Die Re-Engrammierung ist eine Technik, mit der Personen ein neuer Gedächtnisinhalt gegeben wird.
Diese Technik wurde von dem "Medikus von Thoo", Khuulespiu, auf Basis besonderer Hyperkristalle, den Hooris-Kristallen, entwickelt.
Sie wurde ursprünglich zu Heilzwecken verwendet: die erste so behandelte Thoogondu war das Mädchen Rochashad, Khuulespiu befreite sie auf diese Art von dem Trauma des schrecklichen Unfalltodes ihrer Eltern.
Thoogondu entstanden auf dem Planeten einer roten Sonne.
Rote Sterne sind recht lebensfeindliche Muttergestirne. Sie neigen zu heftigen Protuberanzen, lösen mörderischen Strahlenstürme aus.
Dass Thoo überhaupt Leben tragen konnte, war zum einen dem Umstand zu verdanken, dass Madurant seine hyperaktive Phase längst hinter sich hatte, zum andern, dass Thoos planetares Magnetfeld die lebensfeindlichen Strahlungsschauer seiner Sonne abhielt.
Gravitationssuspensoren zähmen Sonnen, leiten Protuberanzen in kontrollierte Bahnen. Und ermöglichen so die Kolonisierung sonst unwirtlicher Welten durch die Thoogondu.
Diese Entwicklung geht auf den Stellaringenieur Buutrondh zurück.
Re-Engrammierung kann benutzt werden und wird schließlich dazu benutzt, um die Erinnerung ganzer Bevölkerungen umzuschreiben, diese zu willigen Dienern des Gondunats zu machen.
Gravitationssuspensoren können dazu verwendet werden und werden schließlich dazu verwendet, um Sterne zu morden: die Schwerkraft im Kern eines Sternes wird damit vollständig aufgehoben, er verweht.
Der Roman zeigt die Entwicklung aus Khuulespius Sicht:
Auf Wunsch/Druck seiner Schwester entscheidet sich der Mediker schließlich dazu, seine Erfindung, die Re-Engrammierung, zum ersten Mal an einem durch einen Unfall traumatisierten Mädchen zu erproben.
Der Versuch ist erfolgreich.
Die Möglichkeiten seiner Erfindung werden schnell erkannt und schon bald kommt sie bei der Bestrafung von Piraten zum Einsatz. Nun, es ist doch gnädig, die Khlooy nicht zu töten sondern ihre Erinnerungen zu ändern, ihnen ein genehmeres Weltbild zu geben? (Hier zeigt sich auch eine gewisse Skrupellosigkeit gewisser Thoogondu: zwei von 5082 Khloy finden während der Behandlung den Tod, als Khuulespiu sich von diesen Todesopfern betroffen zeigt, klären ihn die anderen Mediker auf, dass man eigentlich mit 100 bis 150 Toten rechnete.)
Als Entwickler der Re-Engrammierung kommt Khuulespiu nun auch schnell in Kontakt mit dieser geheimnisvollen Gilde der Gondus. Dabei handelt es es um einen Geheimbund, der die Ziele des Gondus unterstützt.
Mitglieder der Gilde sind u.a. der Xeno-Psychologe Madronoor (der sich nach eigenen Worten nur mit einem Patienten beschäftigt: dem Wanderer) und der Stellaringenieur Buutrondh (der Entwickler der Gravitationssuspensoren). Und natürlich Paosoydee, die schönste Tochter des Garanten Baphoor. Sie hat offenbar eine entscheidende Rolle innerhalb des Bundes inne. Dass die Liebesnacht mit ihr zum Ritual der Aufnahme gehört, dürfte wohl eher ein Scherz ihrerseits gewesen sein.
Paosoydee klärt Khuulespiu auch dahingehend auf, dass die Gilde einen Krieg führt. Einen Krieg so geheim, dass nicht einmal der Gegner davon weiß ...
Khuulespiu hat nur losen Kontakt mit dieser seltsamen Gilde.
Madronoor, der Interesse an des Medikus†˜ Schwester zeigt, sucht ihn gelegentlich heim.
Die Beziehung zu Paosoydee schläft ein - und Khuulespiu ist tatsächlich froh, längere Zeit nichts mehr von der Gondutochter zu hören.
Ein schreckliches Ereignis führt Paosoydee und Khuulespiu nochmals zusammen: der Tod seiner Schwester Nalanaodir.
Paosoydee ruft ihn zum Schauplatz einer militärischen Auseinandersetzung. Eine geheime, nicht durch den Vertrag von Zerqert lizensierte Industriewelt der Gansanen, Shasento. Der sichernde gansanische Verband war schnell durch die 17. Gondunale Flotte aufgerieben. Aber beim Versuch der Besetzung mischte sich ein dritter Faktor ein.
Ein halutisches Raumschiff ergriff die Seite der Gansanen und drei Haluter attackierten die Bodentruppen der Thoogondu und richteten ein Massaker an. Das Haluterschiff konnte durch Sphärenraumer ausgeschaltet werden. Zwei der Haluter wurden getötet, der dritte gefangen genommen - nicht aber bevor er Nalanaodir tötete.
