Deutschsprachige Ãœbersetzungen
#1
Geschrieben 06 März 2004 - 13:32
#2
Geschrieben 06 März 2004 - 20:36
Ja, Einblicke interessieren mich auch immer besonders. Hier einige meiner Gedanken als Leser. Ich neige dazu, den Anteil des Übersetzers herunterzuspielen, was sicher ein Fehler ist. Wenn man sich die häufig negativen Kommentare bezüglich einer Übersetzung ansieht, könnte man schon fast von einer Störung des Dreiecks Autor, Geschichte und Leser ausgehen, die nicht gerne hingenommen wird. Wenn man ein Buch im Original liest, dann wird man den Text gedanklich nicht gänzlich ins Deutsche übertragen. So stellt sich der subjektive Eindruck ein, man sei dem Original näher als die Übersetzung, über die man sich echauffiert. Tatsächlich ist natürlich ein Original ein Original und die Übersetzung eine Annäherung. Vielleicht sollte man einfach einmal eine (z.B.) englische Kurzgeschichte nehmen und sie für die eigene Schublade übersetzen, ich denke, die Sichtweise wird sich dann etwas verfeinern. Auch gilt es, der Stimmung und den Stil gerecht zu werden, was sicher einer puristischen Übersetzung gelegentlich zuwider läuft. Für mich hat der Übersetzer etwas von einem Synchronsprecher, der nicht nur einen Text wiedergibt, sondern selbst ein Schauspieler sein muss, um Stimmungen und Emotionen glaubhaft zu vermitteln. Ein Übersetzer ist also selbst Autor und nicht nur Fachmann für Sprachen, wenn er denn erfolgreich und überzeugend sein will. In Deutschland gab es zum Beispiel die Serie †šDie Zwei†™, eigentlich ein Flop, aber durch den Sprachwitz und der gelungenen Synchronisation bei uns ein großer Erfolg. Es stellen sich also eventuell folgende Fragen: Ist der Übersetzer dem Autor gerecht geworden, indem er Stimmung und Inhalt adäquat vermittelt hat? Hat er vielleicht sogar einem Autor zu Ansehen verholfen, in dem er aus stilistisch schlechtem Material einen guten Roman entstehen ließ? Hat sich ein zweitklassiger Übersetzer an einem erstklassigen Autor verhoben? Mich würden objektive Beispiele sehr interessieren, denn, wir wissen es alle...eine Übersetzung wird oft getadelt und selten gelobt. Ob es dabei mit rechten Dingen zugeht, würde ich wirklich gerne einmal erfahren.Ich hätte hier gerne auch mal ein paar Postings "aus dem Nähkästchen", damit eine unterschwellige Befürchtung meinerseits NICHT bestätigt wird.
#3
Geschrieben 07 März 2004 - 12:08
Dann aber las ich Dave's Worte zu den Persuaders (wie sie im Original hießen):
Kann ich leider nicht so stehen lassen... http://www.scifinet....tyle_emoticons/default/unsure.pngIn Deutschland gab es zum Beispiel die Serie †šDie Zwei†™, eigentlich ein Flop, aber durch den Sprachwitz und der gelungenen Synchronisation bei uns ein großer Erfolg.
Bei mir war es nämlich hier genau anders herum: Das Original war m.E. große Klasse, weil auch neben den Eigenarten der Verhaltensweise die Dialekte und Vokabulare der 2 so unterschiedlich waren. Tony Curtis war ewig locker und Roger Moore ewig ironisch. Wow! Und das wurde m.E. durch die zwanghaften Wortspielereien im Deutschen beiseite geschubst - Ok, ich fand Einiges, dass sich die Übersetzer ausgedacht hatten, ganz lustig, aber man hatte doch den Eindruck dass die von Anfang aufgegeben hatten die Serie authentisch zu synchronisieren, und das störte mich doch ziemlich.
/KB
Yay! Fantasy-Reimerei Mitte August...
[..] Verzweiflung beschlich sie im Stillen.
