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18 Antworten in diesem Thema

#1 Trurl

Trurl

    Phanto-Lemchen

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Geschrieben 04 März 2004 - 20:11

So ich bin hier auch ein Neuer, naja so richtig neu auch wieder nicht, eher schon ein bischen älter (Jahrgang 61). :D Trurl ist natürlich nicht mein richtiger Name (und sollte ich irgendwann einmal bei 100 Postings angelangt sein verrate ich den auch http://www.scifinet....tyle_emoticons/default/cool.png), sondern einfach nur eine sympathische Figur aus dem Lem-Universum. Obwohl es gewisse (gaanz schwache) Parallelen gibt: ich selbst bin kein Roboter und auch kein richtiger Konstrukteur, sondern ein ausgebildeter Physik-Ingenieur (FH) der im Laufe der Jahre zum Software-Entwickler und Datenbank-Admin evolviert ist. An der SF schätze ich schlicht und einfach gut konstruierte, spannende Erzählungen, die um ein Rätsel herum gestrickt sind, Erstkontaktromane, visionäre SF a la Stapledon, reine Phantastik wie sie J.G.Ballard schreibt, Hard-SF von Baxter, Neuromancer, Horror wenn er von Lovecraft kommt, Space Operas von Reynolds, Banks und Vinge,... sowie (fast) alles von Lem; was ich nicht leiden kann sind Military-SF mit reinen Metzelszenarien, Fantasy in der SF, Außerirdische die englisch reden und Gesichtshöcker haben, Endloszyklen, Asimov?s Robotorgesetze, die Auferstehung des Heilands und des Feudalismus in der SF, und nach "dem besten aller Zyklen" (:D) endlich Perry Rhodan. Ansonsten interessiert mich klassische Musik, die Kulturgeschichte der Hygiene, der Eisenbahn und des Krieges, die Philosophie der Natur, alles von den Naturwissenschaften angefangen beim Urknall... :D Und wenn der Wind günstig steht surfe ich lieber auf dem Wasser als im Internet, aber da das hier in München leider nicht allzu häufig vorkommt, und es draussen kalt ist, sitze ich hier einsam vor dem Bildschirm verfasse für euch meine Biografie... Bis demnächst Euer Trurl
»Schau dir diese Welt nur richtig an, wie durchsiebt mit riesigen, klaffenden Löchern sie ist, wie voll von Nichts, einem Nichts, das die gähnenden Abgründe zwischen den Sternen ausfüllt; wie alles um uns herum mit diesem Nichts gepolstert ist, das finster hinter jedem Stück Materie lauert.«

Wie die Welt noch einmal davonkam, aus Stanislaw Lem Kyberiade
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#2 Ronni

Ronni

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Geschrieben 04 März 2004 - 20:59

Hallo Trurl,dann wünsche ich die viel Spaß und lebhafte Diskussionen.Gruß Ronni
Die Schlauheit des Fuchses basiert zu 90% auf der Dummheit der Hühner.

epilog.de

#3 Jürgen

Jürgen

    CyberPunk

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Geschrieben 04 März 2004 - 21:47

Ein herzliches Willkommen, Trurl ... Gebaltes Fachwissen... das wird interessant http://www.scifinet....tyle_emoticons/default/cool.png Viel Spass auf diesem Board Gruss Jürgen
Aus dem Weg! Ich bin Sys-Admin...

#4 Rusch

Rusch

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Geschrieben 04 März 2004 - 23:20

Hey, ein Münchner wie ich! Wenn auch 8 Jährchen älter. Aber keine Sorge, es gibt hier Leute, die Dich altersmäßig schlagen.

#5 Thomas Sebesta

Thomas Sebesta

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Geschrieben 04 März 2004 - 23:26

Hej, ein Lem-Spezialistwill mich schon lange mit ihm beschäftigen,vielleicht bekomme ich von dir den letzten Stoß dazuherzlich wilkommen.

Thomas Sebesta/Neunkirchen/Austria

Blog zur Sekundärliteratur: http://sebesta-seklit.net/

Online-Bibliothek zur Sekundärliteratur: http://www.librarything.de/catalog/t.sebesta

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#6 Sullivan

Sullivan

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Geschrieben 05 März 2004 - 08:11

Auch von mir ein herzliches Willkommen. Wenn das so weitergeht übernehmen die Münchner bald das Board, obwohl ich nur ein Zugereister bin und mein Herz immer noch für Norddeutschland schlägt. http://www.scifinet....tyle_emoticons/default/wink.png Was hast du denn gegen Asimovs Robotergesetze??? Sullivan

Bearbeitet von Sullivan, 05 März 2004 - 08:11.


