simifilm schrieb am 09 Nov 2016 - 16:07:
Was genau findest du daran lustig?
Ich würde mich dem "einfach alles" anschließen. Es war diese ganze Aufführung, diese Riesenshow, die medial in den USA und in Europa veranstaltet wurde. Echt fantastisch. Was für ein unglaublicher Unterhaltungswert. Bin ich damit ein wenig zu makaber - gewiss! Aber, echt jetzt viele stören sich doch gerade, daran das politisch nur noch leere Floskeln ausgetauscht werden, siehe Ender mit dem "heute geht die Welt nicht unter".
Für mich bekommen die USA den Präsidenten den sie verdienen - einen Showmaster. Über Jahre hin weg haben sie Stück für Stück daraufhin gearbeitet, diese ganzen Wahlen und wahrscheinlich auch den Großteil des sichtbaren Politikbetriebs in eine Show zu verwandeln und nun haben sie es erreicht. Ich freue mich, dass sie ihr Ziel erreicht haben.
Ich hatte hier in dem Thread schon mal mit der Idee gespielt, dass Trump dies selbst nur als Show benutzt, aber dann wieder verworfen, weil mir klar wurde, dass er seine Trophäe (vier Jahre Präsident zu sein) nicht aus der Hand geben wird und mir war klar, dass er nicht genug Satire-Fähigkeit besitzt um auf so eine Idee zu kommen.
Trump ist für mich ein Indikator für eine Menge Probleme und Fragen, nicht nur für die USA. Er weiß das nicht. Aber er wird wie eine bunte Testflüssigkeit, eine Menge Stellen offenbaren an denen es aus den verschiedenen System läuft. Er wird es nur sichtbar machen und das in einer für uns Europäer sehr hässlichen Weise. Werde ich das mögen - oh nein. Aber die die es betrifft und viele andere werden darüber reden. So werden wir möglicherweise, durch das Eingehen von Kommunikation herausfinden wie die Plattform aussieht, auf der die Bürger in ihrer jeweilige Demokratie über ihre Probleme in und mit der Politik reden können.
Meine, mit viel zu viel Phantasie gewürzte und auf der Grundlage keinerlei Daten stehende, Hoffnung ist, dass die Bürger in Amerika verstehen, dass sie mit der Wahl von Trump und der bald einsetzenden Ent-Täuschung über seine Politik, alle Optionen ausprobiert haben. Es ist das Ende der Geschichten. Es besteht die Möglichkeit, dass sich so jemand findet der im Sinne des Pathos' der großen Redner der us-amerikanischen Geschichte, es schafft so vielen wie möglich eine neue Geschichte über ihr Land und über die Zukunft ihres Landes zu erzählen. Jemand der vielleicht "leise" und "langsam" ist.
Ich meine damit aber nicht unbedingt einen der vielen Kirchenprediger, sondern schon jemanden für den die Erkenntnisse von der Entstehung des Universums, der Evolution und um den Klimawandel nicht bloße Werbegags der Kommunisten sind.
Ich weiß, dass das nicht passieren wird. Warum? Weil wir sprachlos sind und aus Wut darüber uns nur noch anschreien.
Ender schrieb am 09 Nov 2016 - 17:21:
Das halte ich ja immer für ein ganz merkwürdiges Argument. Untergegangen ist die Welt auch nach keinem Krieg, Weltkrieg, Asteroideneinschlag, Völkermord oder Naturkatastrophe. Was heißt das denn? Schön war das alles schließlich trotzdem nicht, oder?
Auch nach Bush jr. hat sich die Welt weiter gedreht - außer vielleicht für ein paar zehntausend Afghanen und Iraker.
Abzusehen ist aber: für viele Menschen (z.B. die von Trump verachteten Gruppen) wird sich die Situation in den USA, und nicht nur dort, verschlechtern. Themen wie "internationale Zusammenarbeit" oder "Klimaschutz" werden Rückschläge erleiden. Das sind schlechte Aussichten.
Aber ok - die Welt wird nicht untergehen! Das stimmt natürlich.
Ich versuche mich hier mal an einer Deutung. Der Begriff "Welt" bezieht sich wohl nicht auf den Planeten Erde, also nicht auf das physikalische Objekt. Welt meint wohl viel mehr alle Institutionen und die Art und Weise wie diese von und durch Menschen "belebt" werden.
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Da sich hier viele Sorgen machen, möchte ich doch noch ein wenig zur Abmilderung beitragen.
Was werden wohl Trumps ersten Handlungen als Präsident sein?
Hier die Top 4:
1. Er wird eine TV-Show veranstalten und nach einer oder mehreren Praktikantinnen suchen. (Nebenbei werden so vielleicht noch der ein oder andere Ministerposten besetzt.)
2. Er wird das Weiße Haus in Form eines Privat-Public-Partnership an eine seiner speziell dafür gegründeten Immobilienfirmen verkaufen und zurück mieten.
3. Er wird ganz groß TRUMP auf die Air Force One drucken lassen. Falls das nicht geht, wir er sie zumindest umbenennen "Trump Air One".
4. Er wird seine Anwälte anweisen, von jeder Behörde die seinen Namen auf einem Schreiben verwendet, Nutzungsentgelte für die Nutzung seines Namens einzutreiben.
(Wo ist hier eigentlich der Tusch-Smiley?)