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Wesley Chu: Die Tao-Trilogie


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6 Antworten in diesem Thema

#1 Armin

Armin

    Entheetonaut

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Geschrieben 19 Dezember 2016 - 08:23

Noch kein Thread zu Wesley Chus Tao-Romanen? Oder habe ich da was übersehen? Auf jeden Fall wird's Zeit dafür:

 

Wesley Chu: Die Leben des Tao (Fischer Tor, 2016)

 

Wesley Chu, 1976 in Taiwan geboren, aufgewachsen in den USA, hat 2015 den John W. Campbell Award als bester Nachwuchsautor gewonnen. Dank Fischer Tor, dem neuen SF-Verlag, kommen seine Romane nun auch nach Deutschland. Los geht es mit der Tao-Trilogie, deren erste beiden Bücher bereits erschienen sind, der Abschluss „Die Wiedergeburten des Tao“ folgt im Februar 2017. Das hat wohl auch die Konkurrenz auf den Autor aufmerksam gemacht: „Zeitkurier“ („Time Salvager“), das von Paramount verfilmt werden soll (als Regisseur ist Michael Bay im Gespräch), wird im August bei Heyne veröffentlicht. Auch dabei handelt es sich um den Auftakt einer Trilogie, der zweite Band trägt im Original den Titel „Time Siege“.

 

Schauen wir aber erst einmal auf „Die Leben des Tao“ („The Lives of Tao“, im Original von 2013), den ersten Roman der Tao-Trilogie. Der Verlag schreibt zum Inhalt:

„Als Roen Tan - durchschnittlicher Programmierer mit überdurchschnittlichem Gewicht - eines Morgens eine fremde Stimme in seinem Kopf hört, denkt er, er sei verrückt geworden.

Ein jahrhundertealter Außerirdischer namens Tao hat sich in seinem Körper eingenistet und fängt an, ihn herumzukommandieren. Roen soll sich innerhalb kürzester Zeit vom Couch-Potato in einen Top-Geheimagenten für die außerirdischen Prophus verwandeln. Und das hat seinen guten Grund: Denn Tao und seine Leute haben sich im Laufe der Zeit ein paar mächtige Feinde gemacht.

Seit Anbeginn der Zeiten wird das Schicksal der Menschheit also insgeheim von Aliens gelenkt, die als körperlose Parasiten einige der einflussreichsten Persönlichkeiten der Geschichte kontrolliert haben:

Dschingis Khan etwa, Napoleon oder Steve Jobs. Seit Jahrtausenden tobt unbemerkt ein heftiger Krieg auf der Erde, in dem sich zwei verfeindete Fraktionen von Außerirdischen bis aufs Blut bekämpfen. Mal haben die Prophus die Nase vorn, die auf eine friedliche Koexistenz mit den Menschen setzen, und manchmal die Genjix, die glauben, dass technischer und gesellschaftlicher Fortschritt nicht ohne Krieg und Konflikte zu haben ist. Wenn es nach ihnen geht, wird auch in Zukunft die Weltgeschichte mit Blut geschrieben.

›Die Leben des Tao‹ ist der fesselnder Auftakt des Tao-Universums - ein Buch voller altkluger Außerirdischer, Spionage-Action, Kung-Fu und einem Hauch von Weltverschwörung: spannend, lustig und phantasievoll.“

 

Das ist gut zusammengefasst. Der Roman entpuppt sich tatsächlich als der oft beschworene Pageturner, weil der Autor höchst vergnüglich schildert, wie sich der arme Roen, nachdem plötzlich der außerirdische Tao in seinem Körper steckt, vom Tiefkühlpizza essenden Nerd zum nächsten James Bond wandelt - und dabei ordentlich gequält wird. Das nimmt sich alles nicht so furchtbar ernst, was das Lesevergnügen erhöht und von der Schreibe her immer mal wieder an einen John Scalzi in Topform erinnert. Gebremst wird der Spaß nur durch die jedem Kapitel vorangestellten Erinnerungen an Taos frühere Leben; diese Einschübe sind das genaue Gegenteil des restlichen Romans, zäh und bremsend, aber zum Glück wenigstens kurz. Auch der eigentliche Konflikt zwischen Prophus und Genjix will nicht gar so interessant wie Roens persönliches Schicksal erscheinen. Insgesamt ist der Roman aber wirklich eine unterhaltsame Angelegenheit und macht Lust auf die Fortsetzungen. „Die Tode des Tao“ („The Deaths of Tao“, im Original von 2014) ist ja bereits im November erschienen, der Trilogie-Abschluss kommt dann im Februar. Und der Autor bleibt fleißig: Mit „The Rise of Io“ (im Oktober 2016 bei Angry Robot Books veröffentlicht) hat er bereits die Fortsetzung der Tao-Trilogie gestartet.

 

 



#2 Khaanara

Khaanara

    Giganaut

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Geschrieben 19 Dezember 2016 - 11:51

Im Stil her hat mich Roens Geschichte ein wenig an CHUCK erinnert und auch bei mir war es ein Pageturner. Band 2 wird in der nächsten Woche in den Urlaubskoffer gepackt.



