Die Quadratur des Kreises[color=rgb(40,40,40);font-family:helvetica, arial, sans-serif;] von Gheorghe Sasarman[/color]
Mehrere unterschiedliche Städte werden in unterschiedlicher Form beschrieben. Teil etwas schnell und oberflächlich. Aber durchaus kreativ. Kreativer und durchdachter als das meiste andere in diesem Band. Mit Bezug zur Gegenwart (Entfremdung von realen Freunden in der vertikalen Stadt). Sprachlich etwas altmodisch, aber gekonnt. Formal alles andere als eine normale Story, und deshalb schwer im Vergleich zu beurteilen. Das große Ganze, das gebe ich gern zu, habe ich vermutlich mal wieder nicht begriffen. Auch den Titel nicht. Daher: Nicht ganz mein Fall, fürchte ich. Jede einzelne "Stadt" hätte als eigene Story funktioniert. Mit... Handlung. So aber... nicht uninteressant, aber nicht mein Ding.
@lapismont: Ist dies tatsächlich eine "Gaststory"? Sie ist nicht als solche gekennzeichnet, von "Übersetzung" ist auch nirgendwo die Rede, und der Autor lebt laut Kurzbio in Deutschland.
Mein Gesamturteil zu den Storys fällt nicht sehr positiv aus. Keine hat mich umgehauen, viele hatten deutliche Schwächen. An eurem Feedback konnte ich sehen, dass auch meine nicht so funktioniert hat, wie ich es mir vorgestellt habe: Eine Mischung aus Alternativwelt, persönlichem Schicksal der Hauptfigur und der unerwarteten Auflösung, aber offenbar fehlte etwas. Vielleicht der Humor. Man muss dazu wissen, dass ich die Story vor über zwei Jahren geschrieben habe, in einer Phase, in der ich versucht habe, mich von meinem Image als SF-Satiriker zu lösen. Inzwischen weiß ich anhand mehrerer Beispiele, dass das nicht funktioniert, und kehre seit diesem Jahr reumütig zu witzigeren Geschichten zurück.
Wenn ich mir unsere bisherigen Kritiken so ansehe, dann hatte fast jede Story einen relativ offensichtlichen Makel. Natürlich arbeiten wir Autoren meist im stillen Kämmerlein. Gerne mal betriebsblind. Wir übersehen manchmal Dinge. Wir zeigen die Story keinen Kollegen, die uns auf den Makel hinweisen. Auch die Herausgeber haben das nicht getan, oder sie haben den jeweiligen Makel nicht als solchen empfunden. Ich weiß es nicht.
Damals, zu seligen Zeiten von kurzgeschichten.de, haben wir (Hebben, Peinecke, Brake, meine Wenigkeit... um nur ein paar zu nennen) so lange auf einer Story rumgehackt, bis sie nicht mehr verbessert werden konnte. Teilweise haben wir schon während der Entstehung über Inhalte diskutiert, manchen Fehler früh vermieden. Ich glaube, das hat einiges gebracht. Geschieht das nicht mehr? Glauben wir, dass wir so gut geworden sind, dass wir keinen guten Rat nötig haben? Wir sind doch nicht perfekt, oder? Ich lade jeden ein, mit mir persönlich über Ideen für Geschichten privat zu diskutieren. Ich habe auch z.B. meine nächste Exodus-Story vorab Uwe Hermann vorgelegt. Warum sollten wir die Synergie nicht nutzen?
Wir (deutsche SF-Autoren) können es besser. Davon bin ich überzeugt.