Im Jazzybee Verlag ist (2. Januar 2017) eine neue Übersetzung (Jürgen Beck) von The War of the Worlds erschienen. Der Zeitpunkt der Publikation ist wohl nicht von ungefähr der nächste Werktag nach Ablauf der Regelschutzfrist für die Werke von H. G. Wells. Ab 1. Januar 2017 sind dessen Werke in die Gemeinfreiheit übergegangen.
Wer sich die Leseprobe davon ansehen möchte:
http://www.hugendube...kt-details.html
Ich weiß, dass das nach nur ein wenig Hineinschnuppern unfair ist, aber so aus dem Bauch: Mir behagt die Übersetzung bzw. die Edition nicht. Für mich holpert es. Das fängt schon damit an, dass das einleitende Motto vor dem 1. Buch, Kapitel 1 [color=rgb(84,84,84);font-family:arial, sans-serif;font-size:small;]†”[/color] ein Zitat von Johannes Kepler [color=rgb(84,84,84);font-family:arial, sans-serif;font-size:small;]†”[/color] weggelassen wurde. Nennt mich stockkonservativ, aber so etwas ist heutzutage einfach nicht probat. Es ist ja keiner dieser Fälle von "bearbeitet und gekürzt für die Jugend" gegeben, die noch vor gar nicht so langer Zeit so manches Stück Literatur im deutschen Sprachraum verunstalteten.
Homöopathisch dosierte Kostprobe : Die ersten 2 Sätze der neuen Übertragung, Der Krieg der Welten, H. G. Wells, Jazzybee Verlag Jürgen Beck. 2017
(Anm.: ich habe keinen Beistrich nach "Verlag" vergessen. Man beachte bitte den Firmenwortlaut. Der Übersetzer scheint auch der Verleger zu sein):
"Niemand hätte es in den letzten Jahren des 19. Jahrhunderts für möglich gehalten, dass unsere Welt genauestens beobachtet wurde von Intelligenzen, die klüger waren als die Spezies Mensch, wenn auch genauso sterblich; dass Menschen, die mit der Verrichtung ihrer täglichen Arbeit beschäftigt waren, inspiziert und überprüft wurden, vielleicht genauso, wie es ein Forscher tat, der gerade die vergänglichen Kreaturen, die in einem Tropfen Wasser schwärmen und sich vermehren, unter seinem Mikroskop erforschte. Die Menschen wandelten mit unendlicher Selbstgefälligkeit über diesen Globus namens Erde, sich ihrer Herrschaft über die Materie immer bewusst ..."
Wieder die ersten 2 Sätze ... Der Krieg der Welten. Übersetzer: Gottlieb August Crüwell und Claudia Schmölders. Diogenes, Zürich 1974:
"Niemand hätte in den letzten Jahren des XIX. Jahrhunderts geglaubt, daß unser menschliches Tun und Lassen beobachtet werden könnte; daß andere Intelligenzen, größer als die menschlichen und doch ebenso sterblich, uns bei unserem Tagwerk fast ebenso eindringlich belauschen und erforschen könnten, wie ein Mann mit seinem Mikroskop jene vergänglichen Lebewesen erforscht, die in einem Wassertropfen ihr Wesen treiben und sich darin vermehren. Mit unendlichem Behagen schlenderte die Menschheit mit ihren kleinen Sorgen kreuz und quer auf dem Erdball umher, in gelassenem Vertrauen auf ihre Herrschaft über die Materie ..."
Leseprobe dieses Texts aus einer detebe-Ausgabe mit neuer Rechtschreibung:
https://www.amazon.d...s/dp/3257235372
Eine englische Ausgabe (Project Gutenberg) http://www.gutenberg.org/ebooks/36
"No one would have believed in the last years of the nineteenth century that this world was being watched keenly and closely by intelligences greater than man's and yet as mortal as his own; that as men busied themselves about their various concerns they were scrutinised and studied, perhaps almost as narrowly as a man with a microscope might scrutinise the transient creatures that swarm and multiply in a drop of water. With infinite complacency men went to and fro over this globe about their little affairs, serene in their assurance of their empire over matter ..."
Ein Hauch von Eindruck ist im Vergleich vielleicht möglich. Mehr als dieses Pröbchen hier zu zitieren, ist aus urheberrechtlichen Gründen nicht drinnen, da die neue Übersetzung nicht frei von Rechten ist. Allerdings ist es bei Interesse nicht schwierig, zumindest die Leseproben zu vergleichen.
LG
Jakob