Paosoydee beauftragt Khuulespiu damit, das Gehirn des gefangenen Fremden zu analysieren und Zugriff auf sein Gedächtnis zu finden. Er kommt dieser Aufgabe nach. Schließlich gelingt es, den Giganten zu engrammieren. Über Hyperfunk verbreitet Nor Efech eine Nachricht von einer für Haluter tödlichen Seuche in Cooris.
Als Khuulespiu mit dem gefangenen Nor Efech spricht - diesem wurden Arme und Beine amputiert, um jeden Fluchtversuch auszuschließen, seine Schädeldecke war zu Untersuchungszwecken geöffnet - da ist es wohl das erste und einzige Mal, dass sich der Mediker als Teil der Gilde sieht. Mag sein, dass er die Haluter zu diesem Zeitpunkt als diesen ominösen Feind der Gilde ansah.
Auf Efechs „Wer sind Sie?“ antwortet der hasserfüllte Khuulespiu mit: „Ich bin Khuulespiu. Aus der Gilde der Gondus.“
Kurz nach Nalanaodirs Beisetzung findet der Tag des Wanderers auf Thoo statt. Khuulespiu hält sich in der Stadt Nomobedh auf, fern von der Hauptstadt, fern vom Relais, in dem sich das Kollektivwesen manifestiert. Das Erscheinen des Wanderers geht mit einem mentalen Gelächter einher, zunächst fröhlich wie ein Kind, dann wie das Lachen eines betagten Thoogondu.
Danach verliert Khuulespiu diese seltsame Gilde, die Machenschaften seiner einstige Geliebte Paosoydee, aus dem Blick, lebt in den folgenden Jahrzehnten sein eigenes Leben, gründet eine eigene Familie.
Bis ihn Buutrondh wieder ins Geschehen zieht.
Fast zwanzig Jahre später feiern Khuulespius Kinder das Fest der Immerzu Zugewandten Gesichter. Buutrondh nutzt diese Gelegenheit, Khuulespiu zu besuchen. Der Stellaringenieur lädt den Mediker zum Probelauf eines auf Buutrondhs Forschungen basierenden Gerätes ein.
Zusammen mit dem Ingenieur erlebt Khuulespiu mit, wie Gravitationssuspensoren die rote Sonne Ohut zähmen. Und zu seinem Entsetzen später morden -- verwehen lassen.
"Eine großartige friedensstiftende Maßnahme", höhnte Khuulespiu.
"Was soll ich sagen?", überlegte Buutrondh. "Wie es scheint, ist der Gondu der Gilde wieder einmal zu Dank verpflichtet."
"Wieder einmal?"
"Hier eine Re-Engrammatik. Dort ein Gravitationssuspensor."
Seltsamerweise werden die von diesem entwickelten Gravitationssuspensoren nie der Allgemeinheit bekannt gemacht.
Wiederum 20 Jahre später kommt es zur letzten Begegnung zwischen Buutrondh und Khuulespiu.
Buutrondh führt Khuulespiu auf eine der Lieblingswelten Paosoydees, den Planeten Verevaid. Es zeigt sich, dass dessen Bewohner mittels der weiterentwickleten Engrammierungstechnik völlig unter der Kontrolle des Gondunats stehen.
Und in der Sonne [color=rgb(40,40,40);font-family:helvetica, arial, sans-serif;]Vaidvasch[/color] sind Gravitationssuspensoren installiert. Acht -- so viele, wie nötig wären, die Sonne zu morden.
Die Verevaid sind nicht der Gegner in jenem Krieg, den die Gilde führt, sie sind die Waffe, erklärt der Stellaringenieur.
Eine Waffe gegen welchen Feind? Darauf hat Buutrondh noch keine Antwort.
Acht Jahre später erfährt Khuulespiu vom Tod des Freundes: ein Unfall bei der Inspektion eines neuartigen Gravitationssuspensors.
Eine letzte Botschaft, ein Auftrag Buutrondhs erreicht den Mediker in Form einer versiegelten Datei:
Buutrondh hat mit seinem Tod gerechnet.
Er erzählt von der Expedition in den Untersagten Sternenkreis.
Der Wanderer ist ein Kollektivwesen, eine ungreifbare Superintelligenz, die bisher die Thoogondu aus unbekannten Gründen unterstützte. Ja, der Gondu selbst verdankt ihm ja seine Langlebigkeit.
Der Preis, den der Wanderer für seine Unterstützung fordert, ist scheinbar recht gering: eine bestimmte Sternenregion, vielleicht zehn, vielleicht fünfzehn Sonnensysteme in Poshcooris, ist off-limits für die Thoogondu.
Nun hat man eine Expedition in diesen Untersagten Sternenkreis unternommen und in einem dieser Sonnensysteme wurde ein Metall entdeckt, das über ähnliche Eigenschaften verfügt wie die Hooris-Kristalle.
Das Gondunat ist sehr gierig auf Hooris-Kristalle. Diese sind Grundlage für einen der wichtigsten Pfeiler des Systems, der Re-Engrammierung.
