Ich widme diesem Autoren mal einen eigenen Thread, damit sich zukünftig Lesende seiner Bücher hier austauschen können, falls Interesse daran besteht.
Bennett (Jahrgang 1984) ist ein amerikanischer Phantastik-Autor. Berühmt geworden ist er durch seine Trilogie „Die göttlichen Städte“ (The Divine Cities), bestehend aus:
- City of Stairs (2014) = Die Stadt der tausend Treppen
- City of Blades (2016) = Die Stadt der toten Klingen
- City of Miracles (2017) = Die Stadt der träumenden Kinder
Mit „Foundryside“ hat der Autor gerade eine neue Reihe (Founders) eröffnet. Die ersten Kritiken sind äußerst positiv. Allem Anschein nach hat er die Qualität von den „Göttlichen Städten“ gehalten.
Warum sollte man eines der genannten Bücher in die Hand nehmen? Meine Antwort ist: Weil sie klug und unterhaltsam sind, ein beeindruckendes World-Building aufweisen und dabei mit Fantasy-Elementen doch sparsam bleiben. Klar, es gibt Übernatürliches, aber es platzt nicht einfach in die Story rein, sondern ist fein verwoben in politische und kulturelle Entwicklungen. Überhaupt: Es geht in diesen dialoglastigen Büchern viel um historische, theologische Reflexionen und politische Ränkeschmiede in kulturellen Spannungen. (Dabei ist das Ganze nicht so langweilig wie es hier in meiner Beschreibung klingen mag.)
Josefson ist ein großer Fan der „Göttlichen Städte“-Reihe. Er hat alle drei Bände besprochen und meint unter anderem
„Den Plot eines Polit-Krimis nutzt Robert Jackson Bennett, um uns eine überaus faszinierende Welt zu erschließen. (...)
Bei AutorInnen wie Steph Swainston, Jeff VanderMeer oder China Miéville verschmolzen Elemente von Fantasy, SF, Steampunk, Magic Realism usw. zu etwas Neuem, Spannendem. So auch hier. (...)
Obwohl hier das Übernatürliche selbst in höchster Instanz agiert (soll heißen: Götter), ist der Roman aber extrem gut geerdet. Technologisch befinden wir uns in dieser Welt (einer alternativen Erde?) auf einem Stand, der dem 19. oder frühen 20. Jahrhundert entspricht. Wir lesen schon auf den ersten Seiten von Armbanduhren, Eisenbahnen, Fotografien und Parteiendemokratie - Dingen also, die alles andere als ein Klischee-Fantasysetting abgeben. Und der Roman beginnt auch ganz bürokratisch, nämlich mit einer Gerichtsverhandlung wegen eines Verstoßes gegen die Säkularisierungsregularien.“
Von meiner Seite eine Empfehlung: Fantasy, wie ich sie verkraften kann.
Josefson über Band 1
Ãœber Band 2
Ãœber Band 3
Bearbeitet von Dyrnberg, 06 September 2018 - 09:04.