grundlegende zusammenhänger zwischen SF & cinema?
#1
Geschrieben 18 Juni 2004 - 10:35
#2
Geschrieben 18 Juni 2004 - 14:30
Bezieht sich dein "Ontological" auf die philosophische Betrachtungsweise der Zusammenhänge ? Sollte es so sein, dann ist der kleinstmögliche Nenner zwischen den beiden Begriffen das die Herausforderung an die technischen Produktionsmittel gerade durch die SF immer wegweisend war und zu unzähligen Innovationen innerhalb der Film-Industrie geführt hat. Nachfolgend kämen dann Aufzählungen und Beispiele. Bitte erläutere doch bitte, nach welchen Kriterien du das Thema angehen willst. bis denne Jürgenontological relations between SF & cinema
#3
Geschrieben 18 Juni 2004 - 17:07
#4
Geschrieben 18 Juni 2004 - 18:10
Du bist mir ein Lustiger, Kuroyi. Wenn du irgendeinen schriftlichen Auftrag irgendwie richtig erledigen möchtest, solltest du wissen, was der Auftrag ist.
Jetzt ist Wochende. Rufe oder maile doch diese Person mal an und bitte ihn um genaue Instruktionen. Und nagele ihn fest!
Was heisst schon "ontological"? Könnte er es so oder so meinen?
Was meint er mit "cinema"? Die Baustruktur der Kinos? Die Filme? Die Filmindustrie?
Und vor allem: Was versteht er unter Science Fiction? Die Literatur? Fliegende Schüssel im Film?
(Und falls es unklar ist, stelle auch mal fest, was du schreiben sollst. Einen Artikel? Einen Aufsatz? Wie lange? Welche Einteilung wünscht diese Person sich? Und kann er das Thema nicht auf Deutsch formulieren?)
#5
Geschrieben 18 Juni 2004 - 18:19
#6
Geschrieben 18 Juni 2004 - 18:36
Na da haste aber ein knackiges Thema auf die Backe gepappt bekommen:-)
Lass mich zuerst mal Dein Thema ontological relations between SF & cinema für alle die zu faul sind im Fremdwörterbuch nachzuschlagen erläutern.
Ontologie = Lehre vom Sein, von den Ordnungs-, Begriffs- und Wesensbestimmungen des Seienden.
Aaaaaalso, da sollte man mal bei den frühen Tagen des Kinos anfangen, Lang, Murnau und Co. Ich erinnere mich, daß zum Beispiel sehr erhellende Zitate von Murnau (gespielt von John Malkovitch) in »Sahdow of the Vampire« gibt; grob in die Richtung: Film konserviert Leben. Läuft in dem Film natürlich auf Vampirismus hinaus, aber in der Zeit und Epoche kannst Du in der Richtung mehr finden. Damals hat man noch (naiv begeistert) unverblühmter vom neuen Menschen gesprochen, und wie man den Mittels der neuen Techniken Film und Rundfunk *züchten* kann.
Dann sollte es einen fetten Teil über Kubrik geben, denn er hat sich in seinen drei SF-Filmen (Dr. Seltsam, 2001, Uhrwerk Orange) inhaltlich sehr mit dem Menschenbild auseinandergesetzt, hat es aber dabei vermieden, klar auszumachende eigene Aussagen zu formen, sondern bietet dem Zuschauer vielmehr Puzzlespiele zur philosophischen (auch: ontologischen) Reflexion an.
Vergiß nicht, zu definieren, was SF sei. Ich will jetzt mal meinen Geschmack hintanstellen und die Star Wars- und The Matrix-Filme als solche gelten lassen. Achte hier vor allem auf die Figuren Ben Kenobi, Yoda und den Imperator, auch Han Solo macht einige nette Aussagen über die Welt, das sein und seine Stellung darin. Bei den Matrix-Filmen handelt es sich um Aktionspiele auf ontologischem Parkur. Allein die Frage: »What is the Matrix?« und vor allem die gegebenen (und angedeuteten) Antworten auf diese Frage, können als Provokationen zu klar abgezirkelten Ontologien verstanden werden.
Weitere Filme, die für Deine Arbeit relevant sein könnten:
- Dark City
- The Cube
- 12 Monkyes
- Brazil
- Gattacca
- Final Fantasy - The Spirit Within
- Solaris (Soderberg)
bis hin zum Schlußgag von »Man In Black« Teil 1 (Geworfenheit in das Sein - Heidiheidadegger).
