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A. Eschbach: Der Letzte seiner Art


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63 Antworten in diesem Thema

#1 Joe Chip

Joe Chip

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Geschrieben 30 Juni 2004 - 21:21

hi lesezirkler ich habe die ehre den startschuss zur juli-runde zu geben und freue mich jetzt schon auf anregende diskussionen aufgeteilt habe ich "der letzte seiner art" in zwei teile erster teil - kapitel 1 - 10 lg joe ^_^ PS: gute nachricht - heute hat mir andreas eschbach zugesagt hier zu erscheinen und sich am zirkel zu beteiligen also - mit machen lohnt sich http://www.scifinet....tyle_emoticons/default/wink.png
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#2 eRDe7

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Geschrieben 30 Juni 2004 - 21:28

Hallo Joe (und Andreas und alle anderen), dann bin ich ja schon mal eingeschüchtert und werde nur noch Gutes sagen. ^_^ Meine Meinung habe ich ja schon im anderen Thread zu dem Buch abgegeben (ACHTUNG SPOILER-GEFAHR!!!!!): http://www.addicted2...?showtopic=1423 Ich bin gespannt, wie der Anfang auf Euch wirkt. Ich hatte den Eindruck: oh nein, oh nein, das wird nun ein blöder Action-Roman. Da hatte ich gar keine Lust drauf, zumal das Titelbild auf mich auch nicht gerade einladend wirkte... Wie man sich doch irren kann... Grüße, Ralph

R. C. Doege: Ende der Nacht. Erzählungen (2010)

R. C. Doege: YUME. Träumen in Tokio (2020)

 


#3 Joe Chip

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Geschrieben 30 Juni 2004 - 21:43

hi ralphdurch dich hat dieses buch schon sehr viele vorschusslorbeeren(immerhin hast du mir den tipp in leipzig gegeben - danke)AE sowieso durch seine vielen fans ich bin echt neugierig was da auf mich zu kommtgleich eingangs möchte ich anmerken dass es mich sehr freut dass der roman in der 1. person geschrieben istdas mag ich am liebstenlg joe ^_^
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#4 eRDe7

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Geschrieben 30 Juni 2004 - 21:53

Hi Joe.Langsam bereue ich es, dass ich Dich überedet habe, das Buch zu kaufen und signieren zu lassen. NEID!!!!!!!!!!!! ^_^ Aber ich war ja auch einfach zu faul, noch mal nach Hause zu fahren und mein Buch zu holen...Ralph

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#5 rockmysoul67

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Geschrieben 01 Juli 2004 - 00:07

So zum Anfang stelle ich mal die Links ein, wo wir schon früher Eschbach besprochen haben. Dann haben wir hier alles schön an einer Stelle zusammen. Der Letzte seiner Art Hier - wie Erde7 auch schon mitgeteilt hat - ging's schon mal los und der Thread liest sich wie ein kleiner Lesezirkel. Wollen wir jenen Thread in diesen verschieben? Oder schliessen für die Dauer des Lesezirkels? Moderatoren? Kurzgeschichten Hier gibt's Platz um die Kurzgeschichten von Eschbach zu besprechen. 1 Billion Dollar Der Finanzthriller. Die Web-Site Ausführlich wurde hier die Homepage von Herrn Eschbach besprochen. Der Film An dieser Stelle geht es um den Fernsehfilm "Das Jesus Video". Haarteppichknüpfer Im Archiv findet sich eine frühere Lesezirkelbesprechung über Eschbachs ersten Wurf. Teil 1 Teil 2

#6 Holger

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Geschrieben 01 Juli 2004 - 06:54

Hallo zusammen. Danke Joe für die tolle Eröffnung und Rocky für die Recherche. Freue mich schon auf die Diskussionen zum Buch. ^_^

Wollen wir jenen Thread in diesen verschieben? Oder schliessen für die Dauer des Lesezirkels? Moderatoren?

Ich würde alle Threads so belassen, wie sie sind. Der Spoilerhinweis zu Ralphs Thread sollte eigentlich auch genügen. Grüße, Holger
"Rezensionen: eine Art von Kinderkrankheit, die die neugeborenen Bücher befällt."
(Georg Christoph Lichtenberg)

#7 Henrik Fisch

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Geschrieben 01 Juli 2004 - 08:33

Mein Buch ist noch nicht da †¦ *buhäää* †¦ ^_^ http://www.scifinet....tyle_emoticons/default/bigcry.gif http://www.scifinet....tyle_emoticons/default/bigcry.gif Bis dennen, Henrik Fisch
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#8 Mammut

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Geschrieben 01 Juli 2004 - 09:31

Also, ich fand das erste Kapitel ein wenig zäh, danach war das aber vergessen und die Geschichte hatte mich voll im Griff.