Da ergriff eins der kleinsten das Wort:
"Wenn sich all unsere Wünsche erfüllen,
dann wünschen wir einfach mit Willen
die Wünsche-Erfüllung fort!"
Sie befolgten den Rat und von Stund an war
wieder spannend das Leben und heiter.
Die Kinder war'n froh wie vor Tag und Jahr
und vielleicht gar ein wenig gescheiter.
(BewohnerInnen der Stadt der Kinder, aus der "Geschichte vom Wunsch aller Wünsche", aus Die Zauberschule & andere Geschichten, Neuauflage im Thienemann-Verlag, S. 93, von Ende)
#4 Gast_Michael Iwoleit_*
Geschrieben 07 März 2004 - 14:17
#5
Geschrieben 07 März 2004 - 14:59
Ohne das Thema zerfasern zu wollen, aber die Gründe würden mich in diesem speziellen Fall schon interessieren, da nicht nur du, sondern auch Horst Pukallus und Florian Breitsameter diesen Vorwurf in der Vergangenheit mehrfach geäußert haben. Du redest von der Übersetzung von einem der späteren "Edition Phantasia"-Herausgeber, richtig? Könntest du entweder kurz allgemein oder an einem Beispiel im Detail erläutern, warum die Übersetzung in diesem Fall gescheitert ist? Allgemein möchte ich zu diesem Thema noch einen Vergleich aus der Kinoszene anführen, die mir als ehemaliger Programmkinomacher doch nicht ganz unbekannt ist. Ich hatte häufig Diskussionen mit Leuten die mit Nachdruck darauf bestanden, dass die Originalfassung des Films XY viiiel besser wäre als die deutsche. In nicht wenigen Fällen kenne ich beide Fassungen und muss sagen, dass in der Mehrzahl die deutsche Version ebenbürtig war bzw. ist und ich wieder einmal meine Zeit mit jemandem verschwendet hatte, der unbedingt mit seinen Fremdsprachkenntnissen protzen wollte. (Es gibt eben sprachliche Feinheiten, die nicht übersetzbar sind und notwendigerweise verloren gehen.) Z.B. die Kubrick-Filme sind allesamt hervorragend eingedeutscht, und gegen jeden negativen Ausnahmefall (Tarantinos "Jackie Brown") stehen ebenso viele, wo die deutsche Fassung die Holprigkeiten des Originals ausgebessert hat (z.B. Carpenters "Dark Star"). Rein intuitiv würde ich annehmen, dass es sich auf dem Buchsektor nicht unähnlich verhält, lasse mich da aber - mit überzeugenden Beispielen - gern eines Besseren belehren. Robert Kerber Das ganzheitliche System2) Ein Übersetzer überhebt sich. Beispiel: "Barefoot in the Head" von Brian Aldiss. Ich verschweige mal den Namen des Übersetzers, der an diesem Buch in der deutschen Fassung nicht wiedergutzumachenden Schaden angerichtet hat.
