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Gardner Dozois (ed.) - The Year†™s Best Science Fiction: Thirty-Third Annual Collection


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63 Antworten in diesem Thema

#31 Armin

Armin

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Geschrieben 22 August 2016 - 08:15

Nancy Kress: Machine Learning (Future Visions: Original Science Fiction Inspired by Microsoft)

Eine meiner Lieblingsautorinnen mit einer (wie eigentlich immer) lesenswerten Geschichte.  Wissenschaftler Ethan stürzt sich in die Arbeit an einer künstlichen Intelligenz, nachdem sein Kind gestorben ist und seine Frau sich von ihm scheiden ließ.  Wie schreibt Dozois in seiner Einleitung: „Here she [Nancy Kress] suggests that while we†™re learning from machines, the machines may also be learning from uns †¦“

 

Sicher nicht spektakulär, aber schön geschrieben und gut zu lesen.



#32 yiyippeeyippeeyay

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Geschrieben 22 August 2016 - 11:20

Die habe ich auch schon durch. Das Unspektakuläre war leider meine maßgebende Erinnerung - so viel Potenzial, und dann ging es nur um das emotionale Innenleben des Protagonisten. Gerade dieses Thema - K.I. & seine Tücken - hätte m.E. einen "zweiten Teil" vertragen können. Das Lese-Erlebnis von Absatz zu Absatz war sehr gut.

 

Zzt. lese ich an der längeren Geschichte von K.K. Rusch.


Bearbeitet von yiyippeeyippeeyay, 22 August 2016 - 15:17.

/KB

Yay! KI-generiertes SF-Zitat Ende November...
"In the sprawling city forums of the galaxy, where chaos reigns and time flows differently, true power is found not in dominance, but in moderation. The wise use their influence to temper ambition with reason, and chaos with order."

(auf Bing.de generierter Monolog von der Copilot-S/W - die ich hiermit NICHT bewerbe! - nach Aufforderung nach einem "s.f. quote" mit einem bestimmten Wort darin; ich ersetzte nur das 4. Wort mit "city forums")


#33 Armin

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Geschrieben 22 August 2016 - 15:13

Die habe ich auch schon durch. Das Unspektakuläre war leider meine maßegebende Erinnerung - so viel Potenzial, und dann ging es nur um das emotionale Innenleben des Protagonisten. Gerade dieses Thema - K.I. & seine Tücken - hätte m.E. einen "zweiten Teil" vertragen können. Das Lese-Erlebnis von Absatz zu Absatz war sehr gut.

 

 

 

Ein ganz ähnliches Problem hatten Oliver und ich kürzlich im Strahan-2016-Thread bei der Einschätzung einer Geschichte von Catherynne M. Valente. Da ging es mir so, dass mich ihr Stil durchaus beeindruckt hat, ich mit der Geschichte aber wenig anfangen konnte und im Endergebnis nicht zufrieden war.

Nancy Kress dagegen verzeihe ich (fast) alles.

 

 

Zzt. lese ich an der längeren Geschichte von K.K. Rusch.

 

 

Spannender Krimi auf dem Mond, möchte ich heute auch noch beenden.



#34 Oliver

Oliver

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Geschrieben 22 August 2016 - 16:13

Zwischenruf: Ich lese bei Euch interessiert mit, brauche aber sicher noch 1-2 Wochen, bis ich beim Dozois ankomme. Ich lese immer so viel parallel, da kann ich neben dem Clarke nicht auch noch den Dozois starten. Ihr zieht mir schon ganz schön (stöhn) davon..


  • (Buch) gerade am lesen:"Tales of the Shadowmen 1", J.-M. Lofficier (ed.)
  • (Buch) als nächstes geplant:"Tales of the Shadowmen 2", J.-M. Lofficier (ed.)
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#35 Pogopuschel

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Geschrieben 22 August 2016 - 16:29

Zwischenruf: Ich lese bei Euch interessiert mit, brauche aber sicher noch 1-2 Wochen, bis ich beim Dozois ankomme.

 

Ich auch. Die Anthologien allerdings nicht. Momentan fehlt mir völlig die Lust aufs Genre. Habe immer wieder mal so Phasen, in denen ich ein wenig genremüde bin und mich ganz anderen Sachen widme.



#36 yiyippeeyippeeyay

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Geschrieben 22 August 2016 - 16:50

Ich bin gerade mal bei der 3. Geschichte, keine Sorge. Lese den Brocken nicht von Anfang bis Ende, sondern die AutorInnen, die ich mag, zuerst, und dann die Titel, die ich interessant finde, und dann evtl. noch den Rest. Und natürlich was ihr so empfehlt...

 

P.S. @Pogo: Vielleicht ist es ja weniger, was du konsumierst, sondern wieviel pro Woche? :qdevil:


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#37 Armin

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Geschrieben 22 August 2016 - 18:58

Leute, der Thread läuft nicht davon. Und wenn irgendwann in zwei oder drei Monaten noch Kommentare kommen, ist das auch recht. Alles ganz entspannt.



