
Ri Tokko, Das Automatenzeitalter
#1
Geschrieben 05 Mai 2004 - 23:28
Limitierte und numerierte Sammleredition
Das Automatenzeitalter von Ri Tokko gehört zu den faszinierendsten Utopien des 20. Jahrhunderts, nicht aus literarischen Gründen, sondern wegen der Fülle der Ideen, der Modernität der Bilder, der Treffsicherheit der Prognosen und der pazifistisch-liberalen Einstellung des Verfassers †” eine Rarität in der deutschen Science Fiction der Vorkriegszeit. Die Lektüre ermöglicht zudem den Einblick in das Denken und Fühlen eines Mitglieds der technischen Intelligenz am Ende der Weimarer Republik. Das Buch durchzieht ein radikaler Pazifismus und Individualismus, gekoppelt mit tiefer Abneigung gegen die Politik. Die Berliner Reichsschrifttumskammer verbot den Roman 1938.
Das Automatenzeitalter ist ein Blick auf das Jahr 2500 und enthält eine Fülle detailliert ausgeführter Voraussagen, so zum Beispiel eine auf Solarenenergie, Energiesparen und Recycling basierende gesellschaftliche Infrastruktur, europaweite Wetterlenkung durch Kohlendioxid-Freisetzungen und künstliche Winde, interkontinentale Hochgeschwindigkeitsschnellbahnen in luftleer gepumpten Tunnels, eine globale Informationsgesellschaft mit individuellen Funk- und Fernsehverbindungen und Zugriff auf einen zentralen Speicher mit Filmen, Bildern, mikroverfilmten Büchern sowie persönlichen »Dateien«, Roboter (Homaten) mit einem künstlichem Gehirn aus elektrochemischen Neuronen, die Erschaffung von Sauriern und anderen urzeitlichen Tieren durch Rückzüchtung und ihre Präsentation in einem unterirdischen »Jurassic Park«, Nanotechnik, Sex mit Robotern, Klonen von Menschen, Hormonpräparate zur Schwangerschaftsverhütung †” fürwahr, ein Werk von beeindruckender Kreativität. Außerordentlich modern wirken die »grünen« Technologien, die allerdings durch traditionelle Methoden ergänzt werden, von der Wetterkontrolle bis zum Ausheben von Baugruben durch Bombenabwurf. Es verblüfft die Vision einer Online-Gesellschaft, wobei Dexheimer ein etwas anderes Paradigma als das heutige benutzt: Im Unterschied zum digital vernetzten Internet ist sein Informationssystem sternförmig und analog, mit Funk- und Fernsehtechnik organisiert.
Der Autor hieß mit bürgerlichem Namen Ludwig Dexheimer und wurde am 6. August 1891 in Nürnberg geboren; von Beruf war er Ingenieur-Chemiker. Seit 1911 lebte er, mit Ausnahme von einem Jahr Tätigkeit in Stettin, in Offenbach am Main, wo er am 7. Oktober 1966 starb. Das Automatenzeitalter blieb sein einziges Buch; es erschien im November 1930, vordatiert auf 1931, im Wiener Amalthea-Verlag. Damals war Dexheimer arbeitslos, ein Opfer der Rationalisierung und der Wirtschaftskrise; in der folgenden Zeit verfasste er gelegentlich Artikel für Zeitungen und Zeitschriften, bis er 1937 in seinen erlernten Beruf zurückkehren konnte.
Die Neuausgabe von Das Automatenzeitalter bei SHAYOL basiert auf dem Originalmanuskript und ist die erste ungekürzte Ausgabe des Romans. Die Kürzungen der Buchausgabe von 1930 sind typographisch hervorgehoben und geben somit einen interessanten Einblick in die Lektoratsarbeit der Vorkriegszeit. Ein Vorwort des Herausgebers Ralf Bülow arbeitet die Besonderheiten des Werkes heraus und stellt es in seinen historischen Zusammenhang.
Der Band erscheint in einer wertvollen und auf 222 Exemplare limitierten & numerierten Sammleredition als goldgeprägtes Leinen-Hardcover mit Lesebändchen und Schutzumschlag.