#6 Gast_Michael Iwoleit_*
Geschrieben 07 März 2004 - 16:03
Hallo Frank, was "Barefoot in the Head" angeht, kann ich auf eine Quelle verweisen: Horst Pukallus und ich haben in "Das SF Jahr 1990" eine detailierte Analyse der deutschen Erstausgabe von "Barefoot in the Head" veröffentlicht (bei Bastei, nicht bei der Edition Phantasia, aber ich nehme an, der Text ist identisch). Meines Wissens war es mit fast zwanzig Seiten die längste Rezension, die je in der deutschen SF-Szene erschienen ist. Man hat uns damals einige Male Gehässigkeit und Unfairness gegen den Übersetzer vorgeworfen, aber die Rezension beruhte auf einem detailierten Vergleich des Originaltextes mit der deutschen Übersetzung, und wir haben das ausführlich mit Textzitaten belegt. Ich weiß noch, daß ich damals drei Wochen jeden Tag zwei Stunden damit verbracht habe, beide Ausgaben Satz für Satz zu vergleichen. Was die Qualität von Filmsynchronisierungen angeht, möchte ich ganz laut wider- sprechen. Meiner Meinung nach sind ein Großteil der Sprachmarotten, die dem aktuellen deutschen Sprachgebrauch in Fleisch und Blut übergegangen sind, auf schlecht übersetzte Bücher und, wahrscheinlich noch viel mehr, auf schlecht syn- chronisierte Filme und Fernsehserien zurückzuführen sind. Es geht dabei nicht einmal um schwierige Stellen, die jedem Übersetzer Probleme bereiten, sondern um ganz normale Alltagswendungen. Achte zum Beispiel mal auf Folgendes: 1) In kaum einem synchronisierten Film gibt es noch Leute, die sich "kennenlernen". Fast alle "treffen" oder "begegnen" sich nur noch. Was einfach daran liegen dürfte, daß viele Synchrontexter nicht wissen, daß "to meet" auch "kennenlernen" bedeuten kann. 2) "to realize" wird heute fast durchweg als "realisieren" übersetzt und hat dadurch auch im Deutschen immer mehr die Bedeutung von "innewerden", "bemerken" etc. angenommen. "realisieren" heißt aber eigentlich "verwirklichen", hatte also im Deutschen eine Bedeutung, die es im Englischen nur in bestimmten Kontexten hat. 3) In übersetzten Texten wimmelt es von "Stationen". Nun hat das englische Wort "station" zahlreiche Bedeutungen: es kann ein Bahnhof, eine Haltestelle, eine Wache, ein Sender usw. sein, je nach Kontext. Wird aber selten richtig übersetzt. 4) Ähnliches Beispiel: ein "ticket" kann ein Flug- oder Fahrschein sein, es kann aber auch eine Eintrittskarte oder ein Strafzettel gemeint sein. Auch hier werden im Deutschen inzwischen verschiedenste Bedeutungen über eine Tonne gebügelt. 5) Übersetzte Texte werden immer "sphärischer". Häufig ist von "sphärischen Regionen" oder "sphärischen Objekten" die Rede, besonders in SF-Filmen. Statt "sphärisch" sollte es einfach "kugelförmig" sein. Die meisten dieser Fehler beruhen auf der Marotte, für ein englisches Wort immer das erstbeste deutsche hinzuschreiben, das sich so ähnlich anhört. Ein eindeutiges Indiz dafür, daß hier oft mit der heißen Nadel gestrickt wird. Stanley Kubrick ist übrigens kein gutes Gegenbeispiel. Er ist einer der wenigen Regisseure, die immer darauf geachtet haben, daß im Ausland erstklassige Leute mit der Synchronisierung beauftragt werden. "Uhrwerk Orange" wurde z.B. von Wolfgang Staudtke bearbeitet. Wenn Du in Programmkinos aktiv warst, Robert, vermute ich auch mal, daß ein besserer Eindruck dadurch entstanden ist, daß mehr ältere Filme oder mehr Filme von unabhängigen Produzenten gezeigt werden. Da ist die Qualität oft besser. Die alten Billy Wilder-Filme - z.B. "Eins, zwei, drei" - sind meist brillant synchronsiert. Da waren noch Könner am Werk. Gruß MichaelOhne das Thema zerfasern zu wollen, aber die Gründe würden mich in diesem speziellen Fall schon interessieren, da nicht nur du, sondern auch Horst Pukallus und Florian Breitsameter diesen Vorwurf in der Vergangenheit mehrfach geäußert haben. Du redest von der Übersetzung von einem der späteren "Edition Phantasia"-Herausgeber, richtig? Könntest du entweder kurz allgemein oder an einem Beispiel im Detail erläutern, warum die Übersetzung in diesem Fall gescheitert ist?
