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Zukunft der Staaten: National, irrational, katastrophal


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23 Antworten in diesem Thema

#1 Mammut

Mammut

    DerErnstFall Michael Schmidt

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Geschrieben 20 März 2016 - 18:06

Ist Thema einer Kolumne im Spiegel:

 

http://www.spiegel.d...-a-1083231.html


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#2 Uwe Post

Uwe Post

    FutureFictionMagazin'o'naut

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Geschrieben 21 März 2016 - 12:06

Hab ich auch gestern gelesen. Doppelt unterstrichen gehört die Tatsache, dass die Nationalstaaten lediglich "sachlich betrachtet" überholt sind. Menschen verhalten sich aber nicht sachlich. Ich halte es nach wie vor mit der These, dass die Menschheit sich auf der Schwelle zwischen Untergang und Utopie befindet, seit sie von den Bäumen geklettert ist. Wir haben ja demnächst in NOVA einen Themenband "Utopien". Bin mal gespannt, was dabei rauskommt.


Herausgeber Future Fiction Magazine (deutsche Ausgabe) ||| Aktueller Roman: ERRUNGENSCHAFT FREIGESCHALTET ||| uwepost.de ||| deutsche-science-fiction.de

#3 Diboo

Diboo

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Geschrieben 21 März 2016 - 13:01

Nach der Singularität wird ja bekanntlich alles anders.

Aber ob ich das noch erlebe...


"Alles, was es wert ist, getan zu werden, ist es auch wert, fĂĽr Geld getan zu werden."
(13. Erwerbsregel)

"Anyone who doesn't fight for his own self-interest has volunteered to fight for someone else's."
(The Cynic's book of wisdom)

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#4 Ming der Grausame

Ming der Grausame

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Geschrieben 21 März 2016 - 13:01

Der Staat ist nun mal die einzige funktionierende politische Ordnung, die geeignet ist, um das Gemeinwesen in derart großen Umfang zu strukturieren. Alle anderen Formen der Supranationalität sind nämlich allesamt ab einer bestimmten Komplexitätsstufe entweder gescheitert oder waren schlussendlich handlungsunfähig, siehe Völkerbund, Vereinten Nationen, Europäische Union et c. pp. Es existieren einfach keine überstaatliche Institutionen, die wirklich etwas bewirken können. Der Mensch scheint außerstande zu sein mit überstaatlichen Gemeinschaften umzugehen, ohne sie als Apparat, welche die Freiheit des Einzelnen übermäßig einschränken bzw. als Instrument der privilegierten, herrschenden Klasse zur zentralisierten Gewaltausübung aufzufassen. Der Staat ist das größte System der öffentlichen Institutionen zur Regelung der Angelegenheiten eines Gemeinwesens, dass der Menschen scheinbar noch ethnologisch zu akzeptieren bereit ist - und manchmal auch nicht. Dann haben wir noch ein Failed State, was auch nicht wirklich prickelnd ist...

Bearbeitet von Ming der Grausame, 21 März 2016 - 13:10.

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#5 Zeitreisender

Zeitreisender

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Geschrieben 21 März 2016 - 13:23

Die kulturellen und fortschrittlichen Unterschiede sind einfach zu groĂź. Ein weiteres Problem sind altertĂĽmlichen Weltanschauungen wie Religionen, die sehr oft den Fortschritt blockiert haben und das noch weiterhin tun. Besonders die Sprache ist ein groĂźes Hindernis. Auch wenn Englisch als Weltsprache momentan anerkannt ist, werden Menschen trotzdem weiterhin in ihrer ursprĂĽnglichen Muttersprache sprechen wollen. Ich kann mich nie als Araber oder Chinese sehen, so sehr sich das auch die Kommunisten wĂĽnschen.

 

Dass Nationalstaaten noch sehr wohl gut funktionieren, zeigen zwei der intelligentesten Europaländer - Norwegen und die Schweiz. Nicht zu vergessen Kanada oder Australien, aber egal. ;)


Bearbeitet von Zeitreisender, 21 März 2016 - 13:28.


#6 lapismont

lapismont

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Geschrieben 21 März 2016 - 14:00

 Ich kann mich nie als Araber oder Chinese sehen, so sehr sich das auch die Kommunisten wĂĽnschen.

Hey, gab es neues Kommunistisches Manifest, das ich verpasst habe?

