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NOVA 27


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98 Antworten in diesem Thema

#61 Gast_Michael Iwoleit_*

Gast_Michael Iwoleit_*
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Geschrieben 11 Mai 2019 - 23:15

Ich muss allerdings auch sagen, dass ich persönlich 18,90 im Vergleich (z.B. zu EXODUS oder zu vorherigen Ausgaben) etwas teuer finde. Natürlich hängt das mit der kleinen Auflage zusammen, aber sicher auch mit dem Umfang und vielleicht dem Farbdruck (oder, Michael?). Klar, man kann Nova andererseits auch nicht so einfach über den Preis pro Seite mit anderen Publikationen vergleichen wie Frank es ausgerechnet hat. Dazu sind die dahinter steckenden Kalkulationen zu unterschiedlich und der Inhalt auch. Z.B. die Weber-Gehrke-Anthos sind offen gesagt qualitativ schonmal überhaupt nicht mit Nova vergleichbar.

 

 

Zu dieser Diskussion auch von mir noch eine Anmerkung:

 

Als Nova zu p.machinery gewechselt ist, waren wir uns schnell darüber einig, daß wir uns nicht auf einen fixen Umfang des Magazins festlegen wollen, wie das bei Nova früher der Fall war (plus/minus 180 Seiten), sondern uns danach richten, wieviel brauchbares Material zum gegebenen Zeitpunkt vorliegt.

 

Der Umfang und damit der Preis von Nova 27 sollen allerdings ein Ausreißer nach oben bleiben, der sich, wenn überhaupt, nur in Ausnahmenfällen wiederholen wird - auch aus wirtschaftlichen Erwägungen, um den Verlag nicht zu belasten und die Basis des Magazins nicht zu gefährden. Bei einer so umfangreichen Ausgabe mit der entsprechenden Anzahl von Mitarbeitern sind bereits die Belegexemplare ein Kostenfaktor, der ins Gewicht fällt. Ich habe kürzlich den Storyteil der beiden nächsten Ausgaben zusammengestellt und kann jetzt schon sagen, daß der Umfang und damit der Preis von Nova 28/29 merklich reduziert werden. 

 

Schöne Grüße 

MKI 



#62 lapismont

lapismont

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Geschrieben 11 Mai 2019 - 23:29

Nicht der Preis interessiert mich an Nova, sondern ihre Geschichten. Nicht Masse, sondern Klasse.


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#63 Armin

Armin

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Geschrieben 13 Juni 2019 - 20:14

Mein (aus den Zeitgründen kurzes) Feedback aus dem "Ich lese gerade"-Thread gerne auch hier:

 

Es klingt im Interview mit Harald Lesch (wie schon in Ausgabe 26 wieder das Highlight des Sekundärteils) kurz an: Utopien könne furchtbar langweilig sein, insofern darf man bei einer Themenausgabe „Neue Wege zur Utopie“ vorab schon ein bisschen skeptisch sein. Das Misstrauen ist aber glücklicherweise nicht angebracht: In Nova 27 findet sich wenig heile Welt, dafür überraschend viele gute Storys. Meine Favoriten waren die Geschichten von Frank Haubold („Die beste aller Welten“), Frank Hebben („Erwache“) und C. Stuart Hardwick („Regenbögen für kommende Tage“), dicht gefolgt von Frank Neugebauer („Entscheidung in Traumhaus 8“), Marcus Hammerschmitt („PLKL“) und Dirk Alt („Die Eismaschine“) - eine wirklich gute Ausbeute. Nur ein paar Mal haben mich die Autoren mit zu viel Erklärbär-Info-Dump-Modus genervt, wenn sie unbedingt erklären mussten, warum ihre Welt so geworden ist, wie sie geworden ist, aber insgesamt hat sich das glücklicherweise in Grenzen gehalten. Weil am Preis gemäkelt wurde: Ich persönlich brauche keine Farbgrafiken, empfinde die meisten aber als gelungene Beigabe - insofern ist das Buch seine 18,90 Euro wert, die bezahle ich auch beim nächsten Mal gerne. Highlights im Sekundärbereich neben dem erwähnten Lesch-Interview sind für mich die sehr persönlichen Nachrufe auf Achim Mehnert und Harlan Ellison.


Bearbeitet von Armin, 13 Juni 2019 - 20:15.