#7 Gast_Michael Iwoleit_*
Geschrieben 07 März 2004 - 16:04
#8
Geschrieben 07 März 2004 - 18:20
Vereinfacht ausgedrückt würde ich mal sagen, daß ein Übersetzer dann gut ist, wenn man ihn nicht wahrnimmt. Deswegen wird gerne über Übersetzer gemeckert, aber selten gelobt. Michael hat ja schon sehr schön die "Grundformen der Übersetzung" aufgeführt. Nach meiner Beobachtung gibt es Übersetzer, die aus einem schlechten Buch ein gutes, bzw. aus einem guten ein schlechtes machen, manche halten sich zu genau an den Wortlaut, manche erzählen praktisch die Geschichte nach und interpretieren dabei teilweise neu. Problematisch wird es m.E. dadurch, daß die Übersetzung von SF zum einen sehr hohe Ansprüche an den Übersetzer stellt, SF bei den Verlagen aber meist unter "billig" läuft. Lobende Ausnahme (war) Heyne, wo Wolfgang Jeschke relativ hohe Übersetzerhonorare für SF durchgedrückt hat. Gruß RonniIst tatsächlich noch der Autor einer Story für den Erfolg eines Romans im deutschsprachigen Raum verantwortlich, oder sind es die Übersetzer ? Wie weit sind Übersetzer überhaupt am Erfolg eines Buches beteiligt (finanziell, Ruhm) ? Ich hätte hier gerne auch mal ein paar Postings "aus dem Nähkästchen", damit eine unterschwellige Befürchtung meinerseits NICHT bestätigt wird. Wäre es nämlich tatsächlich so, dass der Übersetzer aus einer mittelmässigen Story ein "Highlight" der SF macht, müssten ja alle Lobhudeleien auf Autoren völlig neu interpretiert werden.... Oh GOTT... (oder wer auch immer).
#9
Geschrieben 07 März 2004 - 20:43
Hallo Michael, ich habe das besagte Posting einmal entfernt.wegen einer Fehlbedienung ist mein letztes Posting hier zweimal angekommen, eins davon unvollständig und unkorrigiert. Ignorierte bitte das erste der beiden.
#10
Geschrieben 08 März 2004 - 00:11
Ronni gab eine interessante Antwort:Ich liess vor zwei Jahren einen mittellangen Text (etwa 15 Seiten) ins Englisch übersetzen und zwar wollte ich dies mal richtig machen, über ein gutes Übersetzungsbüro, die einen Berufsübersetzer einsetzen. Das geschah und ich musste ein paar Sachen feststellen. Man bezahlt pro Anzahl Wörter und zwar jene Anzahl Wörter in der Sprache, in der die Übersetzung vorliegt (hier also Englisch). Mein Text wurde "vergewaltigt". Der Text war eh schon schludrig übersetzt worden - so wurde beispielsweise ein Negativum als etwas Positives dargestellt - doch das Allerschlimmste war, dass der Übersetzer einfach Sachen - teilweise ganze Stellen - hinzugedichtet hatte, die ich niemals schrieb. Tja, so wurde alles teurer aber mit dem Text konnte ich nicht viel anfangen.
Es gibt somit neben Verlagen auch einen Privatmarkt, in dem um Übersetzung von Literatur gebeten wird. Ist dies nicht eine Marktnische für Literatur-Übersetzer? Michael Iwoleit schreibt:Deine Erfahrungen mit Übersetzungsbüros werden bestimmt von vielen Anderen geteilt, sind aber nicht mit den Übersetzungen zu vergleichen, über die wir hier gerade reden (obwohl das gewisse Parallelen nicht ausschließt).
Dürftig bezahlt? Hier ist jemand, der bei Gelegenheit bereit ist, Übersetzer von Verlagen "wegzukaufen". (bevor ich jetzt zig Angebote erhalte, es geht nicht um Deutsch) Wieviel verdient denn ein Übersetzer eigentlich bei einem Verlag?Wahrgenommen wird ein Übersetzer selten, kritisiert gerne, anerkannt wenig, bezahlt dürftig.
