Wo hat er sich denn gesorgt? Ob sich ein Eschbach-Buch verkauft?
Und bei mir bestand auch keine Sorge ob ich das Buch kaufe. Meine Sorge lag lediglich an der Integrität der Neudaten im Bezug auf die Kanonischen. Also etwas, welches wirklich nur für die absoluten Nerds relevant ist. Dass das Buch spannende Unterhaltung bieten würde war für mich keine Frage.
So, mittlerweile bin ich auf S. 230, habe also mehr als ein Viertel des Buches hinter mir.
Der Anfang des Buches entspricht der Leseprobe auf die hier bereits verlinkt wurde. Und auch im Buch nimmt mich dieser Teil nicht mit, wobei ich nicht mal sagen kann warum. Kurz darauf folgt ein Kapitel in dem die Familiengeschichte der Rhodans breit erläutert wird und das sich für mich ähnlich "spannend" las wie die Anhänge des Herrn der Ringe (vielleicht wäre hier ein tatsächlicher Stammbaum als Grafik von Vorteil). Nachdem Andreas Eschbach auch den Tod von Perrys Schwester abgearbeitet hat (als dramatisch-traumatisches Erlebnis aber ohne zu dick aufzutragen), kann er mit dem erzählen seiner eigentlichen Geschichte beginnen. Und hier nimmt das Buch dann merklich Fahrt auf und ist (bisher) ein schön zu lesendes, spannendes Abenteuer des jugendlichen Perrys, das mich ein wenig an die abenteuerlichen Jugendbücher meiner lange zurückliehgenden Kindheit erinnert (positiv gemeint!). Geschickt baut Andreas Eschbach auch unaufdringlich die für den späteren Perry prägenden Erlebnisse und Erfahrungen ein (nett auch die Idee mit dem Werk Marc Aurels).
Zwar neigt der Autor, wenn es um die Schilderung von realen Ereignissen geht (zB den Atomversuch auf dem Bikini Atoll), manchmal zum wikipediasieren, aber das tut der Lesbarkeit keinen Abbruch.
Und auch kam das von mir befürchtete Kosmische-Vorbestimmungs-Gedöns unseres jugendlichen Helden tatsächlich zum Einsatz, allerdings (bisher und zum Glück) nur ganz wenig und sehr kurz.
Wer der geheimnisvolle Erzähler des Buches ist, wird zum Glück nicht bis zum Ende hin ausgewalzt, sondern auf S. 205 aufgelöst. Was auch gut ist, denn, selbst wenn jemand es noch nicht in der Leseprobe geahnt hat, es gibt bis S. 50 doch genug Hinweise, so dass eigentlich jedem Rhodan-affinen Leser klar sein sollte, um wen es sich handelt.
Fazit: Bisher hat das Lesen Spaß gemacht und ich freue mich aufs Weiterlesen.
Bearbeitet von Tifflor, 13 Februar 2019 - 12:04.
"Es kam nicht von oben, von der Regierung. Es fing nicht mit Verordnung und Zensur an, nein! Technik, Massenkultur und Minderheitendruck brachten es ganz von allein fertig."
Ray Bradbury - Fahrenheit 451
• (Buch) gerade am lesen:Captain Future - Der ewige Herrscher
• (Buch) Neuerwerbung: Captain Future - Der ewige Herrscher
• (Film) gerade gesehen: Akte X Staffel 1
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So jetzt ist es passiert. Mir ist der erste historische Fehler aufgefallen
Im Jahr 1956 erinnern sich Perry und sein Jugendfreund tatsächlich an die Spider-Man Comics, die sie als Kinder gelesen haben.
Was eine erstaunliche Leistung ist, wenn man bedenkt, dass Amazing Fantasy Nr. 15, der erste Auftritt von Spider-Man (nicht Spiderman, wie im Buch geschrieben), erst im Jahr 1962 erschienen ist.
Da war unser jugendlicher Held wohl seiner Zeit voraus
(Kein großer Fehler, aber dem Comic Nerd fällt es halt auf)
Bearbeitet von Tifflor, 14 Februar 2019 - 10:16.
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Pünktlich zum offiziellen Verkaufstermin habe ich das Buch durch.
Insgesamt war es eine unterhaltsame, gut zu lesende Lektüre, die ich gerne gelesen habe
Es war wohl ganz gut, dass im Vorfeld bekannt war, dass es keine Lebensgeschichte a la Kosmoschroniken sein würde, sondern die Vorgeschichte unseres Haupthelden. So hatte sich erste Enttäuschung der subjektiven Erwartung gelegt, bis ich das Buch in der Hand hielt und ich habe es als das gelesen, was es ist.
Insgesamt gliedert sich das Buch grob gesagt in drei Handlungsabschnitte. Perrys Kindheit (das ist der Teil, den ich weiter oben als spannendes Abenteuer, das mich an die Jugendbücher vergangener Tage erinnert, bezeichnet habe)
Dann Perrys Militärlaufbahn bis zur Stardust, die den größten Teil des Buches einnimmt und sich stringent und spannend liest und schließlich (auf ca den letzten 100 Seiten) die Gründung der Dritten Macht wie man sie aus den ersten neun Heften der Serie kennt.
