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Ist guter Journalismus noch möglich?


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324 Antworten in diesem Thema

#1 Reiner

Reiner

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Geschrieben 11 April 2015 - 14:36

»Es wird ja auch nicht jeder zum Metzger, nur weil er mal eine Grillwurst anschneidet!« Ist guter Journalismus in unserer Zeit überhaupt noch möglich? Hier hat jemand wirklich hilfreiche Antworten darauf: Es ist die unverwechselbare Stimme des Motorsport-Kommentators (Eurosport) in Deutschland und des Journalisten und Verlegers: Norbert Ockenga. (Neben den »24 Stunden von Le Mans« über »Paris-Dakkar« und vielen Motorsportevents ist er traditionell dem Bahnsport verbunden. Hier aktuell mit dem ehemaligen Speedway-Weltmeister Egon Müller als Co-Kommentator.) Warum ich auf diesen Mann heute mal hinweisen will? Weil er auf knackig-gute Interviewfragen exzellente Antworten im Thema Journalismus in unserer Zeit beisteuerte. Unbedingt lesenswert(!): http://www.whohub.com/norbertockenga »Gute Verlage tolerieren in ihren Zeitschriften auch unterschiedliche Meinungen von unterschiedlichen Redakteuren.«     Übrigens, wer Speedway noch nicht kennt oder den Flair dieser besonderen Motorradsportart schnuppern will, ... hat heute Abend Gelegenheit, 11.4.15 ab 20 Uhr LIVE auf Eurosport: Have fun. http://www.speedweek...chen-Teams.html

 


"Glaubst Du noch, oder denkst Du schon?" Giordano Bruno / "Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher." Albert Einstein. /"Ich kann zwar die Bewegungen von Himmelskörpern berechnen, aber nicht die menschlichen Verrücktheiten." Sir Isaac Newton. / Das Mitlesen in diesem Beitrag ist verboten, wenn Ihr zu jung dafür seid.
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#2 MoiN

MoiN

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Geschrieben 11 September 2015 - 07:38

Angesichts der Brisanz aktueller Entwicklungen werden leicht Grenzen im Journalismus überschritten.

 

Einige Gedanken zum Für und Wider finden sich dazu in dem folgenden Blog-Artikel:

 

"Je symbolischer "Informationen" werden, umso mehr Vorsicht ist geboten "

 

Das tote Kind - Symbol einer “gescheiterten Flüchtlingspolitik† oder eines “gescheiterten Journalismus†?

 

QUELLE: Rheinneckarblog.de

 

Über den Autor: "Hardy Prothmann (48) ist seit 1991 freier Journalist und Chefredakteur von Rheinneckarblog.de. Er ist Gründungsmitglied von Netzwerk Recherche. Er schreibt am liebsten Porträts und Reportagen oder macht investigative Stücke."


Bearbeitet von MoiN, 11 September 2015 - 07:41.

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#3 MoiN

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Geschrieben 23 September 2015 - 08:27

Zum Thema  "Guter Journalismus" hier eine weitere Meinung:

 

Die Einschläge kommen näher

 

Quelle: www.seesslen-blog.de


Bearbeitet von MoiN, 23 September 2015 - 08:28.

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#4 MoiN

MoiN

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Geschrieben 05 Oktober 2015 - 13:16

Aktuell verbreitet BILD folgende Nachricht:

 

"Deutsche Behörden halten laut einem Geheimbericht den Anstieg der Flüchtlingszahl auf 1,5 Millionen bis Jahresende für denkbar.

In der Prognose, die BILD einsehen konnte, ist selbst von einem möglichen „Zusammenbruch der Versorgung“ die Rede.

In den Unterlagen (Geheimhaltungsstufe „Verschlusssache - Vertraulich“) heißt es ferner, der Migrationsdruck werde „weiter zunehmen“. Bisher geht die Regierung offiziell von 800 000 Flüchtlingen in 2015 aus. Die Behörden kommen zu dem Schluss: „Diese hohe Zahl an Asylsuchenden droht zu einer extremen Belastung für Länder und Kommunen zu werden.“

 

QUELLE: http://www.bild.de/p...92328.bild.html

 

Eigentlich absurd, denn jeder, der rechnen kann, kann sich das selbst ausrechnen, sogar ohne Taschenrechner: Wenn pro Tag 10 000 kommen, was ergibt das in 100 Tagen. Eine Million. :bighlaugh:  Schlägt man dann noch die aktuell vorhanden Zahlen dazu, kommt man auf den angegebenen Wert.