#64 Waffeleisen

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Geschrieben 13 Juni 2019 - 20:23

M: Ich persönlich brauche keine Farbgrafiken, empfinde die meisten aber als gelungene Beigabe - insofern ist das Buch seine 18,90 Euro wert, die bezahle ich auch beim nächsten Mal gerne.

 

Sind die dann eigentlich relevant für die Preise von 2019?



#65 Armin

Armin

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Geschrieben 13 Juni 2019 - 20:28

Sind die dann eigentlich relevant für die Preise von 2019?

 

Gute Frage. Nominiert werden - eigentlich - immer Titelbilder. Aber die Kategorie heißt "beste Graphik".



#66 My.

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Geschrieben 14 Juni 2019 - 05:47

Sind die dann eigentlich relevant für die Preise von 2019?

 

Gute Frage. Nominiert werden - eigentlich - immer Titelbilder. Aber die Kategorie heißt "beste Graphik".

 

Wenn das Publikum sie einbringt (KLP!), dann sind sie durchaus relevant.

 

My.



#67 Frank Lauenroth

Frank Lauenroth

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Geschrieben 17 Juni 2019 - 09:35

Bin endlich dazu gekommen, mich in die 27 einzulesen und habe mit der mehrfach hier bereits gelobten Eismaschine von Dirk Alt begonnen.

Eine auf jeden Fall lohnenswerte Story, die - wie Josefson anderenorts bereits erwähnte - auch mich sehr an Zardoz erinnerte.

Was jedoch kein Minuspunkt sein muss.

Ganz entfernt war ich auch an MM's Lord Gamma erinnert, dieses Wiederkommen der Gespielinnen (und auch des Protagonisten selbst).

Insgesamt fühlte ich mich gut unterhalten, allerdings verleiteten mich die absatzlangen oder gar seitenweisen Selbstreflektionen und Hinterfragungen zum Querlesen und das wiederum fand ich schade.

Hier wurde mehr erzählt als gezeigt und das nahm dem Text teilweise die anfänglich grandios aufgebaute Spannung.

Das Ende war zwangsläufig und kam sozusagen von langer Hand vorbereitet.

Auch ohne die sehr guten Illustrationen vermochte es Dirk Alt, die geschilderte Geschichte in meinem Kopf üppig zu bebildern.

Ganz großes Kino mit kleinen Abstrichen. 


 In memoriam Michael Szameit / Christian Weis / Alfred Kruse / Rico Gehrke                                                          : Aktuelle Projekte und neue Veröffentlichungen :                                                'Gleich' ist der Tod des kleinen Mannes.


#68 ShockWaveRider

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Geschrieben 02 Februar 2020 - 23:01

Oops! Habe ich meinen Sermon hier noch nicht abgesondert?

 

Redaktion: Editorial von Steinbacher und Iwoleit etc.

Inhalt: Die SF-short-story lebt. Es geht ihr sogar etwas besser als die letzten Jahre. Eine Themen-Antho „Utopien“ kann durchaus reizvoll sein.

Fazit: Elegant, beschwingt, professionell.

 

Barbara Ostrop: Das Kontingent

Inhalt: Jorg geht mit seinem CO2-Kontingent etwas sorglos um. Und sinnt nach, wie es überhaupt zur Kontingentierung kam.

Fazit: Exposéhaft abgehandelt, noch dazu moralinsauer. Brauchte es die drei Seiten unbedingt?

 

Marcus Hammerschmitt: PLKL

Inhalt: Wer ist der Urheber der „Medienkrise“? Wer speist immer wieder Falschmeldungen ein? Ein altes Geheimdienst-Netzwerk soll die Frage klären. Nachdem ein Wissenschaftler stirbt, meldet sich der wahre „Verbrecher“.

Fazit: Von der Idee her eine nette KI-Variante, auch solide geschrieben. Aber Plot ist halbherzig runtergehuscht. MH kann besser.

 

Tobias Reckermann: Futur Drei

Inhalt: Ein Mensch, der in der utopisch-perfekten Welt des 23. Jahrhunderts lebt, wird beauftragt, die Funktion von Utopien im 20. und 21. Jahrhundert zu entziffern. Er kommt zu interessanten Ergebnissen, die er auf einem an eine Con erinnernden Kongress vorträgt.