#38 Armin

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Geschrieben 23 August 2016 - 07:25

Kristine Kathryn Rusch: Inhuman Garbage (Asimov†™s Science Fiction)

Gardner Dozois erwähnt in seiner Einleitung zwar die „Retrieval Artist“-Serie der Autorin, vergisst aber zu erwähnen, dass auch die vorliegende Erzählung darin angesiedelt ist - das verrät die Online-Version bei Asimov†™s (Link siehe unten). Online steht die „Novella“, weil sie für den „Asimov†™s Reader Award“ nominiert ist.

 

„Inhuman Garbage“ ist ein Krimi, der auf dem Mond spielt und sich um den Mord an einer jungen Frau dreht.

 

Viel interessanter als den eigentlichen Kriminalfall fand ich die Personen der Geschichte, die wirklich sehr lebendig daherkommen. Das macht die Lektüre recht vergnüglich, ohne dass die Geschichte nun etwas absolut Besonderes wäre - trotzdem, wie gesagt, gern gelesen.

 

Die Geschichte als pdf-Datei: http://www.asimovs.c...man_Garbage.pdf



#39 Armin

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Geschrieben 01 September 2016 - 07:56

(ich musste eine kleine Pause einlegen, jetzt geht's nach und nach in den diversen Zirkeln weiter ...)

 

Paul McAuley: Planet of Fear (Old Venus)

Der kalte Krieg wird auf die Venus transportiert. Keine schlechte Geschichte, die aber nicht an das ebenfalls aus „Old Venus“ stammende „Ruins“ von Eleanor Arnason (siehe weiter oben), die ja eine ganz ähnliche Ausgangslage wählt, heranreicht. Trotzdem: unterhaltsam.



#40 Oliver

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Geschrieben 01 September 2016 - 08:32

(ich musste eine kleine Pause einlegen, jetzt geht's nach und nach in den diversen Zirkeln weiter ...)

Bist doch trotzdem sau-fix. Ich bin übrigens seit heute mit dem Clarke durch (letzte Texte folgen noch) und steige dann ab Morgen hier mit ein!


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#41 Armin

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Geschrieben 01 September 2016 - 14:42

und steige dann ab Morgen hier mit ein!

 

Wehe du überholst mich noch ...



#42 Oliver

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Geschrieben 02 September 2016 - 16:38

So! Heute Morgen angefangen, jetzt werde ich diesen Thread hier mal aufmischen!

Die Einleitung von Gardner Dozois hatte ich bereits am Erscheinungstag gelesen. Die ist für mich im SF-Jahreskreis immer ein Hochamt, mit der beste, spannendste und interessanteste Text zur SF-Szene, der mir in 365 Tagen in die Finger kommt. Voller Informationen und Inspirationen. 

 

Ian McDonald: The Falls: A Luna Story (Meeting Infinity)

(..)

In der Story geht es um Nuur, deren Tochter Shahina der ersten Generation der auf dem Mond geborenen Kinder angehört und sich immer mehr von der Mutter entfremdet. Parallel  führt Nuur als Psychotherapeutin Gespräche mit der künstlichen Intelligenz eines Satelliten, der auf dem Weg zum Saturn ist.

 

Wie gesagt: ein eher ruhiger Auftakt, fast schon melancholisch, aber sehr schön erzählt. Das macht sehr viel Lust auf McDonalds Mond-Romane.

Du klingst sehr angetan, aber nicht total hin und weg. Ich war das heute. Mir wurde fast schwindelig, so toll ist die Geschichte geschrieben, fand ich. Ich habe mehrere Passagen zigfach gelesen. Auch inhaltlich fand ich die beiden Story-Aufhänger, die Du ja beschrieben hast, ausgesprochen gelungen und toll umgesetzt. Ich muss jetzt mal etwas Luft holen und wieder auf den Boden runterkommen, sonst erkläre ich das noch zu meinem Story-Favoriten des Jahres 2015.  Was mich beruhigt und erfreut: Zwei Venus-Geschichten von McDonald konnten mich nicht umhauen, seinen Luna-Roman habe ich nicht zu Ende geschafft. ich hatte schon Angst, dass er (bzw. seine Texte) und ich uns auseinanderleben.Scheint nicht der Fall zu sein angesichts meiner Begeisterung für diesen Text hier. Vielleicht muss ich (anlässlich von Band II) mal dem "Luna"-Roman eine neue Chance geben. Und endlich mal seine YA-Trilogie lesen. So was (Steampunkluftschiffe, etc.) mag ich ja grundsätzlich, habe darauf aber in Romanlänge häufig keine Lust. 


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#43 yiyippeeyippeeyay

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Geschrieben 02 September 2016 - 17:00

Kristine Kathryn Rusch: Inhuman Garbage (Asimov†™s Science Fiction)

[..] die „Retrieval Artist“-Serie der Autorin [..]

 

Viel interessanter als den eigentlichen Kriminalfall fand ich die Personen der Geschichte, die wirklich sehr lebendig daherkommen. Das macht die Lektüre recht vergnüglich, ohne dass die Geschichte nun etwas absolut Besonderes wäre - trotzdem, wie gesagt, gern gelesen.

Bin auch seit heute fertig! (Endlich! - Sorry, ihr Hasen in punkto Schnell-Lesen, aber ich bin hier der, wohl einzige (:P), Igel.)