;)


Ăśberlicht und Beamen wird von Elfen verhindert.
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#7 yiyippeeyippeeyay

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Geschrieben 21 März 2016 - 14:03

(Noch ein pol. Thread im SFN? Da vergisst evtl. jemand was fĂĽr schlechte Erfahrungen das Board mit sowas hatte in der Vergangenheit. Naja, ich mach ja auch mit... q:p)

 

Ich finde der Artikel steht auf mehreren tönernen Füßen. Einen darf ich mal hervorheben, weil er mich bei vielen Zeitungsartikeln der letzten Jahre nervt. Stellvertretend dafür diese eine Satz:

 

Drastisch haben sich die Prioritäten verschoben.

Das Wort "drastisch" entspricht nicht meinem Alltagserleben. Bei seinem Versuch den Artikel auf neustes Erleben der Gegenwart/Zukunft zu fundieren, wird vom Autor "belegt", dass Menschen (in Deutschland?) wieder wesentlich mehr angstbetont leben. Das ist aber weniger meine Erfahrung, als dass die Medien seit dem Abrutschen ihrer Absatzzahlen wesentlich sensationalistischer berichten. Das hat sich drastisch verändert, und ist ja evtl. auch der Grund warum das "(nur) wir sind das Volk"-Fünftel der BRD den Begriff "Lügenpresse" erfolgreich zum "meme" machen konnte.

 

Denn meine beiden Haupt-Prios sind z.B. nicht die im Text genannten, sondern 2 andere, die dort nebenbei vorkommen: Soziale Sicherung (wenn damit v.a. Chancen zur Selbstverbesserung, & wirtschaftlicher Aufstieg von Individuen gemeint ist), und Datenschutz. Dass unsere Regierung(en) zunehmend auf letzteren pfeifen, wurde letztens wieder durch den "Big Data"-Spruch von Merkel klar. Die ScheiĂź-Xenophobie, die momentan ĂĽberall thematisiert wird (auch in diesem Artikel ĂĽbrigens), ist hoffentlich eine Sache, die vorĂĽbergehend ist...

 

Wenn ich mit Freunden spreche, sind die im Artikel genannten beiden Haupt-Prios auch nicht deren eigene, im Schnitt. Eine kanadische Bekannte, die seit langem dt. Staatsbürgerin ist, meinte kürzlich, so gut wie alle ihre dt. Bekanntschaften seien positiv auf die Flüchtlinge eingestellt, und sähen darin eher eine Bereicherung.

 

Dass es in Europa gerade drunter & drüber geht, ist natürlich unangenehm. Um so mehr schätze ich Gelassenheit beim Umgang damit, auch wenn die wenigsten PolitikerInnen das zzt. drauf haben. Diejenigen - auch unter JournalistInnen - die jetzt am Lautesten schreien, trage ich mir in ein kl. graues Büchlein für spätere Referenz ein.

 

P.S.: Da wir ja theoretisch SF-Fans sind, das Thema Überwindung der Nationalstaaten, zumindest teilweise, wurde in mindestens 2 bekannten neuzeitlichen Werken u.a. ausführlich thematisiert - Stephensons Grenzwelt & Robinsons Mars-Trilogie. In beiden Fällen gelang das einigermaßen ordentlich, wenn auch die jeweilige Welt stark verändernd.


Bearbeitet von yiyippeeyippeeyay, 21 März 2016 - 14:13.

/KB

Yay! SF-Dialog Ende März...
Senator: Und dies ist nun die Epoche der Laser?

Farmer: [..] Die Anzahl der Menschen auf der Erde, die voller Hass/Frustration/Gewalt sind, ist zuletzt furchterregend schnell gewachsen. Dazu kommt die riesige Gefahr, dass das hier in die Hände nur einer Gruppierung oder Nation fällt... (Schulterzucken.) Das hier ist zuviel Macht für eine Person oder Gruppe, in der Hoffnung dass sie vernünftig damit umgehen. Ich durfte nicht warten. Darum hab ich es jetzt in die Welt verstreut und kündige es so breit wie möglich an.

Senator: (erblasst, stockt) Wir werden das nicht ĂĽberleben.

Farmer: Ich hoffe Sie irren sich, Senator! Ich hatte eben nur eine Sache sicher kapiert - dass wir weniger Chancen dazu morgen haben wĂĽrden als heute.

(Leiter eines US-Congress-Kommittees vs. Erfinder des effektivsten Handlasers, den es je gab, grob ĂĽbersetzt aus der 1. KG aus Best of Frank Herbert 1965-1970, im Sphere-Verlag, Sn. 38 & 39, by Herbert sr.)