#11
Geschrieben 08 März 2004 - 09:03
Literaturübersetzungen werden im Normalfall von Einzelpersonen vollbracht, während Übersetzungsbüros in erster Linie Dokumente (Briefe, Bedienungsanleitungen, Verträge) übersetzen. Der Markt der Übersetzungsbüros hart umkämpft und deswegen vermutete ich, daß Du eine Übersetzung von einem Büro bekommen hast, welches wenig Ahnung von Literatur hatte, aber den Auftrag des Geldes wegen angenommen hat. Falls ich mich hier irre, vergiß mein oben genanntes Zitat. Eine Marktnische für Literaturübersetzer ist es eher nicht, da wie schon gesagt, es genug Übersetzungsbüros gibt und für die Übersetzung von Dokumenten ein anderes Wissen notwendig ist, als für Literatur. Schlußendlich fallen die wirklich lukrativen Aufträge bei der Übersetzung von Dokumenten an zertifizierte, bzw. vereidigte Übersetzer. Gruß RonniEs gibt somit neben Verlagen auch einen Privatmarkt, in dem um Übersetzung von Literatur gebeten wird. Ist dies nicht eine Marktnische für Literatur-Übersetzer?
#12 Gast_Michael Iwoleit_*
Geschrieben 08 März 2004 - 10:21
Um mal einige konkrete Zahlen zu nennen: Übersetzer werden gewöhnlich nach Standardseiten des übersetzten Textes bezahlt. Eine Standard-Manuskriptseite hat 1.800 Anschläge. Mein letzter Honorarsatz bei Heyne lag bei 24 DM - und das war schon überdurchschnittlich gut (Bastei lag teilweise um 50% unter den Honorarsätzen von Heyne). Renommierte Verlage (auch im Hardcover) zahlen übrigens nicht viel besser. Ich war mal bei einer Veranstaltung, an der die deutsche Übersetzerin des Romans "Sophies Welt" teilgenommen hat. Sie hat für wesentlich schwierigere Arbeit auch nur 24,-- pro Seite bekommen. Das Mißverhältnis zwischen Arbeit und Bezahlung wird extrem bei sehr schwierigen und anspruchsvollen Büchern. So war branchenintern zu hören, daß Suhrkamp für die Neuübersetzung von James Joyces "Ulysses" gerade mal 50.000 DM bezahlt hat. Man stelle sich das vor: Eine Arbeit, die den Übersetzer mit Sicherheit einige zehntausend Arbeitsstunden gekostet und Suhrkamp einiges Renommee eingebracht hat, war dem Verlag ungefähr den Stundenlohn eines Fensterputzers auf dem Bottroper Bahnhofsklo wert. So macht Literatur Freude. Zum Vergleich: Ich übersetze seit einigen Jahren IT- und Marketingtexte (meist ins Englische). Ich kann dafür locker das Vierfache des Seitenhonorars für Literatur- übersetzungen nehmen und bin damit im Vergleich zu Übersetzerbüros sogar noch spottbillig (Angebote sind übrigens gern willkommen ;-)) Gruß MichaelDürftig bezahlt? Hier ist jemand, der bei Gelegenheit bereit ist, Übersetzer von Verlagen "wegzukaufen". (bevor ich jetzt zig Angebote erhalte, es geht nicht um Deutsch) Wieviel verdient denn ein Übersetzer eigentlich bei einem Verlag?