 

Ich muss zugeben, ich bin ein wenig enttäuscht - die KG wirkt ein wenig wie ein Teaser für diese von Dozois genannte Serie (s. Zitat, 2. Zeile). Sie fängt wie ein Std.-"Procedural" an, aber dann wird die Detektivin DeRicci einfach vergessen, und der Geschichtenrest auf einige andere Köpfe verteilt, von denen ich den Herrn mit dem möglicherweise südafrikanischen Namen (Koos) am interessantesten fand. Die KG hat eine Menge Potenzial, aber es wird nur hier und da etwas angeschnitten, und dann in den Lücken zwischen den Szenen verdeckt verpackt. Irgendwie Schade!

 

Die Schreibe fand ich Ok, wenn auch diese "coolen" Zusammenfass-Gedanken d. jeweiligen ProtagonistIn am Ende eines Abschnitts m.E. nach einer Weile nerven - zu plakativ, zu sehr "tell". Auch das wirkt wie Werbung - kommt mich in den dicken Büchern besuchen, da gibt's mehr vom Gleichen.

 

Durchaus effektiv alles, aber nicht was ich von einer guten KG erwarte. Sorry. Vielleicht sehe ich mir ihre Romane nochmal in Zukunft an, aber weitere KGen von ihr lass ich erstmal eine Weile aus.


/KB

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#44 Armin

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Geschrieben 07 September 2016 - 07:49

Ned Beauman: It Takes More Than Muscles to Frown (Twelve Tomorrows)

Eigentlich ist das gar nicht uninteressant: Der Erzähler arbeitet für eine mexikanische Ölgesellschaft, lässt aber gleichzeitig einem kriminellen Kartell wichtige Informationen zukommen. Die standardmäßigen Lügendetektor-Überprüfungen besteht er dank einer Gesichtsprothese - die wird allerdings vom Kartell kontrolliert.

 

Wie gesagt: eigentlich interessant, aber so recht ist die Story nicht an mich rangekommen; das liegt möglicherweise am Erzählstil, den ich als etwas distanziert empfunden habe.

 

Joe Pitkin: The Daughters of John Demetrius (Analog Science Fiction and Fact)

„Godlike Abilities“ bescheinigt Gardner Dozois der Hauptfigur der folgenden Geschichte. Und tatsächlich ist Joe Pitkins John Demetrius eine Art Übermensch, der den Menschen hilft, obwohl er offensichtlich von anderen Übermenschen gejagt/gesucht wird.

 

Keine schlechte Geschichte, aber auch nicht das ganz große Leseerlebnis. Einiges bleibt hier im Unklaren, warum das so ist, erklärt der Autor hier: https://thesubwaytes...john-demetrius/

 

 

Und noch mal zu Ian McDonald:

 

Du klingst sehr angetan, aber nicht total hin und weg. 

 

Nein, "total hin und weg" war ich tatsächlich nicht - das wäre ich vielleicht gewesen, wenn mir das Setting schon etwas vertrauter gewesen wäre. Mal den Luna-Roman lesen und dann vielleicht noch mal die Story ... Aber ich war mit ihr wirklich sehr zufrieden, das ist doch auch schon mal was.



#45 Armin

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Geschrieben 13 September 2016 - 07:05

John Barnes: Silence Like Diamonds (Light Reading)

Ursprünglich erschienen in „Light Reading“, einem Magazin, das sich Neuigkeiten aus der Kommunikations-Industrie widmet. Es geht dann auch um eine Sicherheitsberaterin in Software-Sachen, Yi Ingrid Palacek, genannt Yip, die unter anderem für ihre Schwester Yazzy arbeitet. Man merkt der Story meines Erachtens an, dass sie gezielt für ein Nicht-SF-, sondern Mainstream-Publikum geschrieben worden ist. Es wird viel (vor allem auch Überflüssiges) erklärt, das hemmt den Lesefluss. Zweiter Kritikpunkt: Die Figuren sind zwar sehr lebendig gezeichnet (Daumen hoch dafür), die Handlung will mir aber ziemlich konfus erscheinen - dass die künstliche Intelligenz am Ende dann mit einer lahmen Entschuldigung davonkommt, ist zudem ziemlich albern.

 

Die Story online (in zehn Teilen): http://www.lightread...s/d/d-id/717130



#46 Oliver

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Geschrieben 13 September 2016 - 15:40

Ich habe ja bisher nur die erste Geschichte besprochen, inzwischen aber einen Riesensatz nach vorne gemacht und bin schon fast in der Mitte des riesigen Bandes (fast 700 Druckseiten). Das liegt bei mir weniger an vielen Nachtschichten, sondern weil schlicht und einfach die Überschneidungen zwischen den Strahan und Clarke-Anthologien mannigfaltig sind. Ich schreibe jetzt also nix mehr zu und verweise auf die Parallelthreads:

  • Aliette de Bodard: Three Cups of Grief, By Starlight (Clarkesworld)
  • Ann Leckie: Another Word for World (Future Visions: Original Science Fiction Inspired by Microsoft)
  • Rich Larson: Meshed (Clarkesworld)
  • Gwyneth Jones: Emergence (Meeting Infinity)
  • Carter Scholz: Gypsy (Gypsy)
  • Carrie Vaughn: Bannerless (The End Has Come: The Apocalypse Triptych, Volume 3)
  • Sean McMullen: The Audience (Analog Science Fiction and Fact)
  • Sam J. Miller: Calved (Asimov†™s Science Fiction)
  • Ian McDonald: Botanica Veneris: Thirteen Papercuts by Ida Countess Rathangan (Old Venus)

 

Weiter. Etwas kürzere Besprechungen, weil sich schon wieder viel angesammelt hat:

 

Ruins, Eleanor Arnason

Weiteres Venus-Abenteuer aus "Old Venus" zwischen Sowjets und der CIA. Ganz nett, kann ich nicht viel zu sagen.