#8 Mammut

Mammut

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Geschrieben 21 März 2016 - 14:37

Hm, es gibt schon Diskussionen, welche Organisationsgröße die beste ist. Manches regelt man kommunal, manches bundeslandspezifisch (wovon ja manches wieder angezweifelt wird wie bundeseinheitliche Bildungsstandards), manches bundesweit und anderes suprantional. Also das alles national geregelt werden muss, ist mir ein wenig kurz gesprungen. Warum braucht Deutschland eine rein nationale Armee, wo wir doch sowieso im Rahmen der Nato agieren.

 

Zu den Beispielen für funktionierende Länder. Schweiz und Kanada sind mehrsprachig, das spricht gegen die Sprache als alleinig verbindendes Element. Aber beide Länder sind wohlhabend, das scheint mir da eher das entscheidende Argument zu sein. Schwindender Wohlstand führt zur nationalen Rückbesinnung, das ist ja auch in der Schweiz zu erkennen, oder?


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#9 Ming der Grausame

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Geschrieben 21 März 2016 - 14:42

Da wir ja theoretisch SF-Fans sind, das Thema Ăśberwindung der Nationalstaaten, zumindest teilweise

Ich kann nicht erkennen, dass die Science-Fiction wirklich an der Überwindung der Nationalstaaten auch nur ansatzweise interessiert ist. Das Terranische Imperium ist z.B. nämlich schlussendlich nichts anderes als die Vervollkommnung des Nationalstaatsprinzips. Und da ich zufälligerweise unlängst Die linke Hand der Dunkelheit von Ursula K. Le Guin gelesen habe, kann ich sogar ein Werk aufführen, wo die Überwindung der Nationalstaaten eben just nicht das Thema ist. Die Ökumene ist zwar ein Weltenkollektiv, aber nicht darauf aus Nationalstaaten obsolet zu machen. Und dieses Werk wäre auch ein Beispiel, dass Religion eben doch kein Hindernis ist zur gesellschaftlichen Fortentwicklung, sondern gerade ein Treibsatz der sozialen Evolution - was man auch historisch belegen kann.
„Weisen Sie Mittelmäßigkeit wie eine Seuche zurück, verbannen Sie sie aus ihrem Leben.“

Buck Rogers

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#10 yiyippeeyippeeyay

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Geschrieben 21 März 2016 - 14:46

Falls etwas missverstanden wurde: Ich hab nicht behauptet "die SF" würde das häufig thematisieren. Ich dachte nur, ich bringe mal 2 gelungene SF-lit. Szenarien ins Spiel, die sich mit dem Thema befassen. (Was selten der Fall ist, zumindest inkl. einem Minimum von Detail wie das dann in der jeweiligen Zukunft funktioniert.)


Bearbeitet von yiyippeeyippeeyay, 21 März 2016 - 14:49.

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#11 Ming der Grausame

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Geschrieben 21 März 2016 - 14:49

Warum braucht Deutschland eine rein nationale Armee, wo wir doch sowieso im Rahmen der Nato agieren.

Weil Deutschland wie jeder anderer Staat Partikularinteressen hat? Und Partikularinteressen, die nicht im Zweifelsfall auch militärisch durchgesetzt werden können, sind keine Partikularinteressen, sondern pure politische Wunschvorstellungen?
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#12 Mammut

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Geschrieben 21 März 2016 - 14:52

Den Einwurf verstehe ich nicht so richtig. Wo haben wir das denn gemacht, auĂźer im Rahmen der supranationalen Organisationen wie der Nato oder UN?


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#13 Ming der Grausame

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Geschrieben 21 März 2016 - 14:54

Ich hab nicht behauptet "die SF" würde das häufig thematisieren.

Das habe ich schon verstanden. Aber fĂĽr mich klang irgendwie durch, dass die Science-Fiction, wie auch immer, an der Ăśberwindung der Nationalstaaten interessiert sei. Und diese Meinung bin ich eben nicht. Imperien sind keine Form der Ăśberwindung der Nationalstaaten, sie sind lediglich deren Vervollkommnung, da nunmehr alles nur noch ein Nationalstaat ist.  

Wo haben wir das denn gemacht, auĂźer im Rahmen der supranationalen Organisationen wie der Nato oder UN?

