fiction Conventions.

 

Was daran allerdings bemerkenswert ist, wäre noch zu erklären.

 

My.

Bearbeitet von My., 06 April 2015 - 12:52.

[simifilm]

Siehe den Link in TFAs Post:

 

 

Was daran allerdings bemerkenswert ist, wäre noch zu erklären.

 

My.

 

Bemerkenswert daran ist, dass eine Gruppe rechtsgerichteter Trottel - Stichworte: Vox Day, Sad Puppies und Gamergate - es durch koordiniertes Abstimmen geschafft hat, en bloc zahlreiche Titel zu nominieren, die kein Schwein kennt und deren Hauptverdienst erklärtermassen darin liegt, das sie nicht dem entsprechen, was irgendeiner ominösen linken Macht, welche angeblich das Fandom (und die Medien und die Finanzwelt etc.) kontrolliert, genehm ist. Mit anderen Worten: Eine sehr US-spezifische Form von "Kulturkrieg" ist ins SF-Fandom übergeschwappt - wobei allerdings zu fragen wäre, wie international die Hugos tatsächlich sind - und droht dieses nachhaltig zu beschädigen.

 

Die Folge ist, dass an zahlreichen Orten dazu aufgerufen wird, in den entsprechenden jeweils keinen Gewinner zu wählen, so dass der Preis gar nicht vergeben wird.

 

Wer mehr zu dem leidigen Thema wissen will, das ich nur aus der Ferne beobachte, kann Details beispielsweise im Blog von Adam Roberts oder bei Matthew David Surridge nachlesen.

 

EDIT: Hier noch ein Artikel von salon.com und einer auf Lake Hermanstadt.

 

EDIT2: Link korrigiert.

Bearbeitet von simifilm, 07 April 2015 - 18:16.

[yiyippeeyippeeyay]

Danke für die Links, s.! Bei dem Artikel von Salon.com darf man die Comments unten drunter nicht lesen! (BTW, der 1. der 4 Links verlinkt nur auf diesen Thread; gerade Roberts' Meinung interessiert mich häufig am meisten.)

Bearbeitet von yiyippeeyippeeyay, 07 April 2015 - 17:53.

[Seti]

Bemerkenswert daran ist, dass eine Gruppe rechtsgerichteter Trottel - Stichworte: Vox Day, Sad Puppies und Gamergate - es durch koordiniertes Abstimmen geschafft hat, en bloc zahlreiche Titel zu nominieren, die kein Schwein kennt und deren Hauptverdienst erklärtermassen darin liegt, das sie nicht dem entsprechen, was irgendeiner ominösen linken Macht, welche angeblich das Fandom (und die Medien und die Finanzwelt etc.) kontrolliert, genehm ist. Mit anderen Worten: Eine sehr US-spezifische Form von "Kulturkrieg" ist ins SF-Fandom übergeschwappt - wobei allerdings zu fragen wäre, wie international die Hugos tatsächlich sind - und droht dieses nachhaltig zu beschädigen.

  Wie es der Zufall will, bin ich letztens auch über dieses Thema gestolpert. Als regelmäßiger Leser von George R. R. Martins Blog hab ich mich gewundert, warum in seinem aktuellsten Beitrag von irgendwelchen Sad Puppies die Rede war. Nachdem ich dann chronologisch seine vorangegangenen Beiträge dazu gelesen hatte, war ich einigermaßen im Bilde. (Er gibt dort einen guten Überblick über die Geschichte des Worldcons und die Hugo Awards und schreibt einiges über seine persönlichen Erfahrungen aus seinen Anfangstagen als Schriftsteller, auch über die gängige Praxis des Werbens um Stimmen und inwiefern sich das von der aktuellen Stimmzettelschwemme unterscheidet.)