#13
Geschrieben 08 März 2004 - 11:22
#14 Gast_Michael Iwoleit_*
Geschrieben 08 März 2004 - 21:46
Erinnerst Du Dich an jene unsterbliche Folge, die mit einer Vorbemerkung des Produzenten begann: "Vertrauen Sie uns. Wir wissen, was wir produzieren." Das war die Folge mit dem "explosiven Ende"... hehe...Ähnliches gilt bei mir für †šSledge Hammer†™, wo der Synchronsprecher ebenfalls zum Biegen war: „Vertrauen Sie mir, ich weiß was ich mache...“
#15
Geschrieben 09 März 2004 - 09:27
Da fällt mir spontan die Serie "Die Zwei" ein, die nur durch die vollkommen alberne deutsche Synchonisation zu einem Erfolg wurde.Erinnerst Du Dich an jene unsterbliche Folge, die mit einer Vorbemerkung des Produzenten begann: "Vertrauen Sie uns. Wir wissen, was wir produzieren." Das war die Folge mit dem "explosiven Ende"... hehe...Ähnliches gilt bei mir für †šSledge Hammer†™, wo der Synchronsprecher ebenfalls zum Biegen war: „Vertrauen Sie mir, ich weiß was ich mache...“
#16
Geschrieben 09 März 2004 - 10:20
#17
Geschrieben 09 März 2004 - 10:37
die Meinung ist natürlich durchaus berechtigt und Du stehst damit auch nicht allein da. Nur, es nützt den Nachwuchsautoren wenig, wenn Sie unter sich bleiben und zwar veröffentlicht, aber nicht wahrgenommen werden. Die Übersetzungen (und Profi-Storys) sind die "Fliegenfänger", die dafür sorgen, daß auch die Storys der Nachwuchsautoren gelesen werden. Gruß RonniIch bin sogar der Meinung, das „Alien Contact“ in seinem Jahrbuch 2002 den übersetzten Stories zu viel Platz im Nachteil der eigenen Nachwuchsautoren eingeräumt hat.
#18
Geschrieben 06 Juli 2004 - 07:19
http://defms.blogspo...blick-2023.html
#19
Geschrieben 06 Juli 2004 - 07:57
Homepage
Das ganzheitliche System
#20 Gast_Gast_Linda Budinger_*
Geschrieben 07 Juli 2004 - 12:45
#21
Geschrieben 07 Juli 2004 - 12:49
Unter dem Vollmond (Sieben Verlag) Mystery/Romance
***************************************************
Die Kunst, Happy Ends zu schreiben, liegt darin, zum richtigen Zeitpunkt mit der Geschichte aufzuhören.
#22
Geschrieben 07 Juli 2004 - 13:14
Und nicht nur das ! Es kann zu so fürchterlichen Verissen seitens der Rezensenten führen, dass ein Buch fast "unverkäuflich" wird. Deshalb betone ich es nochmals... der Erfolg eines englischsprachigen (oder jeder anderen Originalsprache) Romans im deutschsprachigen Raum steht und fällt mit der Übersetzung. Gruss JürgenUnd eine lieblose oder sprachlich schlechte Übersetzung kann einem durchaus den Spaß an einer Geschichte vermiesen...
#23
Geschrieben 07 Juli 2004 - 14:04
Du glaubst gar nicht, wie mir das während meiner Zeit als Redakteur von verschiedenen Chefredakteuren, CvDs (Chef vom Dienst) und Textchefs immer und immer wieder eingebläut wurde. Leider eben auch bei ganz langweiligen öden faden drögen staubigen Anweisungstexten, und das nervt dann doch etwas, bzw. da halte ich es sogar für Verständnishemmend, wenn der Schreibende andauernd neue Begriffe aus dem Hut zaubert. Gott sei Dank mache ich den Job nicht mehr. Bis dennen, Henrik Fisch†¦ Denn im Deutschen gilt eine zu häufige Wortwiederholung auch der Verben des Sprechens immer noch als Mangel eines Textes. †¦
Gregory Benford, Larry Niven, "Himmelsjäger"
Gerade am Lesen
Gregory Benford, Larry Niven, "Sternenflüge"
Gerade gesehen
Serie "Mad Men"
#24
Geschrieben 07 Juli 2004 - 18:24
Hallo Hendrik, und ich dachte immer, das wäre ein Problem des Schlussredakteurs Jedenfalls bleibt der doch am Ende immer auf den zu findenden Synonymen sitzen. Was die öden Anweisungstexte betrifft, so wäre es sicher kontraproduktiv, andauernd neue Begriffe einfließen zu lassen, um den Benutzer dann vollends zu verwirren... Da bleibt nur, feststehende Redewendungen, wie sie in Sachtexten ja gerne häufiger wiederholt werden, etwas zu entzerren und den Text durch wechselnden Satzbau entsprechend aufzulockern. Augenzwinkernde Grüße, LindaHallo Linda, Du glaubst gar nicht, wie mir das während meiner Zeit als Redakteur von verschiedenen Chefredakteuren, CvDs (Chef vom Dienst) und Textchefs immer und immer wieder eingebläut wurde. Leider eben auch bei ganz langweiligen öden faden drögen staubigen Anweisungstexten, und das nervt dann doch etwas, bzw. da halte ich es sogar für Verständnishemmend, wenn der Schreibende andauernd neue Begriffe aus dem Hut zaubert. Gott sei Dank mache ich den Job nicht mehr. Bis dennen, Henrik Fisch
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#25
Geschrieben 07 Juli 2004 - 20:03
Ich wage diese Problematik mal anders zu erklären.häufige Wortwiederholung
Als Kinder und Teenager lernen wir in der Schule, immer nach ein anderes Wort zu suchen. Das ist okay so - auf diese Weise steigern die jungen Leute ihr aktives Vokabular.