 

The Astrakhan, the Homberg and the Red Red Coat, Chaz Brenchley

Irgendwas mit einer mutierenden Alien-Form in einem viktorianisch besiedelten Mars. Also etwas Steampunk auf dem Mars. Hatte was, hätte aber durchaus noch dicker auftragen können, finde ich. Bereut habe ich die Lektüre aber nicht!

 

The Muses of Shuyedan-18, Indrapramit Das

Lesbisches Weltraum-Entdeckerpaar wird beim Liebesakt von Aliens verewigt. Die Story schielt auf LGBTQ-Bonuspunkte (ich klinge schon wieder wie ein Puppy..) und ist nett zu lesen, wie Armin aber schon sagte, haut einen nicht gerade um. Warum ist die in dem Band? Quotenerfüllung?

 

Rates of Change, James S.A. Corey (d.i. Daniel Abraham & Ty Franck)

Sehr durchschnittliche Biopunk-Geschichte. Warum ist die in dem Band?

 

Consolation, John Kessel
Ah, endlich mal wieder eine vernünftige Geschichte! Sehr fesselnde Quasi-Agenten/Terroristengeschichte über eine von Kananda eingenommene USA, Klimawandel etc. Sehr gut und drängend geschrieben mit tollen Mini-Beschreibungen und Dialogen, hat mir sehr gefallen. 


Bearbeitet von Oliver, 13 September 2016 - 15:42.

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#47 Armin

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Geschrieben 14 September 2016 - 08:12

 einen Riesensatz nach vorne gemacht

 

... du überholst mich doch noch ...

 

 

Ruins, Eleanor Arnason

Weiteres Venus-Abenteuer aus "Old Venus" zwischen Sowjets und der CIA. Ganz nett, kann ich nicht viel zu sagen.

 

 

Ich kann's nur wiederholen: Die hat mich richtig begeistert, die werde ich demnächst auch in Old Venus noch mal lesen, denke ich.


Bearbeitet von Armin, 14 September 2016 - 08:13.


#48 Armin

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Geschrieben 15 September 2016 - 07:17

Nick Harkaway: Billy Tumult (Stories for Chip: A Tribute to Samuel R. Delany)

Nette Idee: Ein Gehirnchirurg reist ins Bewusstsein seines Patienten und wird dort zum Cowboy in einem Western. Auf die Frage, ob Harkaway eine bestimmte Geschichte von Delany im Sinn hatte, der er hier Tribut zollt, weiß ich leider keine Antwort, gerne gelesen habe ich seinen „Billy Tumult“ aber trotzdem.

 

Seanan McGuire: Hello, Hello (Future Visions)

Ich zitiere meinen Kommentar aus dem Clarke-Thread:

 

Schön geschriebene Geschichte über moderne Kommunikationsformen:  Tasha, die Schwester der Ich-Erzählerin, ist taub; ein neues System übersetzt ihre Gesten in Worte, sodass sie per Videoanrufen mit ihren Verwandten kommunizieren kann - doch plötzlich mischt sich noch jemand in die Unterhaltung ein, eine fremde Frau, die nicht mehr als „Hello, hello“ sagt.

 

Wie gesagt: schön geschrieben; die Pointe lässt sich zwar erahnen, das tut der guten Story aber keinen Abbruch.

 

Und weil†™s nichts kostet nochmals der Hinweis auf die Anthologie „Future Visions“, die von Microsoft als E-Book verschenkt wird; hier: http://news.microsof.../futurevisions/

 

Geoff Ryman: Capitalism in the 22nd Century or A.I.R. (Stories for Chip: A Tribute to Samuel R. Delany)

Ich wiederhole der Einfachheit halber meinen Kommentar aus dem Lesezirkel zu Jonathan Strahans „The Best Science Fiction and Fantasy of the Year, Volume Ten† in leicht überarbeiteter Form:

 

Eigentlich ganz nette Geschichte um brasilianische Zwillinge, die aus einer von künstlichen Intelligenzen und Chinesen beherrschten Welt, in der sich der Großteil des Lebens Matrix-mäßig abspielt, ausbrechen wollen. „Ganz nett“ heißt: angenehm zu lesen, ohne deshalb aber zu überragen; nichts für Bestenlisten oder Ähnliches.



#49 Oliver

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Geschrieben 16 September 2016 - 16:18

Die Shoemaker (sehr schön) und die Bacigalupi-Story (selbstreferenzieller Mist) habe ich schon in den anderen Antho-Treads besprochen.