GeiĂźelbefreiung? Eigene StaatsbĂĽrger aus einer Gefahrenzone evakuieren? Gut, Letzteres hat Deutschland noch nie gemacht, sondern musste Mangelns eigener Ressourcen, auf die Hilfe unserer VerbĂĽndeten, wie zuletzt den Belgiern, zurĂĽckgreifen.

Bearbeitet von Ming der Grausame, 21 März 2016 - 14:58.

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#14 Zeitreisender

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Geschrieben 21 März 2016 - 15:19

Schweiz und Kanada sind mehrsprachig, das spricht gegen die Sprache als alleinig verbindendes Element.

 

Diese Staaten sind aber verhältnismäßig klein und überschaubar. Dort funktioniert es offenbar. Da könnte man noch mit der Ethnie argumentieren. Alle Sprachen, die in der Schweiz und Kanada als Amtsprachen gelten, kommen aus dem mitteleuropäischen Raum. Aber das auf weltweite Maßstäbe anzusetzen klappt nicht. Kein Mensch kann alle Sprachen dieser Erde lernen und anwenden.

Und die englische Sprache als Weltsprache dient auch jegendlich für die Wirtschaft (dazu gehört auch der Tourismus). Oder unterhältst Du Dich in Englisch mit Deiner Familie?

 

Und dieses Werk wäre auch ein Beispiel, dass Religion eben doch kein Hindernis ist zur gesellschaftlichen Fortentwicklung, sondern gerade ein Treibsatz der sozialen Evolution - was man auch historisch belegen kann.

 

Und die wären?



#15 Ming der Grausame

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Geschrieben 21 März 2016 - 16:36

Die Renaissance wäre ohne die Förderung durch das Papsttum undenkbar gewesen. Die Renaissance war nämlich durch und durch katholisch, und sie blieb es selbst dort, wo sie heidnische Themen ins Blickfeld rückte. Aber die Renaissance wäre ohne den Einfluss des Islam bzw. der Reconquista ebenso nicht denkbar gewesen...

Bearbeitet von Ming der Grausame, 21 März 2016 - 16:38.

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#16 Zeitreisender

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Geschrieben 21 März 2016 - 17:27

Die Renaissance wäre ohne die Förderung durch das Papsttum undenkbar gewesen. Die Renaissance war nämlich durch und durch katholisch, und sie blieb es selbst dort, wo sie heidnische Themen ins Blickfeld rückte. Aber die Renaissance wäre ohne den Einfluss des Islam bzw. der Reconquista ebenso nicht denkbar gewesen...

 

Ja, klar. Nachdem das Christentum, insbesodere die Kirche, alle Errungenschaften und Entwicklungen im Mittelalter verboten hat. Es stand ja alles in dieser dicken Fantasy-Anthologie. Kennst Du noch Galilei, Kopernikus oder Giordano Bruno? Im Altertum war Europa wesentlich fortschrittlicher und was hätte alles noch werden können, wären die Römer nicht so offen für "Kulturbereicher" gewesen.



#17 Ming der Grausame

Ming der Grausame

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Geschrieben 21 März 2016 - 17:54

Es war die Kirche, die die klassischen Schriften, soweit sie noch existierten, über das gar nicht so dunkle Zeitalter des Mittelalters gerettet haben. Die Christen hatten kein Interesse am Untergang des Römischen Reiches. Daran waren einzig und alleine die Germanen, Hunnen und Perser schuld. Also fasse dir an der eigenen Nase und gestehe dir ein, dass nicht das Christentum es war, das dafür verantwortlich war, dass alte Errungenschaften und Entwicklungen im Mittelalter verlorengingen. Zumindest für Westrom waren die Westgoten und Franken schuld - also gemeinhin unsere barbarische Vorfahren.

Bearbeitet von Ming der Grausame, 21 März 2016 - 17:55.

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#18 simifilm

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Geschrieben 22 März 2016 - 13:44

Die kulturellen und fortschrittlichen Unterschiede sind einfach zu groĂź. Ein weiteres Problem sind altertĂĽmlichen Weltanschauungen wie Religionen, die sehr oft den Fortschritt blockiert haben und das noch weiterhin tun. Besonders die Sprache ist ein groĂźes Hindernis. Auch wenn Englisch als Weltsprache momentan anerkannt ist, werden Menschen trotzdem weiterhin in ihrer ursprĂĽnglichen Muttersprache sprechen wollen. Ich kann mich nie als Araber oder Chinese sehen, so sehr sich das auch die Kommunisten wĂĽnschen.