Zuletzt kann ich Dich weiterlotsen zu meiner Zusammenfassung eines Aufsatzes von Umberto Eco, die ich hier im Thread »Was ist gute SF?« platziert habe.
Die Welten der Science-Fiction
Grob und kurz abgeschwiffen dazu:
SF (als Teilmenge der Phantastik) macht sich die von Platon postulierte Ideenwelt zunutze, um mögliche Welten zu extrapolieren (oder nur zu phantastieren, je nachdem). Es wird also vorausgesetzt, daß es neben oder über der materiellen Welt, eine Dimension von Begriffen und Vorstellungen gibt. Das Kino ist ein Ort, an dem diese Ideenwelt intensiv genutzt (ausgebeutet?) wird, jedoch nicht den Hygieneregeln folgend, welche von den Altvorderen im Umgang mit der Ideenwelt angemahnt wurden (Logik, Evidenz), sondern mit ungleich psychagogischen Methoden. Das Kino ist nicht der Raum für schlüssige Beweisführung, oder das Verbreiten von Demutsbotschaften. Die SF eignet sich aufgrund ihrer (phantastischen) Szenarien ebenfalls hervorragend für solche Operationen.
Viel Glück und gedankenstärkende Tiger für die Arbeit wünscht
molosovsky /alex
Bearbeitet von molosovsky, 18 Juni 2004 - 18:38.
MOLOSOVSKY IST DERZEIT IN DIESEM FORUM NICHT AKTIV: STAND 13. JANUAR 2013.
Ich weiß es im Moment schlicht nicht besser.
#7
Geschrieben 18 Juni 2004 - 20:16
R. C. Doege: Ende der Nacht. Erzählungen (2010)
R. C. Doege: YUME. Träumen in Tokio (2020)
#8
Geschrieben 18 Juni 2004 - 21:51
MOLOSOVSKY IST DERZEIT IN DIESEM FORUM NICHT AKTIV: STAND 13. JANUAR 2013.
Ich weiß es im Moment schlicht nicht besser.
#9
Geschrieben 19 Juni 2004 - 15:22
Habe von dem Beitrag auch den Eindruck dass du inzwischen in der Kubrik-Ausstellung warst. Stimmt's? Berichte doch mal - evtl. im dortigen Thread oder auf deiner Site.)
P.S.: Solaris muss man m.E. nicht auf Soderbergh's Variante beschränken; Tarkowski's Version ist ja sogar eine schön abgekapselte Allegorie einer sovietischen Realität - so kam es mir jedenfalls immer vor (s. auch abschließende Szene dort).
P.P.S.: Was mir noch zu dem Thema einfällt ist das Dreieck...
_____________________ Wie sieht ein Scientologe die Welt?
_____________________________ ^
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_____________________________ V
_____________________ Hubbard's SF (z.B. Battelefield Earth) => BE als Film
Bearbeitet von yiyippeeyippeeyay, 19 Juni 2004 - 16:08.
/KB
Yay! SF-Dialog Ende März...
Senator: Und dies ist nun die Epoche der Laser?
Farmer: [..] Die Anzahl der Menschen auf der Erde, die voller Hass/Frustration/Gewalt sind, ist zuletzt furchterregend schnell gewachsen. Dazu kommt die riesige Gefahr, dass das hier in die Hände nur einer Gruppierung oder Nation fällt... (Schulterzucken.) Das hier ist zuviel Macht für eine Person oder Gruppe, in der Hoffnung dass sie vernünftig damit umgehen. Ich durfte nicht warten. Darum hab ich es jetzt in die Welt verstreut und kündige es so breit wie möglich an.
Senator: (erblasst, stockt) Wir werden das nicht überleben.
Farmer: Ich hoffe Sie irren sich, Senator! Ich hatte eben nur eine Sache sicher kapiert - dass wir weniger Chancen dazu morgen haben würden als heute.
(Leiter eines US-Congress-Kommittees vs. Erfinder des effektivsten Handlasers, den es je gab, grob übersetzt aus der 1. KG aus Best of Frank Herbert 1965-1970, im Sphere-Verlag, Sn. 38 & 39, by Herbert sr.)
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