 

Warum das als "Verschlusssache - Vertraulich" eingestuft werden muß, bleibt rätselhaft (sofern die Einstufung denn wahr ist).

 

Auch hier wird mal wieder versucht, die Kauflust des Konsumenten zu stimulieren. Mit offensichtlichen Trivialitäten, großartig und mysteriös aufgebauscht.


Bearbeitet von MoiN, 05 Oktober 2015 - 13:19.

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#5 MoiN

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Geschrieben 05 Oktober 2015 - 23:00

Was guter Journalismus ist, darüber gehen die Meinungen sicherlich auseinander.

 

Franzosen gehen traditionell viel respektloser mit politischen Größen um als die Deutschen, die da reichlich zimperlich agieren.

 

Jüngstes Beispiel ist die Photomontage der ARD bei ihrem letzten "Bericht aus Berlin" vom 4.10., die Merkel im Tschador vor Minaretten zeigt. Prompt ging eine Woge der Entrüstung durchs Netz.

 

Dazu die Stellungnahme der ARD: "Wir halten jedoch auf Grund unseres journalistischen Selbstverständnisses diese zugespitzte Darstellungsform für legitim. Jegliche Unterstellung, wir würden islamfeindliche Propaganda betreiben, weisen wir entschieden zurück."

 

QUELLE: http://www.huffingto..._n_8242734.html

 

Eine Frage der Wahrnehmung. Muß ein Journalist eine Schere im Kopf haben?

 

Ein Zuviel an Rücksichtnahme in allen erdenklichen Richtungen, um nur ja nicht irgendeinem auf die Füße zu treten,  kann eine Meinung dann auch sehr schnell absolut nichtssagend werden lassen. :D


Bearbeitet von MoiN, 05 Oktober 2015 - 23:05.

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#6 yiyippeeyippeeyay

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Geschrieben 05 Oktober 2015 - 23:19

Zu Post #4: U.a. wird bei der Flüchtlingszählerei dauernd das Spiel "absolut vs. relativ" gespielt. Ständig werden wir mit gewaltig scheinenden absoluten Zahlen traktiert. Dabei sind die Zahlen ja auch immer relativ zur Wirtschaftsstärke & aktuellen Bevölkerung zu sehen: Auch bei 1-2 Millionen lägen wir z.B. in Deutschland noch immer bei um die 2% der Bevölkerung - Schweden hat dagegen bereits 25% aufgenommen, und einige Länder um Syrien herum annähernd das Doppelte! -- Gleiches gilt für die absoluten Zahlen der angeblich so gewalttätigen Flüchtlinge.

 

Dann wird gerne auch vergessen, dass ja die Asylsuchenden einer hohen Chance entgegen sehen, abgelehnt zu werden. Die jetzt genannten absoluten Zahlen sind also i.d.R. nicht ein dauerhafter Zuwachs. Wenn ich mich nicht irre, liegt die Ablehnungsrate bei Leuten aus osteuropäischen Staaten bei über 90% im Schnitt.

 

(Es gibt natürlich noch mehr zur Flüchtlingsthematik zu sagen. Aber ich finde das SFN ist nicht der Ort dafür. Mir ging es jetzt erstmal nur darum, zu zeigen, dass absolute Zahlen an sich, ohne jegliche Hintergründe/Vergleiche dabei zu erwähnen, oft nicht gerade viel aussagen.)

 

P.S.: Seit gefühlten 10 Jahren sind die Print-Zeitungs-Verlage unter Druck von Online-Magazinen o.ä. in punkto Werbeeinnahmen - und bei Print auch sinkenden Auflagen. Und Sensationelles ist fast immer profitabler als sachliches Berichten. Die Frage, die ich mir öfter stelle, ist ob die Mehrheit der (zahlenden) LeserInnen auf Dauer die ewigen Hysterieschübe immer weiter mit macht.