Fazit: Das hätte ein exzellenter Essay werden können. Als Story versagt es leider. Zustimmung: Empathie, die sich nur auf unseren Nächsten beschränkt, reicht nicht, ist sogar für den Frieden eher abträglich. (s. Kurt Tucholsky „Die Flecke“)

 

Dirk Alt: Die Eismaschine

Inhalt: Vicentus, ein „Hoch-Konsument“, mißbraucht eine „Gespielin“ für sadistische Sex-Spielchen. Doch dieses Exemplar weigert sich und weckt ungekannte Gefühle in Vincentus. Was der alles überwachenden KI „Mutter“ gar nicht recht ist.

Fazit: Die Sex-Szenen eindrücklich beschrieben, aber Idee ist etwas platt, Plot arg vorhersehbar und die Botschaft abgeschmackt („Liebe überwindet alles“)

 

Frank W. Haubold: Die beste aller Welten

Inhalt: Marian reist nach Kalanos, eine Dodekanos-Insel, die ein unabhängiges Aussteiger-Paradies ist. Aber er wurde vom Geheimdienst mit einer Krankheit infiziert, damit er Informationen aus Kalanos liefert. Auf Kalanos fühlt sich Marian jünger und auch sexuell leistungsfähiger als zuvor. Eines Tages erfährt er die volle Wahrheit...

Fazit: Idee bekannt, aber interessant variiert. Marian sehr lebendig, Szenen bildstark und intensiv, auch die sexuellen. Ende wenig prägnant, aber stört das?

 

Frank Neugebauer: Entscheidung in Traumhaus 8

Inhalt: Vor Anarchie und Chaos flüchten immer mehr Menschen in so genannte Traumhäuser, in denen ihr Bewusstsein upgeloadet wird und der Körper langsam in einer Nährlösung schrumpft. Direktor Rubin will einen neuen Aspiranten abschrecken, doch der besteht auf seiner Dauerkarte. Und kommt ungewollt einem noch größeren Geheimnis auf die Spur ...

Fazit: Eskapismus pur. Von Neugebauer bildstark eingefangen (no pun intended) und szenisch ausgearbeitet. Die Pointe kommt überraschend, setzt dem Ganzen jedoch das Sahnehäubchen auf.

 

Frank Hebben: Erwache

Inhalt: Ein Wurm sorgt dafür, dass alle Befallenen die Gedanken und Gefühle aller anderen Befallenen kennen. Ist das das Paradies, in dem alle glücklich sind? Oder baut sich eine unentrinnbarer Konformitätsdruck auf, der jegliche Individualität auslöscht?

Fazit: Hoch philosophischer Text, stilistisch wunderschön, lebt mehr von Ideen und Gedanken als von Handlung und Personen.

 

Martin Mächler: Der Nautilus-Faktor

Inhalt: Als ein Generationenschiff im Zielsystem ankommt, stellen sie fest, dass der Zielplanet, den sie besiedeln wollen, verschwunden ist. Sie kommen einem galaxisweiten Planetenhandel auf die Spur. Ihr Zielplanet ist auch für wasserlebende Nautilianer interessant. Wie werden die interspeziellen Verhandlungen ausgehen?

Fazit: Die hanebüchene Idee wird durch die satirische Grundausrichtung gerecht-fertigt. Lesenswert, amüsant, regt durchaus zum Nachdenken an, auch wenn der Text selbst nicht allzu tief schürft. #

 

Thomas A. Sieber: Kaputt in Liliput

Inhalt: Ein großgewachsener Raumfahrer strandet auf der Erde. Die Menschen, im Verhältnis zu ihm Liliputaner, versuchen ihn erst einzufangen und instrumentali-sieren ihn dann als Waffe gegen Nordamerika.

Fazit: Amüsante Gulliver-Reminiszenz mit modernen Anpassungen. Funktioniert!

 

C. Stuart Hardwick: Regenbögen für kommende Zeiten

Inhalt: Um der Natur Zeit zur Regeneration zu geben, sind die Menschen in hermetisch abgeschlossenen Kuppelstädten konzentriert, wo sie noch mindestens 100 Jahre bleiben müssen. Frey ist einer der wenigen Wildhüter. Eines Tages trifft er Carra, eine Frau, die aus einer der Städte entwischt ist.

Fazit: Beklemmendes Zukunftszenario, bildreich ausgearbeitet, Frey und Carra sehr lebendig, gut geschrieben. Ende ist traurig, aber konsequent.