#3 Selma die Sterbliche

Selma die Sterbliche

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Geschrieben 21 Dezember 2016 - 10:59

Ich habe mir die Sache als Tipp notiert ... momentan gibt es hier allerdings einiges an "Topics" vorher zu lesen ...


Es lebe die Vielfalt, denn Gegensätze ziehen sich an!  jottfuchs.de

 

 

  • (Buch) gerade am lesen:täglich ein anderes, sämtliche Sparten.
  • (Buch) als nächstes geplant:Wieder etwas mit Ufos und Titten, nebst strammen Männerschenkeln

#4 Armin

Armin

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Geschrieben 27 Dezember 2016 - 08:01

Wesley Chu: Die Tode des Tao (Fischer Tor, 2016)

 

Der Verlag schreibt:

In ›Die Tode des Tao‹, dem zweiten SF-Thriller im Tao-Universum, bringt Wesley Chu wieder alles zusammen, was den ersten Teil der Trilogie so einmalig macht: altkluge Aliens, Spionage-Action, Kung-Fu, fein abgemischt mit einem Hauch von Weltverschwörung. Eine grandiose Fortsetzung zu ›Die Leben des Tao‹.

 

Roens aufreibendes Leben als Geheimagent im Dienste der außerirdischen Prophus geht weiter - und wird immer turbulenter, denn ihre Gegenspieler, die Genjix, haben einen wahrhaft diabolischen Plan ausgeheckt. Roen und Tao, wie immer zwei Seelen in einer Brust, kommen ihnen zwar auf die Schliche, aber das Problem ist: Um ihren Plan zu vereiteln, muss sich Roen mit seiner Ex-Frau versöhnen. Nur gut, dass niemand weiß, dass das Schicksal der Welt von einem zerstrittenen Ehepaar abhängt †¦

 

Ich sage:

Das Buch ist gegenüber dem Vorgänger eine echte Enttäuschung und fällt deutlich ab.

 

Dass die Handlung nicht nahtlos an „Die Leben des Tao“ anschließt, lässt sich verschmerzen, die Lücken werden ja nach und nach gefüllt, auch die Frage, ob die irgendwie störende Trennung von Roen und Jill wirklich sein musste, erübrigt sich nach längerer Lektüre. Trotzdem ist der Inhalt weit weniger prickelnd als im ersten Buch, das von Roen und seiner Entwicklung lebte (nicht coming-of-age, aber coming-in-shape), während jetzt zwischen Genjix und Prophus ganz, ganz viel gekämpft wird und sonst nicht mehr viel passiert.

 

Auch stilistisch kann „Die Tode des Tao“ nicht mit dem Vorgängerroman mithalten. Das wirkt leider alles ein wenig lieblos runtergeschludert, als hätte die Fortsetzung möglichst schnell fertig werden müssen.

 

Wären da nicht gelegentlich auch amüsante Momente, würde ich nach der doch enttäuschenden Lektüre jetzt schon ausschließen, dass ich mir auch den Abschluss der Trilogie zu Gemüte führe. Wahrscheinlich werde ich mir das Buch aber trotzdem zulegen und wenigstens mal ins Regal stellen - so richtig neugierig, wie†™s weitergeht, bin ich derzeit nicht.



#5 Jordan

Jordan

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Geschrieben 26 Februar 2017 - 09:53

OT: Simone Heller, die Übersetzerin der ersten beiden Teile, ist im aktuellen Clarkesworld-Magazin mit einer eigenen, wie ich finde sehr gelungenen Geschichte vertreten: How Bees Fly. Kann man hier  http://clarkesworldm...m/heller_02_17/ lesen oder als Podcast anhören, wie immer vorgetragen von der charmanten Kate Baker. Man kann natürlich auch die Clarkesworld kaufen oder abonnieren ...



#6 Selma die Sterbliche

Selma die Sterbliche

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Geschrieben 27 Februar 2017 - 16:24

@ Armin: vermutlich wurde tatsächlich von der kaufmännischen Sparte großen Druck auf den Autor ausgeübt. Einer der Nachteile von "Arbeiten mit Verlagen" ... Natürlich hätte "ausreichende Charakterstärke" gut dagegen geholfen, aber wer hätte sich nicht verunsicheren lassen ... Immer schade, so etwas.


Bearbeitet von Selma die Sterbliche, 27 Februar 2017 - 16:25.

Es lebe die Vielfalt, denn Gegensätze ziehen sich an!  jottfuchs.de

 

 

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#7 Amtranik

Amtranik

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Geschrieben 01 April 2017 - 13:46

Ich bin gerade in Rekordzeit zu 2/3 Dritteln durchs erste Buch gepflügt. Das ist einer von den Romanen die einfach nur Spaß machen und gut tun. Tolle Idee, sehr unterhaltsam geschrieben. Eines meiner bisherhigen Highlights des Lesjahres möchte ich meinen. Und das beste ist, alle 3 Teile liegen mittlerweile vor und muss nicht warten sondern kann mal am Stück lesen. Bei den allermeisten Trilogien liegt ja immer mindestens 1 Jahr Pause der Lektüre dazwischen.




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