Bearbeitet von yiyippeeyippeeyay, 05 Oktober 2015 - 23:23.

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Yay! Fantasy-Dialog Ende Januar...
Prof.: Dies sind die Bedingungen meiner Vormundschaft. (schiebt 2 Seiten über den Tisch) [..]

Junge: (schockiert, aber er nickt)

Prof.: Sehr gut... Noch eine Sache. Es fällt auf, dass du noch keinen Namen hast. Du benötigst einen.

Junge: Ich habe einen! -...

Prof.: Nein, das genügt nicht. Kein Engländer kann das aussprechen. Hatte Fräulein Slate dir einen gegeben?

Junge: ... Robin.

Prof.: Und einen Nachnamen. [..]

Junge: Einen [anderen] Nachnamen... aussuchen?

Prof.: Englische Leute erfinden sich namentlich ständig neu.

(Studierter Brite in besten Jahren, vs. dem Jungen, den er vor kurzem vorm Verenden in einem chinesischen Slum rettete, grob übersetzt aus Babel, im Harper-Voyager-Verlag, S. 11, by Kuang)


#7 Zeitreisender

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Geschrieben 06 Oktober 2015 - 13:47

Aktuell verbreitet BILD folgende Nachricht:

 

Eigentlich absurd, ..

 

Du sagst es!

 

P.S.: BLÖD wird eigentlich nur von blöden Menschen gelesen! ;)



#8 MoiN

MoiN

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Geschrieben 06 Oktober 2015 - 20:45

P.S.: BLÖD wird eigentlich nur von blöden Menschen gelesen! ;)

 

Das mag stimmen. Denn wie meinte schon Henryk M. Broder über die Deutschen: "Ein geduldiges, opferbereites, teilweise sogar blödes Volk"

 

(Und auch Helmut Schmidt befand: "Die Deutschen sind ein gefährdetes Volk")

 

:whistling:  ;)


Bearbeitet von MoiN, 06 Oktober 2015 - 20:50.

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#9 Ming der Grausame

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Geschrieben 29 Oktober 2015 - 12:02

44 Prozent der Befragten sehen eine "Lügenpresse": Viele Bundesbürger gehen von einer "von oben" gesteuerte Medienlandschaft aus


„Weisen Sie Mittelmäßigkeit wie eine Seuche zurück, verbannen Sie sie aus ihrem Leben.“

Buck Rogers

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#10 yiyippeeyippeeyay

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Geschrieben 29 Oktober 2015 - 14:50

"Der Presse", also der ganzen, wird nicht mehr vertraut? Ich glaube - in Deutschland zumindest - dass das einfach bedeutet, dass die Leute kaum "Presse" konsumieren. Irgendwie eine ziemlich alberne Statistik ohne Hintergrundwissen zu den Befragten. ("Nennen Sie 2 mindestens monatlich erscheinende Publikationen oder Sendungen von mindestens ... Minuten Länge, die sie regelmäßig konsumieren.") 


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#11 Naut

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Geschrieben 29 Oktober 2015 - 15:16

Die Studie ist falsch konstruiert, sofern die Darstellung in TP korrekt ist. Die inkriminierte Aussage lautete:

 

"Die von oben gesteuerten Medien verbreiten nur geschönte und unzutreffende Meldungen."

 

Die Probanden sollten der Aussage zustimmen oder sie ablehnen.

 

In dem Artikel wird diese Aussage als

"(Alle) Medien sind von oben gesteuert, und (sie) verbreiten nur geschönte und unzutreffende Meldungen."

interpretiert, und das ist offenbar auch die intendierte Fragestellung der Studiendesigner. Allerdings ist die tatsächliche, korrekte Bedeutung des Satzes:

"Jene Medien, die von oben gesteuert sind, verbreiten nur geschönte und unzutreffende Meldungen."

 

Falls auch nur einige Probanden soviel Deutsch können, dass sie dies erkannt haben, so ist die Folgerung der Studie (oder zumindest des TP-Artikels) falsch.