 

 

Andreas Heyer: Alte Science-Fiction, neue Utopie?

Inhalt: AH arbeitet heraus, dass ursprüngliche Utopien, allen voran der Stammtext von Thomas Morus, Orientierung bieten sollten in Zeiten der Veränderung. Im Gegensatz zu den Klassikern sind moderne Utopien regional und historisch verortet und durchaus dynamisch angelegt.

Fazit: Interessanter Abriss mit klarer, gut belegter These.

 

Horst Illmer: Wilhelm, der Nicht-Eroberer

Inhalt: Nach einem kurzen Abriss über die wirkungsstarken Werke von Bellamy und Bertha von Suttner widmet sich HI intensiv F.A. Fawkes†˜ Werk über „Marmaduke, Emperor of Europe“. Eingebettet in eine Matroschka-Rahmenhandlung gibt der fiktive Marmaduke Einblicke in seine Staatskunst und Staatsphilosophie. Mit teils erhellenden, teils aus heutiger Sicht kuriosen Blüten.

Fazit: Sehr schöne Abhandlung über ein komplett vergessenes Werk. Danke, Horst Ilmmer!

 

Thomas A. Sieber: »Bedenke deine Handlungen vom Ende her!« Interview mit Prof. Harald Lesch, Teil 2

Inhalt: HL lässt sich über die Auswüchse des Anthropozäns aus.

Fazit: Mittlerweile bekannt. Er hat ja in den meisten Punkten recht. Aber was nutzt das Lamento?

 

Thomas Kass & Klaus N. Frick: Nachrufe auf Achim Mehnert

Inhalt: Kass und Frick lassen das Leben des viel zu früh verstorbenen Fans und SF-Autors Achim Mehnert Revue passieren.

Fazit: Viel über Mehnert gelernt, was ich noch nicht wusste. Auf den letzten Coloniacons sah ich ihn immer nur mit Wasserflasche.

 

Vitae der Autoren und Grafiker

Inhalt: Teilweise interessant zu lesen. Aber nicht jede Vita ist eine Offenbarung. Fazit: Grundsätzlich okay.

 

 

Gruß

Ralf  


Bearbeitet von ShockWaveRider, 17 Oktober 2022 - 08:23.

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#69 Narrania

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Geschrieben 03 Februar 2020 - 09:00

Über den "hoch philosophischen Text" würde ich gern mal mit dir diskutieren. Wenn es sobwas gäbe, würden alle wahnsinnig werden und die Lust am Zerstören als Individualität zu definieren?

#70 ShockWaveRider

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Geschrieben 03 Februar 2020 - 11:47

Über den "hoch philosophischen Text" würde ich gern mal mit dir diskutieren. Wenn es sobwas gäbe, würden alle wahnsinnig werden und die Lust am Zerstören als Individualität zu definieren?

 

Weiß ich doch nicht. Aber ich fand es sehr verdienstvoll von Hebben, einmal in die Richtung zu spekulieren.

 

Gruß

Ralf


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#71 Narrania

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Geschrieben 03 Februar 2020 - 12:45

Es wäre viel neuer und interessanter, mal zu spekulieren, worin denn neue Widersprüche bestehen könnten. Wenn alle Menschen Individuen sind, dann gibt es auch eine Form von Gleichheit. Aber die alten "Ich mache kaputt, was mich kaputt macht" die dürften dann einfach mal aus der Mode sein, denn sie sind in keinem Fall aufbauend.



#72 My.

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Geschrieben 03 Februar 2020 - 13:05

Individualität als Grundmerkmal von Uniformität (Gleichheit) ist nicht widersprüchlich, sondern widersinnig, mithin unsinnig.

 

My.



#73 Narrania

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Geschrieben 03 Februar 2020 - 13:52

Stimmt nicht. Wenn jeder ein Individuum ist, dann sind alle individuell also  gleich (gleich heißt nicht uniform). Wie ist das mit der "Farbe" weiß?

Oder mit denen, die ausbrechen wollen und dann auch wieder in ihrer Ungleichheit, gleich sind?



#74 Mammut

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Geschrieben 03 Februar 2020 - 15:21

Individualität als Grundmerkmal von Uniformität (Gleichheit) ist nicht widersprüchlich, sondern widersinnig, mithin unsinnig.

