Das Science Fiction Jahr 2004
#1
Geschrieben 01 April 2004 - 19:57
Wolfgang Jeschke, Sascha Mamczak
900 Seiten
Heyne
ISBN: 3453878965
bei amazon.de
Es ist immer wieder ein schönes Gefühl, das neue Science Fiction Jahr in der Hand zu halten. Irgendwie befürchtet man ja fortwährend, es könnte der letzte Jahrgang sein, nur um dann neuerlich hocherfreut im nächsten Jahr mit einer weiteren Ausgabe beglückt zu werden.
Die Ausgabe 2004 steht ganz im Zeichen der Space Opera und dürfte daher dem ein oder anderen, der sich hier im Forum tummelt, sehr zusagen.
Der erste Abschnitt des Jahrbuchs heisst dann auch SCHWERPUNKT: DIE NEUE SPACE OPERA.
Aus dem Inhalt:
Gold aus der Gosse
Der lange Marsch der Space Opera zur Kunst (David G. Hartwell)
Von der Erde zum Mond - in hundertundeinem Jahr
Wie die SF den Weltraum eroberte und wieder verlor (John Clute)
Perry Rhodan - Der Erbe der Space Opera
Über das Motiv des singenden Cowboys und einige damit verwandte Aspekte in der größten dt. Weltraumserie (Helmut Kasper)
"Die Space Opera schärft den Realitätssinn!"
Peter F. Hamilton kartiert Heimatwelten im Großformat (Usch Kiausch)
Die Geschichte des Shrike
Der Hyperion-Zyklus von Dan Simmons als "gotische" Opera (Wolfgang Neuhaus)
Raumwärts, Genossen!
Politik und SF bei Ken MacLeod (Cartsen Polzin)
Space Opera ohne Space
Die Kultur-Romane von Iain Banks (William H. Hardesty)
Die Leere füllen
Zusammenhänge und Symmetrien in Vernor Vinges Romanen aus dem Zonen-Universum (Erik Simon)
etc.
Der Abschnitt BÜCHER & AUTOREN beschäftigt sich u.a. mit J.G. Ballard, China Miéville und Kir Bulytschow.
Ein 35-seitiges INTERVIEW mit Andreas Eschbach dürfte alle Fragen klären. Ebenfalls im Interview: Perry Rhodan-Chefautor Robert Feldhoff.
Rund 150 Seiten sind im Kapitel SCIENCE der Wissenschaft gewidmet.
Interessant:
Die Technologische Singularität
Das posthumane Zeitalter ist uns näher, als wir denken (Vernor Vinge)
Eine kurze Zukunftsgeschichte der Technologie
Die Wissenschaftsliteratur des Freeman Dyson (Wolfgang Neuhaus)
Das Matrix-Enigma
Die Wirklichkeit als Programm - Anmerkungen zu einer Avantgarde der Computerwissenschaft (Michael K. Iwoleit)
Kosmos im Kopf - Köpfe im Kosmos
Herausragende Wissenschaftsbücher des Jahres 2003 (Rüdiger Vaas)
etc.
In den Rubriken FILM, HÖRSPIEL, COMIC und COMPUTER werden in bekannter Manier Neuerscheinungen des letzten Jahres vorgestellt und kommentiert.
Ebenso im Kapitel Rezensionen.
U.a. besprochen werden:
Kevin J. Anderson - Das Imperium
Iain Banks - Blicke windwärts
Baxter/Hamilton/Mc Auley/McDonald - Uendliche Grenzen
John Clute - Sternentanz
P.K. Dick - Ubik
Andreas Eschbach - Der letzte seiner Art, Exponentialdrift
Neil Gaiman - American Gods
Alastair Reynolds - Chasm City
Erik Simon - Sternenbilder
Barbara Slawig - Flugverbot
A. und K. Steinmüller - Warmzeit
Vernor Vinge - Eine Tiefe am Himmel, Ein Feuer auf der Tiefe
Dan Simmons - Ilium
Hermann Urbaneks aufschlussreicher Marktbericht der dt., amerik. und brit. SF-Szene wurde auch in dieser Ausgabe wieder an das Ende gestellt, büsste zum Glück jedoch nicht weiter an Umfang ein.
Abschließend darf natürlich eine Übersicht über die 2002 bis 2003 verliehenen Preise nicht fehlen.
Soweit der Überblick. Wer nach Lektüre Lust hat seine Meinung zu äußern, ist herzlich eingeladen.
Viel Spass beim Schmökern.
