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Science Fiction für Anfänger


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30 Antworten in diesem Thema

#1 Ender

Ender

    Temponaut

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Geschrieben 17 Dezember 2016 - 22:02

Vermutlich kennen das viele von euch: Gelegentlich wird man von Nicht-SF-Lesern angesprochen, welche Bücher man -als vermeintlicher Experte- ihnen denn mal als Einstieg ins Genre empfehlen könne. Reflexartig zieht man dann gerne ein paar alte Klassiker hervor - aber wahrscheinlich ist genau das der falsche Weg. Denn wenn ich einem passionierten Krimi-Leser z.B. Asimovs "Stahlhöhlen" ans Herz lege, dann bekommt er zwar auch eine Krimihandlung präsentiert, aber trotzdem ist die Wahrscheinlichkeit gering, dass er dadurch sofort zum glühenden Science Fiction-Fan mutiert. Nicht, weil der Roman schlecht wäre, sondern ganz einfach weil der Fragende vielleicht keine Lust auf einen URALTEN, verstaubten Schinken hatte und stattdessen viel lieber etwas frisches, zeitgemäßes gelesen hätte. Es geht also eben nicht darum, welche Romane man für die besten, einflussreichsten oder wichtigsten hält, sondern darum, welches Buch zu welchem (SF-unerfahrenen) Leser passen könnte. Gar nicht so einfach.   Da es ja schließlich auch einen missionarischen Auftrag zu erfüllen gilt, habe ich mir mal etwas ausführlicher Gedanken über die Fragen gemacht: Welche Bücher kann man SF-Einsteigern empfehlen? Wie kann man - anstatt abzuschrecken - auf das Genre neugierig machen? Es ist völlig klar, dass jeder Fan darauf ganz unterschiedliche Antworten liefern würde. Aber für alle, die es interessiert, finden sich hier die Ergebnisse meiner ganz persönlichen Überlegungen.

 

 

 

Welche Bücher würdet ihr SF-Neulingen empfehlen?

 

-



#2 Zeitreisender

Zeitreisender

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Geschrieben 17 Dezember 2016 - 23:27

Es kommt darauf an, welche Vorstellungen der Anfänger hat. Hat er von Science Fiction null Ahnung, dann wird es schwierig. Glaubt er, Science Fiction seit nur Weltraum und Star Wars, dann ist die Missionierung eine Herausforderung. Interessiert er sich überhaupt für phantastische Literatur? Ist er dafür empfänglich? Und so weiter.



#3 Ender

Ender

    Temponaut

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Geschrieben 17 Dezember 2016 - 23:35

Es kommt darauf an, welche Vorstellungen der Anfänger hat. Hat er von Science Fiction null Ahnung, dann wird es schwierig. Glaubt er, Science Fiction seit nur Weltraum und Star Wars, dann ist die Missionierung eine Herausforderung. Interessiert er sich überhaupt für phantastische Literatur? Ist er dafür empfänglich? Und so weiter.

Ein gewisses grundsätzliches Interesse sei jetzt einfach mal vorausgesetzt. Wenn das nicht vorhanden ist, dann nützen natürlich auch die bestgemeinten Tipps nichts. Allerdings kommt es dann wohl auch erst gar nicht zu der Frage nach einer Empfehlung.

#4 Zeitreisender

Zeitreisender

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Geschrieben 17 Dezember 2016 - 23:44

Ein gewisses grundsätzliches Interesse sei jetzt einfach mal vorausgesetzt. Wenn das nicht vorhanden ist, dann nützen natürlich auch die bestgemeinten Tipps nichts. Allerdings kommt es dann wohl auch erst gar nicht zu der Frage nach einer Empfehlung.

 

Ok. Die Frage bleibt dennoch aus, welches Subgenre es genau sein sollte. Interessiert sich der Anfänger für Gesellschaft und Politik, dann wird er an 1984 nicht vorbeikommen.

 

Ich mache mir mal Gedanken zum Medium der bewegten Bildern. Da bin ich fitter. :)


Bearbeitet von Zeitreisender, 17 Dezember 2016 - 23:44.


#5 deval

deval

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Geschrieben 18 Dezember 2016 - 10:48

Ich finde deine verlinkte Liste viel zu einseitig.

Du hast alles neuere Werke gelistet, keine alten.

Wenn du einem Neuling SF näher bringen willst, solltest du ihm alte und neue Bücher aufzeigen.

Vielleicht ist der Asimov altbacken, aber wer sagt dir denn, dass ein Neuling mit dem Technogebabbel

eines Richard Morgan besser klarkommt.

Je mehr neue SF Bücher ich lese, umso mehr wächst die "Liebe" zu den alten verstaubten Werken in

mir.


"Dein Wort ist meines Fusses Leuchte und ein Licht auf meinem Weg."
Psalm 119, 105

 

www.fantasybuch.de


#6 Selma die Sterbliche

Selma die Sterbliche

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Geschrieben 18 Dezember 2016 - 11:57

Meiner Meinung nach lohnt sich die Missionierung nur bei wirklich leistungsfähigen Lesern ... Für mich gibt es wenig " Ätzenderes", als das sich Leute zwar ein Buch besorgen, man bei Nachfragen aber immer nur hört: "Nö, das liegt/steht noch hier ..."  Frust!