#7 Rusch

Rusch

    Phantastonaut

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Geschrieben 05 März 2004 - 09:10

Hej, ein Lem-Spezialist will mich schon lange mit ihm beschäftigen, vielleicht bekomme ich von dir den letzten Stoß dazu herzlich wilkommen.

Bei Lem hatte mich lange Zeit die Tatsache abgeschreckt, dass seine Werke im Surkamp Verlag erschienen. Das sah sehr stark danach aus, als ob das Lesen mit Arbeit verbunden sein (ich denke ihr wisst was ich meine) und deswegen schreckte ich zurück. Dann habe ich mich doch mit dem futurologischen Kongress befasst und war begeistert. Und auch der die Sternentagebücher machen einen sehr guten Eindruck. Ich denke ich werden mir noch mehr von ihm zulegen müssen.

#8 Trurl

Trurl

    Phanto-Lemchen

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Geschrieben 05 März 2004 - 15:39

@Rusch:
Eure Offenheit auch schwierigere Autoren kennenzulernen ist wirklich respektabel. Ganz ehrlich.

Lem lesen muss aber nicht immer nur in Arbeit ausarten. Als Einstieg in Lem's Welten sind seine humorvollen Geschichten am besten geeignet, die Ijon Tichy Geschichten (Sterntagebücher, Der futurologische Kongress, Frieden auf Erden) oder wirklich toll die Kyberiade (die Geschichten um die Robotor-Konstrukteure Trurl und Klapauzius) auch die Pirx-Erzählungen (Die Jagd) oder Der Unbesiegbare (für die Space Opera Freunde) sind einsteigerfreundlich. Das sind alles, wenn man Lems Stil mag, wirklich unterhaltsame Sachen, wie immer, mit einem guten Schuss Philosophie gewürzt.
Um aber zu verstehen was Lem intellektuell wirklich bewegt (falls einen das auch noch interessiert http://www.scifinet....tyle_emoticons/default/biggrin.png) muß man wohl oder übel durch seine Hauptwerke durch: Solaris, Fiasko, Die vollkommene Leere, Die Stimme des Herrn, Also sprach Golem. Das ist dann schon echte oder besser: intellektuell anspruchsvolle Literatur.

P.S. Es stimmt schon dass der Suhrkamp Verlag den Literatur-Olymp symbolisiert. Aber das kann auch motivierend wirken, ich habs immer als Ansporn gesehen. Und auch dort wird nur mit Wasser gekocht.


@sullivan:
Ich bin auch nur eingewandert und echte Münchner sind in München selten geworden... :D

Asimov's Robotorgesetze†¦

Oje, das kann jetzt leicht in eine philosophische Grundsatzdebatte über Denken, Bewußtsein, und freien Willen ausarten. Muss ich das wirklich in aller Ausführlichkeit darlegen???? :D Dann brauche ich etwas Zeit.

In aller Kürze sehe ich es so, dass mir die Asimovgesetze dem freien Willen eines intelligenten Wesens, sei es nun aus Silizium oder organischen Molekülen zusammengesetzt, eine zu große Beschränkung auferlegen. Ich sehe darin auch in sofern einen Widerspruch als man einerseits den Wunsch nach universell einsetzbaren Maschinen hat, die alles können (sollen) was auch Menschen können und deshalb notwendigerweise über die gleiche Intelligenz verfügen (müssen), andererseits sollen sie nicht alles dürfen was sie können und grenzt sie geistig wieder ein, weil einem diese potentielle Macht zu gefährlich ist. Nebenbei gibt es da auch die (moralische) Frage, ob es überhaupt wünschenswert ist, Menschen auf derart hohem Niveau durch Maschinen zu ersetzen...

