Ja, hat mir auch gut gefallen. Ich weiß aber nicht, ob ich einen Weltkriegsroman mit Hexen lesen möchte, dazu hab ich persönlich schon zu viel "Weltkriegszeug" in Sachbuchform gelesen, da müsste schon sprachlich auch noch was hinzukommen, um mich zu reizen. Wertung: 8/10, wobei eine gutwillige 8.Blood, Ash, Braids, Genevieve Valentine Weibliche sowjetische Fliegerstaffel im zweiten Weltkrieg wird durch Hexen verstärkt. Ungewöhnliches und interessantes Thema, aufgrund der Kürze des Textes mehr eine Vignette denn eine Geschichte. Fand ich sehr anregend, die Geschichte hätte gerne länger gehen dürfen. Wenn Frau Valentine daraus mal einen Roman machen sollte, mal gucken!
Auch nicht übel, aber du hast recht, in Langform würde ich das nicht lesen wollen. Auch hier wieder ein Tesla, die scheinen sich ja in die Popkultur einzuschleichen. Wertung 7/10.Hungry Daughters of Starving Mothers, Alyssa Wong Der ganz normale Alltag telepathisch begabter Wechselbalg-Energievampire, wenn sie auf Serienkiller treffen. Man muss ja nicht immer total fair sein. An der Geschichte gibt es eigentlich nicht viel auszusetzen. Ich mag nur einfach diese Art von Dark Fantasy nicht sonderlich gerne, dafür bin ich nicht Zielgruppe. Die Geschichte hat ihre Momente, in Romanform würde ich sowas aber nicht lesen wollen.
Ja, Valente ist sprachlich der Hammer. Ich habe schon ordentlich an "Palimpsest" gekaut und war etwas überfordert, aber vielleicht sind das genau die Romane, die man 10 Jahre später endlich voll genießen kann. Könnte mit der Story hier auch so sein. Das Ende war mir zwar etwas zu abrupt, aber gut, ich wüsste auch nicht, wie man es besser hätte enden lassen können ohne in eine Red Wedding Szene zu verfallen. Wertung 9/10The Lily and the Horn, Catherynne Valente Trotz der Kurzform High bzw. epische Fantasy um Schlachten, die von Giftmischerinnen und Heilerinnen gewonnen werden. Inzwischen habe ich eine richtige Hassliebe-Beziehung zu dem Stil von Catherynne Valente: Einerseits auf höchstem Niveau, sprachlich zum niederknien schön und die Atmosphäre ist schneidend dick, anderseits liest sich das schon furchtbar anstrengend und schwer zugänglich. Ich habe letztes Jahr mal Frau Valente in Romanform genossen, da gilt das umso mehr. Der ästhetische Genießer in mir ist berückt, der bequemliche Leseranteil in mir (also der "Dirk-Teil") stöhnt. Ergo: Ich musste mich etwas durchbeißen. Und hätte trotzdem glatt Bock, die Geschichte gleich nochmal zu lesen. Oder noch ein drittes Mal. Und weiß: Wenn ich im Jahr mehrere Best Of-Anthos schaffe, lasse ich in der Regel die Geschichten aus, die ich schon kenne. Sollte ich dieses Jahr zu dem Band von Paula Guran kommen (Dark Fantasy & Horror), in welchem die Geschichte auch drin sein soll, werde ich sie sicherlich noch mal lesen.