Was ist gute SF?
#91
Geschrieben 08 April 2004 - 11:39
MOLOSOVSKY IST DERZEIT IN DIESEM FORUM NICHT AKTIV: STAND 13. JANUAR 2013.
Ich weiß es im Moment schlicht nicht besser.
#92
Geschrieben 15 April 2004 - 10:05
Es gibt nicht genug intelligente, naturwissenschaftlich hinreichend gerüstete Science-Fiction-Leser im deutschen Sprachraum, die bereit sind, sich auf eine phantasievolle Auseinandersetzung mit Ideen und Gegenwartsproblemen einzulassen, als dass ein Markt für anspruchsvolle Science Fiction vorhanden wäre.
#93
Geschrieben 15 April 2004 - 12:07
Wie alt ist der Ausspruch? Gruß ThomasEs gibt nicht genug intelligente, naturwissenschaftlich hinreichend gerüstete Science-Fiction-Leser im deutschen Sprachraum, die bereit sind, sich auf eine phantasievolle Auseinandersetzung mit Ideen und Gegenwartsproblemen einzulassen, als dass ein Markt für anspruchsvolle Science Fiction vorhanden wäre.
Thomas Sebesta/Neunkirchen/Austria
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#95
Geschrieben 25 April 2004 - 20:34
Bearbeitet von molosovsky, 25 April 2004 - 20:37.
MOLOSOVSKY IST DERZEIT IN DIESEM FORUM NICHT AKTIV: STAND 13. JANUAR 2013.
Ich weiß es im Moment schlicht nicht besser.
#96
Geschrieben 26 April 2004 - 07:38
Nun ja, es meines Erachtens durchaus genug SF-Leser dieser Kategorie für einen Markt, nur ist dies ein ausgesprochen kleiner. Für ein Unternehmen wie Heyne - was beim Herrn Jeschke nahe liegt, aber man könnte auch jeden anderen Publikumsverlag einsetzen - ist das natürlich nicht "genug", um wirtschaftlich zu sein, sprich, um existieren zu können.Es gibt nicht genug intelligente, naturwissenschaftlich hinreichend gerüstete Science-Fiction-Leser im deutschen Sprachraum, die bereit sind, sich auf eine phantasievolle Auseinandersetzung mit Ideen und Gegenwartsproblemen einzulassen, als dass ein Markt für anspruchsvolle Science Fiction vorhanden wäre.
Daran liegt es vermutlich, daß der "kleine SF-Markt" inzwischen verstärkt von kleinen Anbietern bedient wird, während der "große SF-Markt" (wo SF diffuser, Qualität diskutabler, Ansichten vorsichtiger zu genießen) sich zwar rechnet, aber nicht unbedingt das liefert, was auschließlich genügt, um den Hardcore-SF'ler zufrieden zu stellen.
Nun gut, wir kommen jetzt sehr von inhaltlichen und formalen Belangen ab, aber ich denke, daß Marktanteile auch ein guter Indikator sein können. Kunden sind letztendlich auch Rezipienten. Es fragt sich nur, ob sich die Leser von Serien-Romanen wie "Battletech" (Nur ein willkürliches Beispiel, ich habe keine Informationen, was in dem Sektor gerade gut läuft ...) im gleichen Maße wie passionierte SF-Leser bewußt sind, daß sie SF lesen und sich damit auf einen gewachsenen Kodex einlassen. Ich denke eher, die meisten lesen es als Unterhaltung, obwohl sie wissen, daß sie "SF" sagen müssen, wenn man sie nach der Gattung ihres Lesestoffs fragt - schließlich steht das auf dem Einband. Gut finden sie ihren Lesestoff sicher auch, aber betrachten sie ihn auch ausdrücklich als "gute SF"?
Unsereins macht häufig den Fehler, daß alle SF-Konsumenten den gleichen oder doch zumindest grundsätzlich ähnlichen Background haben. Daß dies nicht nur bei Romanen, NICHT der Fall ist, habe ich erst vor ein paar Wochen festgestellt, als die Fernsehzeitung die anstehende Ausstrahlung von "Terminator" als "Actionfilm" einordnete. Ich nahm das zum Anlaß, mich zurückzuerinnern und stellte fest, daß ich schon häufiger über genau diese Einordnung gestolpert bin. Wer in dieser Runde würde bitteschön "Terminator" in erster Line als Action- statt als SF-Film einordnen? Wohl kaum jemand, aber ich bin sicher, daß es viele Fans des Films gibt, die genau das tun. Meine These: Viele mögen den Film der sicherlich vorhandenen Action wegen, sein SF-Charakter tritt dann in den Hintergrund. Aber für alle Betrachter ist es ein "guter" Film, nur die Schwerpunkte liegen anders.
Exkurs beendet, zurück zum Buch: Verlage schreiben inzwischen recht häufig nicht mehr SF auf den Einband und wählen weniger offenkundige Umschlagmotive, auch bei Titeln, bei denen sie es in früheren Auflagen anders handhabten. Vielleicht bringt es dieser Diskussion neue Erkenntnisse, wenn dieser Trend anhält und eine Weile wirken konnte.
(Entschuldigt bitte den langen und sprunghaften Beitrag am Morgen - ich kuriere gerade an einer Grippe und die Tabletten haben seltsame Auswirkungen auf meine Aktivitäts-Stoßzeiten. )
I have loved the stars too fondly to be fearful of the night.
(Sarah Williams: The Old Astronomer To His Pupil)
#97
Geschrieben 11 Juni 2004 - 12:12
#98
Geschrieben 16 Juni 2004 - 13:55
MOLOSOVSKY IST DERZEIT IN DIESEM FORUM NICHT AKTIV: STAND 13. JANUAR 2013.
Ich weiß es im Moment schlicht nicht besser.
#99
Geschrieben 16 Juni 2004 - 17:20
Wow. Ich sehe dieses Zitat erst jetzt ... danke, Herr Jeschke, für die schonungslose Offenheit. So hatte ich das in etwa befürchtet ... Ja, wenn es irgendwie geht, dann klebt ein Verlag auf ein für den Massenmarkt gedachtes Produkt lieber nicht "SF" drauf, sondern ein anderes Genre. Ich lese gerade "Fräulein Smillas Gespür für Schnee" -- dass es sich dabei eigentlich um SF handelt, merkt der Leser erst am Schluss. -- tichyEs gibt nicht genug intelligente, naturwissenschaftlich hinreichend gerüstete Science-Fiction-Leser im deutschen Sprachraum, die bereit sind, sich auf eine phantasievolle Auseinandersetzung mit Ideen und Gegenwartsproblemen einzulassen, als dass ein Markt für anspruchsvolle Science Fiction vorhanden wäre.
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#100
Geschrieben 16 Juni 2004 - 18:49
Ähnlich verhält es sich mit Schätzings DER SCHWARM. Der Autor spricht zwar immer wieder freimütig davon, es handle sich um SF, dem Verlag dürfte das allerdings weniger in den Kram passen... http://www.scifinet....tyle_emoticons/default/wink.pngIch lese gerade "Fräulein Smillas Gespür für Schnee" -- dass es sich dabei eigentlich um SF handelt, merkt der Leser erst am Schluss.
(Georg Christoph Lichtenberg)
#101
Geschrieben 17 Juni 2004 - 07:36
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