Sprache dĂĽrfte kaum das Hauptproblem sein. Du scheinst da der Sapir-Whorf-These zu folgen, dass Sprache die Realität strukturiert. Das tut sie zwar wohl bis zu einem gewissen Grad, aber längst nicht so ausgeprägt wie einst postuliert. Die Sapir-Whorf-These gilt in ihrer starken Version längst als widerlegt.  

Dass Nationalstaaten noch sehr wohl gut funktionieren, zeigen zwei der intelligentesten Europaländer - Norwegen und die Schweiz. Nicht zu vergessen Kanada oder Australien, aber egal. ;)

So sehr es gewisse rechte Schweizer Politiker auch leugnen - auch die Schweiz ist in zahlreiche supranationale Gebilde eingebunden und kann nicht völlig autonom agieren. Die Gegenüberstellung von supranationalen Organisationen wie der EU und dem traditionellen Nationalstaat halte ich ohnehin für falsch. Weder kann ein Staat heute ohne Einbindung in unzählige internationale Gremien und Verbünde funktionieren, noch ist auf absehbare Zeit ein Verschwinden der Nationalstaaten zu erwarten. Die Frage ist wohl eher, welche Frage auf welcher Ebene entschieden wird.

 

Obwohl es der EU heute nicht besonders gut geht - ich frage mich immer, was sich die Leute unter einem "Auseinanderbrechen der EU" vorstellen. Egal, was passiert, es werden nicht plötzlich ĂĽberall wieder Zölle erhoben, Visumpflicht oder nationale Standards fĂĽr GĂĽter eingefĂĽhrt werden. 


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#19 Uwe Post

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Geschrieben 22 März 2016 - 13:59

 

 

[color=rgb(40,40,40);font-family:helvetica, arial, sans-serif;]ich frage mich immer, was sich die Leute unter einem "Auseinanderbrechen der EU" vorstellen[/color]

Ein virtuelles Schreckensszenario, dessen Erwähnung mehr Ad Impressions bewirkt als eine sachliche, realistische Betrachtung  :happy:

 

Aber im Ernst: Nationalstaaten oder andere Bevölkerungsgruppen als Identifikationsflächen sind offensichtlich ein menschliches Grundbedürfnis. Ein "Länderspiel" Erde gegen Mars ist bis auf weiteres uninteressanter als Deutschland gegen San Marino.


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#20 simifilm

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Geschrieben 22 März 2016 - 15:45

Aber im Ernst: Nationalstaaten oder andere Bevölkerungsgruppen als Identifikationsflächen sind offensichtlich ein menschliches Grundbedürfnis. Ein "Länderspiel" Erde gegen Mars ist bis auf weiteres uninteressanter als Deutschland gegen San Marino.

Ob ein solches "Weltenspiel" so uninteressant wäre, weiß ich nicht †¦ Das mit dem "menschlichen Grundbedürfnis" ist letztlich nur eine Phrase. Historisch ist der Nationalstaat eine relativ junge Sache. Und die Definition des Nationalstaates ist ebenfalls alles andere als stabil. Was macht den Nationalstaat aus? Sprache, Religion, Währung, Grenzkontrollen - für alles gibt es prominente Gegenbeispiele.

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#21 simifilm

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Geschrieben 22 März 2016 - 15:50

Ich frage mich gerade, wie viele Länder es gibt, deren Grenzen sich während der letzten 150 Jahren nicht verändert haben. Ich schätze mal, dass es sich um eine Minderheit handelt.

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#22 Mammut

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Geschrieben 22 März 2016 - 15:55

Hm, das FuĂźballspiel kann man auch als anderes Beispiel hervorheben.

Die Attraktivität der Champions League ist gestiegen (in Bezug auf das Interesse einer europäischen Gesellschaft). Heute fiebern die Leute doch nicht nur mit, wenn Bayern gegen Juve spielt, sondern sitzen auch bei Barca gegen Manchester United vor dem Fernseher, ergözen sich am Classico Real gegen Barca und interessieren sich andererseits in der Bundesliga mehr fĂĽr das Derby Schalke gegen Dortmund, als wenn der Tabellenerste Bayern gegen den Tabellenzweiten (Okay, schon was länger her ist) Wolfsburg spielt.