 

The Children of Gal, Allen M. Steele

Wenn man mich zur Lektüre demotivieren, dagegen aufbringen und ärgern will, muss man das nur so machen wie Dozois hier und mir erzählen, dass das die letzte einer ganzen Reihe von Novellen ist, die mit einander zusammen hängen, obwohl man jede (jaja, das sagt Ihr immer!!) auch einzeln lesen kann - ich habe latürnich keine davon gelesen. Und so kam es, wie es kommen musste: Nach wenigen Seiten verlor ich das Interesse an der Geschichte um eine Kolonisten-Zivilisation, da ich auf Aufdeckungen und Enthüllungen keinen Wert lege, wenn ich die Storys davor nicht kenne. Nicht zu Ende gelesen. Kommt irgendwann mal als zusammen hängendes Buch. Brauche ich das? Vermutlich nicht.

 

Trapping the Pleistecene, James Sarafin

Seltsame Zeitreise-Geschichte: Held soll vor 10.000 Jahren ausgestorbene, KFZ-große Biber erjagen und Gewebeproben eines solchen Exemplars in die Gegenwart mitbringen. Ferner muss er dabei noch einen Kumpel retten und überlegt, ob er seine vor zehn Jahren tödlich verunfallte Tochter ebenfalls noch retten kann. Die Genese dieser seltsamen Jäger-Geschichte erklärt Dozois am Anfang dadurch, dass der Autor wohl selbst begeisterter Jäger und Fallensteller ist. Habe ich ganz gerne gelesen, ist durchaus anregend geschrieben, enthält bis auf das Jäger-Thema aber auch viele gewöhnliche Zeitreiselemente.


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#50 Armin

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Geschrieben 21 September 2016 - 07:06

Rich Larson: Ice (Clarkesworld)

Sedgewick, 16 Jahre alt, ist mit seinen Eltern neu auf einen fremden Planeten mit einer recht lebensfeindlichen Umwelt gezogen. Sein Bruder Fletcher ist zwar zwei Jahre jünger, hat ihm aber durch diverse genetische Modifizierungen, die denen der Einheimischen entsprechen, einiges voraus. Sedgewicks Problem: Er ist anders, weil er völlig normal ist. Das macht es ihm auf dieser Welt nicht einfach, anerkannt zu werden, was seinem Bruder viel leichter fällt.

 

Schöne Geschichte, weniger der Handlung wegen, die nicht so spektakulär ist, sondern wegen der beiden interessanten, sehr lebendigen Hauptfiguren, deren Verhältnis zueinander jederzeit plausibel bleibt und sich schlüssig entwickelt.

 

Die Story online (auch als Audio-Version): http://clarkesworldm...m/larson_10_15/

 

Benjamin Rosenbaum: The First Gate of Logic (Stories for Chip: A Tribute to Samuel R. Delany)

Gerade mal zehn Seiten, aber dennoch ziemlich schwere Kost - Delany-inspiriert, da kann das schon mal passieren. Gardner Dozois schreibt in seiner Einleitung dann auch von einer „very strange coming-of-age-story, set in an even stranger world“.

 

Soweit ich das verstanden habe, geht es um Fift, die gerade fünf Jahre alt geworden ist und jetzt an der sogenannten „Long Conversation“ teilnehmen darf. Ihre neun (!) Eltern beratschlagen darüber, ein weiteres Kind zu bekommen, was wohl für Fift ganz gut sein soll.

 

Ja. Strange. Mehr fällt mir dazu jetzt auch nicht ein.



#51 Armin

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Geschrieben 26 September 2016 - 07:14

Michael F. Flynn: In Panic Town, on the Backward Moon (Mission: Tomorrow)

Recht nette Detektiv-Geschichte, die auf Phobos und dem Mars spielt. Allerdings mit unbefriedigendem Ende.

 

Hier gibt†™s ein Interview mit dem Autor zur Geschichte:

http://www.sfsignal....david-d-levine/

Er verrät, dass sie in seinem „Firestar“-Universum angesiedelt ist (ich habe die betreffenden Romane nicht gelesen). Das hätte Meister Dozois ruhig auch erwähnen können.



#52 Oliver

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Geschrieben 26 September 2016 - 14:33

Nancy Kress: Machine Learning (Future Visions: Original Science Fiction Inspired by Microsoft)

Eine meiner Lieblingsautorinnen mit einer (wie eigentlich immer) lesenswerten Geschichte.  Wissenschaftler Ethan stürzt sich in die Arbeit an einer künstlichen Intelligenz, nachdem sein Kind gestorben ist und seine Frau sich von ihm scheiden ließ.  Wie schreibt Dozois in seiner Einleitung: „Here she [Nancy Kress] suggests that while we†™re learning from machines, the machines may also be learning from uns †¦“

 

Sicher nicht spektakulär, aber schön geschrieben und gut zu lesen.

Kommt so hin, hat mich jetzt aber auch nicht wirklich umgehauen.  Ich habe meine Lesegeschwindigkeit mal wieder reduziert, was aber vor allem daran liegt, dass der neue Roman "Crosstalk" von Connie Willis mich sehr fesselt und ständig zum weiterlesen zwingt. Ich bin aber auch ein ganz klein wenig demotiviert, weil mir der Dozois noch nicht so richtig viele Highlights geschenkt hat. 