Liest gerade: Atwood - Die Zeuginnen

#12 Zeitreisender

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Geschrieben 29 Oktober 2015 - 16:46

Naja, große Zeitungen/Magazine wie Frankfurt Allgemeine, Welt, Zeit, Focus, Spiegel und das Klopapier BLÖD haben schon die "Macht" Meinungen zu beeinflussen und zu kontrollieren. Und die Hetzerei ist mittlerweile bei denen auch Gang und Gebe. Schlechte Nachrichten sind gute Nachrichten.


Bearbeitet von Zeitreisender, 29 Oktober 2015 - 16:47.


#13 yiyippeeyippeeyay

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Geschrieben 29 Oktober 2015 - 17:47

Und die Hetzerei ist mittlerweile bei denen auch Gang und Gebe.

Belege, bitte. (Und zwar repräsentativ, wenn's geht, nicht irgendwelche Online-Entgleisungen.) Außer von der mit den großen Buchstaben - da ist es ja seit langem bekannt..


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#14 Seti

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Geschrieben 29 Oktober 2015 - 17:56

Was mich dabei immer wieder erstaunt, ist, welche abenteuerlichen Logiksprünge die Leute vollziehen, die ständig überall "Lügenpresse" rumkrakeelen. Einerseits glauben sie nicht mehr den etablierten Medien, in denen ein großer Stab ausgebildeter Journalisten Zugriff auf Informationen hat, die von tausenden Kollegen und dutzenden Nachrichtenagenturen weltweit zusammengetragen werden. Andererseits plappern sie dann aber völlig unreflektiert alle Behauptungen nach, die sie irgendwo in einer Facebook-Gruppe oder auf irgendwelchen Blogs gelesen haben, ohne auch nur die leiseste Ahnung zu haben, woher diese sogenannten Infos überhaupt stammen oder ob man sie belegen kann.


"What today's nationalists and neosegregationists fail to understand," Kwame said, "is that the basis of every human culture is, and always has been, synthesis. No civilization is authentic, monolithic, pure; the exact opposite is true. Look at your average Western nation: its numbers Arabic, its alphabet Latin, its religion Levantine, its philosophy Greek†¦ need I continue? And each of these examples can itself be broken down further: the Romans got their alphabet from the Greeks, who created theirs by stealing from the Phoenicians, and so on. Our myths and religions, too, are syncretic - sharing, repeating and adapting a large variety of elements to suit their needs. Even the language of our creation, the DNA itself, is impure, defined by a history of amalgamation: not only between nations, but even between different human species!"

- The Talos Principle


#15 simifilm

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Geschrieben 29 Oktober 2015 - 18:21

Und die Hetzerei ist mittlerweile bei denen auch Gang und Gebe. Schlechte Nachrichten sind gute Nachrichten.

Was meinst du genau mit "Hetzerei", und warum sind schlechten Nachrichten mit Hetzerei identisch?

Die Studie ist falsch konstruiert, sofern die Darstellung in TP korrekt ist. Die inkriminierte Aussage lautete:   "Die von oben gesteuerten Medien verbreiten nur geschönte und unzutreffende Meldungen."   Die Probanden sollten der Aussage zustimmen oder sie ablehnen.

Falls das stimmt, grenzt das an vorsätzliche Irreführung. Das ist schon fast eine Fangfrage wie "Schlagen Sie eigentlich immer noch Ihre Frau?".

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#16 Ming der Grausame

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Geschrieben 29 Oktober 2015 - 19:57

Belege, bitte. (Und zwar repräsentativ, wenn's geht, nicht irgendwelche Online-Entgleisungen.)

Guckst du z.B. hier und hier. Qualitätsjournalismus ist das nun wirklich definitiv nicht.  :mad:


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#17 MoiN

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Geschrieben 29 Oktober 2015 - 20:55

Gezwungen, sich zu verkaufen? Zur sozialen Lage von Journalistinnen und Journalisten

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#18 yiyippeeyippeeyay

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Geschrieben 29 Oktober 2015 - 21:51

:mad:

Das sind nicht gerade großartige Dinge die das auch von mir finanzierte FERNSEHEN - im Gegensatz zu der angeprangerten "Presse"? - gebracht hat. Aber über diesen Smiley, so sauer über diese schlimmen Lügen, am Ende deines Posts musste ich dann doch lachen; nicht laut, aber immerhin 3 Sekunden lang.