Es lebe die Vielfalt, denn Gegensätze ziehen sich an!  jottfuchs.de

 

 

  • (Buch) gerade am lesen:täglich ein anderes, sämtliche Sparten.
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#7 Dyrnberg

Dyrnberg

    Giganaut

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Geschrieben 18 Dezember 2016 - 12:28

Meiner Meinung nach lohnt sich die Missionierung nur bei wirklich leistungsfähigen Lesern ... Für mich gibt es wenig " Ätzenderes", als das sich Leute zwar ein Buch besorgen, man bei Nachfragen aber immer nur hört: "Nö, das liegt/steht noch hier ..."  Frust!

 

Ist es wirklich sinnvoll, auch noch das Lesen unter die Kategorien wie "schnell", "leistungsfähig" oder "effizient" zu stellen? (Es gibt viele, gerade der großen Autoren, die sagen: Man möge lesen, wie man schreibt. Langsam, bewusst.) Schnelllesen ist kein Ziel, das es unbedingt anzustreben gilt.

 

Zum Thema: Ich finde "Spin" (von Wilson) in dieser Frage einen guten Anfangspunkt. Es geht um die Weiten des Alls, aber es beginnt im Kleinen, auf einer Feier, bei der Kinder im Garten spielen, und dann mit diesem wunderbaren Einstieg: Die Sterne verschwinden. Es geht also um ein Science Fiction Thema, aber es ist nicht technisch überfrachtet, auch wimmelt es nicht vor zehn verschiedenen Völkern mit zig Vokalen im Namen.



#8 Selma die Sterbliche

Selma die Sterbliche

    Nautilia sempervirens

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Geschrieben 18 Dezember 2016 - 12:50

@ Dyrnberg: Natürlich ist es o.k., langsam zu lesen. Oder auch Hörbücher oder Filme zu bevorzugen. Nur sollte mensch das enthusiastische Gegenüber gleich darauf hinweisen, damit es sich bremst, bzw. nichts Unrealistisches erwartet. Mir ging es in dem Post lediglich um dem Frustfaktor des Tipp-Gebenden, weil ich ihn wirklich des Öfteren schon sehr stark empfunden habe.


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#9 deval

deval

    Skeptiker

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Geschrieben 18 Dezember 2016 - 12:56

Da stimme ich Selma zu.

 

Vor nicht allzu langer Zeit fragte mich auch jemand welchen guten Krimiautor ich ihm denn empfehlen könnte.

Ich gab ihm daraufhin ein Buch von mir. Das hat er bis heute noch nicht gelesen. Und da frage ich mich dann

auch, warum er überhaupt mit der Frage nach einer Empfehlung an mich herangetreten ist. Offensichtlich hat

ihn das wohl doch nicht interessiert.

 

 


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Psalm 119, 105

 

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#10 MoiN

MoiN

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Geschrieben 18 Dezember 2016 - 13:02

Ist halt so. Man nimmt das empfohlene Buch und kommt dann über die ersten paar Seiten nicht hinaus. Das war's dann.

 

Letztlich entscheidet nur der persönliche Geschmack.


πάντα ῥεῖ

 

Büchermarkt ...druckfrisch...dlr lit  ...Verena ... Dana ...swrwi ...brwi ..   .A I N


#11 Mensao

Mensao

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Geschrieben 18 Dezember 2016 - 19:27

Also wenn man Frustrationen der genannten Art vermeiden möchte, kommt man wohl nicht drum herum den Ratsuchenden näher zu erforschen, seine Motivation, seine Interesse und Vorlieben, seine Ressourcen. Deine Liste, Ender, ist eine sicher gut gemeinte und durchaus attraktive Sammlung, aber die Kategorien sind definitiv zu grob. Ein Beispiel: Morgans Unsterblichkeitsprogramm, eines meiner Lieblingswerke, ist ein Krimi, ja, aber eben eine bestimmte Sorte, und damit meine ich nicht nur die SF-Elemente. Er ist nicht nur spannend, originell, plastisch, voller spritziger Dialoge, einfach richtig gute SF, sondern eben auch gewalttätig, pornographisch und bevölkert von morbiden Charakteren. Jemand, der meint, er liest nun ein Paradebeispiel für SF, denkt möglicherweise hinterher, SF ist Gewalt und Sex, und wenn er das nicht mag ...



#12 TheFallenAngel

TheFallenAngel

    Temponaut

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Geschrieben 18 Dezember 2016 - 19:38

 

Zum Thema: Ich finde "Spin" (von Wilson) in dieser Frage einen guten Anfangspunkt. Es geht um die Weiten des Alls, aber es beginnt im Kleinen, auf einer Feier, bei der Kinder im Garten spielen, und dann mit diesem wunderbaren Einstieg: Die Sterne verschwinden. Es geht also um ein Science Fiction Thema, aber es ist nicht technisch überfrachtet, auch wimmelt es nicht vor zehn verschiedenen Völkern mit zig Vokalen im Namen.