Eschbach versteht es geschickt, Einflüsse aufzuzeigen, die Perrys späteren Charakter und seine Einstellungen prägten. Im Laufe der Zeit begegnet man aus der Serie bekannten Figure der damaligen Zeit so wie echten historische Figuren aus Politik und Raumfahrt. Das sind die Begegnungen, die Johannes Rüstler in München zu dem Vergleich mit Forrest Gump inspiriert haben (zu Recht).
Spoiler
Das Einzige, was mich gestört hat, war Perrys Beteiligung an den 68er Studentenunruhen in Paris.
Tut mir leid, aber das beschriebene Geschehen passt nicht zu Perry, dass dieser sich an gewaltsamen Protesten beteiligt in denen ua Molotowocktails auf Polizisten fliegen.
Hier hat der Autor sich wohl bemühsigt gefühlt, weil es zeitlich passt, die Proteste einzubauen. Auffällig ist auch, dass man diesen (zum Glück relativ kurzen Abschnitt) aus dem Buch lassen kann, ohne dass sich wirklich was an dem Handlungsfortschritt ändert. Ein völlig überflüssig Seitenfüller
Was das kosmische Vorbestimmungsgeschwurbel betrifft, hat es sich dann doch etwas anders dargestellt, als es zuerst aussah.
Spoiler
Nicht ES ist es, der Perry gelegentlich beeinflusst, sondern Ernst Ellert und zwar eigenmächtig und nicht im Auftrag von ES.
Trotzdem hat mir diese Einflussnahme nicht gefallen. Hier frage ich mich auch, ob das Auftreten Ellerts zum Serienkanon passt. An einer Stelle nimmt er nicht nur mental mit Perry Kontakt auf, sondern nimmt tatsächlich Gestalt an. Ich bin mir nicht sicher, ob der spätere Ellert das konnte. Vielleicht weiß das jemand?
Was den Aufbau der Dritten Macht betrifft, wird dieser zum Teil aus neuen Perspektiven geschildert, um die Handlung der bekannten Heftromane nicht 1:1 zu wiederholen. Fand ich interessant. Für PR-Kenner, insbesondere der Frühphase, sicher vergnüglich zu lesen. Ich weiß aber nicht, wie dieser Teil auf einen Leser wirkt, der die Serie nicht kennt, da doch vieles zwangsläufig verkürzt werden muss und wichtige Ereignisse nur kurz erwähnt werden. Bis dahin ist das Buch für einen nicht PR-affinen Nur-Eschbach-Leser sicher gut verständlich und steht wirklich für sich, wobei natürlich der geübte Leser viele Verbindungen zur Serie entdeckt.
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Das Einzige, was mich gestört hat, war Perrys Beteiligung an den 68er Studentenunruhen in Paris.
Tut mir leid, aber das beschriebene Geschehen passt nicht zu Perry, dass dieser sich an gewaltsamen Protesten beteiligt in denen ua Molotowocktails auf Polizisten fliegen.
Hier hat der Autor sich wohl bemühsigt gefühlt, weil es zeitlich passt, die Proteste einzubauen. Auffällig ist auch, dass man diesen (zum Glück relativ kurzen Abschnitt) aus dem Buch lassen kann, ohne dass sich wirklich was an dem Handlungsfortschritt ändert. Ein völlig überflüssig Seitenfüller
Ich hab das Buch erst heute bekommen, will erst 3002 zu Ende lesen. Aber ich denke, für diese Szene könnte es eine Vorlage bzw. einen "Aufhänger" in einem Roman von Ewers geben (müßte in den 300ern, 35* oder 36* sein), in dem sich Atlan an eine entsprechende Begegnung mit Perry zu dieser Zeit an diesem Ort erinnert.
Bearbeitet von Günther Drach, 28 Februar 2019 - 20:26.
Ich hab das Buch erst heute bekommen, will erst 3002 zu Ende lesen. Aber ich denke, für diese Szene könnte es eine Vorlage bzw. einen "Aufhänger" in einem Roman von Ewers geben (müßte in den 300ern, 35* oder 36* sein), in dem sich Atlan an eine entsprechende Begegnung mit Perry zu dieser Zeit an diesem Ort erinnert.
Danke für den Hinweis, Günther.
Es ist zu lange her, dass ich die 300er Bände gelesen habe, als dass ich das noch im Gedächtnis hätte.
Wenn dem so ist, ist Andreas Eschbach, zumindest was die Idee betrifft, exkulpiert.
(Was nicht heißt, dass ich das Ganze nicht immer noch unpassend und im Buch unnötig finde ).
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Rezension von Christel Scheja im FG:
Alles in allem ist »Perry Rhodan - Das größte Abenteuer« die gelungen gestaltete Vorgeschichte eines Helden, der viele Science Fiction Fans seit mehr als fünf Jahrzehnten begeistert und vielleicht durch den Brückenschlag nun auch neue Leser gewinnen kann. Dieses Buch macht tatsächlich einen spannenden Einstieg möglich und Lust auf mehr.
Perry Rhodan - Das größte Abenteuer von Andreas Eschbach
"Es kam nicht von oben, von der Regierung. Es fing nicht mit Verordnung und Zensur an, nein! Technik, Massenkultur und Minderheitendruck brachten es ganz von allein fertig."
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