Ach, deine Zuversicht würde ich auch gern haben. Sicherlich haben sich die Chancen von Clinton verbessert aber diese ganze Wahl ist so eine abgedrehte Kabarettaufführung, dass das Ergebnis bestimmt bis zum Schluss offen bleibt.
Das hat wenig mit mir, sondern mehr mit demographischen Fakten zu tun. Die Republikaner haben auf Bundesebene schon längere Zeit ein Problem, wie ja auch Obama eindrücklich gezeigt hat (und auch Bush wäre eigentlich nicht gewählt worden, wenn da nicht ein paar sehr komische Dinge geschehen wären). Sie sprechen ausserhalb ihrer Stammwähler - weisse Unter- und Mittelschicht sowie Evangelikale (wobei die Schnittmenge gross ist) zu wenig Leute an. Sie haben Mühe bei Schwarzen, Hispanics, Frauen sowie generell bei Wählern mit College-Abschluss. An sich war die klare Losung für diese Wahl, dass ein Kandidat her muss, der auch jenseits der Stammwähler wählbar ist. Trump ist aber genau das Gegenteil.
EDIT: Umgekehrt heisst das auch, dass von den traditionellen Republikaner-Wählern letztlich wahrscheinlich nicht allzu viele Clinton wählen werden; obwohl Trump in so ziemlich allem den Idealen eines Evangelikalen widerspricht. Aber es reicht, dass da jemand ist, bei dem die Aussicht besteht, dass er konservative Richter ins Oberste Gericht berufen wird. Alle, die weniger fest mit der Partei verbunden sind, dürften aber kaum Trump wählen.
Bearbeitet von simifilm, 12 Oktober 2016 - 20:15.