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#19 MoiN

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Geschrieben 15 Januar 2016 - 11:30

In der New York Times wurde vor kurzem heftig gegen Merkels Flüchtlingspolitik gewettert (Gemany on the Brink (Deutschland am Abgrund) )

 

Ist das nun guter Qualitätsjournalismus?

 

Für die einen Ja, für die anderen Nein. Das hängt natürlich von der eigenen Position ab. Ein Journalist besitzt immer eine Meinung, die in seinen Artikeln  mehr oder weniger durchschimmert.

 

Und das ist keine neue Erkenntnis. Seit jeher war und ist Journalismus immer mit einer Tendenz behaftet.

 

"Qualitätsjournalismus" müßte erst genau definiert werden, bevor man überhaupt darüber streiten kann.


Bearbeitet von MoiN, 15 Januar 2016 - 11:40.

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#20 simifilm

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Geschrieben 15 Januar 2016 - 11:50

In der New York Times wurde vor kurzem heftig gegen Merkels Flüchtlingspolitik gewettert (Gemany on the Brink (Deutschland am Abgrund) ) Ist das nun guter Qualitätsjournalismus? Für die einen Ja, für die anderen Nein. Das hängt natürlich von der eigenen Position ab. Ein Journalist besitzt immer eine Meinung, die in seinen Artikeln mehr oder weniger durchschimmert. Und das ist keine neue Erkenntnis. Seit jeher war und ist Journalismus immer mit einer Tendenz behaftet. "Qualitätsjournalismus" müßte erst genau definiert werden, bevor man überhaupt darüber streiten kann.

Wobei zu beachten ist, dass es sich beim zitierten Artikel um ein "opinion piece" handelt. Im angelsächsischen Journalismus sind (neutrale) Berichte, in denen die Standpunkte der jeweiligen Akteure wiedergegeben werden, und eben "Meinungsstücke", in denen der Autor seine Meinung zum Ausdruck bringt, traditionell viel klarer getrennt als im deutschsprachigen.

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#21 yiyippeeyippeeyay

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Geschrieben 16 Januar 2016 - 17:45

Aber auch bei einem "opinion piece" ist es unredlich bisher nur Vermutetes - dass Flüchtlinge in Köln massenhaft vergewaltigt haben - als Fakt darzustellen, und darauf teils ein umfassendes Konsequenzen-Konstrukt aufzubauen. Hab ich den Autor via Twitter auch deutlich wissen lassen (auf NYT.com kommentieren ging nicht mehr).

 

Guter Journalismus ist noch möglich - wo Sensationalismus nicht besonders gut bezahlt wird. Das mag natürlich bei wenigen der bekanntesten Printmedienverlage der Fall sein - denn die müssen ja seit Jahren ihre sinkende Anzeigenquote immer heftiger versuchen, zu retten...


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#22 Zack

Zack

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Geschrieben 16 Januar 2016 - 20:23

 

Der Artikel trifft die Situation sehr gut und zeigt sehr schön  einen der Hauptgründe für die nachlassende Qualität in der Presse.

 

Wer nicht das Glück hat, eine der wenigen Vollzeitstellen bei einer großen Zeitung / Zeitschrift zu ergattern, wo man nur mit viel Schweiß und Vitamin B hinkommt, der kann von seinem Beruf kaum leben - außer er verkauft seine Vorstellungen und schreibt minderwertigen Mist und macht Schleichwerbung. Nicht gerade das, was man sich anfangs vorgestellt hat.

 

Ich lese recht viel Nachrichten im Internet und immer öfter fallen mir sogar RGZ-Fehler bei namhaften Zeitungen auf, da wird wohl schon am Lektorat gespart. Das ist übrigens auch bei Büchern der Fall, früher hat man nahezu fehlerfreie Heyne-Bücher bekommen, heute fallen einem locker mal 5-10 Fehler in einem Buch auf und das ist bei einem großen Publikumsverlag schlichtweg zu viel.

 

Und das gleiche Problem hat der Journalismus: Man spart sich zu Tode. Gut recherchierte, qualitativ hochwertige Artikel werden meistens nicht entsprechend gut bezahlt. Liegt aber auch daran, dass die Masse sowas nicht lesen will. Die Masse kauft BILD *seufz* ...