 

DAS ist ne sehr gute Empfehlung :thumb:

 

Ich würde viell. Hyperion von Dan Simmons nennen, denn dort lernt der SF-Einsteiger gleich diverse SF-Topics kennen.



#13 Ender

Ender

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Geschrieben 18 Dezember 2016 - 20:38

@Vallenton & Selma: Tja, das ist dann sicher ärgerlich... aber Leuten, die um eine Empfehlung bitten und sich anschließend nicht weiter dafür interessieren, ist dann halt nicht zu helfen. Andererseits heißt das ja nicht, dass man nie wieder jemandem Tipps gibt (wenn man danach gefragt wird). Es gibt genug Neugierige, die sich darüber freuen. Dass man nicht immer ins Schwarze trifft, ist natürlich auch klar.

 

@Mensao: Das ist sicher alles richtig, was du sagst. Ich fand aber, dass 10 Kategorien schon ziemlich reichlich sind. Natürlich könnte man das noch viel weiter aufsplitten und so das Spielchen beliebig weit treiben - aber wo die Grenze ziehen? Viele Bücher passen sowieso in mehrere Kategorien, große Unschärfen bleiben also in jedem Fall. Aber letztlich ist es ja nichts weiter als genau das: eine Spielerei.

Wobei: mich hat heute schon eine Bekannte angesprochen. Sie war ganz begeistert, dass sie (obwohl keine ausdrückliche SF-Leserin) doch immerhin ein halbes Dutzend der genannten Bücher kannte (und größtenteils gut fand). Zudem hat sie mal direkt drei weitere der Vorschläge geordert. Und schon freut sich der Ender...



#14 Stefan9

Stefan9

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Geschrieben 18 Dezember 2016 - 20:49

Hyperion für den sf neuling? Der überfordert mich immer noch, obwohl Mir schon viele viele konzepte in der sf begegnet sind. Ohne den kunden genauer Zu kennen könnte ich einen einzeltitel nicht nennen. Die vorgeschlagene genreeinteilung find ich gut, die genannten bücher wären nicht alle meine wahl aber das heisst ja nichts.

------ ......ob Herr Rossi je das Glück gefunden hat?....------

 

In motivationstheoretischer Interpretation aus Managementsicht ist Hans im Glück ein „eigennütziger Hedomat und unlustmeidender Glücksökonom“. ---Rolf Wunderer

 

Niemand hat das Recht auf ein konstantes Klima. Auch Grönländer haben ein historisches Recht auf Ackerbau. Daran sollten unsere Weltenlenker denken, wenn sie sich daran machen, die globale Temperatur mit Hilfe des CO2 neu einzustellen. 

 

"Wir können nicht alle mit einem Mac Book und einem Chai Latte in Berlin in einem Coworking Space sitzen und die zehnte Dating App erfinden". Marco Scheel 3:50 min

https://www.youtube....h?v=3mnB5Q5Hay4

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#15 Mammut

Mammut

    DerErnstFall Michael Schmidt

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Geschrieben 19 Dezember 2016 - 11:28

Spannendes Thema. Bei der Frage, welche SF sollte man Anfängern empfehlen, stellt sich natürlich die Frage, als was definiert man Science Fiction bzw. wo liegt der Kern der SF für denjenigen, der sie empfiehlt. Ich habe mich mal auf 5 Bücher beschränkt. Natürlich kann man viel mehr Geschichten empfehlen und es fällt einem immer schwer, sich derart zu beschränken, aber sollte jemand Interesse an der SF bezeigen und gewillt sein, sich einzulesen, ist eine knappe Liste besser geeignet als eine eher ausufernde. Meine 5 Empfehlungen sind dann auch eher thematische Schwerpunkte, da kann man sich bei den meisten auch gut Alternative vorstellen.

 

1984 von George Orwell

Das Gedankenexperiment der totalen Kontrolle ist wie ich finde ein Klassiker, und die Auswirkungen auf eine zukünftige Gesellschaft ein Kernthema der SF und ich finde die Thematik ist auch sehr aktuell, schließlich haben die Umwälzungen der Informationstechnik doch das Potenzial, die Gesellschaft grundlegend zu verändern und natürlich auch zu steuern.

 

Noch einmal Leben von Robert Silverberg

Man stelle sich vor, man kann ewig leben, sein Bewusstsein in einen anderen Körper zu transferieren, auch in das andere Geschlecht (oder gar ein anderes Wesen), das ist ebenfalls ein wichtiger SF Topoi wie ich finde.

 

Quest von Andreas Eschbach

Stellvertretend für die Sehnsucht nach neuen Welt, ein farbenfrohes Abenteuer in den Weiten des Universums mit all seinem Zauber und seinen Geheimnissen.