 

Letztendlich bekam ich den Eindruck, dass es ihm ziemlich nahe zu gehen scheint, da er sich dem Worldcon seit Jahrzehnten verbunden fühlt - u.a. schreibt er nämlich:

Call it block voting. Call it ballot stuffing. Call it gaming the system. There's truth to all of those characterizations. You can't call it cheating, though. It was all within the rules. But many things can be legal, and still bad... and this is one of those, from where I sit. I think the Sad Puppies have broken the Hugo Awards, and I am not sure they can ever be repaired.

  Was nun diejenigen angeht, die es auf die Nominierungsliste geschafft haben, allen voran John C. Wright... Es ist schon fast eine Kunst, wenn es ein Autor schafft, mir sowas von unsympathisch zu sein, obwohl ich von ihm nur einen einzigen Blogpost gelesen habe. Als ich nämlich nach weiteren Artikeln zum Puppygate suchte, stieß ich auf einen, in dem Wright als homophob charakterisiert wurde. Als Beleg gab es einen Link auf seinen Blog, in dem er literweise Gift und Galle spuckt. Der Auslöser: im Finale der Fantasyzeichentrickserie "Legend of Korra" ist in der letzten Szene zu sehen, wie zwei weibliche Figuren Händchen haltend durch eine Art Portal verschwinden. Die Serienschöpfer bestätigten später, dass sie damit eine sich anbahnende Liebe andeuten wollten, worauf Wright folgendes verfasste:  

A children†™s show, of all places, is where you decided to place an ad for a sexual aberration; you pervert your story telling skills to the cause of propaganda and political correctness. [...] You were not content to leave the matter ambiguous, no, but had publicly to announce that you hate your audience, our way of life, our virtues, values, and religion. [...] Mr DiMartino and Mr Konietzko: You are disgusting, limp, soulless sacks of filth. You have earned the contempt and hatred of all decent human beings forever, and we will do all we can to smash the filthy phallic idol of sodomy you bow and serve and worship. Contempt, because you struck from behind, cravenly; and hatred, because you serve a cloud of morally-retarded mental smog called Political Correctness, which is another word for hating everything good and bright and decent and sane in life. I have no hatred in my heart for any man†™s politics, policies, or faith, any more than I have hatred for termites; but once they start undermining my house where I live, it is time to exterminate them.

 

 

Fantasyautor Jim C. Hines hat sich auf seinem Blog damit auseinandergesetzt, deshalb spar ich mir jeden weiteren Kommentar. Nur so viel: neben dem sicherlich allseits bekannten Verbaldurchfall des ebenfalls mehrfach nominierten Vox Day reicht mir schon dieser Blogpost als brechreizerregender Vorgeschmack darauf, was für Leute dieses Jahr die Hugos dominieren.

[Nina]

Ich habe übrigens heute erfahren, dass ich wohl einen der Hugos präsentieren soll! Ich bin gerade ein bisschen geplättet. Genaueres weiß ich selbst aber noch nicht. 

[Lucardus]

Ich habe übrigens heute erfahren, dass ich wohl einen der Hugos präsentieren soll! Ich bin gerade ein bisschen geplättet. Genaueres weiß ich selbst aber noch nicht.

Gratuliere! Dann mach dich auf ein "Wie-packe-ich-den-Hugo-an"-Training gefasst.

[Pogopuschel]

Ich habe übrigens heute erfahren, dass ich wohl einen der Hugos präsentieren soll! Ich bin gerade ein bisschen geplättet. Genaueres weiß ich selbst aber noch nicht. 

 

Dann drücke ich dir die Daumen, dass du keinen "No Award" an niemanden überreichen musst.

[Nina]

 

 

[color=rgb(40,40,40);font-family:helvetica, arial, sans-serif;font-size:14px;background-color:rgb(255,255,255);]Gratuliere! Dann mach dich auf ein "Wie-packe-ich-den-Hugo-an"-Training gefasst. [/color]

Zum Glück sind die nicht aus Blei, so einen krieg ich schon irgendwie gestemmt. 

Ich weiß aber echt nicht, was ich genau machen soll. Das muss ich dann noch abklären. 