 

My.

 

Wenn alle gleich individuell sind (aus einer größeren Perspektive betrachtet), sind die Uniform. Das ist nämlich eine Sache des Blickwinkels. 

1.Du hast sechs Körper in einer Farbe. 

2. Du hast sechs Körper in jeweils unterschiedlicher Farbe.

 

Im zweiten Fall sind alle gleich unterschiedlich. Das ist eine Form von Uniformität. Die Uniformität ist in beiden Fällen gegeben, allerdings aus völlig verschiedenen Sichtweisen. Einmal ist die Farbe uniform und einmal deren Unterschied.

Wenn jetzt alle Menschen egoistisch sind, jeder sein eigenes Ding macht und sich von dem anderen Unterscheidet, in dem er was anders glaubt, sich anders kleidet, isst, etc., und du aus einer größeren Perspektive keine Häufung bei einzelnen Gruppierungen siehst, dann ist die Individualität im Extremfall uniform. Am Ende wäre diese extreme Individualität genauso berechenbar wie die Uniformität, oder? Aber kann eine soziale Gruppe denn überhaupt individuell im extrem sein?



#75 ShockWaveRider

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Geschrieben 03 Februar 2020 - 15:35

Dazu passt "Annabelle" von Reinhard Mey:

 

https://www.youtube....h?v=iFdOKc_9Wu0

 

Zitat:

 

"Seit ich Annabelle kenn, sind meine Schuhe unbesohlt.

Meine Kleider hab ich nicht mehr von der Rein'jung abgeholt.

Und seit jenem Tag gehör ich nicht mehr zur Norm,

denn ich trag jetzt die Nonkonformisten-Uniform."

 

Wenn er früher das Lied ansagte, wies er darauf hin, dass Annabelle nun im Vorstand des VDI und des VDN sei. Des "Vereins deutscher Individualisten" und des "Vereins deutscher Nonkonformisten". :D

 

Nonkonformistischer Gruß

Ralf


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#76 Narrania

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Geschrieben 03 Februar 2020 - 16:10

"Aber kann eine soziale Gruppe denn überhaupt individuell im extrem sein?"

Das wäre eine interessante Frage, wieviel Individualität vertragen wir Menschen? Steckt in uns nicht ein Gruppendrang, der sich ja immer wieder einschleicht? Wenn man also in einer für uns utopischen Welt (wäre für mich eine Welt in der die Güter allen zur Verfügung stehen, weil ich denke, dass Verschwendung auch viel mit Geltungssucht zu tun hat), wenn Arbeit Ausdruck der Individualität ist und jeder sich betätigen kann wie und wann er will, wenn man in einer solchen Gesellschaft lebt, gäbe es dann andere Konflikte als den sich weiterhin, wie heute bevormundet und in seiner Entfaltung gehemmt zu sehen, oder gäbe es dann nicht völlig neue Konflikte? Das sind Fragen, die ich inteessant finde. Alles andere ist schon so oft zerkaut worden.



#77 My.

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Geschrieben 03 Februar 2020 - 17:09

@ mammut:

 

Uniformität = Einförmigkeit. Lauter Individuen, lauter unterschiedliche Körper etc. sind nicht einförmig. Was du betreibst, ist Verbalkannibalismus. :bighlaugh:

 

My.



#78 Naut

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Geschrieben 03 Februar 2020 - 21:42

@ mammut: Uniformität = Einförmigkeit. Lauter Individuen, lauter unterschiedliche Körper etc. sind nicht einförmig. Was du betreibst, ist Verbalkannibalismus. :bighlaugh: My.

Nicht nur das: Ich habe vorhin ein paar mathematische Definitionen zu Individualität und Uniformismus skizziert. Und siehe da: Die Behauptung, dass es so etwas wie eine Uniformität des Individualismus gäbe, führt recht schnell auf die Cantorsche Antinomie. Das finde ich interessant und irgendwie lustig. Hier die ganze Argumentation, etwas schlurig: Sei pp die Menge aller Eigenschaften, die die Individualität eines Individuums ausmachen. Uniformität: es gibt P aus pp, c so dass für alle x aus G : P(x)=c Individualität: x ist individuell gdw. : für alle y!=x aus G : für alle P aus pp : P(x)!=P(y) Eigenschaft des Individualismus: I(x)=1 gdw. x ist individuell, sonst I(x)=0 Ist I aus pp? Wenn ja, dann wäre die Menge der Individuen mit I(x)=1 doch nicht individuell, denn I ist ja für alle gleich! Also darf I nicht aus pp sein.