 

Träumen Androiden von elektrischen Schafen? von Philip K. Dick

Die dunkle Seite der Zukunftsperspektive. Der Punk innerhalb der SF, keine strahlenden Helden, sondern Hoffnungslosigkeit, Verbrechen und die Kehrseite der Gesellschaft

 

Robotermärchen von Stanislaw Lem

Eine Mischung aus Sagenerzählung und Wissenschaftsbegeisterung, präsentiert in der kurzen Form, der vorgeblichen Königsdisziplin der SF und das von einem Meister des geschriebenen Wortes. Was will das Herz mehr.



#16 Selma die Sterbliche

Selma die Sterbliche

    Nautilia sempervirens

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Geschrieben 19 Dezember 2016 - 17:23

"Quest" wäre auch mein Tipp. Aber Stanislaw Lem könnte arg den Zweck verfehlen. Ich würde es nur Leuten empfehlen, die Kafka-Affin sind. Meiner Meinung nach lässt sich sowieso durch die Non-Topics, die den Leuten gefallen, gut auf geeignete SF-Titel schließen. Der allzu krasse Kulturschock ist  m.E. eher zu vermeiden.


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#17 Mammut

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    DerErnstFall Michael Schmidt

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Geschrieben 19 Dezember 2016 - 17:39

"Quest" wäre auch mein Tipp. Aber Stanislaw Lem könnte arg den Zweck verfehlen. Ich würde es nur Leuten empfehlen, die Kafka-Affin sind. Meiner Meinung nach lässt sich sowieso durch die Non-Topics, die den Leuten gefallen, gut auf geeignete SF-Titel schließen. Der allzu krasse Kulturschock ist  m.E. eher zu vermeiden.

Meine eigene Vorgabe waren ja 5 unterschiedliche Bücher, gerade auch damit ein etwaiger Neuleser sich ein umfassenderes Bild machen kann. Als einzelnes und eigenes Werk kann es schwierig sein, ist er aber wissenschaftsinteressiert, könnte Quest ebenso abschreckend sein. Man kennt den etwaigen Neuleser und seinen Geschmack ja nicht.

#18 Selma die Sterbliche

Selma die Sterbliche

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Geschrieben 21 Dezember 2016 - 11:35

@ Mammut: Ich verstehe deinen Standpunkt. Persönlich würde ich es mir aber nicht zutrauen - angesichts einer unüberschaubaren Masse von Klassikern, die sämtlich ihren Status berechtigt einnehmen -  jemanden zu beraten, dessen Vorlieben ich nicht kenne. 


Bearbeitet von Selma die Sterbliche, 21 Dezember 2016 - 11:37.

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#19 Time Tunnel

Time Tunnel

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Geschrieben 22 Dezember 2016 - 22:39

Doctorows "Little Brother" habe ich mehrmals empfohlen, und John Twelve Hawks' "Traveler"-Trilogie" - das kam beides sehr gut, vor allem der Traveler.

 

In Block "Krimi" finde ich die "Inspector Carmichael"-Trilogie von Jo Walton geeigneter als "Das Unsterblichkeitsprogramm". Und die passt sogar noch zusätzlich in den Block "Alternativer Geschichtsverlauf".

 

Mir fehlt in der oben verlinkten Empfehlungsliste noch ein Block, der nicht "Moderne Gesellschaft" betrifft sondern allgemeiner "Soziales und Gesellschaft" oder so (oder wie beim Argument-Verlag damals genannt: "Social Fantasies"). Dazu fallen mir ein: "Der Report der Magd" von Margaret Atwood und "Blumen für Algernon" von Daniel Keyes.

 

Und dann wäre da noch "Replay" von Ken Grimwood für den Spezial-Block "Die Idee wurde mal geklaut und als Film erfolgreich umgesetzt aber das Buch ist noch viel besser".



#20 derbenutzer

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Geschrieben 23 Dezember 2016 - 01:16

Das Thema ist [color=rgb(84,84,84);font-family:arial, sans-serif;font-size:small;]- [/color]gar keine Frage[color=rgb(84,84,84);font-family:arial, sans-serif;font-size:small;] [/color]- spannend. Gleichzeitig umspannt es Bereiche, wie beispielsweise: persönliche Vorlieben bzw. Geschmack, Zielgruppe und deren Lesevorlieben bzw. -erfahrung. Was natürlich allein schon ein weites Land sein kann.

 

Aber gut, ich gehe jetzt mal der Einfachheit halber von einem idealisierten Leser aus, der in die literarische SF-Materie noch kaum reingeschnuppert hat (1984 und Brave New World aus dem seinerzeitigen Englisch-Unterricht mal außen vor). Dieser prototypische Leser kennt SF praktisch nur aus Filmen/Serien/Games. Gleichzeitig ist dieser Leser tatsächlich ein "Leser", d.h. er liest zumindest eine gerade schon zweistellige Anzahl Bücher pro Jahr. Dieser Leser ist auch kein sehr junger Jugendlicher. 

 

Nachfolgend habe ich ebenso der Einfachheit halber eine Wertung nach dem deutschen Schulnotensystem für Enders Liste vergeben, die sich bitte, bitte nur auf meine subjektive Meinung zur Tauglichkeit als Leseempfehlung bezieht. Keineswegs ist damit eine qualitative Wertung zu den von Ender gelisteten Werken an sich verbunden!