 

Dann drücke ich dir die Daumen, dass du keinen "No Award" an niemanden überreichen musst.

Dann wäre das im wahrsten Sinne des Wortes für den Hugo. 

[TheFallenAngel]

[color=#ff0000;]update![/color]

 

UPDATE: 2015-04-14: Sasquan replaced 2 ineligible nominees - ballot updated below.*

  UPDATE: 2015-04-15: **

  Hugo Nominee Marko Kloos withdraws novel from consideration.
  Hugo Nominee Annie Bellet withdraws story from consideration.

  UPDATE: 2015-04-16: Sasquan released revised ballot adding new Best Novel (The Three-Body Problem by Cixin Liu (translated by Ken Liu)); new Short “A Single Samurai† by Steven Diamond; Novelette translator correction. Also noted in press release: “The ballot is now going to the printer and there will be no further revisions.†***

The finalists are†¦
Best Novel

(1827 nominating ballots)

  Ancillary Sword, Ann Leckie (Orbit US/Orbit UK)
  The Dark Between the Stars, Kevin J. Anderson (Tor Books)
  The Goblin Emperor, Katherine Addison (Sarah Monette) (Tor Books)
  Lines of Departure, Marko Kloos (47North)**
  Skin Game, Jim Butcher (Roc Books)
  The Three-Body Problem by Cixin Liu, Ken Liu translator (Tor Books)***

Best Novella
(1083 nominating ballots)

  Big Boys Don†™t Cry, Tom Kratman (Castalia House)
  “Flow†, Arlan Andrews, Sr. (Analog, 11-2014)
  One Bright Star to Guide Them, John C. Wright (Castalia House)
  “Pale Realms of Shade†, John C. Wright (The Book of Feasts & Seasons, Castalia House)
  “The Plural of Helen of Troy†, John C. Wright (City Beyond Time: Tales of the Fall of Metachronopolis, Castalia House)

Best Novelette
(1031 nominating ballots)

  “Ashes to Ashes, Dust to Dust, Earth to Alluvium†, Gray Rinehart (Orson Scott Card†™s InterGalactic Medicine Show, 05-2014)
  “Championship B†™tok†, Edward M. Lerner (Analog, 09-2014)
  “The Journeyman: In the Stone House†, Michael F. Flynn (Analog, 06-2014)
  “The Triple Sun: A Golden Age Tale†, Rajnar Vajra (Analog, 07/08-2014)
  “Yes, Virginia, There is a Santa Claus†, John C. Wright (The Book of Feasts & Seasons, Castalia House)*
  “The Day The World Turned Upside Down† by Thomas Olde Heuvelt, Lia Belt translator*** (Lightspeed Magazine, April 2014)

Best Short Story
(1174 nominating ballots)

  “Goodnight Stars†, Annie Bellet (The End is Now (Apocalypse Triptych Book 2), Broad Reach Publishing)**
  “On A Spiritual Plain†, Lou Antonelli (Sci Phi Journal #2, 11-2014)
  “The Parliament of Beasts and Birds†, John C. Wright (The Book of Feasts & Seasons, Castalia House)
  “A Single Samurai† by Steven Diamond (The Baen Big Book of Monsters, Baen Books)***
  “Totaled†, Kary English (Galaxy†™s Edge Magazine, 07-2014)
  “Turncoat†, Steve Rzasa (Riding the Red Horse, Castalia House)

 

also, ich hab ja davor schon kaum durchgesehen, hintergründe usw., aber nu ... egal *g

Bearbeitet von TheFallenAngel, 17 April 2015 - 08:40.

[methom]

Und zu welcher "Seite" gehören jetzt die, die zurückgezogen haben?

[Pogopuschel]

Und zu welcher "Seite" gehören jetzt die, die zurückgezogen haben?

 

Zu gar keiner. Sie wurden aber auf der Sad-Puppies-Liste geführt und fühlen sich nicht wohl damit, nur deshalb nominiert worden zu sein.

