Kürzlich wurde bekanntlich zum Unwort des Jahres 2015 gekürt: "Gutmensch"
"Sprachwissenschaftler haben "Gutmensch" zum Unwort des Jahres gekürt. Ebenfalls gerügt wurden "Hausaufgaben" im Zusammenhang mit Griechenland und der Begriff "Verschwulung"."
http://www.spiegel.d...-a-1071545.html
Gibt es überhaupt Unworte? Ist nicht Unwort selbst schon ein Unwort. Überhaupt ein interessantes Thema, das viele aus der schreibenden Zunft wohl interessieren dürfte.
Goethe sagte mal:
"Die Muttersprache zugleich reinigen und bereichern, das ist das Geschäft der besten Köpfe."
Die Sprache bildet immer die gesellschaftlichen Verhältnisse ab, die in einem Staat oder Land herrschen; was die Menschen bewegt oder wo etwas im Argen liegt.
Ein Wort als Unwort zu deklarieren, erinnert leider etwas an sprachliche "Um-Schreibungen" wie in "1984". Man könnte die Liste beliebig erweitern, den auch "etwas gutreden" ist schon seit langem Bestandteil der deutschen Sprache, und jeder weiß, was damit sehr prägnant zum Ausdruck gebracht werden soll.
"Unworte" haben also durchaus ihren Sinn, und man sollte sie nicht rügen, sondern froh sein, daß es sie gibt. Belegen sie doch, daß die Sprache lebt und nicht "von oben" bestimmt wird.