 

Und ob der Nationalstaat jetzt Bayern oder Deutschland heißt, ist eher historisch gewachsen als das es eine unveränderliche Größe ist, siehe doch die Diskusionen in Spanien und Großbritannien oder stellenweise in Italien.


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#23 Nina

Nina

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Geschrieben 22 März 2016 - 18:16

Diese Staaten sind aber verhältnismäßig klein und überschaubar. Dort funktioniert es offenbar. Da könnte man noch mit der Ethnie argumentieren. Alle Sprachen, die in der Schweiz und Kanada als Amtsprachen gelten, kommen aus dem mitteleuropäischen Raum. Aber das auf weltweite Maßstäbe anzusetzen klappt nicht. Kein Mensch kann alle Sprachen dieser Erde lernen und anwenden.

Und die englische Sprache als Weltsprache dient auch jegendlich für die Wirtschaft (dazu gehört auch der Tourismus). Oder unterhältst Du Dich in Englisch mit Deiner Familie?

 

 

Und die wären?

 

Also Kanada ist das zweitgrößte Land der Welt. Was also klein und überschaubar???

Es spricht aber bei Weitem nicht jeder gebürtige Kanadier sowohl Englisch als auch Französisch. Ich habe gefragt, als ich dort war. Es wird halt alles zweisprachig angeschrieben. Weiters wurde mir erklärt, warum die Bank von Quebéc nach Toronto übersiedelt ist: Der Grund ist, dass Englisch als Schulsprache dort nach politischer Neuausrichtung eliminiert wurde. Es wird nur noch als Fremdsprache unterrichtet und die Führungskräfte, die aus allen Teilen Kanadas kamen, wollten das nicht für ihre Kinder. Für uns wäre das unvorstellbar, wir haben zwar nur eine Amtssprache, aber es spricht nichts gegen fremdsprachige Schulen, sofern sie die hiesigen Ausbildungsstandards erfüllen. Gerade englische Schulen sind ganz normal in diversen größeren Städten.

 

Ăśbrigens ist es mit Kanada schon so eine Sache: Die Menschen sind wahnsinnig höflich, politisch korrekt und auch offen fĂĽr andere EinflĂĽsse. Essen beim Pakistani und Shoppen beim Chinesen, verschiedene Religionen, viele Einwanderer - die nehmen alles locker und entspannt. Jetzt kommt aber das Aber: Sie suchen sich ihre Zuwanderer eben aus. Es ist nicht leicht, legal in Kanada einzuwandern. Und wenn man sich die geographische Lage ansieht, ist es auch reichlich schwer, illegal nach Kanada zu kommen. Das kleine StĂĽck von der TĂĽrkei auf eine griechische Insel, das geht vergleichsweise leicht und es gäbe auch sicherlich fast oder auch gar keine Tote, wenn die Schlepper nicht so skrupellos wären, die ohnehin nicht gut ausgerĂĽsteten Boote heillos zu ĂĽberladen, dass teils keine Schwimmwesten da sind oder aber minderwertige Qualität verkauft wird - bis hin zu solchen, die mit Zeitungsschnipseln gefĂĽllt sind. 

 

Und jetzt haben sich die Kanadier groĂź feiern lassen, weil sie ein paar Flugzeuge voller FlĂĽchtlinge aufgenommen haben. Aber: Die waren handverlesen. Keine, aber auch absolut keine alleinstehende Männer. (Inzwischen diskutieren sie, ob sie ein paar homosexuelle Männer aufnehmen sollen, weil die halt so schlimm verfolgt werden.) Nur Frauen, Kinder und ganze Familien. Und natĂĽrlich nur Syrer, keine Leute, die keine Papiere hatten und wo höchst fraglich war, woher die denn sind. Und der Rest auch noch handverlesen. Also vorzugsweise a la: Vater Arzt, Mutter Lehrerin, 1-3 Kinder. Punkt. - Tja, ich denke die absolute Mehrheit in Europa hat mit der Art von FlĂĽchtlingen auch kein Problem, ganz im Gegenteil gibt es da viele, die auch auf eigene Kosten noch helfen wollen. 