 

Los geht's:

 

Moderne Gesellschaft
 
Dave Eggers, Der Circle 2
 
Michel Houellebecq, Unterwerfung 2
 
Cory Doctorow, Little Brother 1
 
 
Naturwissenschaft und Technik
 
Kim Stanley Robinson, Die Mars-Trilogie 3
 
Stephen Baxter, Evolution 4
 
Andy Weir, Der Marsianer 1
 
Krimi 
 
Tom Hillenbrand, Drohnenland 2
 
Richard Morgan, Das Unsterblichkeitsprogramm 1
 
Dirk van den Boom, Eobal 2
 
 
Thriller
 
Marc Elsberg, Blackout - Morgen ist es zu spät 3
 
Daniel Suarez, Daemon - Die Welt ist nur ein Spiel 1
 
Andreas Eschbach, Herr aller Dinge 1
 
 
Abenteuer
 
Becky Chambers, Der lange Weg zu einem zornigen kleinen Planeten 1
 
Andreas Brandhorst, Omni 3
 
Carolyn Ives Gilman, Dunkle Materie 3
 
 
Action
 
Patrick Lee, Die Pforte 4
 
Jon Wallace, Barrikaden (nicht gelesen)
 
John Scalzi, Krieg der Klone 1
 
 
Zeitreisen
 
Audrey Niffenegger, Die Frau des Zeitreisenden 2
 
Stephen King, Der Anschlag 1
 
Joe Haldeman, Herr der Zeit 2
 
 
Alternativer Geschichtsverlauf
 
Stephen Fry, Geschichte machen 1
 
Thomas Brussig, Das gibts in keinem Russenfilm [color=rgb(40,40,40);font-family:helvetica, arial, sans-serif;](nicht gelesen)[/color]
 
Matt Ruff, Mirage 2
 
 
Postapokalypse (garantiert zombiefrei)
 
Emily St. John Mandel, Das Licht der letzten Tage 1
 
Cormac McCarthy, Die Straße 1
 
Adrian J. Walker, Am Ende aller Zeiten 1
 
 
 
Anspruchsvolle Kurzgeschichten
 
Ted Chiang, Die Hölle ist die Abwesenheit Gottes 2
 
David Marusek, Wir waren außer uns vor Glück 2
 
Geoff Ryman
Pol Pots wunderschöne Tochter 3

Austriae Est Imperare Orbi Universo


#21 Ender

Ender

    Temponaut

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Geschrieben 23 Dezember 2016 - 12:15

@Time Tunnel:

"Inspector Carmichael" ist auch eine gute Idee! Definitiv eine geeignete Krimi-Empfehlung.

John Twelve Hawks musste ich jetzt erstmal googeln, der sagte mir bisher überhaupt nichts. Klingt aber interessant.

Zu den Kategorien: Mir ging es ganz bewusst darum, bevorzugt neuere Werke zu nennen. Aber wie weiter oben schonmal gesagt: die einzelnen Kategorien könnte man natürlich noch wesentlich differenzierter definieren. Aber ich wollte auch nicht ZU speziell werden. Geschmacksache.

 

@derbenutzer

Da hältst du ja nur ganz wenige meiner Vorschläge für ungeeignet. Damit sind wir uns ja erstaunlich einig :)

Und ja - genau eine solche Art von "idealisiertem Leser" schwebte mir auch vor. Denn grundsätzliches Interesse an Büchern sowie Neugierde auf ein neues Genre müssen erstmal vorhanden sein - für alle anderen wären solche Empfehlungen wohl uninteressant.



#22 Arojo

Arojo

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Geschrieben 07 Januar 2017 - 18:08

Vermutlich kennen das viele von euch: Gelegentlich wird man von Nicht-SF-Lesern angesprochen, welche Bücher man -als vermeintlicher Experte- ihnen denn mal als Einstieg ins Genre empfehlen könne. Reflexartig zieht man dann gerne ein paar alte Klassiker hervor - aber wahrscheinlich ist genau das der falsche Weg. Denn wenn ich einem passionierten Krimi-Leser z.B. Asimovs "Stahlhöhlen" ans Herz lege, dann bekommt er zwar auch eine Krimihandlung präsentiert, aber trotzdem ist die Wahrscheinlichkeit gering, dass er dadurch sofort zum glühenden Science Fiction-Fan mutiert. Nicht, weil der Roman schlecht wäre, sondern ganz einfach weil der Fragende vielleicht keine Lust auf einen URALTEN, verstaubten Schinken hatte und stattdessen viel lieber etwas frisches, zeitgemäßes gelesen hätte. Es geht also eben nicht darum, welche Romane man für die besten, einflussreichsten oder wichtigsten hält, sondern darum, welches Buch zu welchem (SF-unerfahrenen) Leser passen könnte. Gar nicht so einfach.   Da es ja schließlich auch einen missionarischen Auftrag zu erfüllen gilt, habe ich mir mal etwas ausführlicher Gedanken über die Fragen gemacht: Welche Bücher kann man SF-Einsteigern empfehlen? Wie kann man - anstatt abzuschrecken - auf das Genre neugierig machen? Es ist völlig klar, dass jeder Fan darauf ganz unterschiedliche Antworten liefern würde. Aber für alle, die es interessiert, finden sich hier die Ergebnisse meiner ganz persönlichen Überlegungen.