Bei einer Bestellung bis zum 1. Juni 2004 ist es möglichen, sich eine Nummer zu wünschen bzw. sich einen Wunschtext in das Buch eindrucken zu lassen.
Das Automatenzeitalter eröffnet die UTOPISCH-PHANTASTISCHE BIBLIOTHEK, in der in loser Folge berühmte und berüchtige Werke der Science Fiction und der literarischen Phantastik in kritischen Neuausgaben erscheinen werden.
Weitere Informationen unter www.shayol-verlag.de
#2
Geschrieben 05 Mai 2004 - 23:56
#3
Geschrieben 06 Mai 2004 - 00:15
Das sind die Gründe, warum man gerne Bücher macht http://www.scifinet....tyle_emoticons/default/wink.pngYES! Juppieeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeee!!!!!!!!!! Upps, äh, entschuldigung für diesen kurzen Ausbruch von Heiterkeit.
Jetzt werde ich ja rot Und liefern tun wir notfalls nach Alpha Centaurie. Gruß RonniDieses Buch suchte ich schon letztes Jahr, konnte damals aber kein Exemplar finden. Ich war somit sehr froh, als ich von einer Neuauflage hörte. Und dann kommt es sogar noch in einer längeren Version (basiert auf das Originalmanuskript) heraus. Dies zeigt wieder einmal, dass die Shayol-Leute ihre Arbeit lieben: Sie schätzen ein solches Buch und sie scheuen sich keine Mühe eine schöne Arbeit abzuliefern. Danke Shayol! Danke Ronni! Morgen werde ich bestellen. (Ihr liefert doch auch in die Schweiz, oder?)
#4
Geschrieben 06 Mai 2004 - 05:19


#5
Geschrieben 06 Mai 2004 - 08:34
#6
Geschrieben 06 Mai 2004 - 08:51
in dieser Form (vollständiges Manuskript, typographische Unterscheidung etc.) wird es nur diese 222 Exemplare geben.das klingt super - leider ist es nicht gerade billig
schiebt der verlag eine taschenbuchausgabe nach - oder gibts nur die 222?
Wenn genügend Interesse da ist, wird in gut zwei Jahren eine Paperbackausgabe erscheinen, die allerdings gekürzt, neu lektoriert und "marktkonform" geglättet sein wird.
Hätten wir statt dem Hardcover eine Paperbackausgabe mit dem gleichen Umfang gemacht, wäre es durch die recht hohen Vorkosten des Buches notwendig gewesen, einen Preis von knapp 50 Euro festzulegen. Und da haben wir uns gesagt, können wir auch gleich ein "richtiges" Buch machen.
Wenn ich jetzt mal als Fan, und nicht als Verleger schreibe, muß ich sagen, daß ich das mich Das Automatenzeitalter sehr fasziniert hat und ich es sehr interessant fand, was rausgekürzt wurde. Andererseits muß ich aber auch zugeben, daß es eben ein Manuskript ist, welches noch viele Ecken und Kanten hat, die außerhalb unseres kleinen Kreises auf wenig Verständnis stoßen dürften.
Gruß Ronni
#7
Geschrieben 06 Mai 2004 - 08:59
eigentlich würde sogar eine Graphik gehen, mir ist nur noch keine Weg eingefallen, wie ich das so auf dem Bestellformular unterbringe, daß auch der eher unbedarfte Besteller damit keine Probleme hat.Klingt wirklich interessant, besonders dass man sich einen eigenen Wunschtext hineindrucken lassen kann. http://www.scifinet....tyle_emoticons/default/smile2.gif

Die Originalausgabe von 1930 hatte sogar 902 Seiten, war allerdings etwas kleinformatiger und hatte eine "platzgreifende" Schrift. Gruß RonniMich überrascht die Seitenzahl: 792. Ganz schön dick für die damalige Zeit, oder?