Ausserdem bezweifele ich stark ob man eine Maschine (KI), die über Fähigkeiten wie analoge menschliche Intelligenz und autonomes Denken verfügen soll, ohne freien Willen konstruieren kann†¦ Entweder sie ist vollständig autonom, kann alles und hat freien Willen, oder sie ist nur ein geistig beschränkter Sklave ohne echtes selbstständiges Denken. Freier Wille ist meiner Meinung nach mit den Asimov'schen Gesetzen nicht vereinbar, weil es nur zu unlösbaren Paradoxien führt†¦
Übrigens: Gott hat uns ja nach christlicher Lehre (zu unserem eigenen Leidwesen) ebenfalls mit freien Willen ausgestattet, mit all seinen negativen Folgen†¦ :D

Es gibt übrigens gerade zu diesem hochinteressanten Thema einige gute Geschichten von Lem (jaja ich weiss, aber ich muss leider immer wieder auf ihn zurückkommen†¦)
Als Tipp: Die Maske, eine Kurzgeschichte über eine Maschine, die als Mordinstrument darauf programmiert ist einen Mann zu töten, sich aber in ihn verliebt (man muss dazu sagen dass sie als Frau konstruiert ist) und darüber in einen unlösbaren Konflikt gestürzt wird, eine sehr interessante und rätselhafte Erzählung.

Trurl
»Schau dir diese Welt nur richtig an, wie durchsiebt mit riesigen, klaffenden Löchern sie ist, wie voll von Nichts, einem Nichts, das die gähnenden Abgründe zwischen den Sternen ausfüllt; wie alles um uns herum mit diesem Nichts gepolstert ist, das finster hinter jedem Stück Materie lauert.«

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#9 tichy

tichy

    Typonaut

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Geschrieben 05 März 2004 - 15:56

Hallo Trurl,

als gute Mischung zwischen ernsthaft-philosophisch und humorvoll empfehle ich "Friede auf Erden", zusammen mit "Solaris" und der "Stimme des Herrn" einer meiner Lieblings-Lems.

Oje, das kann jetzt leicht in eine philosophische Grundsatzdebatte über Denken, Bewußtsein, und freien Willen ausarten

Zu diesem Thema verweise ich Lems philosophisches Werk "Dialoge". http://www.scifinet....tyle_emoticons/default/smile2.gif

Ãœbrigens: Gott hat uns ja nach christlicher Lehre (zu unserem eigenen Leidwesen) ebenfalls mit freien Willen ausgestattet

Und zu dem Thema gibt es natürlich ebenfalls etwas von Lem :D, jedenfalls von ihm herausgegeben: Die Titelgeschichte der Sammlung "Ist Gott ein Taoist?" von Raymond Smullyan.

-- tichy
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#10 Trurl

Trurl

    Phanto-Lemchen

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Geschrieben 05 März 2004 - 16:03

Ein herzliches Danke für den überaus freundlichen Empfang! In den letzten Monaten, Wochen hatte ich Gelegenheit euer Forum genauer unter die Lupe zu nehmen und ich muss sagen, hier findet eine beeindruckende Aktivität statt. Besonders positiv finde ich, dass die Diskussionen auf einem hohen Niveau, weitgehend frei von persönlichen Angriffen stattfinden. Vor allem Bücher und das ist mir besonders wichtig, werden hier ausführlich und kritisch kommentiert. Vielleicht gelingt es mir ja den einen oder anderen Akzent zu setzen. Beeindruckend finde ich auch den Literaturkonsum den einige hier betreiben, innerhalb weniger Tage werden da die dicksten Schwarten einfach so weggeputzt... :D Respekt, ich wäre dazu nicht in der Lage, deshalb muss ich vorher sorgfältig auswählen (gottseidank bin anspruchsvoll :D http://www.scifinet....tyle_emoticons/default/cool.png), meine eigene Backlist ist aber auch schon ziemlich angewachsen... Eine letzte Bitte hätte ich noch: ich habe da ein richtig putziges kleines Bildchen von meinem Freund Trurl das ich gerne unter seinem Namen platzieren würde†¦ Da ich keine eigene Website habe, müsste ich es jemandem von euch zumailen. An wen kann ich es schicken und welche email-Adresse??? P.S. Oh Gott. Ich habe bei meinen SF-Favoriten doch tatsächlich Hyperion vergessen. Wie konnte DAS Passieren?? Und im Juni erscheint doch tatsächlich Ilium bei Heyne, der Sommer ist gerettet!! :D (...ich bin schon ganz zittrig...) Euer Trurl
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#11 Joe Chip

Joe Chip

    The Saint

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Geschrieben 05 März 2004 - 17:00

hi trurl auch von mir ein herzliches willkommen an board :D wirst dich bestimmt wohlfühlen und lemies sind auch schon einige da hab natürlich auch gleich eine frage (an alle lemies natürlich): ist DER SCHNUPFEN zu empfehlen ist das überhaupt SF? lg joe http://www.scifinet....tyle_emoticons/default/cool.png
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#12 Ronni

Ronni

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Geschrieben 05 März 2004 - 17:55