Als Erwachsener sollte man aber - da man nun eine grosse Auswahl aus Wörter im Kopf vorrätig hat - etwas anderes machen. Für einen professionellen oder beruflichen Text sollte man das richtige Wort wählen.
Wenn dieses genau passende Wort mehrmals in einem Text vorkommt, dann lass es so stehen, denn sonst verliert der Text an Qualität oder Wahrheitsgehalt.
#26
Geschrieben 09 Juli 2004 - 09:01
MOLOSOVSKY IST DERZEIT IN DIESEM FORUM NICHT AKTIV: STAND 13. JANUAR 2013.
Ich weiß es im Moment schlicht nicht besser.
#27
Geschrieben 09 Juli 2004 - 10:59
Gregory Benford, Larry Niven, "Himmelsjäger"
Gerade am Lesen
Gregory Benford, Larry Niven, "Sternenflüge"
Gerade gesehen
Serie "Mad Men"
#28
Geschrieben 23 Juli 2004 - 11:55
Das ist, glaube ich, ein Missverständnis. Wer englisch schreiben will (tatsächlich weiß ich's nur für die USA), der bekommt überall gesagt, dass die sogenannten Tags (.., he said / .., he muttered / .., he exhaled) bitteschön, wenn irgend möglich zu 95 Prozent he said zu sein haben.Ich bin bei manchen Autoren (Steve Perry, um hier mal ein Beispiel zu nennen) immer wieder erstaunt, wie wenig sie die Möglichkeiten der englischen Sprache nutzen, ....
Die Begründung ist ungefähr, dass bei he said die Wirkung einer Null gleichkommt und die Leserin darüber hinweg liest und nichts den Lesefluss stoppt. Sowie, dass guter Dialog und eine gute Beschreibung für sich selber sprechen, auch ohne diese Unterstützung.
Deinen anderen Punkt kann ich voll unterstreichen:Bsp: Marianne cupped her hand by my ear. "He's going to try it now. Just
watch," she said. (Whispering is pretty much understood)
Habe gerade einen Baldacci gelesen (das ist sowas wie Grisham), New York Times Bestseller, entsprechende Auflagenzahl ist wahrscheinlich, und die Protagonistin kommt mit dem Flugzeug angeflogen und fährt kurz drauf mit ihrem eigenen Wagen umher.Ein anderer Punkt betrifft die objektive Fehlerkorrektur ... und was man manchmal in den Texten noch findet, schürt meine Vermutung, dass im amerikanischen Lektorat oft geschludert wird ... sprich, es kommen Unstimmigkeiten vor, die man vielleicht in einer Betaversion tolerieren würde, ...
Was mir allerdings immer, auch nach Jahren noch, nicht klar ist, ob das reine Schlamperei ist oder ob diesem "Pipifax" ganz ernsthaft keine Bedeutung beigebracht wird, das ist immerhin möglich.....
