9 Antworten in diesem Thema

[Mammut]

Thomas Michael Disch ist ein amerikanischer SF Autor:

https://de.wikipedia...s_Michael_Disch

 

Bekannt ist z.B. seine Kurzgeschichte 

• Tapferer kleiner Toaster. in: Fenster. Eine Auswahl der besten Erzählungen aus The Magazine of Fantasy and Science Fiction. 61. Folge, hrsg. von Manfred Kluge, 1982, The Brave Little Toaster. 1986.

 

Empfehlenswert ist auch sein Roman 

• Auf Flügeln des Gesangs. Heyne, München 1982, ISBN 3-453-31218-X, On Wings of Song. 1979.

 

Im Gegensatz zum Toaster aber keine Geschichte für ein jugendliches Publikum.

 

Gerade habe ich die Geschichte "Schwerarbeit oder Das Geheimnis des Erfolgs", einer ziemlich deftigen Geschichte über Marketing, Firmenbindung und Image, sehr lesenswert. Die Geschichte ist im Buch "Atomic Avenue" (Heyne SF4704) erschienen.

 

Habt ihr noch ein paar Empfehlungen, was man lesen sollte?

[simifilm]

Ich have von Disch Camp Concentration gelesen, was ein ziemlich irres Buch ist. Ich würde es nicht 100% als gelungen bezeichnen, aber definitiv lesenswert.

 

Man merkt dem Buch an, dass bei Disch Einfluss mit rein spielen, die nicht unbedingt typisch SF sind. Da hat es Thomas-Mann-Zitate, Einflüsse von Lyrik und Beat-Literatur und offensichtlich ein Faible für Opern.

Bearbeitet von simifilm, 12 Oktober 2016 - 13:57.

[Armin]

Camp Concentration hätte ich bedenkenlos empfohlen - ist mir in guter Erinnerung.

Außerdem eine Kurzgeschichte, in der eine Rolltreppe eine nicht unwesentliche Rolle spielt. Abwärts? Ich bin mir nicht sicher ...

[derbenutzer]

...

 

Außerdem eine Kurzgeschichte, in der eine Rolltreppe eine nicht unwesentliche Rolle spielt. Abwärts? Ich bin mir nicht sicher ...

Dezente Aussage über Descending, Armin. Eine (meiner Meinung nach) der gelungensten SF-Kurzgeschichten aller Zeiten. Abwärts ist natürlich korrekt. 

[Mammut]

Ich habe mir jetzt erstmal seinen Horrorroman Der Merkur Stab zugelegt, Camp Concentration hebe ich mir dann für das nächste Mal auf.

[Mammut]

Der Merkur Stab

 

Inhalt:

 [color=rgb(18,27,34);font-family:Roboto, Arial, sans-serif;font-size:16px;background-color:rgb(242,242,242);]Minneapolis in den frühen Siebzigern: Billy Michaels, einen Jungen, der schon immer etwas anders war, ereilt in heftigem Schneegestöber eine bizarre Vision. In ihr erscheint der Nikolaus als einer von vielen Gehilfen Merkurs, der Gottheit des Handels und der Arzneikunst. Und da Billy die Vision annimmt und geheimhält, findet er bald auch, zwischen all dem wertlosen Gerümpel auf dem Dachboden, den Zauberstab dieser Gottheit - einen von zwei Schlangenhäuptern umwundenen Merkurstab. Was Billy mit diesem Talisman anstellt, gereicht seiner Mutter, seiner schönen Halbschwester, seinen Schulkameraden und Lehrern nicht immer zur reinen Freude, multipliziert der Merkurstab doch reichlich wahllos Billys gute wie böse Regungen. Aber je älter Billy wird, desto größer scheinen die Verlockungen, sich zum Herrscher über Tod und Leben aufzuschwingen.[/color]

 

 

Ich habe den Roman durch. Er ist sehr lesenswert. Die Geschichte vom jungen bis zum älteren William Michael, garniert mit vielen Sichtweisen (und auch Seitenhieben) auf die Gesellschaft, handelt von einer Person, der die Macht nicht bekommt, wobei nicht klar ist, ob der Mensch seine Anlagen hat, die durch die Möglichkeit hervorbrechen oder ob die Möglichkeit den Charakter korrumpiert. Disch wertet da nicht, sondern schildert eigentlich ein Unglück nach dem anderen, das hat schon fast was tragisch-komisches. Eine Reise in die Abgründe der Menschen und ihrer Verfehlungen.

Bearbeitet von Mammut, 06 November 2016 - 19:37.

[Selma die Sterbliche]

Klingt ausgezeichnet. Wurde soeben geordert.

[Selma die Sterbliche]

So, den "[color=rgb(40,40,40);font-family:helvetica, arial, sans-serif;]Merkur Stab" habe ich jetzt gelesen. Die ersten 2/3 haben mir auch wirklich sehr gut gefallen. Mit dem Auftreten von "Judge" allerdings lässt der Autor meiner Meinung nach die Zügel all zu sehr schießen und fährt damit den Rest des Buches an die Wand. Kann aber auch sein, dass ich die Figur einfach nicht verstanden habe (sie ist eben ein Psychopath, der meuchelt und wütet, die sagen mir in der Regel wenig zu). Verhängnis und Chorea Huntington - das fand ich übertrieben und stieg geistig aus. Ehrlich gesagt, ist meine Richtung eher leiser Horror... Trotzdem danke für die interessante Erfahrung! Die Schlussszene, in der Jung-Henry den Stab aufnimmt, ist allerdings klasse.[/color]

Bearbeitet von Selma die Sterbliche, 28 November 2016 - 18:35.

[Mammut]

Ja, das Ende läuft ein wenig aus dem Ruder. Das habe ich auch so empfunden.