Man hätte den Titel auch "Ethik und Moralvorstellungen in Heftromanserien" nennen können, aber PR ist nun mal interessanter und gibt nach fast 3000 Heften und einer kontinuierlicher Handlung deutlich mehr Grundlage für Diskussionen. Aufhänger hierfür ist natürlich Rhodans kürzliche Entscheidung, im Notfall Milliarden von Naats zu opfern, um ein bestimmtes Ziel zu erreichen (siehe Heft 2797). Daß dies nicht einfach mal eben mit "Gigantomanie" zu erklären ist, dürfte klar sein. Auch die ethisch-moralische Dimension eines solchen Themas dürfte auf der Hand liegen. Besonders pikat ist natürlich, daß gerade zum jetzigen Zeitpunkt ein Täter 149 Menschen einfach geopfert hat, um seine eigenen Ziele zu erreichen. Nun war die Serie auch in der Vergangenheit nicht gerade zimperlich. Aber, Frage: Ist die Behandlung solcher Sachverhalten in der Serie in den letzten Jahren nicht zunehmend problematisch, wenn nicht sogar unproffessionell geworden. Wäre es nicht besser, sich auf eine klare Handlung zu beschränken, weil in der Regel AutorIn mit der Ausgestaltung solcher Problem-Vorgaben überfordert ist? Und wenn man schon eine solche Thematik wählt, stünde es Rhodan nicht tausendmal besser zu Gesicht, wenn er eine überraschende, quasi "trickreiche" Lösung gefunden hätte. Natürlich Stoff für viele Hefte, nicht nur für eines. Da hätte man dann mehr Gehirnschmalz in die Exposeausgestaltung investieren müssen. Man mag natürlich generell die Frage stellen, ob Heftromane überhaupt Vorbildfunktionen haben sollen und Jugendlichen Orientierung sein können (oder sollen). Da gehen sicherlich die Meinungen auseinander. Wenn man allerdings beachtet, daß die Zielgruppe solcher Serien wie Perry Rhodan auch Jugendliche sind (oder sein sollen) (ob PR tatsächlich von dieser Altersschicht gelesen wird, sei mal dahingestellt), ist die Frage NICHT rein akademisch. Und die Serie jetzt einfach kurzerhand als "Erwachsenenliteratur" zu deklarieren, um der Problematik aus dem Wege zu gehen, wäre ein schlechter Schachzug.
(Erwachsene können/sollen solche Dinge ja bekanntlich geistig besser einordnen können, ohne daran "emotionalen" Schaden zu nehmen oder in ihrer weiteren Entwicklung beeinträchtigt zu werden. )
Viele Fragen auf einen Haufen! Ist auch mit Sicherheit wieder ein sehr heißes Eisen, das die Leser entzweit.
Aber vielleicht gibt es dennoch ein paar kontroverse, kritische und konstruktive Ansichten dazu.
Bearbeitet von MoiN, 08 April 2015 - 11:26.