Das Buch von Marko Kloos erscheint im Sommer übrigens bei Heyne und er wird dann auch im Otherland in Berlin lesen.

[Amtranik]

Zu gar keiner. Sie wurden aber auf der Sad-Puppies-Liste geführt und fühlen sich nicht wohl damit, nur deshalb nominiert worden zu sein.

Das Buch von Marko Kloos erscheint im Sommer übrigens bei Heyne und er wird dann auch im Otherland in Berlin lesen.

Ich werd das Buch in jedem Falle kaufen und lesen egal welcher Pfosten von welcher Seite jetzt dafür ne Kampagne gestartet hat.

Bearbeitet von Amtranik, 17 April 2015 - 12:11.

[redy]

josefson berichtet auch darueber:

http://derstandard.a...n-Hack-der-Hugo

Bearbeitet von TheFallenAngel, 17 April 2015 - 13:02.
Mod-TFA ichhabe den identischen gastpost über diesem hier mal gelöscht

[simifilm]

Zu gar keiner. Sie wurden aber auf der Sad-Puppies-Liste geführt und fühlen sich nicht wohl damit, nur deshalb nominiert worden zu sein.

Das Buch von Marko Kloos erscheint im Sommer übrigens bei Heyne und er wird dann auch im Otherland in Berlin lesen.

 

Resp. manchen ist auch nicht wohl dabei, mit der Sad-Puppies-Geschichte in Verbindung gebracht zu werden (habe nun nicht im Detail im Kopf, wer aus welchem Grund auf die Nomination verzichtet). Auf die Puppies-Seite wird das dann gleich wieder als Beweis dafür gebracht, wie intolerant der "linke Fandom-Mainstream" ist, da die Rückzieher nur wegen des massiven Drucks zustande gekommen seien.

 

Das ist das Schöne am Weltbild der Puppies - sie haben im jeden Fall Recht. Werden die Leute ihrer Liste gewählt, zeigt es, dass die Mehrheit des Fandoms eigentlich auf ihrer Seite ist. Werden sie nicht gewählt, zeigt sich die Intoleranz des Fandoms. Ditto, wenn die Nominierten verzichten. Der Vorteil paranoiden Denkens: Man hat immer Recht. 

[Jakob]

simifilm, ich sollte hier öfter hinschreiben, dass ich mich als gelegentlicher Mitleser immer wieder freue, dass du hier was postest. Da muss ich dann meistens - wie hier - nur noch mein +1 druntersetzen. Schöner als an den Puppies lässt sich die Funktionsweise eines hermetisch abgedichteten, von paranoiden Wahnvorstellungen strukturierten Weltbilds kaum beobachten.

[Diboo]

Dagegen sind unsere gelegentlichen Streitigkeiten über KLP, DSFP und DPP richtig süßes Gruppenkuscheln.

Dafür bin ich durchaus dankbar.

[Nina]

Wobei ich mich wundere, dass man eine Nominierung einfach so für ungültig erklären kann. Das liegt doch in der Verantwortung der Treuhänder, das VOR Veröffentlichen des Ergebnisses zu prüfen. (Mal abgesehen davon, dass ich schon das Gefühl habe, dass sich da wer fieberhaft den Kopf darüber zerbrochen hat, was zu finden.)

Ich meine, Sympathien hin oder her - aber ich stell mir das mal vor, das macht Schule. Das wäre der ultimativer Albtraum, wenn man nominiert ist und dann später heißt es: Nein, doch nicht. Zumal solche Geschichten ja durchaus auch ein Anreiz sein können, eine Convention zu besuchen.

Wie lange besteht eigentlich Möglichkeit, was ungültig zu erklären? Kann man einen den Preis auch zehn Jahre nach dem Gewinn zurückschicken lassen? - Fragen über Fragen ... 

[Jakob]

Wobei ich mich wundere, dass man eine Nominierung einfach so für ungültig erklären kann. Das liegt doch in der Verantwortung der Treuhänder, das VOR Veröffentlichen des Ergebnisses zu prüfen. 