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#53 Armin

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Geschrieben 27 September 2016 - 07:24

Ich bin aber auch ein ganz klein wenig demotiviert, weil mir der Dozois noch nicht so richtig viele Highlights geschenkt hat. 

 

Gefühlt sind es mehr Highlights als bei Strahan, würde ich sagen (und vergleichbar viele wie bei Clarke). Wenn ich durch bin, prüfe ich mal nach, ob ich mir das nur durch die Dozois-Fan-Brille einbilde ...



#54 Armin

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Geschrieben 28 September 2016 - 07:38

Kelly Robson: The Three Resurrections of Jessica Churchill (Clarkesworld)

Ein Höhepunkt der Sammlung, klasse Geschichte, nominiert für den Theodore A. Sturgeon Memorial Award. Dabei lässt das pathetische Zitat am Anfang eigentlich das Schlimmste erahnen - aber weit gefehlt. Statt Kitsch entfaltet sich eine höchst unterhaltsame Geschichte, die vor einem ernsten Hintergrund mit einem Augenzwinkern erzählt wird.

 

Es geht um die titelgebende Jessica Churchill, deren Körper von einem außerirdischen Organismus infiziert wird, der gern die Weltherrschaft an sich reißen würde (man kann sich das ungefähr so ähnlich wie in Greg Bears „Musik des Blutes“ vorstellen)

 

Eine beispielgebende schöne Stelle:

„What the fuck are you? Aliens?†, fragt Jessica.

Und die Aliens: „Yes.“

Klasse, oder?

 

Nicht ganz sicher bin ich mir, ob die Verknüpfung mit dem 11. September 2001 hätte sein müssen - das soll dem Geschehen wohl mehr Tiefe und Jessicas Entscheidung die Motivation verleihen; für mich hätte die Story allerdings auch ohne diesen Bezug funktioniert. Trotzdem, wie gesagt: ein Höhepunkt des Buchs.

 

Nick Wolven: No Placeholder for You, My Love (Asimov†™s Science Fiction)

Virtual-Reality-Geschichte; eigentlich schön geschrieben, aber inhaltlich leider nicht restlos überzeugend.

 

Die Story ist zwar ursprünglich bei Asimov†™s erschienen, inzwischen gibt es sie aber auch als „Nachdruck“ online bei Clarkesworld: http://clarkesworldm..._09_16_reprint/

 

Kelly Link: The Game of Smash and Recovery (Strange Horizons)

Ich wiederhole meinen Eintrag aus dem Jonathan-Strahan-Band-10-Zirkel:

 

Eine Geschichte, die wenig erklärt und vieles im Unklaren lässt, zum Interpretieren und Spekulieren einlädt. Ob man dann immer auf dem richtigen Interpretationspfad landet, ist die andere Frage †¦

 

Die Kinder Anat und Oscar warten auf einem fremden Planeten auf die Rückkehr ihrer schon länger abwesenden Eltern. Roboter („handmaids“ genannt) kümmern sich um sie, allerdings gibt es auch Aliens („vampires“). Die beiden vertreibenden sich die Zeit mit dem titelgebenden Spiel, einer Art Versteckspiel.

 

Auch dank der Sprache (die Story wird aus der Sicht der Kinder erzählt) eine interessante Geschichte.

 

Die Story online (inklusive Podcast):

http://strangehorizo...ecovery-f.shtml



#55 Oliver

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Geschrieben 07 Oktober 2016 - 09:35

Kristine Kathryn Rusch: Inhuman Garbage (Asimov†™s Science Fiction)

Gardner Dozois erwähnt in seiner Einleitung zwar die „Retrieval Artist“-Serie der Autorin, vergisst aber zu erwähnen, dass auch die vorliegende Erzählung darin angesiedelt ist - das verrät die Online-Version bei Asimov†™s (Link siehe unten). Online steht die „Novella“, weil sie für den „Asimov†™s Reader Award“ nominiert ist.

 

„Inhuman Garbage“ ist ein Krimi, der auf dem Mond spielt und sich um den Mord an einer jungen Frau dreht.

 

Viel interessanter als den eigentlichen Kriminalfall fand ich die Personen der Geschichte, die wirklich sehr lebendig daherkommen. Das macht die Lektüre recht vergnüglich, ohne dass die Geschichte nun etwas absolut Besonderes wäre - trotzdem, wie gesagt, gern gelesen.

Exakt! Genau so ging es mir auch. Die Story reißt inhaltlich sicherlich nicht viel, ein Krimi mit dem SF-Standardtopos über den Lebenswert von Klonen, sie ist aber ausgesprochen gut erzählt, die Figuren sind sehr lebendig, das reichte mir vollkommen um gerne und interessiert zu schmökern. Hat Frau Rush prima gemacht. Best of the Year? Weiß ich nicht, aber auf jeden Fall empfehlenswert, die Lektüre bereut sicherlich niemand.


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#56 Oliver

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Geschrieben 07 Oktober 2016 - 10:28

Sorry, habe mal zwei Antworten fabriziert, bin etwas in Eile.