Hi Joe,

ist DER SCHNUPFEN zu empfehlen ist das überhaupt SF?

ich habe ihn mit großem Vergnügen gelesen. SF ist er aber wohl eher nicht. Gruß Ronni
Die Schlauheit des Fuchses basiert zu 90% auf der Dummheit der Hühner.

epilog.de

#13 Jürgen

Jürgen

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Geschrieben 06 März 2004 - 13:39

@Trurl

Eine letzte Bitte hätte ich noch: ich habe da ein richtig putziges kleines Bildchen von meinem Freund Trurl das ich gerne unter seinem Namen platzieren würde†¦ Da ich keine eigene Website habe, müsste ich es jemandem von euch zumailen. An wen kann ich es schicken und welche email-Adresse???

Du kannste es entweder zu shinng senden (da wird er noch Platz für haben...denke ich http://www.scifinet....tyle_emoticons/default/cool.png ) ...oder wenn es augenblicklich nicht geht (wegen Boardumbau), dann zu mir webmaster@sf-buchseite.de ich bekomme es schon irgendwie hochgeladen ;) Gruss Jürgen
Aus dem Weg! Ich bin Sys-Admin...

#14 Trurl

Trurl

    Phanto-Lemchen

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Geschrieben 06 März 2004 - 14:32

Hallo lieber tichy,

hab schon auf dich gewartet! Wie geht's übrigens dem Professor?

Und zu dem Thema gibt es natürlich ebenfalls etwas von Lem ;), jedenfalls von ihm herausgegeben: Die Titelgeschichte der Sammlung "Ist Gott ein Taoist?" von Raymond Smullyan.

Kennich doch, tichy, kennich doch... ^_^

Als kleinen Tipp für Interessierte am Thema Selbstbewußtsein und was es damit imgrundeaufsichhat:
Douglas Hofstadter und der Philosoph Daniel Dennett, haben einen klasse Band dazu veröffentlicht:
Einsicht ins Ich. Fantasien und Reflexionen über Selbst und Seele.
Zuerst erschienen im Klett-Cotta Verlag, ich glaube es gibt auch eine dtv Ausgabe.
Eine bunte Sammlung von philosophischen Essays und Kurzgeschichten, die sich alle um das Thema Ich, Selbst, Seele, Selbstbewußtsein drehen, kompetent kommentiert von den beiden Autoren, mit einer riesigen ebenfalls kommentierten Literaturliste zum Weitereintauchen. Darin sind z.B. zwei Geschichten von Lem (davon eine Trurl-Geschichte!), eine von Borges, die schon erwähnte von Raymond Smullyan, ein berühmter philosophischer Essay von Thomas Nagel: Wie es ist eine Fledermaus zu sein, uvm.
Das ganze ist mindestens genauso interessant (wenn nicht interessanter) wie Science Fiction. Für jeden der das alles noch kennt, tut sich hier ein ganzes Universum an faszinierenden Einsichten auf.
Unbedingt zu empfehlen! Für SF-Fans fast Pflicht. ;)

Ähem. Naja. Nur so ein Vorschlag. Nichts für ungut. :unsure:


Noch ein Bemerkung in eigener Sache:
Ich neige manchmal dazu auf einfache Fragen mit Kanonen zurück zu schießen, die weitere Diskussionen im Keim ersticken können, siehe meine Antwort auf Asimov, da hätte es vielleicht auch genügt einfach zu sagen dass ich sein Gesetze für Quatsch halte. http://www.scifinet....tyle_emoticons/default/cool.png
Keiner soll sich aber durch solche Statements abgeschreckt fühlen! Ich muss eventuell auch noch einen angemessenen Beitragsstil für dieses Forum finden, schließlich ist das hier ja kein literaturwissenschaftliches oder philosophisches Seminar.


@jürgen:
Herzlichen Dank Jürgen.

tichy war so freundlich mir einen ähnlichen Dienst anzubieten. Ich habs ihm schon geschickt. Ich hoffe es ist angekommen.... tichy...:unsure:

Trurl

Bearbeitet von Trurl, 06 März 2004 - 14:34.

»Schau dir diese Welt nur richtig an, wie durchsiebt mit riesigen, klaffenden Löchern sie ist, wie voll von Nichts, einem Nichts, das die gähnenden Abgründe zwischen den Sternen ausfüllt; wie alles um uns herum mit diesem Nichts gepolstert ist, das finster hinter jedem Stück Materie lauert.«

Wie die Welt noch einmal davonkam, aus Stanislaw Lem Kyberiade
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#15 eRDe7

eRDe7

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Geschrieben 06 März 2004 - 15:15

Hallo!