Na ja, in zwei der drei Fälle haben ja die AutorInnen sich nach der Bekanntgabe selbst von der Nominierung zurückgezogen ... das muss man schon "erlauben", finde ich. Die Wright-Novelette hätte man aber wohl einfach drin lassen sollen und einräumen, dass da ein Fehler passiert ist, aber nun ist es eben so ...

[simifilm]

simifilm, ich sollte hier öfter hinschreiben, dass ich mich als gelegentlicher Mitleser immer wieder freue, dass du hier was postest. Da muss ich dann meistens - wie hier - nur noch mein +1 druntersetzen. Schöner als an den Puppies lässt sich die Funktionsweise eines hermetisch abgedichteten, von paranoiden Wahnvorstellungen strukturierten Weltbilds kaum beobachten.

 

<vor Scham erröt>

 

Wobei ich mich wundere, dass man eine Nominierung einfach so für ungültig erklären kann. Das liegt doch in der Verantwortung der Treuhänder, das VOR Veröffentlichen des Ergebnisses zu prüfen. (Mal abgesehen davon, dass ich schon das Gefühl habe, dass sich da wer fieberhaft den Kopf darüber zerbrochen hat, was zu finden.)

Ich meine, Sympathien hin oder her - aber ich stell mir das mal vor, das macht Schule. Das wäre der ultimativer Albtraum, wenn man nominiert ist und dann später heißt es: Nein, doch nicht. Zumal solche Geschichten ja durchaus auch ein Anreiz sein können, eine Convention zu besuchen.

Wie lange besteht eigentlich Möglichkeit, was ungültig zu erklären? Kann man einen den Preis auch zehn Jahre nach dem Gewinn zurückschicken lassen? - Fragen über Fragen ... 

 

Wie Jakob schon geschrieben hat - nur eine Geschichte wurde für ungültig erklärt, weil sie schon deutlich früher veröffentlicht wurde. Und das finde ich nicht so seltsam, denn der Treuhänder - oder wer immer sonst dafür zuständig ist - kann ja nicht mit 100% Sicherheit alle Erscheinungsdaten überprüfen. Wright dürfte das angesichts der vielen Nominierungen, die er erhalten hat, ohnehin nicht sonderlich kratzen.

[Nina]

Ich meinte auch genau die Nominierung. Und ich denke, ohne die Debatten hätte man vermutlich nicht so genau nachgeforscht. Gerade bei Veröffentlichungen, wo die erste davon ohnehin keine Chancen hatte, ist man da auch oft toleranter. Wie tolerant man ist, klärt man aber vorher ab. Als Beispiel: Ich wurde auch vom Vincent Preis in die Mangel genommen, weil eine Geschichte nominiert war, die wohl schon vorher veröffentlicht war. (Nicht meine, aber ich war Herausgeberin entsprechender Anthologie und somit eine Ansprechpartnerin.) Aber: Es war so eine Art Privatdruck und die Geschichte wurde ganz exzessiv überarbeitet. Wir haben das geklärt und die Nominierung war gültig. Aber das klärt man eben ab, bevor man das öffentlich macht.  

 

Und wie gesagt, ich frage mich, wie lange man zurückrudern kann. Kann man einen Preis auch noch nach der Verleihung für ungültig erklären? Wenn ja, wie lange danach? Darf man einen Gewinner von 1967 auffordern, seinen Preis zurückzuschicken?

 

Also bei uns in Österreich beim Kartenspielen gibt es das Sprichwort: "Was liegt, das pickt." Das bedeutet, dass man Karten, die man ausgespielt hat, nicht mehr zurücknehmen darf. Egal, wie offensichtlich falsch die Entscheidung war. (Die Entscheidung war wohl nicht falsch, man hat da sicher Spielraum und ein Kandidat, der weniger umstritten ist, wäre wohl auch damit durchgekommen.) Und ich sehe das auch so ähnlich bei Preisen. Was in der Öffentlichkeit ist (und kein Informationsleck darstellt, sondern absichtlich veröffentlicht wurde), steht. Man setzt da einfach auch eine gewisse Reaktion in Gang. Wenn z.B. die Treuhänder einen Fehler machen und angesichts dessen eine Reise zu einer Con gebucht wird (und ja sicher, für einen Hugo nominiert zu sein ist Anreiz, eine Worldcon zu besuchen), dann ist die Frage, ob die da nicht auch in die Verantwortung genommen werden sollen. Und zwar finanziell.  