 

Paul McAuley: Planet of Fear (Old Venus)

Der kalte Krieg wird auf die Venus transportiert. Keine schlechte Geschichte, die aber nicht an das ebenfalls aus „Old Venus“ stammende „Ruins“ von Eleanor Arnason (siehe weiter oben), die ja eine ganz ähnliche Ausgangslage wählt, heranreicht. Trotzdem: unterhaltsam.

Die hat mir wohl etwas besser sogar noch gefallen als Dir, ich fand die stilistisch ganz ausgezeichnet. Schon der Eröffnungssatz! Habe mir seinen Roman "Something Coming Through" mal auf die Wunschliste gepackt. Echt, fand ich sehr gut geschrieben, wenn auch, wie Du zurecht sinngemäß sagst, die Kalte Kriegs-Thematik jetzt nicht soo aphrodisierend wirkt. 


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#57 Armin

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Geschrieben 08 Oktober 2016 - 15:32

Madeline Ashby: A Stopped Clock (War Stories from the Future)

Geschichte über eine Cyber-Attacke auf die komplett vernetzte Gesellschaft in einem zukünftigen Korea. Erzählt mit besonderem Blick auf eine älteres Ehepaar, das sich auf der Straße als Reisverkäufer durchschlägt.

 

Nicht spektakulär, aber recht eindrücklich geschrieben; gern gelesen.

 

Die Anthologie „War Stories from the Future“ gibt†™s hier zum kostenlosen Download:

http://www.atlanticc...from-the-future

Die Story von Madeline Ashby wurde mittlerweile auch bei Clarkesworld „nachgedruckt“:

http://clarkesworldm..._08_16_reprint/ (inklusive Audio-Version)

 

 

Exakt! Genau so ging es mir auch.

 

Auch schön, wenn wir hier mal einer Meinung sind ...



#58 Armin

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Geschrieben 09 Oktober 2016 - 09:04

Aliette de Bodard: The Citadel of Weeping Pearls (Asimov†™s Science Fiction)

Und noch eine Geschichte aus Aliette de Bodards Xuya-Universum, wie schon das weiter vorne im Buch zu findende „Three Cups of Grief, By Starlight“ (mein Kommentar dazu hier), dieses Mal eine Novelle mit satten vierundsechzig Seiten.

 

Inhaltlich geht es, wie wohl immer in den Xuya-Geschichten, vor allem um komplizierte Familiengeflechte. Die Kaiserin des Dai-Viet-Imperiums schickt ihrer Tochter, die vor dreißig Jahren verschwunden ist, ein Suchteam hinterher. Das Problem: Das rebellische Töchterlein hat das titelgebende Schiff, die Citadel of Weaping Pearls“, gleich mitgenommen, und das hat die modernsten Waffen und Technologien an Bord, sodass man sich allseits vor seinem Wiederauftauchen fürchtet.

 

Auch wenn vordergründig gar nicht so viel passiert, ist das eine gute Geschichte, wieder nicht ganz einfach zu lesen, aber lohnenswert. Ein guter Abschluss für die Anthologie.

 

Noch mal der Hinweis auf den Überblick übers Xuya-Universum: http://aliettedeboda...iverse-of-xuya/

 

Ein Fazit zum Buch ziehe ich voraussichtlich, wenn ich auch mit der dritten Best-of-Anthologie des Jahres, Neil Clarkes „The Best Science Fiction of the Year - Volume 1“, durch bin.


Bearbeitet von Armin, 09 Oktober 2016 - 09:04.


#59 Oliver

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Geschrieben 18 Oktober 2016 - 08:37

Ned Beauman: It Takes More Than Muscles to Frown (Twelve Tomorrows)

Eigentlich ist das gar nicht uninteressant: Der Erzähler arbeitet für eine mexikanische Ölgesellschaft, lässt aber gleichzeitig einem kriminellen Kartell wichtige Informationen zukommen. Die standardmäßigen Lügendetektor-Überprüfungen besteht er dank einer Gesichtsprothese - die wird allerdings vom Kartell kontrolliert.

 

Wie gesagt: eigentlich interessant, aber so recht ist die Story nicht an mich rangekommen; das liegt möglicherweise am Erzählstil, den ich als etwas distanziert empfunden habe.

 

Joe Pitkin: The Daughters of John Demetrius (Analog Science Fiction and Fact)

„Godlike Abilities“ bescheinigt Gardner Dozois der Hauptfigur der folgenden Geschichte. Und tatsächlich ist Joe Pitkins John Demetrius eine Art Übermensch, der den Menschen hilft, obwohl er offensichtlich von anderen Übermenschen gejagt/gesucht wird.