#9 Jürgen

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Geschrieben 01 Juli 2004 - 09:45

Fangen wir mal los !Erst einmal: Auch wenn alle Thriller-Fans anfangs ein wenig beunruhigt sind... keine Panik ! ... die Unruhe bleibt. ^_^ Anderseits kann ich Action-Süchtigen Lesern vorab versichern, dass durch das Weiterlesen keine bleibenden Schäden verursacht werden... bis auf die Tatsache, dass man ein bischen Literatur gelesen hat, die sich aus dem Einerlei des Thriller-Genres positiv abhebt.Zweitens: Für Hardcore SF Fans bietet dieser Roman genau soviel, wie ein Kaugummiautomat für Schmuckhändler... also fast nichts. Aber auch bei dieser Gruppe von Lesern sollte die Geschichte einen bleibenden Eindruck hinterlassen.Biomechanik und Unbesiegbarkeit - Andreas Eschbach "zerlegt" diese Weltansicht gleich ab den ersten Seiten.Die eindrucksvolle Einstiegsszene des Cyborgs Duane Fitzgerald demontiert die Weltanschauung vieler SF-Fans bis aufs Mark... und das zu Recht.Warum sollte eine Technik, die seit Jahren Geräte durch defekte Steckverbindungen zum Absturz bringt, in einem Cyborg besser funktionieren ?Der Anfang hat es in sich... sowohl stilitisch als auch thematisch.GrussJürgen
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#10 Joe Chip

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Geschrieben 01 Juli 2004 - 19:40

hi jürgen

Warum sollte eine Technik, die seit Jahren Geräte durch defekte Steckverbindungen zum Absturz bringt, in einem Cyborg besser funktionieren ?

so ist es - AE hatte hier wirklich eine superidee frage: weiss irgend jemand eine ähnliche story - dH - eine geschichte wo die zukünftige technik mangelhaft ist wie die heutige? ansonsten kann ich nach dem ersten kapitel nur sagen, dass es in einer sehr flüssigen sprache geschrieben ist - aber das habe ich wie bereits erwähnt erwartet lg joe http://www.scifinet....tyle_emoticons/default/cool.png
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#11 Trurl

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Geschrieben 01 Juli 2004 - 23:33

Ja dann ich muß wohl auch meinen Senf dazu geben: Was soll ich sagen ... ein guter Roman mit kleinen Schönheitsfehlern. Zum Beispiel:

Warum sollte eine Technik, die seit Jahren Geräte durch defekte Steckverbindungen zum Absturz bringt, in einem Cyborg besser funktionieren ?

Gegenfrage: Warum sollte überhaupt jemand so schwachsinnig sein, eine unausgereifte Technik als Basis für menschliche Cyborgs zu verwenden ??? http://www.scifinet....tyle_emoticons/default/confused.gif Hallo Joe, so brilliant finde ich die Idee, mit offensichtlich unzulänglicher Technik, Cyborgs zu erschaffen, nicht. Das ist bereits nicht einmal mehr unverantwortlich, sondern schlicht sinnlos. Ich kann Andreas Eschbach fast alles nachsehen was er in dem Roman und wie er ihn geschrieben hat, aber nicht die seltsame Idee, Cyborgs seien heutzutage auch nur ansatzweise technisch machbar, geschweige denn, bereits Ende der 80er, Anfang der 90er Jahre(!), Star Wars Programme oder ähnliches hin oder her. Ich würde so etwas frühestens Mitte, eher, gegen Ende des 21. Jahrhunderts ansiedeln. Mein Gott, es gibt ja bis heute noch nicht einmal ein wirklich funktionsfähiges künstliches Herz (von wegen Turbo-Herzen!). Da Andreas Eschbach zu jener Gattung Autoren gehört, die sich vorher ganz genau überlegen was sie schreiben, muss es wohl einen triftigen (wahrscheinlich künstlerischen) Grund dafür geben, die Geschichte bereits in der Gegenwart anzusiedeln. Möglicherweise, weil er meint, die Geschichte wirkt menschlich authentischer und realistischer, was wohl auch zutrifft. Allerdings würde sich vieles was aus heutiger Sicht im Roman noch als blanker Horror erscheint, aus der Sicht zukünftiger medizin-technischer Entwicklungen genauso normal wirken wie eine Staroperation am Auge. Alles relativiert sich mit der Zeit, auch der menschliche Körper in den Händen der medizinischen Wissenschaft. Vielleicht klärt Andreas diese Diskrepanz ja noch auf. Trurl
»Schau dir diese Welt nur richtig an, wie durchsiebt mit riesigen, klaffenden Löchern sie ist, wie voll von Nichts, einem Nichts, das die gähnenden Abgründe zwischen den Sternen ausfüllt; wie alles um uns herum mit diesem Nichts gepolstert ist, das finster hinter jedem Stück Materie lauert.«

