Auch fertig... und nun habe ich etwas zu sagen... jawoll
Wie man aus meinem letzten Posting entnehmen kann, war ich nach ca. 600 Seiten ein wenig enttäuscht (Sullivan hat wohl das gleiche beim Lesen erlebt).
Irgendwie vermochte mich bis dahin die Story nicht zu fesseln. Dabei bemängle ich jetzt gar nicht die Story selbst, die war inhaltlich hoch interessant. Es fehlte aber das "Höllentempo" und die düstere Stimmung von Unendlichkeit.
Aber ich versuch mal eine gewisse Chronologie einzuhalten....
Als ich nach den besagten 600 Seiten das Buch weglegte, um mich einem "Klassiker" zu widmen, hatte ich mich innerlich damit abgefunden, dass Unendlichkeit ein Glückstreffer war. Die Wahrscheinlichkeit, dass ich die Arche nochmal zur Hand nehme, war verschwindend gering.
Naja... irgendwie nahm ich es doch wieder in die Hand. Wenn ich schon das Geld dafür ausgegeben habe, möchte ich es wenigstens in einer Rezension verreissen.
Also... nach 600 Seiten war ich enttäuscht... und nach 900 Seiten stocksauer !!!
Aber nicht, weil das Buch noch schlechter wurde. Im Gegenteil !!!
Wie ein Blitz aus heiterem Himmel bekommt die Story plötzlich Geschwindigkeit, der Stil wird flüssig, die Seiten beim Lesen immer weniger und Reynolds lässt es wie bei Unendlichkeit "krachen".
Und dann ist die Story aus !
"Was erlauben sich Reynolds ?!?" schreit mein Hirn im feinstem Trappatoni-Deutsch in die Nacht... denn es war 2 Uhr morgens, als ich das Buch durch hatte; 300 Seiten am Stück gelesen !
Hasst dieser Mann SF-Leser so sehr, dass er ein Buch schreibt, dass viele nicht zu Ende lesen werden und deshalb das Beste verpassen ?
Hat er für dieses Buch vom Verleger einen so engen Termin bekommen, dass er stakkatoartig das Ende in die Tastatur hämmern musste... und zwar so, dass der Leser diese "Hast" am eigenen Leib erfährt ?
Keine Ahnung. Ich weiss es nicht. Es ist mir auch vollkommen egal !
ICH WILL DEN NÄCHSTEN BAND !!!
Schnellstens !
Am besten gestern !
Ich werde den Verdacht nicht los, dass es sich Reynolds und/oder seine Verleger GENAU SO vorgestellt haben... erst einmal anfixen und dann abkassieren.
*Grummel*
So... zurück zur Sachlichkeit
Wahrscheinlich wird man in der Zukunft Die Arche nicht so sehr als Einzelband, sondern mehr als Mittelteil einer Triologie mit Ergänzungsband (Chasm City) betrachten und wenn ich an Hamilton´s Armageddon-Zyklus denke, ist eine Einstufung nur im Gesamtwerk machbar.
Bis jetzt haben wir einen mörderisch guten Einstiegsband (Unendlichkeit), einen durchaus lesenswerten Ergänzungsband (Chasm City) und ein Mittelteil, der stellenweise recht langweilig ist, aber zum Ende hin in den Leser mit der gewohnten Menge Spannung und Tempo versöhnt.
Also heisst es jetzt warten... und es bleibt die Hoffnung, dass Reynolds so wenig Zeit seitens der Verleger bekommt, dass sich das Brennen seiner Fingerkuppen im Erzählstil des abschliessenden dritten Bandes wiederspiegelt.... natürlich im positiven Sinne
Eine Rezension zu diesem Buch ist in Arbeit ...
bis denne
Jürgen
Bearbeitet von Jürgen, 08 Juni 2004 - 09:46.