Jonathan Strahan (ed.): Drowned Worlds (Solaris, 2016)
Jonathan Strahan hat schon eine ganze Reihe toller Anthologien zusammengestellt, beispielsweise die beiden „The New Space Opera“-Bände gemeinsam mit Gardner Dozois oder auch die von ihm allein herausgegebene „Infinity“-Reihe (zuletzt gelesen: „Meeting Infinity“, 2015; der Folgeband „Bridging Infinity“, 2016, liegt noch auf dem großen Stapel ...). Sein letzter Best-of-Jahresband war zwar nicht die große Erleuchtung, aber „Drowned Worlds“ verspricht doch schon vom Titel her mal einen spannenden Blick in eine düstere Zukunft.
Der Klappentext:
We stand on the brink of one of the greatest ecological disasters of our time - the world is warming and seas are rising, and yet water is life; it brings change. Where one thing is wiped away, another rises.
Drowned Worlds looks at the future we might have if the oceans rise - good or bad. Here you†™ll find stories of action, adventure, romance and, yes, warning and apocalypse. Stories inspired by Ballard†™s The Drowned World, Sterling†™s Islands in the Net, and Ryman†™s The Child Garden; stories that allow that things may get worse, but remembers that such times also bring out the best in us all. Multi-award winning editor Jonathan Strahan has put together sixteen unique tales of deluged worlds and those who fight to survive and strive to live.
Featuring fiction by Paul McAuley, Ken Liu, Kim Stanley Robinson, Nina Allan, Kathleen Ann Goonan, Christopher Rowe, Nalo Hopkinson, Sean Williams, Jeffrey Ford, Lavie Tidhar, Rachel Swirsky, James Morrow, Charlie Jane Anders, Sam J. Miller and Catherynne M. Valente.
Paul McAuley: Elves of Antarctica
Mike hat sich aus einem versunkenen Inselstaat in die Antarktis gerettet; hier untersucht er jetzt seltsame Steine mit Elfen-Runen.
Prinzipiell nett geschrieben, aber von arg vielen Info-Dumps übersät und mit zu wenig Handlung. Von der Stimmung her kein schlechter Auftakt fürs Buch, aber mehr passieren dürfte dann schon †¦
Ken Liu: Dispatches from the Cradle: The Hermit - Forty-Eight Hours in the Sea of Massachusetts
Ein reicher Einsiedler lebt über den versunkenen Ruinen von Boston. In seinem Gespräch mit dem Erzähler erfahren wir einiges über die nur noch teilweise bewohnbare Erde, die kolonisierte Venus und den Mars, auf dem gerade das Terraforming läuft.
Das Setting stimmt, die Geschichte fehlt leider. Immerhin gut geschrieben, unterm Strich aber mangels Handlung eher langweilig.
Kim Stanley Robinson: Venice Drowned
Leider keine neue Geschichte, obwohl im Impressum mit einem Copyright 2016 versehen, sondern eine, die bereits 1981 erschienen ist (in „Universe 11“, herausgegeben von Terry Carr), was für Robinsons visionären Blick spricht - ob das Original überarbeitet wurde, kann ich auf die Schnelle nicht sagen (wer den Vergleich ziehen möchte, findet die 81er-Fassung hier: http://www.baen.com/...7801844___1.htm), letztlich ist es auch egal. Vielleicht habe ich den Hinweis im Buch, dass die Story schon mal publiziert wurde, auch nur übersehen †¦
Davon abgesehen: Gute Geschichte über Carlo, einen Touristenführer, im versunkenen Venedig, sehr gerne gelesen. Übrigens 1982 sowohl für den Nebula als auch den Locus Award nominiert.