“Die Farben sind der Ort, wo unser Gehirn und das Universum sich begegnen.” (Paul Cézanne)


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#23 T. Lagemann

T. Lagemann

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Geschrieben 17 Januar 2016 - 07:43

Hallo Zack,

 

Der Artikel trifft die Situation sehr gut und zeigt sehr schön  einen der Hauptgründe für die nachlassende Qualität in der Presse.

 

Wer nicht das Glück hat, eine der wenigen Vollzeitstellen bei einer großen Zeitung / Zeitschrift zu ergattern, wo man nur mit viel Schweiß und Vitamin B hinkommt, der kann von seinem Beruf kaum leben - außer er verkauft seine Vorstellungen und schreibt minderwertigen Mist und macht Schleichwerbung. Nicht gerade das, was man sich anfangs vorgestellt hat.

 

Ich lese recht viel Nachrichten im Internet und immer öfter fallen mir sogar RGZ-Fehler bei namhaften Zeitungen auf, da wird wohl schon am Lektorat gespart. Das ist übrigens auch bei Büchern der Fall, früher hat man nahezu fehlerfreie Heyne-Bücher bekommen, heute fallen einem locker mal 5-10 Fehler in einem Buch auf und das ist bei einem großen Publikumsverlag schlichtweg zu viel.

 

Und das gleiche Problem hat der Journalismus: Man spart sich zu Tode. Gut recherchierte, qualitativ hochwertige Artikel werden meistens nicht entsprechend gut bezahlt. Liegt aber auch daran, dass die Masse sowas nicht lesen will. Die Masse kauft BILD *seufz* ...

 

die Auflage von BILD und BILD AM SONNTAG fällt schneller als die von "Qualitätsmedien". Die "Masse" schwindet also, Und dass es auch gegen den Trend geht, macht die Wochenzeitung "Freitag" vor, deren Auflage in den letzten Jahren gestiegen ist. Es muss jedoch erwähnt werden, dass sich der Freitag nur durch Quersubventionierung auf dem Markt halten kann. Das Produkt ist leider defizitär.

 

Im Übrigen bin ich der Meinung, dass wir guten Journalismus brauchen. Gerade in Zeiten von heftig.co braucht es Sachlichkeit. Denn mit grellen Bildern und noch grelleren Themen werden keine Inhalte vermittelt, da werden nur Gefühle angesprochen. Und die sind das Ende einer jeden Diskussionskultur (auf der Demokratien letztlich basieren),

 

Viele Grüße

Tobias


"Wir sind jetzt alle Verräter."
"Ha!", machte die alte Dame. "Nur wenn wir verlieren."

(James Corey, Calibans Krieg)

"Sentences are stumbling blocks to language."

(Jack Kerouac in einem Interview mit der New York Post, 1959)

"Na gut, dann nicht, dann bin ich eben raus
Ich unterschreib' hier nichts, was ich nicht glaub'
Na gut, dann nicht, nicht um jeden Preis
Ich gehöre nicht dazu, das ist alles was ich weiß"

(Madsen, Strophe 1 des Songs "Na gut dann nicht")
  • (Buch) gerade am lesen:Ich lese zu schnell, um das hier aktuell zu halten.
  • • (Film) gerade gesehen: Im Westen nichts Neues

#24 T. Lagemann

T. Lagemann

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Geschrieben 17 Januar 2016 - 10:37

Huch,

 

Hallo Zack,

 

 

die Auflage von BILD und BILD AM SONNTAG fällt schneller als die von "Qualitätsmedien". Die "Masse" schwindet also, Und dass es auch gegen den Trend geht, macht die Wochenzeitung "Freitag" vor, deren Auflage in den letzten Jahren gestiegen ist. Es muss jedoch erwähnt werden, dass sich der Freitag nur durch Quersubventionierung auf dem Markt halten kann. Das Produkt ist leider defizitär.