Wie die Welt noch einmal davonkam, aus Stanislaw Lem Kyberiade
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#12 Henrik Fisch

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Geschrieben 02 Juli 2004 - 08:26

@Trurl:

Gegenfrage: Warum sollte überhaupt jemand so schwachsinnig sein, eine unausgereifte Technik als Basis für menschliche Cyborgs zu verwenden ??? :(

Na, warum bringt Microsoft ein Betriebssystem heraus, mit dem ein Angriff wie der des Sasser-Wurms möglich ist? Warum bringt Mercedes-Benz ein Auto mit einem Airbag-System heraus, das später wieder zurückgepfiffen werden muss? Warum haben Mikroprozessoren immer wieder Fehler (man denke an den berühmten Divisions-Fehler in den Uralt-Pentiums). Mögliche Antworten:

    [*]Die Firmen wissen gar nicht um die Fehler, denn die Produkte sind derart komplex geworden, dass man nach menschlichem Ermessen gar keine Fehlerfreiheit garantieren kann.


    [*]Die Firmen wissen um den Fehler, nehmen sie aber in Kauf. Vielleicht merkt es ja keiner, oder der Fehler ist für die meisten Anwendungen nicht schwerwiegend. Erst wenn es unangenehm auffällt, bequemt man sich der Schadensbegrenzung (oder Vertuschung). Das ist billiger, als ein so gut wie fertiges Produkt noch einmal in die Entwicklungsabteilung zu geben.
    [/list]

    †¦ aber nicht die seltsame Idee, Cyborgs seien heutzutage auch nur ansatzweise technisch machbar †¦

    Meine Güte, der Roman spielt mit einer Idee. Das macht jeder SF-Roman so. Diese Idee muss man als Leser annehmen, denn darauf stützt sich die restliche Geschichte. Wenn Du mit dieser Argumentation kommst, dann kannst eigentlich fast das komplette SF-Genre auf den Müll werfen. Außerdem will ich eigentlich gar nicht wissen, was in irgendwelchen militärischen Geheimlabors so alles entwickelt aber (bisher) nicht eingesetzt wird. http://www.scifinet....tyle_emoticons/default/wink.png

    Bis dennen,
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#13 Mammut

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Geschrieben 02 Juli 2004 - 08:37

Also ich finde auch, mit ein wenig Garn kann man sich die Möglichkeiten ausmalen, und im späteren Verlauf des Buches wird eigentlich recht plausibel erklärt, wo der "Entwicklungsfehler" liegt.Und wenn man sieht, dass die Automobilindustrie ihre Entwicklungserprobung ins Feld, sprich auf die Straße verlegt, mit der Konsequenz der höchsten Rückrufquote, finde ich das doch ziemlich realistisch.Ford hatte in Amerika den Explorer, dessen Reifen versagt hatten, da gab es schwere Unfälle, ich glaube sogar mit Todesfällen. Entsprechend gab es einen Rechtsstreit zwischen dem Reifenhersteller ( ich glaube Firestone ) und Ford.Unser Glaube in die Technikkompetenz der Konzerne ist eventuell in Teilen zu optimistisch.

#14 Jürgen

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Geschrieben 02 Juli 2004 - 09:00

Unser Glaube in die Technikkompetenz der Konzerne ist eventuell in Teilen zu optimistisch.

Eventuell ? Du Optimist !
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#15 Mammut

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Geschrieben 02 Juli 2004 - 09:29

Hallo Jürgen,ich habe es einfach nett ausgedrückt, nimm "eventuell" nicht wörtlich. Ganz im Gegenteil. Das ist auch der Punkt, den ich am vorliegenden Roman sehr interessant fand, und der es generell Wert wäre, eine eigene Diskussionsrunde zu bekommen.Bis bald,Michael

#16 rockmysoul67

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Geschrieben 02 Juli 2004 - 10:23

Ich habe das erste Kapitel gelesen und ich bin total begeistert von Eschbachs Schreib - und Erzählstil in diesem Buch.