 

Keine schlechte Geschichte, aber auch nicht das ganz große Leseerlebnis. Einiges bleibt hier im Unklaren, warum das so ist, erklärt der Autor hier: https://thesubwaytes...john-demetrius/

 

Die beiden Storys hatte ich die letzten Tage am Wickel und ich habe beide eigentlich ganz gerne gelesen. Die waren schon gut geschrieben, ohne einen jetzt völlig umzuhauen. Das bringt mich zu einem Punkt, der jetzt hier gut passt: Ich lese Dozois' Bände seit 15-20 Jahren mehr oder auch weniger regelmäßig. Fast jedes Mal, wenn ich mich daran mache, erreiche ich einen Punkt, wo ich denke: Jetzt ist mal gut, es gibt auch ein zu viel des Guten. Ist ja schön, dass Dozois viel Text fürs Geld anbietet, eine etwas unbarmherzigere Hand bei der Auswahl hätte mir aber noch besser gefallen. Irgendwann will ich mal durch sein. Im Ebook ist es die schiere Menge und Zeit, früher, als ich die Print-Ausgabe las, war es aber auch dieses ätzende Gefühl, dass dieser großformatige, schwere, klein gedruckte, fast immer 700-Seiten Wälzer einfach irgendwie nicht enden will. Einfach nicht enden will. Klar lese ich weiter, freue mich aber darauf, dann mal eine andere Antho zu lesen. Jetzt haben wir Mitte Oktober. Anfang April/Mai kommen dann die Jahresbest-Anthos für nächstes Jahr. Mein Plan, ein Jahr mal alle dieser Anthos zu lesen wird somit mit großer Wahrscheinlichkeit mal wieder scheitern, denn wenn dann die Bände für 2016/17 kommen, will ich nicht ewig noch in den Jahren 2015/16 rumhängen, sonst habe ich fix einen Rückstau, den man nie aufholen kann..


Bearbeitet von Oliver, 18 Oktober 2016 - 08:41.

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#60 Armin

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Geschrieben 19 Oktober 2016 - 07:24

Ich lese Dozois' Bände seit 15-20 Jahren mehr oder auch weniger regelmäßig. Fast jedes Mal, wenn ich mich daran mache, erreiche ich einen Punkt, wo ich denke: Jetzt ist mal gut, es gibt auch ein zu viel des Guten. Ist ja schön, dass Dozois viel Text fürs Geld anbietet, eine etwas unbarmherzigere Hand bei der Auswahl hätte mir aber noch besser gefallen. Irgendwann will ich mal durch sein. Im Ebook ist es die schiere Menge und Zeit, früher, als ich die Print-Ausgabe las, war es aber auch dieses ätzende Gefühl, dass dieser großformatige, schwere, klein gedruckte, fast immer 700-Seiten Wälzer einfach irgendwie nicht enden will. Einfach nicht enden will.

 

Deine Argumentation hat absolut etwas für sich, und ich habe mich kürzlich bei einem ganz ähnlichen Gedanken ertappt ... 300 Seiten Best of würden sich sicher viel flotter weglesen lassen - bleibt nur die Frage, ob dann, angesichts der unterschiedlichen Geschmäcker der Herausgeber, auch wirklich die Highlights drin landen würden oder nicht trotzdem auch viel (gehobener) Durchschnitt.

 

Ich bin bei Clarke erst bei 79 Prozent, das heißt, es fehlen mir noch acht Geschichten (von denen ich aber drei schon kenne), deshalb ist es eigentlich zu früh für ein Fazit. Aber trotzdem kann ich mir ja schon mal meine persönlichen Highlights Stand jetzt anschauen. Das wären an der Spitze:

in Dozois und Clarke: Martin L. Shoemaker: Today I Am Paul; Carrie Vaughn: Bannerless

in Dozois: Ian McDonald: The Falls: A Luna Story; Eleanor Arnason: Ruins; Kelly Robson: The Three Resurrections of Jessica Churchill

in Clarke: Hao Jingfang: Folding Beijing; Naomi Kritzer: So Much Cooking

Strahan: Fehlanzeige.

 

Macht acht Top-Geschichten nach meinem Geschmack.

 

Auf dem nächsten Level (also nicht "überragend", aber immer noch "sehr gut") folgen dann aber viel mehr Storys, nämlich:

in Strahan, Dozois und Clarke: Ian McDonald: Botanica Veneris: Thirteen Papercuts by Ida Countess Rathangan; Ann Leckie: Another Word for World

in Strahan und Clarke: Alastair Reynolds: A Murmuration

in Dozois und Clarke: Seanan McGuire: Hello, Hello; Rich Larson: Meshed

in Strahan: Elizabeth Bear: The Heart†™s Filthy Lesson; Vonda N. McIntyre: Little Sisters

in Dozois: Aliette de Bodard: Three Cups of Grief, By Starlight (an dieser Stelle könnten auch die beiden anderen Bodard-Storys stehen, da bin ich sehr unentschlossen, was mir am besten gefallen hat); Nancy Kress: Machine Learning;Rich Larson: Ice

in Clarke: Paul McAuley: Wild Honey

Dazu noch Non-SF aus dem Strahan-Buch: Tamsyn Muir: The Deepwater Bride; Caitlin R. Kiernan: Dancy vs. the Pterosaur; Usman T. Mailk: The Pauper Prince and the Eucalyptus Jinn 

 

Alle sehr gerne gelesen, ich möchte eigentlich auf keine verzichten; und es gibt noch ein paar, die ich knapp dahinter einsortieren würde.

 

Vielleicht lohnt sich der Kampf durch die vielen, vielen hundert Seiten also doch.




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