 

Im Übrigen bin ich der Meinung, dass wir guten Journalismus brauchen. Gerade in Zeiten von heftig.co braucht es Sachlichkeit. Denn mit grellen Bildern und noch grelleren Themen werden keine Inhalte vermittelt, da werden nur Gefühle angesprochen. Und die sind das Ende einer jeden Diskussionskultur (auf der Demokratien letztlich basieren),

 

Viele Grüße

Tobias

 

da war ich zu schnell ... In den heutigen Sonntagsfragen http://www.wdr2.de/s...medien-100.html war das Thread-Thema Thema. Wird es die Tage zum Nachhören auch als Podcast geben.

 

Ich fand es sehr interessant.

 

Viele Grüße

Tobias


"Wir sind jetzt alle Verräter."
"Ha!", machte die alte Dame. "Nur wenn wir verlieren."

(James Corey, Calibans Krieg)

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(Jack Kerouac in einem Interview mit der New York Post, 1959)

"Na gut, dann nicht, dann bin ich eben raus
Ich unterschreib' hier nichts, was ich nicht glaub'
Na gut, dann nicht, nicht um jeden Preis
Ich gehöre nicht dazu, das ist alles was ich weiß"

(Madsen, Strophe 1 des Songs "Na gut dann nicht")
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#25 valgard

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Geschrieben 17 Januar 2016 - 10:48

Eine andere Meinung: http://www.kritische...onsjournalismus


  • • (Film) als nächstes geplant: Equi

#26 MoiN

MoiN

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Geschrieben 17 Januar 2016 - 11:38

Dort findet sich auch folgendes Zitat aus einem Beitrag des "Tagesspiegel":

 

[color=#006400;]"Der Zugang zum Journalistenberuf ist inzwischen so schwer geworden, dass die jungen Leute, die in den Beruf kommen, eine Orgie der Anpassung hinter sich haben, bevor sie das erste Mal einen festen Vertrag unterzeichnen dürfen[/color]"

 

Würde interessant sein zu lesen, ob Mitglieder hier im Forum, die angestellt journalistisch tätig sind, das auch so sehen.


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Büchermarkt ...druckfrisch...dlr lit  ...Verena ... Dana ...swrwi ...brwi ..   .A I N


#27 simifilm

simifilm

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Geschrieben 17 Januar 2016 - 14:51

Dort findet sich auch folgendes Zitat aus einem Beitrag des "Tagesspiegel":

 

[color=#006400;]"Der Zugang zum Journalistenberuf ist inzwischen so schwer geworden, dass die jungen Leute, die in den Beruf kommen, eine Orgie der Anpassung hinter sich haben, bevor sie das erste Mal einen festen Vertrag unterzeichnen dürfen[/color]"

 

Würde interessant sein zu lesen, ob Mitglieder hier im Forum, die angestellt journalistisch tätig sind, das auch so sehen.

 

Ich kann nur für den (Schweizer) Kulturjournalismus sprechen; das Feuilleton funktioniert in verschiedener Hinsicht anders als etwa der politische Journalismus, und in der Schweiz ist die Situation sicher auch anders als in Deutschland, aber so viel kann ich sagen: Als ich vor gut 15 Jahren mit Filmrezensionen begann, war es grundsätzlich möglich, als freier Journalist genug zu verdienen, um davon zu leben. Man musste viel arbeiten und lebte nicht fürstlich, aber es war möglich. Heute ist es definitiv nicht mehr möglich. Die Gagen sind gesunken, es gibt weniger Platz in den Zeitungen, parallel dazu wurden die festen Redaktionsstellen abgebaut, was die Situation noch schwieriger macht.

 

Jeder kann sich selbst überlegen, was geschieht, wenn es nicht mehr möglich ist, nur vom Schreiben zu leben. Du hast einerseits mehr Studenten, die schreiben. Das ist zwar schön für die, bedeutet aber natürlich auch einen Wissensrückgang. Denn dass jemand, der schon 20 Jahre im Geschäft ist, mehr weiss als jemand, der noch studiert, ist klar. Das heisst überhaupt nicht, dass Studenten nicht gut schreiben, aber wenn man unmittelbar nach dem Studium nicht zu den Auserwählten gehört, die sich eine Festanstellung ergattern können, wird man kaum beim Kulturjournalismus bleiben.