 

Übrigens mal ein Lob an unseren Udo vom Laßwitz-Preis: Der prüft das besonders penibel nach, wann etwas erschienen ist. 

[yiyippeeyippeeyay]

Vielleicht ist das ganze ja der späte Versuch eine gewisse Laschheit "umzudrehen", denn die Dimension der aktuellen Wahl-"Übernahme" durch die Puppies & Konsorten ist groß, wahrscheinlich größer als wir uns das vorstellen können. Stellt euch vor, so jemand wie Eschbach schmeißt seine KLP-Preise hin und behauptet, der KLP sei vor lauter üblen Machern hinter den Kulissen "gestorben". So ähnlich äußerte sich drüben G.R.R. Martin, den momentan praktisch jedes (TV-schauende) Kind kennt.

 

Ich kann mir vorstellen, dass die Hugo-Organisatoren da innerhalb den nä. 12 Monaten einiges anders machen als bisher.

 

Insofern ist diese Vorgehensweise - auch in punkto der zurücktretenden Nominierten - hoffentlich etwas Einmaliges.

[Lucardus]

Ich kann mir vorstellen, dass die Hugo-Organisatoren da innerhalb den nä. 12 Monaten einiges anders machen als bisher.

Ich glaube kaum, dass es etwas ändern würde. Die Leute, die den Preis torpedieren wollen, können es offensichtlich derzeit einfach durch Mobilisierung ihrer Anhängerschaft nach den Regeln. Werden die Regeln so geändert, das das künftig verhindert wird (und wie denn? Teaparty-Anhänger, evangelikale Christen, straight-weiße Patrioten dürfen nicht mehr nominieren?), wäre das geradezu ein Wasserfall auf die Mühlen dieser Gruppierungen und auch falsch. Und trotzdem bleibt der bittere Beigeschmack, dass hierdurch die Hugos womöglich für immer so politisiert worden sind, dass es immer die Kritik geben kann, dass ein Preisträger nur durch erfolgreichen Lobbyismus der jeweiligen "Seite" den Preis bekommen hat und weniger durch die tatsächliche Qualität seines Werkes. Dabei ist es dann egal, von welcher Seite des politischen Spektrums das Werk nominiert wurde.

[simifilm]

Ich glaube kaum, dass es etwas ändern würde. Die Leute, die den Preis torpedieren wollen, können es offensichtlich derzeit einfach durch Mobilisierung ihrer Anhängerschaft nach den Regeln. Werden die Regeln so geändert, das das künftig verhindert wird (und wie denn? Teaparty-Anhänger, evangelikale Christen, straight-weiße Patrioten dürfen nicht mehr nominieren?), wäre das geradezu ein Wasserfall auf die Mühlen dieser Gruppierungen und auch falsch. Und trotzdem bleibt der bittere Beigeschmack, dass hierdurch die Hugos womöglich für immer so politisiert worden sind, dass es immer die Kritik geben kann, dass ein Preisträger nur durch erfolgreichen Lobbyismus der jeweiligen "Seite" den Preis bekommen hat und weniger durch die tatsächliche Qualität seines Werkes. Dabei ist es dann egal, von welcher Seite des politischen Spektrums das Werk nominiert wurde.