 

 

 

Welche Bücher würdet ihr SF-Neulingen empfehlen?

 

-

 

Vielen Dank für diese Auflistung..

 

Ich selbst würde mich i.S. SF nicht als Anfänger jedoch als immer wieder kehrender Besucher bezeichnen. Immer dann wenn in mir ein Bedürfnis nach Eskapismus aufkommt, konsumiere ich SF, medienübergreifend, seit vielen Jahren. Dennoch macht mich dies nicht zu einem Kenner. Zumal ich Unterhaltungsliteratur doch eher langsam lese und auch gern mal absetze.

 

Aber zum Thema. Wie bereits gesagt wurde, ist es bei persönlichen Empfehlungen wichtig, denjenigen zu kennen der fragt. Einer der gröbsten Unterscheidungen könnte sein, ob die Person sich eher an Genres oder eher an Themen orientiert. 

 

Eine Empfehlungsliste im Netz hat jedoch eine völlig offene Zielgruppe. Und ist es schwierig, Genre und Titel zu nennen um jemanden "anzufixen." So habe ich mir "Das Unsterblichkeitsprogramm" erst nach Mensaos Erläuterungen auf die Merkliste gesetzt.

 

Es wäre sehr interessant, wenn Du aus Deiner absolut subjektiven Sicht Dein Empfinden beim Lesen des jeweiligen Werkes geschildert hättest, kurz das Hauptthema angeschnitten und eine kurze Einführung in die Handlung geliefert hättest. Jemand der sich über die bloße Neugier hinaus für das Genre interessiert, lernt so auch den Rezensenten kennen.

 

Ich persönlich finde es wirklich schwierig ein Buch auf Grund von Empfehlungen auszuwählen. Gerade für Neulinge sind Adjektive wie "erfrischend" und "spritzig" wenig hilfreich während Sie für Kenner durchaus Aussagekraft haben. Schließlich handelt es sich dann um etwas Neues in einem wohl bekannten Feld. Neulingen eröffnet sich jedoch ganz grundsätzlich eine neue Welt.

 

Letztlich suche ich als Neuling ob im Bereich SF oder anderen Bereichen immer nach sehr subjektiven Rezensionen. Wenn ich dann neugierig geworden bin, lese ich Weitere, um irgendwann das zu finden, was ich suche oder neue Interessante Werke zu finden.

 

Was im Weitesten Sinn auch mit Empfehlungen für Neulinge zu tun hat, aber diesen Thread auch derailen könnte: Warum sind Cover von SF-Büchern oft so trashig? Nicht selten im Gegensatz zu einem guten Inhalt. Aus persönlicher Erfahrung weiß ich, dass dies auf Neulinge abschreckend wirkt. Nicht selten, sind Grafiken abgebildet, die in den Anfängen der 3D-Modellierung entstanden sein könnten.  

 

Jedenfalls Ender, nochmals vielen Dank für Deine Liste :thumb: zu einigen Büchern, werde ich nun weiter recherchieren  :fun:



#23 Selma die Sterbliche

Selma die Sterbliche

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Geschrieben 07 Januar 2017 - 18:57

Etwas schockiert hat mich, dass du SF für "Eskapismus" hältst ... für gewöhnlich wird dies ja als Vorwurf gebraucht. Zu meiner Erleichterung meinst du es wohl nicht so und liest trotzdem. Für mich sind SF/Fantasy eher in ungewöhnlicher Weise ausgeleuchtete Spiegel, die tiefe Wahrheiten deutlicher abzubilden imstande sind, als es eine fantasielose Nacherzählung der Wirklichkeit leisten könnte.

 

Die großen Verlage haben oftmals gräßliche Cover, da gebe ich dir recht. Bei den kleinen und bei den Selbstverlegern sieht es besser damit aus, meine ich. Obwohl, Geschmackssachen sind immer Bandbreite!


Bearbeitet von Selma die Sterbliche, 07 Januar 2017 - 18:58.

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#24 Arojo

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Geschrieben 07 Januar 2017 - 22:48

Etwas schockiert hat mich, dass du SF für "Eskapismus" hältst ... für gewöhnlich wird dies ja als Vorwurf gebraucht. Zu meiner Erleichterung meinst du es wohl nicht so und liest trotzdem. Für mich sind SF/Fantasy eher in ungewöhnlicher Weise ausgeleuchtete Spiegel, die tiefe Wahrheiten deutlicher abzubilden imstande sind, als es eine fantasielose Nacherzählung der Wirklichkeit leisten könnte.

 

Die großen Verlage haben oftmals gräßliche Cover, da gebe ich dir recht. Bei den kleinen und bei den Selbstverlegern sieht es besser damit aus, meine ich. Obwohl, Geschmackssachen sind immer Bandbreite!