(Georg Christoph Lichtenberg)
#2
Geschrieben 02 April 2004 - 06:30
#3
Geschrieben 02 April 2004 - 11:06
Wie die Welt noch einmal davonkam, aus Stanislaw Lem Kyberiade
- • (Buch) gerade am lesen:Jeff VanderMeer - Autorität
- • (Buch) als nächstes geplant:Jeff VanderMeer - Akzeptanz
-
• (Buch) Neuerwerbung: Ramez Naam - Crux, Joe R. Lansdale - Blutiges Echo
-
• (Film) gerade gesehen: Mission Impossible - Rogue Nation
#4
Geschrieben 02 April 2004 - 17:35
R. C. Doege: Ende der Nacht. Erzählungen (2010)
R. C. Doege: YUME. Träumen in Tokio (2020)
#5
Geschrieben 03 April 2004 - 16:27
(Georg Christoph Lichtenberg)
#6
Geschrieben 20 April 2004 - 14:51
(Georg Christoph Lichtenberg)
#7
Geschrieben 21 April 2004 - 10:24
#8
Geschrieben 21 April 2004 - 23:20
Bei einigen der älteren Jahrbücher waren vielleicht 2-3 der reinen SF-Artikel darunter, die mich wirklich interessierten. Hier sind es bestimmt 3/4. Damit ist dies das erste Heyne-Jahrbuch seit Jahren - eigentlich überhaupt - bei dem ich nicht eine Sekunde überlegen musste ob ich es kaufe.
Auch der hohe Preis von 22€ scheint mir bei den fast 1000 Seiten als angemessen.
Zum Inhalt kann ich noch nicht viel allzuviel Konkretes sagen. Ich habe den Honor Harrington Artikel überflogen, weil ich wissen wollte warum einige bei SF-Fan.de so über diesen Artikel geschimpft haben, konnte aber nichts Nachteiliges entdecken http://www.scifinet....tyle_emoticons/default/wink.png. Der Autor geht eben nicht gerade sanft und ziemlich sarkastisch mit diesem Zyklus um, was einigen Hardcore-Fans sauer aufgestoßen ist, aber mir als Nicht-Fan der Serie völlig egal ist, da ich für Webers klischeebeladenes Weltraum-Abenteuer, das seiner Struktur nach eine simple Übertragung der Seekriegs-Abenteuer Horatio Hornblowers (man beachte die Initialen) samt feudalen Gesellschaftsmodell in den Weltraum ist, eh nichts übrig habe. Da schaue ich mir lieber im Kino Master and Commander an. Das ist spannend und authentisch.
In Michael Iwoleits Essay über J.G.Ballard habe ich mich bis zur Hälfte vertieft, allerdings weiß ich noch nicht ob mich das, was Iwoleit so umfassend kenntnisreich ausbreitet in der Tiefe und Breite tatsächlich interessiert. Wie auch immer, der Artikel zeugt von großer Belesenheit und Hintergrundwissen über Ballard. Allerdings muss ich schon jetzt bekennen, dass mir Ballards Gedankenwelt im Kern wesensfremd ist, auch wenn ich seine Schreibweise wirklich bewundere. Was Ballard wirklich bewegt und was Iwoleit an ihm zu bewundern scheint, entzieht sich letztlich meiner rationalen Weltanschauung. Es ist, als ob Welten dazwischen liegen. Ich befürchte, dass mich Iwoleits Essay im Verständnis von Ballards SF-Werk nicht viel schlauer machen wird. Nun gut, ich will nicht schon unken bevor ich alles gelesen habe und werde mich weiter tapfer bis zum Schluß durch den Essay hindurchkämpfen.
Wie immer sehe ich mir mit Vorliebe den Rezensionsteil an.
Karsten Kruschel rezensiert Vinges Ein Feuer über der Tiefe und Eine Tiefe am Himmel, zwei Romane die ich mir auch schon vorgenommen habe. Allerdings kommt er teilweise zu etwas anderen Schlussfolgerungen wie ich.
Die Rezension zu Simmons Ilium habe ich mir ersteinmal verkniffen, so sehr mich das auch interessiert hat. Zuerst will ich den Roman selbst lesen.
Das wärs fürs erste. Vielleicht später mehr .
Trurl
Wie die Welt noch einmal davonkam, aus Stanislaw Lem Kyberiade
- • (Buch) gerade am lesen:Jeff VanderMeer - Autorität
- • (Buch) als nächstes geplant:Jeff VanderMeer - Akzeptanz
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• (Buch) Neuerwerbung: Ramez Naam - Crux, Joe R. Lansdale - Blutiges Echo
-
• (Film) gerade gesehen: Mission Impossible - Rogue Nation
#9
Geschrieben 22 April 2004 - 07:30
Ich habe überhaupt kein Problem damit, Honor Harrington zu kritisieren. Die letzten 3-4 Bände waren streckenweise unerträglich und hätten massive Kürzungen gut vertragen, Weber wird in seinem Stil immer selbstverliebter und kann sich auch diese endlosen und langweiligen Info-Dumps nicht abgewöhnen. Wenn aber jemand antritt, eine Serie zu kritisieren - und dann in einer renommierten Publikation wie dem SF-Jahr - erwarte ich ein Mindestmaß an inhaltlicher Kompetenz. Die Tatsache, dass Seibold den von Dir zurecht genannten Bezug zur Hornblower-Serie nicht einmal erwähnt, ist nur ein Indiz dafür.Ich habe den Honor Harrington Artikel überflogen, weil ich wissen wollte warum einige bei SF-Fan.de so über diesen Artikel geschimpft haben, konnte aber nichts Nachteiliges entdecken wink.gif. Der Autor geht eben nicht gerade sanft und ziemlich sarkastisch mit diesem Zyklus um, was einigen Hardcore-Fans sauer aufgestoßen ist, aber mir als Nicht-Fan der Serie völlig egal ist, da ich für Webers klischeebeladenes Weltraum-Abenteuer, das seiner Struktur nach eine simple Übertragung der Seekriegs-Abenteuer Horatio Hornblowers (man beachte die Initialen) samt feudalen Gesellschaftsmodell in den Weltraum ist, eh nichts übrig habe.
