Das ist übrigens ein Trakkod. Unangenehmer Zeitgenosse.
Spoiler.
Neben diversen galaktischen Interessengrüppchen operiert ggw ein kleiner LFG-Verband in Canis Major: drei JUPITER- und drei SATURN-Raumer. Sie unterstehen Oberst Egmont Tarfusser, dem Kommandanten der ROBERT GRUENER.
CMS-SVII-125.127. Madurant. Das Ziel des ferronischen Raumers NEÈFOR, ihres †šPassagiers†˜, dem Dolan JASON mit seiner Exekutorin Yemayo Shango , und natürlich dessen Passagiere: Opiter Quint, Ernst Ellert, Mahnaz Wynter, Zau, Homunk.
Die NEÈFOR geht in den Orbit um den siebten Planeten des Systems, eine Eiswelt, die Ellert auf den Namen Schöller taufen darf. Der Dolan fliegt zum zweiten Planeten, Thoo.
CMS-SVII-125.127.-2. Thoo. Ein bisschen größer als die Erde, ein bisschen weniger Schwerkraft. Ein ganzes bisschen mehr Sauerstoffgehalt der Atmosphäre: 34 %. Größter Teil der Oberfläche landbedeckt, aber viele Seen und Flüsse. Kein Mond, dafür aber ein Trümmerring in Äquatorhöhe.
Homunk muss zugeben, dass er über keinerlei weiteren Informationen zu diesem Planeten verfügt. Aber er empfindet etwas in Hinblick auf Thoo: Unbehagen. Kälte †¦ Abscheu.
„Ich glaube, es sind nicht meine Gefühle.“
„Sondern?“
„Es sind die Gefühle von ES.“
„ES hat diesen Planeten verabscheut?“
„ES hat ihn verabscheut. Und gefürchtet.“
Ausgedehnte Wälder. Lang gestreckte Canyons, in denen Nebel wallen. Weite Ebenen, auf denen sich turmartige Giganten, Pflanzen oder Pilze, erheben. Gebirge mit schneebedeckten Gipfeln. Keinerlei Spuren irgendeiner Zivilisation.
Der Tryzom-Mann Zau kann Verbindungen mit dem Geist anderer aufnehmen und sich Gedächtnisinhalte, Erinnerungsbruchstücke aneignen - einspiegeln.
Beim Überflug bemerkt Zau etwas. Aber er kann es nicht erfassen, nicht wirklich einspiegeln.
“Etwas erinnert sich.“
Nach Landung erweist sich Homunk immer mehr als verschlossen. Er stellt sich einfach so in die Landschaft - und schweigt.
Ein sechsbeiniges Tier mit Rückenpanzer, das organische Speere verschießen kann, attackiert die Ankömmlinge. Zau, unter Rückgriff auf die Erinnerung des Etwas, identifiziert es als Trakkod.
Bis auf Homunk zieht man sich in den Dolan zurück.
Mittels Spionsonden wird im Urwald das pflanzenüberwucherte Wrack eines halutischen Raumschiffes gefunden. Das Schiff ist über 5000 Jahre alt, die Speicherbänke seine Positronik wurde offensichtlich zum Großteil gelöscht, in einer Maschinenhalle findet sich das übel zugerichtete Skelett eines Haluters. Er scheint Trakkods zum Opfer gefallen zu sein. Die Sache kommt Quint recht spanisch vor: Ein Haluter von Trakkods getötet? Warum sind nach 5000 Jahren die Knochen noch so gut erhalten? All dies wirkt irgendwie gestellt.
Es kommt zu einem weiteren, fast schon militärisch koordiniert erscheinenden Angriff der Tier- und Pflanzenwelt des Planeten. Tatsächlich gerät der Dolan in Beträgnis, als der Boden unter ihm zusammenbricht und ihn Energieblitze abgebende Lianen attackieren. Homunk, der sich überhaupt nicht wehrt, wird von Trakkods überrannt, sein SERUN zerfetzt.
“Warum hast du dich nicht gewehrt?“
„Mir war, als sollte ich nicht.“
Zau hat während der Attacke wieder Erinnerung verinnerlicht. Animalische. Aber auch †¦
“Der Androide hat Gefühle auf sich gezogen, die nicht nur animalisch sind.“
„Welche nämlich?“
„Zorn. Empörung, Der Wunsch nach Rache. Und Gerechtigkeit.“
Diese nicht-animalischen Erinnerungen und Emotionen ordnet Zau wiederum diesem zuvor wahrgenommenen Etwas zu. Er betrachtet es als trägerloses Bewusstsein. Und dessen Selbstbezeichnung? Thoogondu.
Damit beginnen erste Mosaiksteine sich zusammenzufügen. Thoo. Thoogondu. Die Nachricht der Lehmsoldaten. Gondunat.
Mithilfe von Shango kann Zau die Quelle der nicht-animalischen Emotionen verorten: eine baumlose Landschaft in Äquatornähe und dort ein armdicker, vage dreikantiger, vier Meter aufragender Stab. Blendend weiße Metallplastik mit eingelagerten unbekannten Hyperkristallen.
Beträchtlich älter als 5000 Jahre. Aber seltsamerweise kein HI-bedingter beschleunigter Zerfall.