Einsicht ins Ich. Fantasien und Reflexionen über Selbst und Seele.

Ja, sehr schönes Buch. ABER wer etwas näher am Stand der Forschung sein möchte, der sollte das wunderbare Buch von Gerhard Roth lesen: FÜHLEN, DENKEN, HANDELN. Am besten die überarbeitete und erweiterte Taschenbuchausgabe. Roth ist ja einer derjenigen, der die aktuellen Diskussionen über den "freien Willen" losgetreten hat. Spannend als Kontrast dazu finde ich übrigens: ADVAITA von C. Salvesen. Da geht es auch um den freien Willen und Erleuchtung. http://www.scifinet....tyle_emoticons/default/smile2.gif Schönes Buch.

schließlich ist das hier ja kein literaturwissenschaftliches oder philosophisches Seminar.

Was nicht ist, kann ja noch werden. Schreib ruhig. Ist doch spannender, als wenn Du sagst: Einfach nur Quatsch! Ralph

Bearbeitet von eRDe7, 06 März 2004 - 15:18.

R. C. Doege: Ende der Nacht. Erzählungen (2010)

R. C. Doege: YUME. Träumen in Tokio (2020)

 


#16 yiyippeeyippeeyay

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    Interstellargestein

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Geschrieben 07 März 2004 - 23:40

Hi Trurl, auch von mir Willkommen!

Du erwähntest:

Douglas Hofstadter und der Philosoph Daniel Dennett, haben einen klasse Band dazu veröffentlicht:
Einsicht ins Ich. Fantasien und Reflexionen über Selbst und Seele.

D.H. hat eine Menge sehr lesenswerter Sachen geschrieben. Kennst du die?

Davor gab es noch die Metamagical Themas (bin jetzt zu faul den dt. Titel zu suchen) - lauter Essays die er für ein namhaftes amerik. Wissenschaftsmagazin schrieb. Besonders mag ich darin das Thema "virale Sätze"! ;)

Dann gab's (auch davor) noch Gödel, Escher, Bach - danach versteht man wirklich halbwegs Gödel's Unbeweisbarkeits-Theorem...

Wenn du also Mind's I (engl. Titel von dem Buch das du erwähntest) magst, seh dir doch die auch mal an. :)

Noch ein paar Tupfer Senf zu den Asimovschen Robotergesetzen: Ich find die nach wie vor genial. U.a. thematisiert Asimov ja gerade damit wie Menschen evtl. (schon bald) mit ihren Ängsten vor amoklaufender Kybernetik umgehen - also ein durchaus aktuelles Thema. Ich hab leider wenig Lem gelesen bisher und weiß nicht was er dazu sagt, aber vom Gefühl her kann ich mir gut vorstellen, dass den meisten Menschen die Einschränkung eines "freien" Geistes schnuppe ist, wenn ihr Status Quo dadurch gefährdet werden könnte - übrigens ein ewiges Thema vieler SF-Romane.

Und Asimov's Robotergeschichten führten ja oft die Beweise dass die Roboterhirne auf die eine oder andere Weise die Einschränkung überwanden. Insofern war es auch ein kluger "Rahmen" für viele seiner Geschichten, den er sich da schaffte.

/KB

Yay! Fantasy-Reimerei Mitte August...
[..] Verzweiflung beschlich sie im Stillen.

Da ergriff eins der kleinsten das Wort:

"Wenn sich all unsere Wünsche erfüllen,

dann wünschen wir einfach mit Willen

die Wünsche-Erfüllung fort!"

Sie befolgten den Rat und von Stund an war

wieder spannend das Leben und heiter.

Die Kinder war'n froh wie vor Tag und Jahr

und vielleicht gar ein wenig gescheiter.

(BewohnerInnen der Stadt der Kinder, aus der "Geschichte vom Wunsch aller Wünsche", aus Die Zauberschule & andere Geschichten, Neuauflage im Thienemann-Verlag, S. 93, von Ende)


#17 Rusch

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Geschrieben 08 März 2004 - 09:14

Noch ein paar Tupfer Senf zu den Asimovschen Robotergesetzen: Ich find die nach wie vor genial. U.a. thematisiert Asimov ja gerade damit wie Menschen evtl. (schon bald) mit ihren Ängsten vor amoklaufender Kybernetik umgehen - also ein durchaus aktuelles Thema. Ich hab leider wenig Lem gelesen bisher und weiß nicht was er dazu sagt, aber vom Gefühl her kann ich mir gut vorstellen, dass den meisten Menschen die Einschränkung eines "freien" Geistes schnuppe ist, wenn ihr Status Quo dadurch gefährdet werden könnte - übrigens ein ewiges Thema vieler SF-Romane.