"Alles, was es wert ist, getan zu werden, ist es auch wert, für Geld getan zu werden."
(13. Erwerbsregel)
"Anyone who doesn't fight for his own self-interest has volunteered to fight for someone else's."
(The Cynic's book of wisdom)
Mein Blog
#10
Geschrieben 10 Mai 2004 - 18:04
E.E.Smith: Die Planetenbasis
www.listening.at
Das Portal für Nischenmusik - mit 14-tägigem Podcast, Blog, Archiv, Netlabel
#11
Geschrieben 18 Mai 2004 - 21:09
#12
Geschrieben 19 Mai 2004 - 09:39
Ich habe einen Großteil der Rezensionen gelesen und fand den Umfang jeweils sehr erfrischend. Ist natürlich schön und gut ganze Pamphlete über einen Roman zu verfassen, aber die Geduld diese Traktate dann zu lesen bringe ich selten auf. Fazit: auch dieser Abschnitt des SF-Jahrs ist äußerst stimmig. Grüße, Holger P.S. Die ILLIUM-Rezi hat mich ein wenig desillusioniert ...Mich persönlich würde besonders interessieren, wie Ihr die Rezensionen fandet, insbesondere im Vergleich zu den Rezis vor ein paar Jahren, die bis zu zehn Seiten lang und oftmals hoch literaturwissenschaftlich waren.
(Georg Christoph Lichtenberg)
#13
Geschrieben 19 Mai 2004 - 19:24
#14
Geschrieben 20 Mai 2004 - 20:52
I have loved the stars too fondly to be fearful of the night.
(Sarah Williams: The Old Astronomer To His Pupil)
#15
Geschrieben 30 Mai 2004 - 09:50
I have loved the stars too fondly to be fearful of the night.
(Sarah Williams: The Old Astronomer To His Pupil)
#16
Geschrieben 30 Mai 2004 - 12:32
Ich wollte auch nur noch einmal anfügend ergänzen, dass ich diesen Artikel mit dem allergrößten Vergnügen, und auch mit Gewinn gelesen habe. Ein echtes Highlight.Hartmut Kasper zieht in „Perry Rhodan - der Erbe der Space Opera“ Vergleiche zwischen der Space und der Horse Opera und begibt sich dafür in die Kinderjahre der „größten Weltraumserie“ und gönnt sich ein paar zweckdienliche Abschweifungen. Auf diesen Seiten wechseln sich Aha-Effekte mit mehr als einem Anlass zum ausgiebigen Schmunzeln ab, was natürlich nicht dem Beitrag liegt, sondern vielmehr an dem, was er aus der Mottenkiste der SF hervorkramt. Eine Eigenheit dieser Mottenkisten ist es bekanntlich, dass sie häufig wahre Schätze enthalten; so auch hier.
- • (Buch) gerade am lesen:"Tales of the Shadowmen 1", J.-M. Lofficier (ed.)
- • (Buch) als nächstes geplant:"Tales of the Shadowmen 2", J.-M. Lofficier (ed.)
-
• (Buch) Neuerwerbung: Sherlock Holmes - Aus den Geheimakten des Weltdetektivs (Sammelband, 1973, mit 15 Heftromanen (1907/1908))
-
• (Film) gerade gesehen: "Das Testament des Dr. Mabuse" (Fritz Lang)
-
• (Film) als nächstes geplant: "Jurassic World: Dominion" (Dinos!!!!!)
-
• (Film) Neuerwerbung: "Judex" (Louis Feuillade)
#17
Geschrieben 18 Juni 2004 - 07:29
http://defms.blogspo...blick-2023.html
#18
Geschrieben 07 Juli 2004 - 07:07
http://defms.blogspo...blick-2023.html
#19
Geschrieben 07 Juli 2004 - 07:22
Im englischen gibt es dafür den schönen Begriff "Omnibus" was einen Sammelband beschreibt der mehrere Bücher enthält - soetwas wie den Gateway Band, richtig. Sullivan P.S. Die Grafiken sind eine liebgewonnene Tradition, die wird man so schnell nicht wieder los.Ach ja, noch eine Frage : Ein Sammelband ist ein Band, der mehrere Romane vereinigt wie der kommende Gateway-Band von Frederik Pohl?
#20
Geschrieben 07 Juli 2004 - 07:31
http://defms.blogspo...blick-2023.html
#21
Geschrieben 07 Juli 2004 - 08:57
(Georg Christoph Lichtenberg)
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