Schauen wir doch mal den ersten zwei-sätzigen Absatz an:

"Am Samstagmorgen erwachte ich blind und halbseitig gelähmt. Ich bin schon oft blind gewesen und auch schon oft halbseitig gelähnt, aber in letzter Zeit bin ich öfter beides gleichzeitig, und das fängt allmählich an, mir Sorgen zu machen."

Welch ein Einstieg! Der Leser ist sofort gebannt und wird emotional eingebunden - staunend über den lockeren Umgang und Tonfall der Hauptperson über seinen Gesundheitszustand empfindet man grossen Mitleid mit ihm.
Man muss weiterlesen - was ist das für ein Typ? - wie lebt er sonst, wenn er oft "nur" blind oder "nur" teilweise gelähmt ist - wie wird er jetzt seine Lähmung und Blindheit überwinden?

Hier eine Stelle, in welcher wir mitfiebern, wenn er sein Taschenmesser sucht:

"Ich blickte mich noch einmal um. Genau. Mitten in meiner männlichen Unordnung lag es, neben dem Wecker, den es gleichfalls davongeschleudert hatte, als der Nachttisch umgefallen war. Rot, klein, unübersehbar. Und ungefähr zwei Fuss von meinen ausgestreckten Fingerspitzen entfernt."

Das ist wirklich eine wunderschöne Abwechslung von kurzen und langen Sätzen. Eschbach setzt die kurzen Sätze teilweise ohne Verben ein (bei vielen "verb-armen" Texten ist das Resultat alles andere als schön, doch Eschbach ist es gelungen) und sorgt so für ein rasantes Tempo. Die langen Sätze sind logisch aufgebaut und somit gut leserlich - alles andere als jene Bandwurmsätze, die manche Bücher zu Schlafpillen umfunktionieren.

Ja, ich bin begeistert und fühle mich an den besonderen Stil der "Teppichknüpfer" erinnert; die meisten anderen Büchern Eschbachs fand ich als (meine persönliche Meinung, quel) nur in einem guten (aber eben nicht ausserordentlichen) Stil geschrieben.

Wie immer falle ich über dieses "Fuss" - ich kann mir die englischen und amerikanischen Systeme nie so richtig bildlich vorstellen. Allerdings wird hiermit im ersten Kapitel gleich aufgezeigt, dass die Hauptperson aus einer englischsprachigen Kultur stammt.
(Dabei hätte ich gleich eine Frage - oft wird in englischsprachige Science Fiction Meter als Längemass benutzt, weshalb eigentlich?)

Inhaltlich macht Eschbach in diesem ersten Kapitel die vorliegende Situation deutlich - er zeigt die ganze Problematik um eine mögliche Rückkehr im Schoss des Militärs und er legt die momentane soziale Situation der Hauptperson (sein Vertrauensverhältnis mit einem Dorfarzt) dar.

Bevor ich dieses Buch zuviel lobe: Ich hoffe, dass Eschbach noch Vieles bringt, denn nach meinem Gefühl reicht das Thema eines halbfreien, halbfunkionierenden, halbmenschlichen Cyborgs nur für eine Kurzgeschichte.


frage: weiss irgend jemand eine ähnliche story - dH - eine geschichte wo die zukünftige technik mangelhaft ist wie die heutige?

Nun ja, so nach dem Gefühl glaube ich, dass jede Robot-, Cyborg-, Androide-, oder KI-Erzählung (als Hauptplot) funktioniert nach dem Muster: Die Maschine reagiert nicht so wie erwartet.


die seltsame Idee, Cyborgs seien heutzutage auch nur ansatzweise technisch machbar, geschweige denn, bereits Ende der 80er, Anfang der 90er Jahre

Also, ich kann gut damit leben. Der Punkt stimmt natürlich: Cyborgs sind heute noch nicht möglich. Aber es ist ja Fiktion - eine einzige Gegebenheit ist anders als in der wirklichen Welt. Das Alternativ wäre gewesen, die Erzählung in die Zukunft stattfinden zu lassen - doch dann könnten wir nicht lesen, wie wir Menschen der heutigen Zeit auf Cyborgs/Roboter/Androiden reagieren würden. Zusätzlich gäbe es die Gefahr, dass die Zukunftswelt von der emotionalen Seite des Cyborgs ablenken könnte.

