Hallo Selma,
ich lese Cornwall immer mal wieder gerne, aber eine so lange Reihe mag ich mir dann doch nicht antun. Ich empfand "The Warlord Chronicles" gegen Ende hin schon etwas zu sehr gedehnt. Werde es dennoch mit der Grals Reihe versuchen, scheint mir genau das richtige für den Sommerurlaub zu sein.
Was ich dazu zu sagen habe, werde ich auf passenderem Terrain sagen, z.B. auf Histo-Couch.de
Zu dem anderen Namen, der in diesem Zusammenhang gefallen ist: Follett. Der könnte den Literatur Nobelpreis bekommen und ich würde ihn dennoch nicht lesen wollen. Meine Erfahrung nach drei "historisierenden" Romanen Folletts: Es ändern sich nur die Zeiten, ggfs. das Land - sonst bleibt alles gleich Dank Folletts tiefen Griff in seinen Bestseller Baukasten.
Und um einen anderen Namen in den Ring zu werfen: Scarrow. Au weia, schreibt der flach.
Sehr gefallen hat mir der erste Roman von James Aitcheson "Der Pakt der Schwerter" über die Folgen der Schlacht von Hastings. Der zweite Roman aus der Reihe - "Die Ritter des Nordens" - fiel dann leider arg ab. Auf das Ende der Trilogie werde ich wohl vergebens warten, denn obwohl bereits 2013 in England erschienen, gibt es noch keine deutsche Übersetzung.
Viele Grüße
Tobias
Danke für den Hinweis zu Aitcheson, Tobias. Die amazonische Leseprobe von Der Pakt der Schwerter (Sworn Sword) macht einen guten Eindruck. Wie auch Ender [color=rgb(84,84,84);font-family:arial, sans-serif;font-size:small;]†”[/color] meiner Meinung nach [color=rgb(84,84,84);font-family:arial, sans-serif;font-size:small;]†”[/color] sehr richtig bemerkte, sind wirklich gute (halbwegs neuere) historische Romane eher rar gesät.
In den letzten Jahren wirklich gut gefallen hat mir beispielsweise Robert Harris mit Intrige (An Officer and a Spy), ein ausgesprochen gelungener Roman. Sehr gut fand ich auch seine Cicero-Trilogie.
Aber zu Cornwell:
Ich habe nur einige seiner Sharpe-Romane gelesen. Die Abenteuer eines britischen Soldaten zur Zeit der Napoleonischen Kriege. Das geht so in Richtung "Conan mit Muskete", nur ohne Fantasy-Elemente und ohne Stimmung und natürlich ist Sharpe kein Conan. .)
Die Bücher sind nicht wirklich total schlecht geschrieben. Auf mich wirkten sie allerdings sehr, sehr glatt. Ein Haufen an erzählerischen Möglichkeiten wird nicht einmal angestreift. Lokalkolorit, bisschen kulturelle Details, Exotik? Gibt es alles nicht.
"Show don't tell" hat Mr Cornwell nicht gerade verinnerlicht. Ob z.B. der Kampf um eine Festung in Indien oder Frankreich spielt, erschließt sich im besten Fall aus dem Namen des Gemäuers. Wer aber Schlachtenschilderungen in einfachen Sätzen mag, kommt auf seine Kosten.
Das alles motiviert mich nicht sehr, diese Romane zu lesen, die sich vermutlich an George R. R. Martins Epos anlehnen dürften. Da geh ich besser gleich zum Schmied und nicht zum Schmiedel ...
(In Leseproben reingucken werde ich trotzdem )
LG
Jakob