 

Yep. Eigentlich gibt es gar keine adäquate Reaktion auf das Vorgehen der Puppies. Die Einzige Möglichkeit wäre, die Menge "echter" Wähler so dramatisch zu erhöhen, dass die Puppies nicht mehr ins Gewicht fallen. Wie das gehen soll, weiss ich aber nicht. Gerade beim Nominationsprozess dürfte die Streuung ja sehr hoch sein. Es sieht tatsächlich so aus, als würde es den Puppies gelingen, die Hugos nachhaltig zu schädigen.

 

Das wirklich Absurde daran ist, dass die Puppies den Hugo zwar doof finden, aber dennoch unbedingt wollen, dass er an die richtigen geht. Das erinnert mich in seiner verdrehten Logik an einen klassischen jüdischen Witz: Zwei ältere Damen sitzen in einem Restaurant in den Catskills [traditioneller Ferienort für New Yorker Juden]. Die eine meint: "Das Essen hier ist schrecklich.". Antwortet die andere: "Ja. Und ausserdem sind die Portionen viel zu klein."

[Pogopuschel]

Das ist mir auch ein Rätsel. Correira und andere betonen immer, wie unbedeutend der Preis wäre, wie winzig klein das Fandom des Worldcons wäre und dass es ihnen nicht darum ginge, selbst einen Preis gewinnen zu wollen. Aber andererseits veranstalten sie ein riesen Bohei darum. Letztendlich geht es den an dieser Aktion beteiligten Autoren doch nur um ihr geknicktes Ego, weil sie der Meinung sind, einen Preis verdient zu haben, und nicht einsehen können, dass ihnen diese nicht verwehrt bleiben, weil sie irgendwie rechts/konservativ oder sonst was sind, sondern weil ihre Geschichten nicht gut genug sind (nicht, dass ich der Meinung bin, dass solche Preise immer Qualität widerspiegeln). Und in Zukunft werden sie wohl keine mehr gewinnen (und auf vielen Cons unwillkommen sein), weil sie sich jetzt wie Arschlöscher aufgeführt haben. Und wie David Gerrold richtig anmerkt: Nobody wants to hang out with assholes.«

[simifilm]

Letztendlich geht es den an dieser Aktion beteiligten Autoren doch nur um ihr geknicktes Ego, weil sie der Meinung sind, einen Preis verdient zu haben, und nicht einsehen können, dass ihnen diese nicht verwehrt bleiben, weil sie irgendwie rechts/konservativ oder sonst was sind, sondern weil ihre Geschichten nicht gut genug sind (nicht, dass ich der Meinung bin, dass solche Preise immer Qualität widerspiegeln). Und in Zukunft werden sie wohl keine mehr gewinnen (und auf vielen Cons unwillkommen sein), weil sie sich jetzt wie Arschlöscher aufgeführt haben. Und wie David Gerrold richtig anmerkt: Nobody wants to hang out with assholes.«

 

Im Falle von Correira scheint es zumindest zum Teil um ganz persönliche Kränkungen zu gehen. Er schreibt in einem Blog-Eintrag, wie er erstmals für einen Preis - nicht den Hugo, sondern Campbell Award - nominiert wurde und wie er dann am entsprechenden Con von den "cool kids" (so seine Worte) ignoriert und schlecht behandelt wurde. Das hat schon wieder etwas Rührendes. Erinnert mich auch ein bisschen an Geschichten, wenn jemand zum Neonazi wird, weil ihm ein Türke, Albaner oder was auch immer die Freundin ausgespannt hat (wobei ich die Puppies nicht mit Neonazis gleichsetzen möchte). Eine persönliche Kränkung wird als Vorwand für eine angeblich politisch-weltanschauliche Haltung genommen. 

[Pogopuschel]

Und vor allem verallgemeinert er seine persönlichen, so wahrgenommenen Erfahrungen und sieht dahinter eine Verschwörung. George R. R. Martin ist auf seinem nicht-Blog sehr ausführlich auf Correiras Beitrag eingegangen.

 

Auf mich wirkt es eher, wie ein narzisstisch gekränkter Autor, der sein Werk nicht gewürdigt sieht und nun zum Gegenschlag ausgeholt hat.