#17 rockmysoul67

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Geschrieben 02 Juli 2004 - 10:47

btw. Zum Glück ist es noch nicht so warmes Wetter, denn so ein Hardcover ist nicht so praktisch für die Badi.Irgendwie stelle ich mir so vor, dass es irgendwann kaum noch Nachfrage nach Hardcovers gibt und sie ganz von Taschenbüchern ersetzt werden - um danach zu sehen, dass das Hardcoverformat ein Comeback erlebt: Als "Special Edition" mit Zusätzen, die den Taschenbüchern vorbehalten werden (wie eine passende Kurzgeschichte oder ein alternatives Ende).Ein schöner Traum ... In Frankreich hat man leider schon vor einiger Zeit einen anderen Weg eingeschlagen. Dort haben die (teuren) Hardcover nur ein etwas grösseres Format mit einem etwas steiferen Aufschlag als die Taschenbücher. Bei uns wären das Taschenbücher.

#18 Henrik Fisch

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Geschrieben 02 Juli 2004 - 10:47

Welch ein Einstieg! Der Leser ist sofort gebannt und wird emotional eingebunden ...

Ich will auch endlich mein Exemplar haben! http://www.scifinet....tyle_emoticons/default/bigcry.gif :( :bigcry: Bis dennen, Henrik Fisch
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#19 Jürgen

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Geschrieben 02 Juli 2004 - 16:25

@rock

Bevor ich dieses Buch zuviel lobe: Ich hoffe, dass Eschbach noch Vieles bringt, denn nach meinem Gefühl reicht das Thema eines halbfreien, halbfunkionierenden, halbmenschlichen Cyborgs nur für eine Kurzgeschichte.

Das Gefühl trügt nur halb... da kommt noch einiges ! Du sprichst da aber einen Punkt an, über den am Ende des Lesezirkels noch zu diskutieren sein wird. Als ich das Buch hier im Forum vorstellte und einfach mal so frisch und fröhlich behauptete, dass es sich hierbei um eine "Erzählung" handelt, habe ich das nicht aus Jux und Dollerei getan. Beim weiterlesen wird deutlich, warum ich diese Einschätzung gewagt habe. Andreas hat nämlich einen schönen Spagat zwischen Spannungablauf und Charakterstudie hinbekommen. Sicherlich... nicht alles ist "preiswürdig" geschrieben (wobei... wenn ich mich recht erinnere, hat er wieder mal das gesamte SF-Silber für diesen Roman eingesteckt :-) , aber so manche Unzulänglichkeit in der Geschichte macht er dadurch wett, dass dem Leser ein grosser Spielraum für Interpretationen eingeräumt wird. Gruss Jürgen
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#20 Trurl

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Geschrieben 03 Juli 2004 - 08:09

@Henrik:

Meine Güte, der Roman spielt mit einer Idee. Das macht jeder SF-Roman so. Diese Idee muss man als Leser annehmen, denn darauf stützt sich die restliche Geschichte. Wenn Du mit dieser Argumentation kommst, dann kannst eigentlich fast das komplette SF-Genre auf den Müll werfen.

Ich bin fast versucht, darauf mit ja zu antworten. :rolleyes: Eigentlich will ich auf einen ganz speziellen Punkt in Andreas Darstellung der Cyborg-Problematik hinaus, die sich in der Brisanz so nicht stellt, würde man den Roman in der Zukunft ansiedeln, aber ich weiß nicht ob ich damit vielleicht eine Diskussion vorweg nehme, die eher später geführt werden sollte, wenn alle das Buch gelesen haben. @rockmysoul67:

Aber es ist ja Fiktion - eine einzige Gegebenheit ist anders als in der wirklichen Welt. Das Alternativ wäre gewesen, die Erzählung in die Zukunft stattfinden zu lassen - doch dann könnten wir nicht lesen, wie wir Menschen der heutigen Zeit auf Cyborgs/Roboter/Androiden reagieren würden. Zusätzlich gäbe es die Gefahr, dass die Zukunftswelt von der emotionalen Seite des Cyborgs ablenken könnte.