Verständlich, dass man nun auch an diesem Metall Interesse hat.
Buutrondh erzählt von dem Komplott.
Von wem dieses Komplott ausgeht? Vom Gondu? Von dessen Tochter? Von der Gilde?
Der geheime Krieg -- er wird gegen den Wanderer geführt.
Und die Waffen, mit denen er geführt wird, haben Khuulespiu und Buutrondh der Gilde in die Hand gegeben!
Nach Buutrondhs Worten plant man, den Wanderer in eine Falle zu locken:
Mittels Gravitationssuspensoren sollen Sonnen bevölkerter Systeme zum Kollabieren gebracht werden.
Außerstande sehend, die Bevölkerungen zu retten, wird das Gondunat in seiner Verzweiflung den Wanderer um Hilfe ersuchen.
Der Wanderer wird zur Rettung eilen und die bedrohten Wesen in sich aufnehmen.
Abermillionen, Abermilliarden Bewußtseine. Die alle natürlich zuvor entsprechend engrammiert wurden.
Und nach einer gewissen Zeit, wenn eine kritische Masse an Bewusstseinen injiziert ist, wird die Superintelligenz von innen heraus übernommen.
So soll der Wanderer zur Waffe des Gondunats werden.
Buutrondh fürchtet eine mögliche Vergeltungsaktion des Kollektivwesens, die sich gegen alle Thoogondu richten würde. Dies zu verhindern, damit beauftragt er den Freund.
Kaum einen Monat, nachdem Khuulespiu Buutrondhs Nachricht erhalten hat, berichten die Nachrichten über eine grauenhafte Katastrophe:
Die Sonne Vaidvasch denaturiert aus unerklärbaren Gründen. Das Gondunat tut, was es kann, um die Verevaid zu retten, aber diese Aufgabe übersteigt die Möglichkeiten des Sternenstaats.
Der Gondu erfleht Hilfe beim Wanderer, der Wanderer erscheint und nimmt die Verevaid in sich auf.
Acht Jahre später: gleichlautende alarmierende Meldungen aus dem Gopu-Oghurusystem.
Wieder muss der Wanderer eingreifen, diesmal sind es die Seelen 80 Milliarden vernunftbegabter Wesen, die so gerettet werden.
Der Gondu bedankt sich bei dem Wanderer und erbittet um Hilfe zur Untersuchung dieser seltsamen Sternenpest.
Khuulespiu handelt. Er kann einen Hypersender nach Poshcooris schmuggeln, der 50 Sekunden lang eine Botschaft sendet:
"Die Vernichtung von Vaidvasch und Gopu-Oghuru war kein Zufall.
Hochrangige Thoogondu versuchen auf diese Weise, manipulierte Bewusstseinsinhalte in großer Zahl in das Kollektivbewusstsein der Superintelligenz einzuschleusen und so Kontrolle über den Wanderer zu gewinnen.
Der Großteil der Thoogondu ist an diesen Massakern unschuldig."
Als diese Botschaft ausgestrahlt wird, fällt gerade das dritte Sternensystem der Sternenpest zum Opfer.
Das Ganze wird vom Gondunat als Intrige der Gansan entlarvt.
Garant Baphoor wird zur Bleibe des Wanderers einbestellt. Er kehrt nicht zurück.
Ghuogond Tothoolar übernimmt die Macht. Er bezichtet den Wanderer des Mordes an seinem Vater. Er lässt die Flotten des Gondunats gegen die Gansans und die Chlorgasatmer vorgehen. Die Bleibe des Wanderes wird attackiert.
Der Wanderer verbannt die Thoogondu aus der Galaxis.
Der neue Gondu ordnet den Exodus der Thoogondu aus Cooris und Poshcooris an. Mehr noch: alle Spuren der Thoogondus sollen getilgt werden.
In der letzten Nacht auf Thoo erhält Khuulespiu Besuch von einem Gesandten des Wanderers. Niemandsohn versucht dem Thoogondu das Handeln der Superintelligenz zu erklären. Schließlich unterbereitet der Androide ihm ein Angebot, eine Art Unsterblichkeit. Khuulespius Bewusstsein soll in eine hyperkristalline Struktur integriert werden. Er würde so zum ewigen Wächter Thoos werden, zum Protokoll des Zerwürfnisses.
Und dieses Protokoll lasen Ellert, Quint, Zau (und du und ich) in diesem Roman.
Ich frage mich, ob die Namen Maormillark und Geewdary Verballhornungen sein sollen -- Maormillark klingt ja ziemlich nach Mark Millar (Superman: Red Son, The Authority, Kick-Ass, Reborn, Huck, ...), Geewdary könnte für Gerard Way (Umbrella Academy, Doom Patrol, Mother Panic, ...) stehen.
Hmm. Was mir besonders gefällt: Khuulespiu und seine Familie, Buuthrond und andere Thoogondu kommen erfreulich sympathisch rüber.
Bearbeitet von Günther Drach, 30 November 2017 - 22:30.