Impala
#29
Geschrieben 23 Juli 2004 - 12:38
Hallo Impala,Hallo Linda,
Das ist, glaube ich, ein Missverständnis. Wer englisch schreiben will (tatsächlich weiß ich's nur für die USA), der bekommt überall gesagt, dass die sogenannten Tags (.., he said / .., he muttered / .., he exhaled) bitteschön, wenn irgend möglich zu 95 Prozent he said zu sein haben.Ich bin bei manchen Autoren (Steve Perry, um hier mal ein Beispiel zu nennen) immer wieder erstaunt, wie wenig sie die Möglichkeiten der englischen Sprache nutzen, ....
Die Begründung ist ungefähr, dass bei he said die Wirkung einer Null gleichkommt und die Leserin darüber hinweg liest und nichts den Lesefluss stoppt. Sowie, dass guter Dialog und eine gute Beschreibung für sich selber sprechen, auch ohne diese Unterstützung.
Deinen anderen Punkt kann ich voll unterstreichen:Bsp: Marianne cupped her hand by my ear. "He's going to try it now. Just
watch," she said. (Whispering is pretty much understood)
Habe gerade einen Baldacci gelesen (das ist sowas wie Grisham), New York Times Bestseller, entsprechende Auflagenzahl ist wahrscheinlich, und die Protagonistin kommt mit dem Flugzeug angeflogen und fährt kurz drauf mit ihrem eigenen Wagen umher.Ein anderer Punkt betrifft die objektive Fehlerkorrektur ... und was man manchmal in den Texten noch findet, schürt meine Vermutung, dass im amerikanischen Lektorat oft geschludert wird ... sprich, es kommen Unstimmigkeiten vor, die man vielleicht in einer Betaversion tolerieren würde, ...
Was mir allerdings immer, auch nach Jahren noch, nicht klar ist, ob das reine Schlamperei ist oder ob diesem "Pipifax" ganz ernsthaft keine Bedeutung beigebracht wird, das ist immerhin möglich.....
Impala
die Verben des Sprechens und meine Motzerei über 'manchen Autor' habe ich nicht ohne Grund durch einen Absatz getrennt. :-)
Es waren zwei verschiedene übersetzerische Probleme gemeint.
Vielleicht wirkt es trotzdem etwas missverständlich.
Dass die Amis die "Tags" nicht als richtige Begriffe wahrnehmen, stimmt. Für mich als Übersetzerin ergibt sich nur das Problem, dass ich das im Deutschen nicht übernehmen kann (andere Lesegewohnheiten) und das, auch unabhängig von Verlagsrichtlinien, nicht möchte. Ein Roman ist kein Hörspiel, wo die Gefühle alleine durch Dialog wiedergegeben werden. Einem Autor stehen weitaus mehr Mittel zur Verfügung und eines davon ist es, durch die Art, wie gesprochen oder geflüstert wird, Stimmung zu machen.. ;-) Man könnte sagen, als Regieanweisungen für den "inneren Film" des Lesers.
Soviel zu den Tags.
Die eingefahrenen Gewohnheiten eines Vielschreibers wie Perry äußern sich hingegen in oft wiederholten Formulierungen und Vergleichen. Kommt das innerhalb einer kurzen Geschichte zu häufig vor, fühe ich mich frei, dort ein wenig Abwechslung hineinzubringen. Dazu braucht man gar nichts hinzuzufügen oder auszutauschen, oft reicht es, einfach anders zu übersetzen... Und da gibt es immer die verschiedensten Möglichkeiten und Varianten. Und natürlich ist das mit den häufigen Wortwiederholungen kein allein amerikanisches Problem. Es verwundert nur weil gerade die englische Sprache durch die Herkunft über mehr sprachliche Nuancen verfügt. Und es gibt durchaus Autoren, die diese Vielfalt auch zu nutzen wissen und den Übersetzer damit manchmal ganz schön ins Schwitzen bringen (wörterbücherwälz) :-)
Gruß,
Linda
Unter dem Vollmond (Sieben Verlag) Mystery/Romance
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Die Kunst, Happy Ends zu schreiben, liegt darin, zum richtigen Zeitpunkt mit der Geschichte aufzuhören.
#30
Geschrieben 23 Juli 2004 - 13:03
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