Allerdings erfahren wir an emotionalen Reaktionen von normalen Mitmenschen, außer von einer Handvoll, nicht viel (im Grunde genommen sind es sogar nur drei Menschen, die sein Schicksal kennen). Es weiß ja fast niemand um seinen Zustand, Duane hat ja nur sehr wenig Kontakt zu anderen Menschen. Andreas Roman ist auch mehr ein psychologisches Kammerspiel mit einer Handvoll von Akteuren. Wie die Gesellschaft auf Cyborgs reagiert oder reagieren wird, das wird im Roman überhaupt nicht thematisiert, deshalb verstehe ich eigentlich nicht, warum die Handlung unbedingt in der Gegenwart spielen muss. Wir erfahren eigentlich nur was einige politisch Verantwortliche entscheiden und wie das Militär reagiert. Und diese Reaktionen sind genau so, wie man sich das mit einer pessimistischen (oder realistischen, je nachdem) Sichtweise der Welt vorstellt. Die emotionalen Aspekte von Duanes Schicksal sind eigentlich zeitlos finde ich. Trurl
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#21 rockmysoul67

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Geschrieben 03 Juli 2004 - 08:27

es sogar nur drei Menschen, die sein Schicksal kennen

Ach so, das wusste ich noch nicht (ich bin noch nicht sehr weit). Vielleicht wollte Eschbach einfach so wenig Ablenkung wie möglich (sonst hätten wir jetzt gesagt; Wir wollen mehr über diese Zukunftwelt erfahren - weshalb schreibt er so wenig darüber? - er hätte genauso gut die Erzählung in der heutigen Zeit ansiedeln können!). Vielleicht erklärt Eschbach später tatsächlich, weshalb er das heutige Irland als Szenerie gewählt hat.

#22 Andreas Eschbach

Andreas Eschbach

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Geschrieben 03 Juli 2004 - 11:59

Hallo zusammen!

Man hat mich eingeladen, hier mal vorbeizuschauen. Vorausschicken muß ich, daß ich kein sehr geübter Foren-Benutzer bin. Ich war eine Weile im sf-fan-Forum zu Gange, was nach einer Weile wieder eingeschlafen ist, weil es doch sehr viel Zeit beansprucht - und ich eigentlich doch lieber Romane schreibe als Postings... :lookaround:

Aber das hier ist natürlich was anderes!

:D

So, nun bin ich mal gespannt, was passiert...

#23 Ronni

Ronni

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Geschrieben 03 Juli 2004 - 13:15

Hallo Andreas,ein herzliches Willkommen bei uns.Gruß Ronni
Die Schlauheit des Fuchses basiert zu 90% auf der Dummheit der Hühner.

epilog.de

#24 rockmysoul67

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Geschrieben 03 Juli 2004 - 13:19

Willkommen in unserem Forum, Herr Eschbach. Der Unterschied zwischen den beiden Foren ist, dass die Mitglieder von sf-fan.de eher an SF allgemein interessiert sind, während uns hier die Liebe zur SF Literatur zusammenbringt. Das merkt man u.a. an der Länge und Tiefe der Postings. Oder wenigstens sehe ich das so.

#25 Jürgen

Jürgen

    CyberPunk

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Geschrieben 03 Juli 2004 - 13:35

Auch von meiner Seite ein herzliche Willkommen an Andreas Eschbach in diesem Forum.

Ich war eine Weile im sf-fan-Forum zu Gange, was nach einer Weile wieder eingeschlafen ist, weil es doch sehr viel Zeit beansprucht - und ich eigentlich doch lieber Romane schreibe als Postings...

Ungern, aber ich stimme der Begründung zu :D Es ist schön, wenn Autoren ein wenig Zeit investieren, um mit dem "gemeinen Publikum" zu plauschen. Auch wenn Andreas mittlerweile zu den Autoren gehört, deren Bücher sich praktisch "von alleine verkaufen", sind es immer noch die Fans, die ein Buch durch werbemässige Aussagen zu einem kommerziellen Erfolg machen. Ich weiss aus einem früheren Kontakt, dass sich Andreas Eschbach für seine Fans Zeit nimmt, eine Eigenschaft, die so manchem "Newcomer" in der Szene gut zu Gesicht stehen würde. Es ist eine Sache, Kritiken über sein Werk entspannt (mal mehr, mal weniger) zu lesen... eine vollkommen Andere, sich dieser Kritik in "Echtzeit" zu stellen. An dieser Stelle auch einen Dank an Joe Chip, der Andreas hierhin "gelockt" hat. Gruss Jürgen PS: Für alle, die nun eine besonders freundliche Begrüssung des Autors unterstellen... in diesem Forum wird JEDES neue Mitglied herzlich begrüsst !!!

Bearbeitet von Jürgen, 03 Juli 2004 - 13:40.