 

Die andere Folge, die vor allem beim Film sehr deutlich zu spüren ist, ist, dass immer mehr Texte von bezahlten Promo-Heinis Texte veröffentlicht werden, die nichts mehr mit Journalismus zu tun haben.


Signatures sagen nie die Wahrheit.

Filmkritiken und anderes gibt es auf simifilm.ch.

Gedanken rund um Utopie und Film gibt's auf utopia2016.ch.

Alles Wissenswerte zur Utopie im nichtfiktionalen Film gibt es in diesem Buch, alles zum SF-Film in diesem Buch und alles zur literarischen Phantastik in diesem.
 

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#28 Zeitreisender

Zeitreisender

    Temponaut

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Geschrieben 17 Januar 2016 - 16:09

Die andere Folge, die vor allem beim Film sehr deutlich zu spüren ist, ist, dass immer mehr Texte von bezahlten Promo-Heinis Texte veröffentlicht werden, die nichts mehr mit Journalismus zu tun haben.

 

So etwas wie das?

Manipulationsverdacht: die merkwürdigen „Kritiken“ zum Til-Schweiger-Film „Honig im Kopf“

#29 simifilm

simifilm

    Cinematonaut

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Geschrieben 17 Januar 2016 - 16:40

 

Das Bezahlen von Online-Kommentaren et al. ist noch einmal etwas anderes gehört aber natürlich auch mit rein.

 

Ich meinte aber andere Dinge; so übernimmt ein "Kollege", der für eine sehr auflagenstarke Gratiszeitung schreibt, bei seinen Rezensionen immer die Zusammenfassung der Filmhandlung, welche der Verleiher zur Verfügung stellt, und fügt am Ende noch einen Satz mit einer Bewertung an. Da ist immerhin noch seine Meinung drin, aber die Tatsache, dass der ganze Text vom Verleiher stammt, ist natürlich problematisch.

 

Das Programm des privaten Schweizer Fernsehsenders StarTV wiederum setzt sich zum Grossteil aus Trailern und Promomaterial zusammen; irgendwo dazwischen gibt's Eigenproduktionen, in denen mal eine eigenständige Meinung zum Ausdruck kommt, solche Inhalte machen aber den kleinsten Teil aus.

 

Dann gibt es das Phänomen der Medienpartnerschaft: Eine Zeitung oder ein Sender unterstützt einen Anlass - Film- oder Theaterpremiere, Konzert etc. - finanziell und erhält zum Beispiel im Gegenzug exklusive Interviewmöglichkeiten, kann Tickets verlosen etc. Das ist im besten Fall relativ harmlos, kann aber auch zu wirklich problematischen Dingen führen. Die Schweizer Filmkomödie Das Missenmassaker hatte beispielsweise eine umfangreiche Medienpartnerschaft mit der wichtigsten Schweizer Boulevard-Zeitung. Das Ergebnis war, dass über Wochen hinweg täglich über den Film berichtet wurde; das waren zwar fast immer Promi- und People-News, die "zufällig" mit dem Film in Verbindung standen (exklusive Bilder von Schauspielerin xy, der Regisseur erzählt von seinen Lieblingsfilmen etc.) und nicht Rezensionen, aber natürlich ist es mehr als fragwürdig, wenn eine Zeitung einem einzigen Film so viel Raum gibt.

 

Bei der Online-Zeitung Watson schliesslich kann man sich ganze Artikel kaufen. Das hängen die zwar nicht an die grosse Glocke, aber ich weiss aus sicherer Quelle, dass es eine Preisliste gibt, die alles abdeckt - von Inserat über noch als bezahlten Inhalt markiertes Advertorial (resp. Publireportage) bis zum kompletten Artikel, der nicht mehr als bezahlt gekennzeichnet ist. Alles eine Frage des Preises.


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#30 MoiN

MoiN

    Galaktonaut

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Geschrieben 19 Januar 2016 - 13:10

Mein allgemeiner Eindruck ist, daß ohnehin überall nur noch das Manipulieren von Meinungen im Mittelpunkt steht. Da ist diese Art von gekauftem "Journalismus"  nur eine Facette des ganzen Problems.

 

(Es gab hier ja auch die Diskussion bezüglich "Amazon-Bewertungen")


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