 

Qualität von Science Fiction, Fantasy oder überhaupt Fiction sollte damit nicht in Frage gestellt werden.

 

 

Ich bin genauso der Überzeugung, dass sich insbesondere in SF oder auch Fantasy gewisse ganz reale Strukturen, Eigenschaften, Verhaltensweisen viel deutlicher abbilden lassen und insbesondere in der SF auch weiterdenken lassen. Eine Qualität, die vielen Geschichten, die sich am hier und jetzt festhalten verloren geht, weils einfach "in the box" gedacht ist.

 

Dennoch ist jede Fiktion für mich Eskapismus. Weg vom Alltag, weg vom Tagesgeschehen, weg vom alltäglichen Stumpfsinn. Das heißt aber nicht, dass ich aus meinem Eskapismus nicht etwas zurück in den Alltag mitbringe. Neue Ansichten, Denkweisen etc. etc. 

(Folgendes habe ich nachträglich eingefügt): Anders sieht es aus, wenn Fiktion erstellt wird. Dann würde ich es eher als eine Art Handwerk oder künstlerisches Schaffen einordnen. Beim Konsum befinde ich mich zumindest meistens nicht im -hier und jetzt-.

 

Geht vielleicht etwas am Topic vorbei. Aber ein kurzer Einwurf:

 

Lange Zeit hatte ich einen FB-Account .. zwei sogar. Einen für den Freundschaftskram und einen nur um Neuigkeiten aus allen möglichen Bereichen in einem Feed zu lesen. Berühmt berüchtigt sind die Kommentare in solchen Netzwerken. Meistens hatte ich nur die Artikel gelesen, irgendwann auch mal Kommentare und eines wundersamen Tages war's dann so weit, dass ich mit diskutieren wollte. Es ging um den Schlager der Fantasy-Serien "Game of Thrones". In einem Artikel einer Jugendsparte einer größeren Wochenzeitung wurde die Gewaltdarstellung der Serie angeprangert. Und in den Kommentaren lauthals verlangt, dass böse Charaktere stets zur Rechenschaft zu ziehen seien. Ich habe mit dem Kopf geschüttelt und mich eingemischt. Grundtenor meines Posts war, dass Fiktion durchaus auch Böse Charaktere im Rahmen der Geschichte gewinnen lassen kann. Schließlich sei die Welt auch nicht frei von Bösem. Wer wolle, dass das vermeintlich Gute stets siegt, dem habe ich nordkoreanische Propaganda ans Herz gelegt. Gut ein wenig polemisch, aber das hatte sich auch erst so entwickelt, nachdem ich nach den ersten sachlichen Posts übelste Anfeindungen erhalten habe. Danach habe ich realisiert, dass FB mit seinen Artikeln und Kommentaren nichts für mich ist, und dass Sci-Fi und Fantasy immer noch heftigst von ignoranten Möchtegerns gebashed wird.

 

Was ich mit der Textwand sagen will: Zu dieser Gruppe gehöre ich nicht, auch wenn ich Fiktion als Eskapismus bezeichne :)


Bearbeitet von Arojo, 08 Januar 2017 - 12:47.


#25 Selma die Sterbliche

Selma die Sterbliche

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Geschrieben 08 Januar 2017 - 15:34

Ich hatte meinen Facebook-Acc nur 14 Tage - es war allzu schräg. Nun ist es das im SFN manchmal auch, doch hier fühle ich mich wohl. Was mir bei deinem Post noch einfiel (außer: schön, von dir zu hören) Gut/Böse ist oftmals Auslegungssache. Die wenigsten Berühmtheiten sind/ waren doch moralisch überlegen. Und was soll das überhaupt heißen: Moral. Die Römer, z.B. hatten davon eine grundsätzlich andere Meinung, von den Griechen ganz zu schweigen.


Bearbeitet von Selma die Sterbliche, 08 Januar 2017 - 15:36.

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#26 Arojo

Arojo

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Geschrieben 10 Januar 2017 - 12:59

Das Denken in moralischen Kategorien wird breit diskutiert. In dem Beispiel auf FB ging es eben um die beiden Extreme in einem einfachen und "klassischem" Sinn. Und in GoT gibt es eben einige Figuren, die diese Extreme abbilden und wiederum Einige im Spektrum zwischen "zwei Polen". Boshaftigkeit zeigt sich auch in der genannten Serie oft als Ausdruck anderer Eigenschaften bzw. Verhaltensweisen (Narzissmus, Sadismus, Machterhaltung etc. etc). 

 

Umso mehr war ich enttäuscht, dass ein Blatt, das grds. seriösen Journalismus für sich beansprucht, derartige Artikel online stellt und zudem übelste Anfeindungen in den Kommentaren zulässt. Auch von vermeintlich gebildeten Menschen, die für eine Übertragung von Ideen oder Konzepten auf reale Sachverhalte nicht offen sind. Letztlich sind Kommentarspalten im Web oft ein Moloch der Ignoranz, Aggression, Rechthaberei und narzisstischer Tendenzen. Wenn man eine umstrittene Meinung vertritt, hat man keine Chance diese zu vertreten, der Mob gewöhnt es einem schon ab.