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#26 Gast_Guest_*

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Geschrieben 03 Juli 2004 - 17:04

Hallo an alle,Ich möchte meinen ersten Eintrag hier mal nutzen, um euch ein grosses Lob auszusprechen. Ich finde der Lesezirkel ist eine tolle Sache. Da es in meinem Bekannntenkreis kaum jemanden gibt der Science Fiction liest, ist das hier eine gute Möglichkeit, sich über Bücher auszutauschen.Doch nun zum eigentlichen Thema. Bei mir ist es schon eine Weile her, dass ich das Buch gelesen habe(kurz nach Erscheinen). Ich hoffe, dass ich mit Hilfe meines (manchmal unzuverlässigen) Erinnerungsvermögens, trotzdem konstruktive Beiträge leisten kann. Ich finde es gut, dass der Roman in der heutigen Zeit angesiedelt ist. Auf diese Art ist es möglich ein SF-Thema(Cyborgs) Lesern näher zu bringen, die normalerweise keine Science Fiction lesen. Meine Mutter hätte das Buch bestimmt nicht gelesen, wenn es in einer ferner und uns fremden Zukunft gespielt hätte. Ich denke so kann sich der Autor auch mehr auf seine Charaktere konzentrieren.Hier würde mich von Herrn Eschbach interresieren, ob solche Überlegungen bei der Endstehung des Romans eine Rolle gespielt haben.Gruß Markus

#27 Pogopuschel

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Geschrieben 03 Juli 2004 - 17:07

Oh, da hatte ich vergessen mich einzuloggen. Der Tag hierdrüber ist von mir

#28 Thomas Sebesta

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Geschrieben 03 Juli 2004 - 21:00

Hey,vielleicht schaffe ich es auch mal live teilzunehmen, bis jetzt hinkte ich immer ein Monat nach.Also,Ich hatte absolut nicht den Eindruck da, ein Action-Thriller auf mich zu kommt. Im Gegenteil, nach den ersten drei Kapiteln erwarte ich mir eigentlich eine tiefgründigere Geschichte.Und zum Thema Cyborg in der Gegenwart,ich will zwar daran glauben, dass es derzeit keine Cyborg's dieser Ausprägung gibt, aber irgendwie traue ich dem Militärs nicht so ganz über den Weg. Ich möchte aber wahrscheinlich nicht wissen, was da in den Forscungslabors so abgeht. Es ist mir also nicht suspekt, dass die Geschichte jetzt spielt.Im Gegenteil, das finde ich eigentlich fesselnd.GrußThomas

Thomas Sebesta/Neunkirchen/Austria

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#29 Henrik Fisch

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Geschrieben 04 Juli 2004 - 07:56

@Trurl:

Eigentlich will ich auf einen ganz speziellen Punkt in Andreas Darstellung der Cyborg-Problematik hinaus, ...

Ok, dann warte ich mal ab. :D

@nekropole:

ich will zwar daran glauben, dass es derzeit keine Cyborg's dieser Ausprägung gibt, aber irgendwie traue ich dem Militärs nicht so ganz über den Weg. ...

Yepp, das meinte ich mit meinem Posting weiter oben an Trurl. Ich habe mal vor bestimmt zehn Jahren einen Bericht über automatische Panzerminen gesehen. Die werden abgeworfen und liegen erst einmal einfach herum. Sie analysieren ständig die Vibrationen des Bodens. Wenn sich diese so anfühlen wie die eines Panzers, dann entfaltet sich die Mine zu einer automatischen Panzerfaust und schießt auf den Panzer; alles völlig automatisch. Die Batterie von dem Biest reicht auch noch über 150 Jahre hält. Wenn das nicht pervers ist? Und der Bericht ist wie gesagt zehn Jahre alt.

@alle:

So, mein Exemplar ist angekommen. Jetzt geht's los ... ;)

Bis dennen,
Henrik Fisch
Gerade fertig gelesen
Gregory Benford, Larry Niven, "Himmelsjäger"
Gerade am Lesen
Gregory Benford, Larry Niven, "Sternenflüge"
Gerade gesehen
Serie "Mad Men"

#30 Andreas Eschbach

Andreas Eschbach

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Geschrieben 04 Juli 2004 - 09:40

Warum spielt der Roman in Irland?