Bearbeitet von Naut, 03 Februar 2020 - 22:01.

Liest gerade: Atwood - Die Zeuginnen

#79 lapismont

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Geschrieben 03 Februar 2020 - 22:06

Hatten die Beatles nicht mal diese uniquen Uniformen? Wie auch immer, ohne Quantenphysik wird das hier nix :D


Überlicht und Beamen wird von Elfen verhindert.

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#80 Narrania

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Geschrieben 03 Februar 2020 - 23:04

In der Philosophie ist zumindest Gleichheit und Uniformität nicht inhaltlich gleich.

#81 My.

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Geschrieben 04 Februar 2020 - 06:40

In der Philosophie ist zumindest Gleichheit und Uniformität nicht inhaltlich gleich.

 

Q. e. d.

 

My.



#82 AlvarBorgan

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Geschrieben 16 April 2020 - 14:22

Über Frank Hebbens "Erwache" gab's eine interessante Diskussion. Zu den beiden für KLP nominierten Erzählungen (Congrats!) herrscht hingegen Funkstille. Okay, Frank Haubolds „Die beste aller Welten“ kann für sich stehen. Aber Dirk Alts „Die Eismaschine“ hätte meines Erachtens ein paar erklärende Worte verdient. Die Inhalte sind ja nicht ohne. Man könnte sich fragen, wie die KLP-ler denn drauf sind, dass sie „ausgerechnet sowas“ nominieren.

 

Google hilft nicht weiter. Die Suchmaschine findet nur kurze Aussagen von Uwe Post und SchockWaveRider hier, sowie ein etwas längeres Review von Thomas Harbach auf Robots&Dragons.

 

Deshalb meine ernstgemeinte Frage: Wie versteht ihr „Die Eismaschine“?

 

Um Fragen und Einwände vorwegzunehmen: Nein, mir geht†™s nicht darum, ein Shitstörmchen zu entfachen. Ja, ich habe selbst eine konstruktive Lesart gefunden und werde diese auch posten. Ich will nur nicht vorpreschen. Nein, ich gehöre nicht zu den Abstimmungsberechtigten des KLP.



#83 Narrania

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Geschrieben 16 April 2020 - 20:33

Gruslige Perversion der Gesellschaft in einem künstlichen Bestreben nach "Harmonie" gezeigt in der Gegenüberstellung zur Liebe. Eine berührende Geschichte.

Das war mein Kurzkommentar dazu.

Ausführlicher meine ich, dass der Autor keine gute Meinung von Männern hat, aber damit ist er nicht allein, warum auch immer. Also Streit entsteht, durch die Lust auf Kampf, Gewalt rauslassen, Wenn das befriedigt wird, ohne irgendwelche Konsequenzen, dann leben alle (Männer) in Harmonie. Dafür sorgt eine Maschine, der man sicher mal einprogrammiert hatte, alles zu unternehmen, dass Harmonie herrscht. Diese wird also ohne Emotionen durchgesetzt, von einer Eismaschine.

Der Liebe wird dann zugestanden, gegen diese Programmierung stärker zu sein.

Ob ich sie damit verstanden habe weiß ich nicht.

 

Ich gehöre auch nicht zu den stimmberechtigten des KLP und ich frage mich, wieviel Geschichten diejenigen gelesen haben, die dann nominieren. 



#84 AlvarBorgan

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Geschrieben 16 April 2020 - 21:13

Interessant! Die Formulierung "Harmonie" hatte ich bisher noch nicht gelesen. Dieses "Kampf+Gewalt rauslassen müssen" sehe ich, wie Du auch, als wichtigen Aspekt.

 

Was den KLP betrifft: Ich hoffe ja doch, dass niemand einen Text nominiert, den er/sie nicht kennt. Abstimmen ist was anderes - da müsste man ja eigentlich alles kennen. Die Erzählungen kann man noch zügig lesen. Bei den Romanen wäre ich mal neugierig, wie viele Abstimmende tatsächlich alle kennen. Und selbst unter den Erzählungen finden sich ja solche wie "Die Eismaschine", über die man erst einmal nachdenken muss.