#8
Geschrieben 11 Mai 2004 - 19:18
#9 Gast_Gast_Ulrich_*
Geschrieben 11 Mai 2004 - 19:42
Ganz bestimmt interessant. Ich überlege mir immer noch das Buch zu bestellen. Nur der Preis hat mich bis jetzt daran gehindert. Vielleicht überwinde ich mich noch (falls es dann nicht zu spät ist)Heute im Internet gefunden: Zeit: Donnerstag, den 23. September 2004 um 17 Uhr Ort: Deutsches Technikmuseum, Trebbiner Str. 9, 10963 Berlin im Vortragssaal im 4.Stock Thema: „Das Automatenzeitalter“ - eine technologische Utopie am Ende der Weimarer Republik Vortrag von Dr. Ralf Bülow, Heinz-Nixdorf-Museumsforum Paderborn; Herausgeber der vollständigen Ausgabe des Romanes „Das Automatenzeitalter“ von Ludwig Dexheimer alias Ri Tokko (mit Diskussion) Vielleicht etwas für den Kalender?
#10
Geschrieben 11 Mai 2004 - 20:03
trage ich auch noch ein (wie könnte ich einen Shayol-Termin vergessen http://www.scifinet....tyle_emoticons/default/wink.png )Vielleicht etwas für den Kalender?
Ich habe mir nur angewöhnt, Termine (außer mehrtägige Cons) erst rund zwei Monate vorher in den Kalender einzutragen, wenn recht sicher ist, daß sich da nichts mehr verschiebt.
Es gibt aber schon vorher zwei Termine zu Das Automatenzeitalter mit Ralf Bülow.
Am 10. Juni beim SF-Club Andymon in Berlin Treptow (da wird das Buch aber noch nicht aus der Druckerei sein) und voraussichtlich am 28. Juni die offizielle Buchpremiere im Max Liebermann Haus am Brandenburger Tor im Rahmen der Reihe "Sonden in die Zukunft", moderiert von karlheinz Steinmüller.
Gruß Ronni
#11
Geschrieben 11 Mai 2004 - 20:12
nein, ganz so schnell verkaufen sich die Bücher wohl nicht.Vielleicht überwinde ich mich noch (falls es dann nicht zu spät ist)
Gruß Ronni
P.S. Wir versenden kurz nach dem Bestelleingang eine Bestätigung per Mail. Da ich in letzter Zeit das Gefühl habe, das recht viele Mails vom Internet verschluckt werden, bitte ich um eine kurze Nachfrage an shayol@epilog.de, falls die Bestellbestätigung nicht innerhalb von 24 Stunden eintrifft.
#12
Geschrieben 11 Juni 2004 - 20:49
Dank unserer flexiblen Druckerei konnten wir das aber noch ändern, und deswegen darf ich den neuen und entgültigen Umschlag für Das Automatenzeitalter präsentieren:

P.S. kleiner Veranstaltungstip für den 28. Juni 2004:
Innovation und Science Fiction: Ri Tokkos »Automatenzeitalter« und die Kondratieff-Zyklen
In der Reihe "Sonden in die Zukunft - Wissenschaft und Science Fiction über Gesellschaft und Technik im 21. Jahrhundert"
Max Liebermann Haus am Brandenburger Tor um 19:30 Uhr
mit Dr. Ralf Bülow und Prof. Dr. Eckard Minx
Moderation: Dr. Karlheinz Steinmüller
Infos: Stiftung Brandenburger Tor
Ri Tokko, Das Automatenzeitalter
#13
Geschrieben 29 Juni 2004 - 10:22
#14
Geschrieben 14 September 2004 - 08:54
"Das Automatenzeitalter" - eine technologische Utopie am Ende der Weimarer Republik
Dr. Ralf Bülow, Heinz Nixdorf MuseumsForum Paderborn, Herausgeber der vollständigen Ausgabe des Romanes "Das Automatenzeitalter" von Ludwig Dexheimer alias Ri Tokko
23.9.2004 um 17:00 Uhr
Deutsches Technikmuseum Berlin (DTMB)
Trebbiner Str. 9, 10963 Berlin-Kreuzberg
www.dtmb.de
#15
Geschrieben 14 September 2004 - 19:01
#16
Geschrieben 19 April 2006 - 00:00
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