Das hängt mit der Entstehungsgeschichte zusammen. Ich hatte diese Idee von einem Cyborg, der in die Jahre kommt und dessen Implantate anfangen zu versagen, schon ziemlich lange. Die entstand, wenn ich mich recht entsinne, aus der Kombination von zwei Erlebnissen: Erstens, daß bei meinem Auto im Stau in der Stadt der Kühler platzte - das muss so um 1990 herum gewesen; denn es war mein alter roter VW Passat, den ich schon mit 240.000 km gekauft gehabt hatte - und ich mir dann sagen lassen musste, das sei halt so bei einem Auto, das schon über zehn Jahre alt ist. Zweitens, daß mir in der durch den ganzen Trouble ausgelösten „guten" Stimmung ein Roman in die Hände fiel (ich weiß den Titel nicht mehr), der - natürlich - wieder mal einen Cyborg als strahlenden Helden pries und mir weiszumachen versuchte, mit einem Haufen technischer Ersatzteile sei man besser dran. Scheiße, dachte ich, ist doch nicht wahr - ich bin dreimal so alt wie mein Auto und funktioniere immer noch! Und hatte auf einmal diese Vision von einem Cyborg, dessen Kunstgelenke quietschen, dessen Hydraulik leckt und dessen Steuerung rostet...

Ich habe das aber einfach nur mal aufgeschrieben, denn zu der Zeit habe ich praktisch nur Software geschrieben und das mit dem Romaneschreiben war nur eine wehmütige Erinnerung an goldene Jugendzeiten. Später, als ich diesbezüglich schon mehr auf dem richtigen Kurs war, fiel mir die Idee beim Blättern in meinen Notizbüchern wieder auf und gefiel mir immer noch. Bloß rief sie mir eine Geschichte vor Augen, die damit beginnt, daß besagter Cyborg in einem kleinen Städtchen sein Gnadenbrot fristet und dann irgendetwas passiert - und wo hätte das sein können? Doch nur in einer amerikanischen Kleinstadt. Und amerikanisches Alltagsleben zu schildern, das kann ein europäischer Autor praktisch nicht. Also habe ich die Idee verworfen.

Bloß - manche Ideen lassen sich nicht so einfach verwerfen, die arbeiten mit allen Tricks. Zum Beispiel fielen mir eines Tages aus heiterem Himmel die beiden Sätze ein, die den ersten Absatz bilden. Himmel, was für ein Anfang! dachte ich. Es wäre ja fast eine Sünde, das Buch dazu nicht zu schreiben! Aber ich wußte immer noch nicht wie. Inzwischen hatte ich ein paar Bücher veröffentlicht und gemerkt, daß Schreiben nicht so leicht ist, wie ich noch einige Jahre zuvor dachte, als ich noch glaubte, es sei schwierig. Und bei einem Familienurlaub 1998 in Irland tauchte ausgerechnet diese Idee - plopp! - wieder auf zusammen mit der Frage, ob die Geschichte denn nicht hier spielen könnte, in Irland, in genau diesem Fischerstädtchen Dingle? Auslöser war, glaube ich im Nachhinein, daß ich in der Stadtbibliothek von Dingle war und mir die große Sammlung von Büchern dort auffiel, deren Zielgruppe Amerikaner sind, die in Irland nach den Wurzeln ihrer Familie suchen. Da hatte ich die Verbindung Irland - USA, die sehr speziell ist.

Ideen mit anderen Ideen zu kombinieren, das macht man, anbei bemerkt, relativ häufig und ausgiebig. Das ist ein Background-Prozeß im Hinterkopf eines Schriftstellers, ein ständiges Herumspielen mit geistigen Puzzleteilen. Ab und zu paßt etwas, und dann bimmelt die Glocke. In dem Fall war es so: Diese Kombination funktionierte. Funktionieren heißt, daß daraus ganz schnell und ganz mühelos eine Menge weiterer Ideen zu Details entstehen, und einen ein Gefühl von „ja, das ist es!" befällt. Im Prinzip habe ich das Grundkonzept des Romans (dessen Arbeitstitel übrigens „Der letzte Cyborg" lautete) noch dort in Irland skizziert und bin auch gleich losgezogen, um die Lokalitäten zu recherchieren, Fotos zu machen usw. Mit dem Ergebnis, daß auf den meisten unserer Irland-Fotos keiner von uns drauf ist, sondern irgendwelche Nebenstraßen, Pubs usw.

Ich glaube, das Reizvolle an der Kombination eines High-Tech-Warriors mit der Umgebung eines ländlichen Irlands ist der Kontrast. In Irland ist man, sagen wir mal, sehr „entspannt" im Umgang mit all diesem technischen Schnickschnack. Da fahren abenteuerliche Autos über abenteuerliche Straßen, und in Kerry rostet überhaupt alles mehr oder weniger schnell in der Kombination von salziger Seeluft und ständigem Regen... Und die Leute leben auch. Vor diesem Hintergrund wird die Figur des Cyborgs weitaus plastischer, als sie in, sagen wir, Iowa oder Bangor, Maine, hätte sein können.


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