 

Es ist im Grunde genommen so, dass die Toleranz gegenüber anderen Nationalitäten und das Verbundenheitsgefühl bei normalen Menschen dann eben aufhört, wenn das Gegenüber sich nicht benimmt und die eigenen Werte (wie beispielsweise die Gleichstellung der Frau, die sich dann natürlich auch weitgehend sicher im öffentlichen Raum bewegen können muss) gefährdet sind. Und man kann daher Kanada nicht als Beispiel nehmen, weil sie da im Grunde genommen recht diskriminierend sind, was die Aufnahme von Ausländern betrifft. Und ja, natürlich kann man es nicht im Einzelfall voraussagen, wer Probleme machen wird, was eben ungerecht gegenüber dem einzelnen Mensch ist. Aber prozentuell für gewisse Gruppierungen kann man es schon absehen. (Was es dem Einzelnen gegenüber nicht gerechter macht.) Was hierzulande auch viele verunsichert, ist, dass ein Strafverfahren keinen Einfluss darauf zu haben scheint, wie ein Asylverfahren ausgeht. (Und auch, dass Staaten wie Marokko, wo es ja keinen Asylgrund gibt, ihre Leute einfach nicht mehr zurücknehmen.)

 

Leider ist es halt dann so, dass sich Wut immer bei den falschen entlädt. Schwache sind immer und ĂĽberall, egal, welche Ansicht jemand zu welcher Frage vertritt, immer die ersten Opfer. 

 

Dass die Nationalstaaten in der EU wieder getrennte Wege in der Frage gehen, ist ja eigentlich, weil geltendes Recht bislang nicht angewandt wurde. Es war nie gedacht, dass Menschen von auĂźerhalb der EU sich sobald sie - teils ohne Papiere - EU-Boden betreten haben, dann Reisefreiheit haben. Und das bisher geltende Asylrecht war eben auch nie fĂĽr so viele Menschen gedacht - und natĂĽrlich spielt unsere schleppende BĂĽrokratie auch eine entscheidende Rolle.

 

 

 

[color=rgb(40,40,40);font-family:helvetica, arial, sans-serif;]Ich frage mich gerade, wie viele Länder es gibt, deren Grenzen sich während der letzten 150 Jahren nicht verändert haben. Ich schätze mal, dass es sich um eine Minderheit handelt. [/color]

Die Mutter meines inzwischen lange Ex hat sich auch gegen die zweisprachigen Ortsschilder in Österreich ereifert, die ab einer gewissen Anzahl von einer Minderheit angehörigen Personen aufgestellt werden. Ich habe ihr dann erklärt, dass das geltendes Recht ist, wenn man das nicht mehr will, kann man sich für eine Änderung einsetzen, aber einfach abmontieren ist einfach eine Straftat. Man kann nicht alles einfach so machen, weil man es nicht einsieht. Weil es eben verboten ist. Und dass nein, die Slowenen in Kärnten können eben nicht "heimgehen", weil die seit Generationen da daheim sind und sich einfach die Grenzen verschoben haben. Die dachte echt, das wären zugewanderte Leute, wegen denen das veranstaltet wird!



#24 MoiN

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Geschrieben 03 August 2016 - 08:19

Zukunft der USA in Gefahr?  Welt am Abgrund?

 

So oder ähnlich könnte man die gegenwärtige Stimmungslage in weiten Teile der USA umschreiben. Und nicht nur dort macht man sich Sorgen um die zukünfigen politischen Implikationen, die mit Donald Trump als Präsident der Vereinigten Staaten vor der Tür stehen könnten.

 

Viel wurde in den letzten Monaten darĂĽber geschrieben, und kein Tag vergeht, an dem nicht eine neue Welle von EntrĂĽstung durchs Netz geht. Sachlichkeit bleibt da in der Regel auf der Strecke.

 

Folgender Artikel aus "Die Zeit" versucht eine mehr nĂĽchterne Bewertung des Phänomens  Donald Trump.

 

Donald Trump - Die Notbremse  von Heike Buchter, New York.

 

"Es sind nicht nur weiĂźe Arbeiter, die Donald Trump mit seinen Versprechungen anlockt. Auch die Mittelschicht ist frustriert von einem Land, das seine Mitte verloren hat."

 

QUELLE: Die Zeit (vom 3.8.2016)

 

 

Eines aber ist sicher. Wie auch immer die Wahlen ausgehen mögen, "Donald Trump ist ein Warnschuss".

 

Zitat:

 

"Donald Trump ist ein Warnschuss", schreibt Clintons ehemaliger Arbeitsminister Robert Reich. Selbst wenn er im Herbst verlieren würde, sei es gefährlich, ihn als "Anomalie" abzutun."


Bearbeitet von MoiN, 03 August 2016 - 08:25.

πάντα ῥεῖ

 

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