Und Asimov's Robotergeschichten führten ja oft die Beweise dass die Roboterhirne auf die eine oder andere Weise die Einschränkung überwanden. Insofern war es auch ein kluger "Rahmen" für viele seiner Geschichten, den er sich da schaffte.

Ich könnte mir vorstellen, Trurl weniger an den Robotergesetzen an sich, sondern eher daran Anstoß nimmt, wie das Thema Breitgetreten wird. Ich muss aber sagen, dass ich Asimovs Robotergeschichten dennoch genial fand.

#18 Trurl

Trurl

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Geschrieben 08 März 2004 - 22:45

D.H. hat eine Menge sehr lesenswerter Sachen geschrieben. Kennst du die?

Davor gab es noch die Metamagical Themas (bin jetzt zu faul den dt. Titel zu suchen) - lauter Essays die er für ein namhaftes amerik. Wissenschaftsmagazin schrieb. Besonders mag ich darin das Thema "virale Sätze"!  ;)

Dann gab's (auch davor) noch Gödel, Escher, Bach - danach versteht man wirklich halbwegs Gödel's Unbeweisbarkeits-Theorem...

Wenn du also Mind's I (engl. Titel von dem Buch das du erwähntest) magst, seh dir doch die auch mal an. :D

Ja. Da rennst du bei mir durchaus sperrangelweitoffene Türen ein...

"Gödel, Escher, Bach." war in den 80igern ein Bestseller, hunderttausende haben ihn gekauft...kaum einer gelesen.
Kein Wunder er verlangt schon einiges an Stehvermögen (gutes Training für manche SF ;)).
Ich habe mich als Student durchgebissen, und das meiste inzwischen wieder vergessen. Wenn man nur an Gödels Theorem interessiert ist, gibt es kompaktere Darstellungen, die mindestens ebenso verständlich sind, aber Hofstadter wollte mehr als das, nämlich Gödels Theorem auf das menschliche Denken und das Selbstbewusstsein anwenden um dessen Selbstbezüglichkeiten und Paradoxien zu beschreiben, um es mal verkürzt auszudrücken.
"Metamagicum" habe ich bereits nicht mehr gelesen.

Noch ein paar Tupfer Senf zu den Asimovschen Robotergesetzen: Ich find die nach wie vor genial.

Na ich weiss nicht ob Asimov das Thema Robotor heute noch zeitgemäß darstellt.

Zu Zeiten Asimovs ist man ja sehr optimistisch, um nicht zu sagen, blauäugig an das Thema KI herangegangen, sogar heute wissen wir im Grunde noch nicht sehr viel, nur dass es furchtbar kompliziert ist eine menschenähnliche Intelligenz zu konstruieren, viel komplizierter als man sich das je hätte Träumen lassen. Damals ging man noch von einem primitiven Programmiermodell des Gehirns aus, das heute vollkommen überholt ist.

Ich finde die Robotorgesetze auch aus ganz anderen Gründen unschön. Der Topos des Robotor als Diener und Sklave des Menschen ist mir in der SF-Literatur inzwischen zu langweilig. Es ist doch viel spannender, es mit intelligenten Wesen zu tun zu haben, die einen Widerpart bilden.
Meinen Vorstellungen entspricht eher das Roboterbild eines Iain Banks: clevere Drohnen die mit scharfzüngigem Sarkasmus ihre menschlichen Partner in den Wahnsinn treiben.
Sowas ist doch viel netter. ;)

Was Lem zu dem Robotorgesetzen sagt kannst du übrigens in seiner Phantastik und Futurologie II nachlesen. Insel Verlag, Seite 77ff.
Der Absatz war leider zu lang zum abtippen... :D

Trurl
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Wie die Welt noch einmal davonkam, aus Stanislaw Lem Kyberiade
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#19 tichy

tichy

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Geschrieben 05 August 2004 - 15:14

Gerade zufällig drüber gestolpert:

Trurl ist natürlich nicht mein richtiger Name (und sollte ich irgendwann einmal bei 100 Postings angelangt sein verrate ich den auch)

Tja, da wär's dann wohl mal an der Zeit, hm? :) -- tichy
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