“Hooris. - Diese Hyperkristalle sind Hooris-Kristalle. Sehr, sehr selten. Wertvoll und ...“
„Und was?“
„Aufnahmebereit. Aber uns sind sie abgewandt.“
Zau legt die bloßen Hände und die Stirn an die Säule.
Und SCHNIPPS.
In zehntausenden Fragmenten des Trümmerrings erwachen Maschinen zum Leben und überziehen den gesamten Planeten mit Holografien des längst vergangenen Thoo.
Prächtige Städte. Gewaltige Raumschiffe, aneinandergekoppelte Sphären, die von Raumhäfen starten.
Eine planetenweite Fata Morgana.
“Zau hat Kontakt gefunden zu den Relikten eines realen Bewusstseines oder den Relikten mehrerer Bewusstseine. Dieses Relikt bezeichnet sich selbst als den Monitor. Die Bewusstseinssplitter, aus denen der Monitor besteht, sind konserviert worden - wie, kann ich nicht sagen. Aber wir wissen ja längst, dass die Speicherung eines Bewusstseins oder seines Inhalts möglich ist.“
Wegen der in Zau gespiegelten Thoogondu-Erinnerungen wurde dieser von Monitor als Thoogondu wahrgenommen .
“Zum ersten Mal seit Jahrtausenden kommt der Monitor über die Säule in Kontakt mit einem Gedächtnis voller Thoogondu-Erinnerungen - und zur Feier des Tages aktiviert er das grandiose Holotheater. Zur Aufführung kommt: die Pracht und Herrlichkeit der alten Zeit.“
Und in dieser alten Zeit, so erinnert sich Zau, haben die Thoogondus weite Teile Poshcooris beherrscht - weite Teile der Milchstraße.
In Trakkods und anderen Tieren der letzten Attacke werden ebenfalls Hooris-Kristalle gefunden. Dies legt nahe, dass der Monitor diese Kreaturen wie Marionetten steuert und gegen Eindringlinge (wie z.B. auch einen Haluter in Drangwäsche) ins Feld führt.
Homunk redet endlich auch wieder: Sie müssten jetzt so schnell wie möglich das Relais finden, der Ort, an dem der Wanderer auf seinen Wegen rastete. Wenn sie das Relais bergen könnten, würden sie über das Protokoll des Zerwürfnisses verfügen - die Informationen darüber, warum ES die Thoogondu aus der Milchstraße verwiesen hat.
Der Platz, wo das Ding sich ursprünglich befand, eine Insel in einem vergangenen See, ist natürlich leer, die Inseloberfläche abgetragen. Da die Thoogondu das Relais nicht vernichten und auch nicht vom Planeten weg bewegen konnten, haben sie es wahrscheinlich verbuddelt.
Quint fordert Hilfe an. Die ROBERT GRUENER trifft mit der MADOC und der JEAN COUSIN ein.
Man beginnt am ehemaligen Relaisstandort. Sonden dringen Hunderte von Metern tief ein. Das so kontrollierte Erdreich wird mit Desintegratoren abgetragen.
Sukzessive arbeitet man sich tiefer und tiefer.
Thoo wehrt sich. Mit einer holografisch vorgespiegelten Angriff von Raumschiffen und Fliegern und einem tatsächlichen Angriff der Flora und Fauna. Zwei Space Jets und drei Menschen fallen der Attacke zum Opfer.
In 21 Kilometern Tiefe findet man ein Tor, mehr als 30000 Jahre alt, dahinter ein Tunnel.
Das Team, ohne Homunk, der nicht interessiert scheint, folgt dem Stollen bis zu einem in 37 Kilometern Tiefe verborgenem Gewölbe.
Das Relais hat die Gestalt einer dreiseitigen Pyramide mit abgerundeter Spitze, die Seiten des Fundaments je 100 Meter, die schräg hochstehenden Kanten je 230 Meter lang.
Mit seinem Amulett kann Ellert einen Zugang öffnen. Die Menschen können passieren, ihre begleitenden TARAs nicht.
Im Innern des Relais befindet sich eine anheimelnde Waldlandschaft mit See und Wasserfall. Und einem Torbogen aus Holz.
Der Torbogen ist das Protokoll der Zerwürfnis: “Wir müssen hindurchgehen.“
Ellert benutzt erneut sein Amulett, das sich in das bekanntes Penrose-Dreieck verwandelt, sich weitet und mit dem Torbogen verschmilzt.
Zwei Personen können Ellert durch die Querung begleiten. Quint. Und Zau: “Weil es so richtig ist.“
Bin nicht so zufrieden. Mit dem Spoiler, meine ich jetzt. Viel zu lange. Wenn man sich Mühe gäbe, könnte man das besser zusammenstreichen. Aber ich bin faul.
Den Roman fand ich ganz gut.
Was mir wirklich gefallen hat: die wenden tatsächlich mal ihre Technik zielgerichtet an.
SERUNs, die selbständig arbeiten.
Statt durch den Dschungel zu schwanken und über die Hinweise zu stolpern: Spionsonden.
Usw. Prima!
Bearbeitet von Günther Drach, 22 November 2017 - 19:41.