 

Oftmals ist es leider so, dass es nicht möglich ist sachlich über Fantasy bzw. Sci-Fi mit Menschen, die wenige Berührungspunkte hatten / haben wollen, zu diskutieren. Es sind ja nicht nur moralische Fragen, sondern Technische, Gesellschaftliche etc. etc. Wenn sich mehr Menschen mit Sci-Fi auseinander setzen würden, wäre es sicher eine gesellschaftliche Bereicherung. Nur ein Beispiel, stark vereinfacht dargestellt: 1984. Wenn so manches demokratisch gewähltes Staatsoberhaupt die Instrumente zur Verfügung hätte, die der Westen derzeit installiert, könnte dies verheerende Konsequenzen für Menschen mit unserem aktuellen Verständnis von Freiheit haben. Und wer sagt, dass der Westen von solchen Staatsoberhäuptern künftig verschont bleibt? Es ist nur ein Beispiel und ein einseitiger Standpunkt zu einem stark vereinfachten Thema. Dennoch wäre eine intensivere und inspiriertere Debatte über Dieses und viele weitere Themen (bspw. "Industrie 4.0", Umwelt etc. etc.)  sinnvoll. Eine breitere Beschäftigung mit Sci-Fi und eine ernsthaftere Würdigung des Genres könnte tendenziell auch einer gesellschaftlichen Kurzsichtigkeit entgegen wirken. Oftmals habe ich das Gefühl, dass Entscheidungsträger in den meisten Bereichen für Probleme kurzfristige Lösungen, die einfach nicht zu Ende gedacht werden, präsentieren. Und gerade das "Zu-Ende-Denken" ist für mich ein herausragendes Merkmal des Genres. Dabei meine ich natürlich nicht zwingend Schwarzmalerei, aber oftmals bin ich über Empörung und Verwunderung über vermeintlich unerwartete Entwicklungen sehr erstaunt. 

 

Natürlich ist das jetzt nun von Höckschen auf Stöckchen hingeschrieben, meinetwegen auch "idealisiertes Geschwafel" und natürlich stark verallgemeinert. Zudem deckt Sci-Fi zahlreiche weitere Bedürfnisse, z.B. nach Unterhaltung, ab. Was für mich jedoch klar ist: Aus seinem Eskapismus kann man mehr zurück ins hier und jetzt bringen als man dem Begriff zuschreiben mag. Egal aus welchem Genre.

 

Und um Neulinge für das Genre zu gewinnen, hilft stets Attraktivität (simples Beispiel: Covergestaltung) und Offenheit - Missionierung (die ich in dieser Community aber auch nicht gesehen habe) hat noch keinen Neuling überzeugt.


Bearbeitet von Arojo, 10 Januar 2017 - 13:01.


#27 Selma die Sterbliche

Selma die Sterbliche

    Nautilia sempervirens

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Geschrieben 10 Januar 2017 - 17:33

Nur als Beispiel: meine eigene SF/Fantasy-Saga beginnt nicht nur im Hier und Jetzt, sondern auch im Ruhrgebiet. Hierdurch habe ich etliche Leser gewonnen, die sonst nicht zu "so einem Buch" greifen würden. Allerdings sind mir auch schon Hardcore-ler begegnet, die sich davon gelangweilt fühlen. 


Bearbeitet von Selma die Sterbliche, 10 Januar 2017 - 17:34.

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#28 Ender

Ender

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Geschrieben 09 Mrz 2017 - 15:32

Ein neuer Artikel auf „Tor Online“ verfolgt eine ganz ähnliche Idee wie ich in diesem Thread (und dem dazugehörigen Beitrag auf meiner Homepage). Es geht auch dort nämlich um die Frage, welche Bücher man Menschen empfehlen könnte, die der Science Fiction normalerweise eher skeptisch gegenüberstehen.

 

Und auch mein Ansatz „Fang nicht mit den Klassikern an“ wird dort sofort als erstes genannt.

(Da mein Beitrag schon drei Monate früher erschienen ist, bin ich noch nicht ganz sicher, ob ich beleidigt sein oder mich geehrt fühlen soll.)

 

Der Hauptunterschied beider Artikel: Bei „Tor Online“ gibt es mehr erläuternden Text, bei „sf-Lit“ dafür mehr konkrete Vorschläge.

So oder so - interessant finde ich die Frage immer noch.

 

HIER geht†™s zu „Tor Online“.

Und HIER ist nochmal das Original†¦ :P



#29 Pogopuschel

Pogopuschel

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Geschrieben 09 Mrz 2017 - 16:03

Ich bin jetzt mal ganz gemein. :devil:

Hier ist das Originaloriginal: Trying Out Science Fiction: A Guide for Fantasy Purists

Veröffentlicht am 14. März 2016. Das auf Toronline ist die Übersetzung des Artikels von Nicola Alter.



#30 Ender

Ender

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Geschrieben 09 Mrz 2017 - 16:18

Verdammt, wie sind die damals an meine vorläufigen Notizen gekommen?!?




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