#85 lapismont

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Geschrieben 16 April 2020 - 22:00

Die 27 hatte mich jetzt nicht so gereizt, die 28 liegt hier noch ungelesen. Ich nominiere für den KLP nur aus Büchern, die ich auch las, bei den nominierten Kgn gucke ich nach der Nominierung, ob ich die Anthos dahab uns lese die dann. Mit URM 6754 und die Sphärenklänge und Belichtungszeit kenne ich aber schon zwei sehr sehr gute Texte des Jahrganges, die ich vorher las.


Bearbeitet von lapismont, 16 April 2020 - 22:12.

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#86 Narrania

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Geschrieben 17 April 2020 - 06:52

Ich glaube n icht, dass jemand Geschichten nominiert, die er nicht gelesen hat, aber wenn man nur eine Geschichte gelesen hat ist die natürlich die beste. (zugespitzt). Ich wundere mich zum Beispiel, dass aus der Anthologie "Alien Eroticon" keine Geschichte dabei ist und das ist von allen Anthos, die ich gelesen habe, (und das waren in diesem Jahr viele) für mich die beste gewesen. 



#87 My.

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Geschrieben 17 April 2020 - 07:25

Ich glaube n icht, dass jemand Geschichten nominiert, die er nicht gelesen hat, aber wenn man nur eine Geschichte gelesen hat ist die natürlich die beste. (zugespitzt). Ich wundere mich zum Beispiel, dass aus der Anthologie "Alien Eroticon" keine Geschichte dabei ist und das ist von allen Anthos, die ich gelesen habe, (und das waren in diesem Jahr viele) für mich die beste gewesen. 

 

Hat hier - bei NOVA 27 - ja eigentlich nichts zu suchen, aber: Ich denke, ich kenne mich mit Kurzgeschichten aus (ich mag sie sehr, ich bevorzuge sie gegenüber jedem Roman ...), und in "Alien Eroticon" waren mittelmäßige und gute Geschichten, aber keine herausragende. Mit der Nominierung im DSFP kann ich leben, weil es auch sonst nichts wirklich Besseres gab (außer der Turtschi, den vermutlich auch nur wenige richtig verstanden haben).

 

My.



#88 AlvarBorgan

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Geschrieben 17 April 2020 - 08:36

Die Auswahl einer "besten" Geschichte wird schlussendlich immer subjektiv sein, auch wenn man natürlich ein Grundgerüst inter-subjektiver Kriterien zugrunde legen kann. Ich finde es gut, wenn die Nominierungen ein größeres Spektrum abdecken.

 

Da wir hier bei NOVA sind und nicht bei "Alien Eroticon", nochmal meine Frage, ob sich jemand zur "Eismaschine" äußern möchte?



#89 ShockWaveRider

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Geschrieben 17 April 2020 - 09:09

Da wir hier bei NOVA sind und nicht bei "Alien Eroticon", nochmal meine Frage, ob sich jemand zur "Eismaschine" äußern möchte?

Meinen Sermon habe ich bereits abgesondert:  

Dirk Alt: Die Eismaschine Inhalt: Vicentus, ein „Hoch-Konsument“, mißbraucht eine „Gespielin“ für sadistische Sex-Spielchen. Doch dieses Exemplar weigert sich und weckt ungekannte Gefühle in Vincentus. Was der alles überwachenden KI „Mutter“ gar nicht recht ist. Fazit: Die Sex-Szenen eindrücklich beschrieben, aber Idee ist etwas platt, Plot arg vorhersehbar und die Botschaft abgeschmackt („Liebe überwindet alles“)

  Mich hat die Geschichte offenkundig nicht besonders beeindruckt; ich hätte sie auch nicht nominiert. Aber offensichtlich haben das andere Leser anders gesehen, wie ja schon aus den Rückmeldungen hier im Thread hervorgeht.

Such is life! Gruß Ralf


Bearbeitet von ShockWaveRider, 17 April 2020 - 09:14.

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ShockWaveRiders Kritiken aus München
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#90 Narrania

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Geschrieben 17 April 2020 - 09:10

Wenn du schon so fragst, warum gehst du dann nicht genauer  darauf ein?  Ich weiß ja nicht, wie du sie verstanden hast und ich wüßte das auch gern. (Frage an Alvar B.)


Bearbeitet von Narrania, 17 April 2020 - 09:12.



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