Geschrieben 03 Februar 2018 - 22:20
Das Buch endet ohne happy. Ist durch die endgültige Konstellation der Ereignisse jedoch genauso tragisch, wie jeder andere Ausgang es hätte sein können - abgesehen vom persönlichen Schicksal der Hauptfigur Hal.
Was Farmer neben der heute wohl eher unüblichen Entwicklung des Szenarios vor allem über Monologe jedoch souverän hinbekommt, ist die Relativierung aller aufgebauten Wahne. Interessanter Weise liegen sie weitgehend auf Seiten der Menschen, während er interessanter Weise die Aliens so schildert, wie sonst häufig der Mensch geschildert wird. Das macht für mich auch vorstellbar, dass seinerzeit die überlieferte Entrüstung der Leserschaft über die erste Darstellung von Aliensex diesen womöglich nur als Ventil benutzte, um das angekratzte Selbstwertgefühl zu verdrängen. Hätte, hätte, Fahrradkette! Ich meine nur, dass die entsprechenden Schilderungen keinen abartigen Charakter haben, einen solchen lässt Farmer jedoch seinen letzten Antagonisten, den Missionsführer, bereits vorwegnehmen.
Insgesamt ein strategisch wohlinszenierter Roman emotionaler Wirkung, dessen Hauptmerkmal die monologischen Infodumps sind. Das fällt mir beim Lesen negativ auf, ist jedoch inhaltlich so interessant gestaltet, dass ich insgesamt mit dem Buch doch zufrieden bin. Aber die Lalitha hätte doch überleben dürfen.
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• (Buch) gerade am lesen:Tiefraumphasen